Zurück von der Pilgerfahrt nach Israel und Palästina, plädieren die Friedensaktivisten für eine "Win-win-Zweistaatenlösung".Lange und sorgfältig geplant, konnte die Österreichische Friedens Pilgerfahrt wegen der israelischen Militäroffensive nur als kleines Pilotprojekt des Internationalen Versöhnungsbundes und Pax Christi International durchgeführt werden. Wir hatten beide Völker im Blick: Frieden in Gerechtigkeit für Palästina, Sicherheit für Israel - Forderungen, die sich gegenseitig bedingen. Auch im Bewusstsein unserer Mitverantwortung fuhren wir in diese Konfliktregion.Ziel
Warum kommen nicht Tausende Friedenspilger nach Israel, um die Friedensinitiativen im Heiligen Land zu bestärken?Auf der Dachterrasse des verwinkelten Hauses in Bethlehem genießen wir mit Familie Zoughbi die kühle Abendluft. Plötzlich tauchen israelische Kampfhubschrauber auf. Ein Angriff wird befürchtet. Doch erst am nächsten Morgen werden wir in dem Hotel, in dem sich auch eine internationale Gruppe von Friedensarbeitern befindet, durch schwere Einschläge, dann durch Geknatter automatischer Gewehre, aufgeschreckt. Palästinensische Soldaten benutzen das Hotel als Schutzschild,
War alles umsonst? Diese Frage, die Jean (der am Oster -mittwoch 1991 79jährig gestorbene Mann von Hildegard Goss-Mayr, Anm. d. Red.) bei Ausbruch des Golfkrieges (Jänner/Februar 1991) in eine tiefe Depression stürzte, stellt sich auch mir und vielen, die sich seit Jahren für den Frieden einsetzen, ernüchternd, fordernd. Wächst nicht Gewalt ringsum (siehe Gespräch mit Prof. Gasteyger unten), in uns selbst, in Ehe und Partnerschaft, bei Kindern und Jugendlichen, in unserer Gesellschaft, die egoistisch, individualistisch, hart geworden ist? Ethnische und nationale Spannungen führen vor
„In lllibin, einem arabischen Dorf in Nordisrael, sitze ich auf der Veranda des Pfarrhauses, während Bomber nach Norden fliegen. Der Pfarrer trägt das Gelöbnis seines vertriebenen Vaters im Herzen: ,Wir werden zurückkehren, aber nicht mit bewaffneter Gewalt, sondern wie Jesus uns lehrte: gewaltfrei.' Der Pfarrer will an Israelis glauben, die das auch wollen. Es gibt sie."
Ein amerikanischer Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen schrieb mir dieser Tage: „In der gegenwärtigen Situation der USA ist es sehr schwierig, als Dienstverweigerer anerkannt zu werden, vor allem, wenn man Katholik ist. Wird man nicht anerkannt, und verweigert man trotzdem den Dienst, so muß man mit fünfjähriger Gefängnisstrafe und/oder 10.000 Dollar Geldstrafe rechnen. Die Einberufung zum Militärdienst ruft eine nie dagewesene Empörung hervor: Junge Männer gehen in den Krieg, obwohl sie ihn hassen, einige weigern sich zu gehen und wissen nicht, wie sie frei werden können;
Seit die USA der machtigste Partner im politischen Gefiige der westlichen Welt geworden sind, haben wir Europaer uns intensiver mit diesem Land auseinandergesetzt, mit seiner politischen, militarischen und wirtschaftlichen Macht, seiner Zivilisation und auch mit manchen seiner Probleme.Da ist einmal die Automation, die der Wirtschaft nahezu un- begrenzte Mbglichkeiten erbffnet. Sie wirft ein auBerst schwieriges so- ziologisches und psychologisches Problem auf: der Mensch wird scheinbar iiberflussig. Die prazise, fehlerfrei arbeitende Maschine iiber- nimmt nicht nur den groBten Teil des
Immer wieder haben wir im Gespräch mit den Studenten Lateinamerikas erlebt, daß hinter ihrer unpräzisen Geisteshaltung, hinter ihrer ideologischen Verwirrung, ein ehrliches Suchen nach der Aufrichtung des Guten steht. Zeigten wir ihnen in unseren Vorträgen auf, wie das Christentum durch das absolute, göttliche Liebesgebot die größte Revolution aller Zeiten ist; wie allein durch die Umkehr, die Umgestaltung der Gewissen jener, die für das Unrecht verantwortlich sind und dieses akzeptieren, eine wahrhafte Überwindung des Bösen in der bestehenden Gesellschaftsordnung herbeigeführt
II.Die ungeheuren Aufgaben, vor denen die lateinamerikanische Kirche steht, können ohne ein verantwortungsbewußtes, aktives Laientum nicht gelöst werden. Die Aufforderung der Päpste, in unserer Zeit müsse jeder Laie ein Apostel sein, hat auf diesem Kontinent erst ein geringes Echo gefunden. Schuld der Laien? Schuld des Klerus? Tatsache ist, daß ein noch immer vorhandener Klerikalismus gebildete Laien der Kirche entfremdet, daß es praktisch kaum ein aktives, geschultes Laientum gibt. Dadurch fehlt dem Leib der Kirche ein Glied, das gerade dazu berufen wäre, die Botschaft des Evangeliums
Von Februar bis Juni 1962 hatten wir auf Grund einer Vortragsreise über Arbeit für christliche Erneuerung die Möglichkeit, Kolumbien, Peru, Chile, Argentinien, Uruguay und Brasilien zu besuchen und die Situation der mehr als 100 Millionen Einwohner Lateinamerikas näher kennenzulernen. Was wir gesehen und erlebt haben, ist von solchem Ernst, daß wir uns nicht nur entschlossen haben, unsere Kräfte für einen längeren Zeitabschnitt in den Dienst dieser Länder zu stellen, so wir die hierzu erforderlichen Mittel finden, sondern wir glauben darüber hinaus, an unsere Kirchenführer und all