Noch nie waren Menschen dem Mond so nahe gekommen. Nur 111 Kilometer bis zur Mondoberfläche. Was sie sahen, war wenig einladend: Eine Kraterlandschaft aus schroffen Gebirgen, geröllübersäten Ebenen und Schluchten. Ihr Bericht: „Der Mond ist eigentlich grau, ohne Farben, wie Gips oder grauer Sand.” (24.12.1968).
Von der Wiege bis zur Bahre, Formulare, Formulare - vom Geburtsschein bis zum Totenschein. Vor allem der Geburtsschein begleitet den Menschen vom Beginn bis zum Ende seines Lebensweges. Und er sollte dann auch während dieser ganzen Zeit genügen, um seine „Nämlichkeit“ nachzuweisen. Nicht mehr so aber in Österreich seit dem 1. Jänner 1977 - seit diesem Datum muß sich nochmals an sein Standesamt wenden, wer etwa in den Stand der Ehe treten will. Er braucht einen neuen Auszug aus dem Geburtsregister. Auch dieser enthält um kein Wort mehr als der alte - aber er kostet 35 Schilling
Ein Plan geistert durch die Kulturlandschaft: Die Schaffung eines Instituts für kulturelle Zukunftsforschung in Salzburg. Er bietet handfesten Anschauungsunterricht, wie vernünftige Grundsätze der Forschungsorganisation mit großer Beweglichkeit umgangen werden könnten.Wenn die theaterwissenschaft-lichorientierte Max-Reinhardt-Forschung sstelle, aus der sich das neue Institut entwickeln soll, in absehbarer Zeit nichts mehr zu forschen haben sollte - wie Landeshauptmannstellvertreter Moritz meint -, soll man sie dann ruhig zusperren. Wenn Robert Jungk seine Bibliothek der Öffentlichkeit
Gott sei Dank, der Fasching ist überstanden, die Fastenzeit ist ausgebrochen. Nicht nur geplagte politische und akademische Funktionäre können aufatmen, die in diesen - diesmal so kurzen - Wochen von einem Ball zum andern hetzen mußten, um sich ihrem jeweiligen Volk zu zeigen oder dabei zu sein, wenn sich die andern zeigen mußten. Aufatmen können auch alle jene, die zwar nichts gegen einen schwungvollen Ball haben, aber allergisch sind gegen Geschunkel, pseudomilitaristische Mädchengarden und hei wie so lustige Büttenreden krampfhaft inthronisierter Faschingsprinzen.Aber dann hört man
Aber nun auch einmal: Bravo für die „Arbeiterzeitung“! Da startete ihr „Ombudsmann“ einen Hilferuf für einen Invaliden, der - doppelt beinamputiert - zweimal pro Woche von seiner Frau auf dem Rücken aus dem fünften Stock ins Freie getragen werden muß, da das Haus keinen Aufzug besitzt. Der Erfolg: Eine Flut spontaner Hilfsangebote, von der Tauschwohnung zu ebener Erde über die Ferienwohnung im Grünen - kostenlos - bis zum Berufsringer, der wohl richtig annahm, daß es ihm leichter fallen würde, die lebende Last zu transportieren.Und die Moral von der Geschieht'? Typischer Fall
Die österreichische Gewerkschaftsjugend hat sich für eine raschere Einführung der gemäßigten Kleinschreibung ausgesprochen. Ich stelle mir vor - was ein seriöser Mensch selbstverständlich nicht darf-, daß andere Forderungen des ÖGB-Jugendkongresses als flankierende Maßnahmen interpretiert werden könnten: Einführung der Gesamtschule, zuvor Erweiterung der Schulversuche, Bildungsfreistellung, baldige Verabschiedung des Konsumentenschutzgesetzes. So könnte der österreichische Jugendliche nach zeitvertreibenden Schulversuchen schließlich in einer Gesamtschule letzte mäßige
Gesetzt den Fall, ein Chef, der mit der Mentalität und Arbeitsleistung eines Mitarbeiters nicht recht zufrieden ist, kritisiert diesen wiederholt in aller Öffentlichkeit mit herabsetzenden, ruf schädig enden Bemerkungen; der Mitarbeiter bittet schließlich um Lösung des Dienstvertrages. Aber der Chef verweigert das und versucht, seine Verhaltensweise zu rechtfertigen: ruppig sei er eben von Geburt her, damit müsse sich der Mitarbeiter abfin- den; und die bösen Worte sollten ja nur dazu dienen, den Mann zu besserer Leistung anzutreiben.Frage:-Was für eiiie Ärt’vtfti Men- sc.henfiihnmg
In unverminderter Heftigkeit sind in zwanzigstUndiger Redeschlacht Im Bonner Bundestag Regierung nnd Opposition aufeinander gestoßen. In der Debatte um den deutschen Wehrbeitrag wurde mehr sichtbar als die Härte und der Starrs’inn einer politischen Partei und der taktische Sieg ihrer triumphierenden Gegner: hier wurde ein Warnzeidien aufgericfctef. Die oft und gerade von wohlwollendsten Freunden der deutschen Regierung beklagte Kluft zwischen dieser und dem Volke, entstanden durch ein „Regieren von oben“ etwa im Sinne des aufgeklärten Absolutismus, muß geschlossen werden; in der geduldigen Arbeit einer aufgeschlossenen, die Aussprache nidit scheuenden Innenpolitik. Es hatte schon etwas Tragisches an sich: der der Presse und Publizistik genau sp wie der Öffentlichen Debatte abholde Kanzler sah si h nun im Bundestag genötigt, um sein Gesetz durchzubringen (und damit seine Regierung zu halten), Geheimprotokolle zu veröffentlichen, die bei einer regulären Zusammenarbeit zwischen Regierung und Öffentlichkeit In Notzeiten niemals den Weg an die Öffentlichkeit gefunden hätten. Ist an diesem Debakel nur die Härte der Opposition schuld? Jedes Drama hat mehrere Mitspieler; sie kennenzulernen, will der folaende Aufsatz helfen.