Am 1. Mai ist Kommerzialrat Josef Melchart auf einer Dienstreise in Australien bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Mit ihm ist ein allseits geschätzter Bank-fachmann, der Leiter der ältesten Wiener Privatbank, ein Mitarbeiter in vielen Wirtschaftsinstitutionen verlorengegangen. Die zahlreichen Todesanzeigen in den Zeitungen haben erst kundgetan, wo er überall mitgearbeitet hat und Mitverantwortung trug. Kommerzialrat Melchart aber war viel mehr als nur ein Banker.Ich bin ihm bald nach dem Krieg über die Pfarrjugend in Wien-Baumgarten begegnet. Dort hat er, von einer lebendigen
Das Kirchenvolks-Begehren hat alle Erwartungen übertroffen. Hunderttausende warten nun, was geschieht. Manches liegt in der Verantwortung der Gesamtkirche, aber nicht wenig könnte gleich in Angriff genommen werden:Erstens: Deutlichere Frohbotschaft. Der gesamte Bereich der Verkündigung sollte durchleuchtet werden, ob nicht noch immer zu viel moralisiert, lamentiert und kritisiert wird, anstatt die Wege zum Heil zu zeigen. In der Pastoral an wiederverheirateten Geschiedenen wäre zum Beispiel viel nachzuholen. Die Bischöfe haben ja im Dezember vorigen Jahres ohnehin angekündigt, in ihren
Eine renommierte österreichische Tageszeitung, in der Linie dem „konservativen" Lager nahe, von der Wirtschaft finanziell nicht unabhängig, karikierte unlängst alle „Friedensdemonstranten, Schweigeminutenveranstalter und kirchlichen Anti-Kriegs-Aktivisten ". Sie müßten sich fragen lassen, wo sie bei anderen Kriegen waren. Warum erwacht gerade jetzt die „brennende .Friedenssehnsucht' der blauäugigen Peace-Freaks? Oder geht es nur um prinzipielle Agitation gegen jeden Einsatzfür die westlichen Werte?"Nun wird sich der Leitartikler selbst die Frage gefallen lassen
Den haben nicht die Meteorologen vorausgesagt, sondern die Journalisten. Die wissen es oft bessertMit Herbst verbindet man sonst meist das Einbringen der Früchte, mehr Ruhe, Erntedank. Davon wird in diesem Herbst nur wenig zu spüren sein. Vieles ist anders als bisher, schier unlösbare Probleme stehen an.Mazowiecki wird in Polen versuchen müssen, Kreis und Quadrat zur Deckung zu bringen. Gorbatschow braucht zu den guten Noten im Ausland mehr Akzeptanz und erste Erfolge im eigenen Land.Und in der Kirche?In Wien wird sich am 23. September das Diözesanforum konstituieren. Wird es zur
Die österreichischen Bischöfe planen für 1990 einen Sozialhirtenbrief. In mehreren Klausurtagungen erarbeitete ein Beraterteam unter der Leitung von Bischof Maximilian Aichem einen Grundtext. Er wollte die Thematik eingrenzen und eine innerkirchliche Diskussion bis hinein in die Basis anregen. Stellungnahmen sollten bis Sommer 1989 demSekretariat Sozialhirtenbrief“ in Linz zugeschickt werden.Diese Vorgangsweise veranlagte einige zu der abwertenden Feststellung: ,JHer scheint ein Herdenbrief zu entstehen, kein Hirtenbrief!“ Solche Schlußfolgerungen gehen wohl auf zwei Irrtü- mer