Der Historiker und Anthropologe (1949-2023) war ab 1984 Wissenschaftsreferent der Stadt Wien. Er gründete 1987 die "Wiener Vorlesungen", deren Programmplaner er bis 2017 war.
1365 ff.Bereits in der Gründungsurkunde der Universität Wien von 1365 ist die Rede von einem Campus im Zentrum der Stadt. So gesehen wurde mit dem Campus eine Vision des Stifters der Universität Wien, Rudolph IV., Wirklichkeit.Brigitta Schmidt-Laubergeb. 1965, Universitätsprofessorin und Institutsvorständin am Institut für Europäische Ethnologie in Wien seit 2009.Der Universitätscampus ist kein abgeschlossenes Feld am Rande der Stadt, sondern ein zur Stadt hin offener akademischer Raum. Das macht seine Besonderheit aus, sagt die Ethnologin Brigitta Schmidt-Lauber.HUBERT CHRISTIAN
Flucht und Migration sind - sogar im globalen Maßstab - keine neuen Phänomene. Die plurale Migrationsgesellschaft ist auch in Österreich längst Realität. Dennoch scheint aktuell die Angst vor "dem Unbekannten" und vor kulturellen Konflikten groß. Corinna Metz hat daher ein Buch darüber geschrieben, welche Chancen Zuwanderung für eine Stadt mit sich bringt.HUBERT CHRISTIAN EHALT: Das Thema Migration ist hoch aktuell, in der öffentlichen Debatte sowie im täglichen Leben. Welche Relevanz hat das Buch für die aktuelle Auseinandersetzung mit der Thematik?Corinna Metz: Durchaus eine sehr
Im jüngsten Band der "Enzyklopädie des Wiener Wissens" beschreibt der
Historiker und Volkswirt Rudolf Bogensperger die Geschichte der
Zentralsparkasse und arbeitet das Spezifische ihrer Geschäftspolitik
innerhalb der österreichischen Bankenlandschaft heraus.
In der "Bibliothek urbaner Kultur" ist ein Band des Autors Bodo Hell
über die Schrift- und Bildzeichen der Großstadt erschienen. Hubert
Chr. Ehalt hat mit Hell über Stadtschriften von Wien und anderen
Metropolen sowie den Kontrast zur "Almschrift" gesprochen.
Jura Soyfer war Autor einer kritischen Öffentlichkeit am Ende der Ersten Republik und im Ständestaat. Wieso gehört diese Öffentlichkeit nicht zum Kanon der österreichischen Literatur, wieso ist diese nicht Teil der Identität des Landes? Ein Gespräch mit seinem Biografen.
Im Mittelpunkt steht der Mensch: Der Historiker Eric Hobsbawm (1917-2012) prägte die Geschichtsschreibung.Der Kosmopolit Eric Hobsbawm hatte wienerisch-berlinerisch-englisch-jüdische Wurzeln. Das Wienerische schimmerte in seiner Sprache immer durch. Der Historiker Hobsbawm war mit seinen Analysen über die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts - bis in die Gegenwart - in Fachkreisen, aber auch als weltweit anerkannter Analytiker historischer Entwicklungen und Ereignisse präsent. Seine Werke hatten den - wie es im aktuellen Wissenschaftsjargon heißt - höchsten Impact-Faktor. Und er wird
Brief an Pussy RiotLiebe Marija Aljochina!Liebe Jekaterina Samuzewitsch!Liebe Nadeschda Tolokonnikowa!Mascha! Katja! Nadja!Alle Demokratiebewegungen und die für Demokratie, Öffentlichkeit und Offenheit streitenden Frauen und Männer dieser Welt sind euch dankbar für euren Mut. Gerade erst haben Olympische Spiele die Botschaft ausgegeben, dass Jugend ein egomanisches Muskelspiel ist, mit dem sich chauvinistisch-nationalistische Staaten nach Belieben schmücken. Eine Botschaft über eine Welt, in der absolut nur die Sieger zählen.Aber es gibt euch: frech und unerschrocken, ungehorsam gegen
Jürgen Habermas hat mit "Zur Verfassung Europas“ und als Erstunterzeichner von Manifesten ein Bekenntnis zu Europa geliefert. Er plädiert für ein Votum für "mehr Europa“. Das wäre ein Schritt zur demokratischen Ermächtigung europäischer Politik.Wien würdigte diese Woche das Lebenswerk von Jürgen Habermas, der als Intellektueller zu den brisanten Fragen stets konstruktiv Stellung genommen hat (siehe dazu S. 8: Kopf der Woche). Für DIE FURCHE beantwortete Jürgen Habermas schriftlich die Fragen von Hubert Christian Ehalt (Wiener Vorlesungen) und Claus Reitan.Hubert-Christian Ehalt:
Die Intellektuellen haben die Lizenz zur Deutung der Welt. Das Monopol des Publizierens haben sie verloren. Seit diesem Verlust sind sie eine fragwürdige Spezies.
Die Germanistin und Anglizistin Alexandra Millner hat Wiens Literaturszene des 20. Jahrhunderts erhoben. Hubert Christian Ehalt im Gespräch mit Alexandra Millner.Kontinuitäten und Brüche prägen, um Wendelin Schnidt-Dengler zu zitieren, die Literaturszene in Wien von 1900 bis 2000. Alexandra Millner hat dazu einen Band vorgelegt (s.u.).Hubert Christian EHALT: Wie kann man 100 Jahre literarisches Leben in Wien in einem 200-seitigen Buch zusammenfassen?Alexandra Millner: Es bräuchte eine mehrbändige Arbeit, um der literarischen Vielfalt in Wien gerecht zu werden. Deshalb habe ich mich auf
Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte sind die Schwerpunkte des Sozialwissenschaftlers Franz X. Eder - und dazu gehört auch die Geschichte der Sexualität in all ihren Formen.Franz X. Eder lehrt am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien, ist Autor des Bandes "Homosexualitäten“ (s.u.). Hubert Christian Ehalt im Gespräch mit Franz X. Eder:H. C. Ehalt: Gab es einen besonderen Grund, warum gerade jetzt ein solcher Band verfasst wurde?Franz X. Eder: Bisher fehlte zur Geschichte der Homosexualitäten von 1870 bis 1970 ein komprimierter Überblick über den
"Das Burgtheater und die Wiener Identität“ - unter diesem Titel beschrieb Klaus Dermutz über einhundert Jahre Theatergeschichte in ihrer Kontinuität und in ihren Krisen.Das Burgtheater hat im 20. Jahrhundert wie keine andere Institution die Wiener Identität geprägt. Klaus Dermutz widmete dem Burgtheater ein Buch (s. u.) und erläutert im Interview, warum.H. C. Ehalt: Worin liegt die Bedeutung des Burgtheaters?Klaus Dermutz: Seit seinen Anfängen hat das Burgtheater eine identitätsstiftende Aufgabe für Wien und Österreich übernommen und damit ein imaginäres Gewölbe über eine für
Die Wiener Architektin Christiane Feuerstein sieht Architektur und Städtebau vor neuen Herausforderungen. Die Ursache dafür ist, einmal mehr, der demografische Wandel.Den historischen Weg sozialer städtischer Einrichtungen vom Armenhaus bis zur sozialen Infrastruktur beschreibt die Wiener Architektin Chrstiane Feuerstein in ihrem Buch (siehe unten).H. C. EHALT: Wie sind Sie als Architektin zu diesem Thema gekommen?Christiane Feuerstein: Der demografische Wandel wird in Zukunft einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltungsmöglichkeiten unserer Umwelt haben. Gesucht sind Ideen und
Band XIV der Enzyklopädie des Wiener Wissens ist dem radikaeln Konstruktivismus gewidmet.| Das Buch wird diese Woche zum Auftakt des Heinz von Foerster-Congress 2011 präsentiert.Der Heinz von Foerster-Congress 2011 "Self-Organization and Emergence“ beginnt diese Woche mit einem Vortrag von Siegfried J. Schmidt an der Universität Wien: "Das Ende der Wirklichkeit im Konstruktivismus?“ Zugleich wird das eben erschienene Buch "Radikaler Konstruktivismus aus Wien“ (s.u.) präsentiert. Herausgeber Hubert Christian Ehalt sprach mit den Autoren Albert Müller und Karl H. Müller.H. C. Ehalt:
Die Ökonomisierung der Dinge und Vorgänge führt zu vollständiger Ästhetisierung des Alltags. Konrad Paul Liessmann empfiehlt, sich entgegen der Vereinfachung der Komplexität zu stellen.Die Welt ist ökonomisiert und dementsprechend muss alles, was der Fall ist, zu einem Produkt gemacht werden, das seinen Preis hat. Die neue versachlichte, ökonomisierte und anpreisende Welt ist nicht rational und schon gar nicht politisch. Sie ist durch und durch ästhetisiert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Dinge bezieht sich noch weniger als früher auf den Gebrauchswert, vielmehr auf die
Günter Wallraff ist der erfolgreichste Sozialreporter und verdeckte Ermittler im deutschen Sprachraum. Ehe er diese Woche nach Wien kam, interviewte ihn sein Gastgeber.Die gesellschaftliche Wirklichkeit besteht aus dem, was geschieht, und aus dem, was darüber berichtet wird. Das bestimmen herrschende Akteure. Günter Wallraff hingegen recherchiert, was hinter den Fassaden vor sich geht.Die Furche: Wie haben sich denn die Arbeitsverhältnisse und auch die Ausbeutungsverhältnisse ganz unten, am unteren Rand der Gesellschaft, verändert? Fraglos geht die Arm-Reich-Schere ja ständig deutlich
Barockmusikfestivals boomen, eben gingen die Festwochen der Alten Musik zu Ende, am 10. September startet die Kärntner Trigonale. Woher kommt dieses Interesse, was verbindet das Barock mit dem Heute?Mit eindrucksvollen Festivals werden in Österreich die Traditionen der Barockmusik von Ost bis West erarbeitet. Der Bogen reicht von den Resonanzen in Wien (seit 1993) über die Internationalen Barocktage in Stift Melk (seit 1991) bis zu Martin Haselböcks Entdeckung österreichischer Barockopern (Florian Leopold Gassmann, Nicola Antonio Porpora, Antonio Caldara). Das nächste Pflichtevent für