Requiem im Dom zu Innsbruck, 2. Februar 2013. Selbst im Tod öffnet Bischof Reinhold Stecher noch einmal die Augen und Herzen derer, die ihm die letzte irdische Ehre erweisen.Die weißen Mitren der Bischöfe, sonst oft schon belächelt, erinnern heute an die Gipfel schneebedeckter Berge, die Wege sein können zu Gott. Die Stutzen der den Sarg flankierenden Schützen beschwören, wie die vom Feuer der Freiheitskriege halb verzehrte Landesstandarte, in diesem Umfeld nicht Heldentode, sondern nur Leiden, Mitleiden und Überwinden. Die Fahne seiner CV-Verbindung lässt niemanden an
Der Protest gegen den Kroa-tenfeldzug drängt sich rasch und leicht auf unsere Lippen: Warum wieder Krieg, wieder Leid, Tausende Flüchtlinge, Verwundete, Tote, neuer Haß und neuer Racheschwur? Kann es auch nur einen einzigen, einen winzigen Grund geben, das alles zu rechtfertigen? Aber dann bleibt einem dieser Protest irgendwie zwischen Herz und Hirn auf Lippen und schreibenden Händen stecken. Drei Jahre haben die Kroaten darauf gewartet, daß die internationale Staatengemeinschaft ihnen zu Hilfe kommt, dem Eroberer das'besetzte Land wieder entreißt, die Bedrohung kroatischer Städte durch