Hinter jedem Satz ein Rufzeichen: "Legen Sie sich ein Logo zu! Entwickeln Sie Ihr Maskottchen zum Markenzeichen! Geben Sie liebgewordene Gewohnheiten auf! Nehmen Sie neue Umgangsformen an!" Bei so Äußerlichkeiten bleibt es nicht, die Handlungsanweisungen zielen auf den Kern: "Machen Sie aus sich die Marke ICH!"Der Journalist Conrad Seidl und der Marktforscher Werner Beutelmeyer treten in die Rolle von Trainern (Die Marke ICH, Ueberreuter Verlag). Ähnlich liegt der junge PR-Berater Manfred Greisinger: "Ihr ICH als unverwechselbare MARKE - Entwickeln Sie sich zu Ihrem persönlichen
Bedrohungspotential, Kettenreaktion, Sicherheitssysteme, Restrisiko, Supergau - die Debatte über das eskalierende, global vagabundierende Kapital wird mit Vokabeln der Atomdiskussion geführt.
In Ingmar Bergmans neuestem Film „Die Stunde des Wolfs“ bekennt der Maler Johan Borg: „Ungewollt bin ich ein Künstler. Ein innerer Drang bewegt mich dazu. Doch ich weiß, die Kunst ist im Alltagsleben der Menschen ohne Bedeutung.“ Kulturpolitk ist, wenn man das, was Geschäft sein muß, mit dem verbindet, was nicht Geschäft sein kann. Und die Initiative zum Ausbruchsversuch aus dem trostlosen und abgegriffenen Kontrast von Filmgeschäft und Filmkunst formte das neue Image der Viennale 1968: Filme, die uns nicht erreichten.Damit ist es auch vorbei mit der Heiterkeit der vergangenen