In den Niederlanden sollte ursprünglich zum 25. Jahrestag des Bestehens der Nordatlantischen Allianz eine Gedenkbriefmarke herausgebracht werden. Nach Bedenken aus „politischen Kreisen“ wurde das Projekt jedoch fallengelassen. Diese Begebenheit mag typisch dafür sein, daß das westliche Bündnis — ein "Vierteljahrhijndert nachdem in Washington der NATO-Vertrag unterzeichnet würde — ganz und gar nicht in Feierstimmung ist. Zu einem Zeitpunkt, da das schillernde Stichwort „Entspannung“ die Szenerie beherrscht, da „Sicherheit“ immer stärker als die Frucht von Verhandlungen mit jenen verstanden wird, deren Ex- Insionstriefo den Ausschlag gab für die Gründung der Allianz, fällt es schwer, ihre historische und aktuelle Bedeutung hervorzukehren. Und seit Griechen auf Türken und Türken auf Griechen schießen, ist die NATO bis auf die Grundfesten erschüttert.
Die Niederlage der Unionsparteien bei den Bundestagswahlen hat eine Fülle von Fragen aufgeworfen, die sich auf die künftige politische Strategie von CDU und CSU beziehen.Um das Tauziehen zwischen den „Linken“ und den „Rechten“ in der Union zu begreifen, zwischen denen, die im Hinblick auf die Brandt-Regierung für „Flexibilität“ plädieren und denen, die eine „harte Konfrontation“ für unumgänglich halten, ist es notwendig, zur Kenntnis zu nehmen, daß die Wurzeln dieses jetzigen Dissjjgse^s tiefer liegen.
Noch vor dem Parteitag der Republikaner in Miami Beach, die unter Führung von Richard Nixon Einmütigkeit und Siegeszuversicht demonstrierten, wurde in den Vereinigten Staaten das Ergebnis einer Umfrage bekannt, wonach 37 Prozent der demokratisch „registrierten“ Wähler im November für den jetzigen Präsidenten ihre Stimme abgeben wollen. George McGovern, der Präsidentschaftsbewerber der Demokraten, ist in einer schwierigen Lage, da sein Gegner nicht sehr viele Angriffsflächen bietet, die sich publikumswirksam verwerten ließen. Daraus mag vielleicht eine gewisse Unsicherheit