An der Kreuzung Langstraße-Kleinstraße prallen zwei Wagen in dem Moment zusammen, in dem beide in die Außendorferstra-ße einbiegen wollen. Da bei dem Zusammenprall beide Lenker erheblich verletzt werden und ihr sofortiger Abtransport im Rettungs.-auto angemessen scheint, wendetsich die Streifenpolizei an die in großer Anzahl Herumstehenden, um herauszufinden, wie es zu dem Unfall gekommen war.Der gelbe Fiat - sagt ein älterer Mann - hat entweder gar nicht oder zu spät gebremst. Der unkonzentrierte Fahrer in Jeans hatte eine Zigarette im Mund, aus dem Autoradio kam Musik, Tschaikowskys
Das dichteBdeinandersem verschiedenster Blütenstände, der Dschungel von Gräsern, Laub und Unterholz, in dem man sich verirrt. Die Kinder durchstreifen den Wald, sie haben Pfeü und Bogen in der Hand, nicht, daß sie schießen und treffen wollen, sie wollen nur die Möglichkeit haben, es zu tun, sie wollen ein Werkzeug besitzen, mit dem sie in die Weite zielen können, in die Weite der Welt, die ihnen ge-hört, die ihnen zu Füßen liegt. Wenn sie einen Graben überspringen, trampeln sie gleichgültig Famkräuter und Buschblumen nieder, es gibt soviel Blühendes ringsimi, alles ist dicht,
Unsres Geruchssinnes werden wir oft erst gewahr, wenn dieser Sinn mit brutalen Mitteln arbeitet: mit Angebranntem, Schmierölen, Autoabgasen; daß der Geruchssinn der König der Künste ist, daß er schöpferisch wirkt und Bilderwelten schafft, wird uns nur kurz in solchen Fällen bewußt, wo wir uns an die Tannendüfte erinnern, an Kerzengerüche, Gerüche von nassem Laub, von frischem Schnee, goldenen Bratkastanien, von Fliederbüschen, sonnenheißen Steinen.Es war ein Mann, der hatte gute Augen, ein feines Gehör, fühlende Fingerspitzen, doch seine Nase kam bei ihm nicht vor.Wenn der Mann
Das habe sie sich gedacht, ruft die kleine Schwester, sie habe gefürchtet, daß er beim Klimpern ist.Der Bruder schaut von den Klaviernoten auf und versucht zu begreifen, was Rosemarie von ihm will.Sie dürfe nur aus dem Haus, wenn er sie begleite, das Kino fange pünktlich um fünfzehn Uhr an.Ein Kino, sagt er, käme jetzt nicht in Frage, ihm fiele eben etwas Gewaltiges ein. Er habe neue Spannungen wahrgenommen. Die Wahrnehmung müsse er frei von Eindrücken halten.Rosemarie schreit den Dreizehnjährigen an. Ihre Freundinnen hielten ihn für verrückt, weil er die Tage am Klavier verbringe;
1 • NahekommenZuerst ist es nur der Dunststreif am Horizont, dann nimmt dieser Streif die warme Erdfarbe an, dann löst sich die Farbe in viele Schattierungen auf, unterdessen sind wir herangekommen.Der Weg lauft eben auf eine Holzhütte zu.Das Holz leuchtet rot, das Dach ist durch Stürme verbogen, ein Tamariskenstrauch begrenzt den Weg, sein Duft entfesselt unser Daseinsgefühl.Wir sehen alles auf so direkte Art, daß das bisher Betrachtete untergeht.Untergehn lassen wir den Schmalfilm von Städten, von technischen Wunderwerken und Lebensgeschichten.Wir merken wie wenig zum Schauen
Der Brand• Ein Teil des alten Hauses ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Wer in die ehemaligen Wohnräume schaut, der kann vom Kellergewölbe zum Dachstuhl sehn. Wie Anfangsbuchstaben stehen die Pfeiler da, in ihrerBachsteinfülle vom Feuer verschont, wachsen sie mächtig durch Decke und Parkett, die Stockwerke scheinen ineinander gewachsen zu einem einzigen riesengroßen Raum, der sich nach jahrelanger Abhängigkeit seiner Sklavenrolle entledigt hat.Das Haus ist ein Gutshaus und ist es wieder nicht.Es hat Anschluß an die Natur gefunden, das sieht man an seiner lockeren Baugestalt,