"In 'Evangelii gaudium' werden 40 Mal lokale Bischofskonferenzen zitiert. So wird die glorreiche Subsidiarität der katholischen Soziallehre zum Organisationsprinzip."Eine Wahrheit -überall anerkannt - ist, dass wir nun in einer vernetzten Welt leben, wo jeder und alles miteinander "connected" ist. Die Folge davon ist, dass traditionelle hierarchische Strukturen -nicht nur Staaten, auch Kirchen, Parteien, Unternehmen -in verschiedenen Zuständen der Krise und des Niederganges sind. Disruption, Disintermediation und Dezentralisierung sind "in". Hierarchie wird mit Abschlag gehandelt, wenn
Religion und ihre Institutionen im Spannungsfeld von Angebot und Nachfrage. Diskussionsbeitrag eines Management-Fachmanns.Wir können heute nicht über die Ware "Religion" reden, sondern müssen über die Ware "Kirche" reden. Kein Produkt, keine Persönlichkeit, keine Idee, keine Region ist heute losgelöst zu sehen von der Institution, die sie anbietet. Natürlich lebt die Kirche nicht im luftleeren Raum, für sie gelten genauso die Prinzipien der Wahrnehmung durch die "Kunden" und die Gesellschaft. Also: Marketing.Marketing ist nicht nur viel umfassender als Verkaufen - überhaupt ist es
Der Dialog für Österreich wird zwar vollzählig stattfinden, aber
kein Erfolg werden. Unter anderem deshalb, weil die Kirche in ihren
Schwächen verharrt.
In den vergangenen zwei bis drei Jahren haben sich in Wirtschaft und Management ganz neue Werte herausgeschält, wenn auch in der österreichischen Praxis weitgehend unbemerkt: Werte wie Befreiung („Liberation", „Empowerment"), flache Strukturen, Teamfähigkeit, invertierte Organisationspyramiden, horizontale Organisationen, subsidiä-re/holistische Strukturen... Manche dieser Schlagworte sind längst bekannt: aus kirchlicher Theorie.
An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen ... Gibt es Spuren von Christen im Wirtschaftsleben? Und machen sich die am wirtschaftlichen Gestaltungsprozeß beteiligten Christen bemerkbar?Nein, sie sind erbärmlich still. Oder haben Sie schon je in der „Financial Times“, im „Wall Street Journal“ oder auf den Wirtschaftsseiten von „Presse“ oder „Standard“ von christlichen „success stories“ in der Wirtschaft gelesen? Ja, es ist nicht einmal bekannt, daß der holländische Großindustrielle Godfried Brennink-meijer, laut „Fortune“ der 17.-reichste Mensch der Welt
Wachstum ist notwendig, um mehr Arbeit, um mehr Menschenwürde zu schaffen. Die Weltwirtschaft steht unter einem Dilemma: Die Ressourcen werden knapper, die Arbeit wird weniger (= die Arbeitslosenraten steigen). Die Produktlebenszyklen werden kürzer, die Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen müssen * * steigen. Ein Circulus vitiosus?Ja, wenn ein Wirtschaftskörper oder eine Volkswirtschaft das Problem in sich geschlossen zu lösen versucht. Die Antwort liegt im Nein: Nur durch Zusammenarbeit (mit anderen Firmen im selben Bereich, mit anderen Industrien, anderen Volkswirtschaften, anderen