Das 19. Jahrhundert hat, wenn man von seinen romantischen Träumen und Süchten absieht, die Kluft zwischen Religion und Theater, die nach der Auflösung des barocken Weltbildes auf brach, noch vertieft. Die Schaubühne diente der Emanzipation des Menschen, ihr wurde seit Moliėre und Beaumarchais immer stärker eine gesellschaftliche Funktion zugewiesen. Die Psychologie trat an die Stelle des Glaubens. Der Künstler selbst isolierte sich im Aesthetischen. Daraus folgt die Situation des 20. Jahrhunderts: Keine Notwendigkeit mehr von Gott und Schicksal, die Deutung des Lebens ist subjektiver