Der Christ Shusako Endo hat in Japan mit seinen Romanen erfolgreicher Gehör gefunden als die ausländischen Missionare und die Vertreter der Kirche Japans gemeinsam. So wenigstens behaupten Kenner der Japanmission. Gleichzeitig ist Shusako Endo ein anschaulicher Beweis dafür, daß das Christentum nicht eine Sache der Amtskirche, sondern der Glaubenden ist.Der Roman handelt von der Christenverfolgung in Japan unter den Tokugawa im 17. Jahrhundert. Drei junge Jesuitenpatres beschließen 1637, heimlich in Japan einzudringen, um als Priester den bedrängten Christen zu Hilfe zu kommen. Bereits
Ais Direktor Häussermann im Februar 1966 wissen ließ, daß er seinen Vertrag Ende August 196S auslaufen zu lassen wünsche, erklärten Unterrichtsministerium wie Bundestheaterverwaltung angesichts des alsbald vehement einsetzenden „Nachfolgespiels” entschieden: Der nächste Burgtheaterdirektor müsse „ganz bestimmten Voraussetzungen” entsprechen. Er werde vor allem ein Mann sein müssen, der erstens neben der nötigen Erfahrung erwiesenermaßen Reife und Besonnenheit verbürgt, zweitens Kontinuität der gegenwärtigen Ära bewahren und den Direktionswechsel bruchlos vollführen und
Da spielen sie in einem Theater, dessen normales Stammpublikum sich bei einem Stück wie etwa „Das Glöckerl unterm Himmelbett“ höchlichst amüsiert, das Volksstück „Die Magdalenen“ von Hans Naderer. Darin leitet Pater Johannes im Paris des 17. Jahrhunderts ein Asyl für gefallene Mädchen, wobei er von einem ehemaligen Mörder, einer wahren „Seele“ von Mensch, unterstützt wird. Nach einem Exzeß der Pfleglinge gerät der Pater in Konflikt mit der reichlich hochnäsigen adeligen Wohltäterin des Heimes, die, nachdem eines der Mädchen ihren Sohn verführt hat, die Schließung
Eine militärische Planungsstelle in den Vereinigten Staaten hatte die Elektronengehirne, die zur Planung eines neuen Krieges eingesetzt werden, mit allen Informationen über den ersten Weltkrieg gefüttert. Die Denkmäschinen sind zu dem Ergebnis gekommen, daß so etwas unmöglich sei. Der erste Weltkrieg kann sich also gar nicht ereignet haben. Schwejk, der tschechische Hanswurst, hatte sich als einzelner dem Unvorstellbaren und Unsäglichen gestellt und den Un-Sinn durch gespielte Dummheit ad absurdum zu führen versucht. Karl Krauä hatte mit der Akribie des fanatischen Wahrheitssuchers in
Frantisek Langer, der 75jährige, erzählte auf einer Matinee im Forum-Rahmen des Burgtheaters au seinem Leben. Der Autor von „Peripherie“, „Das Kamel geht durch da Nadelöhr“, „Die Bekehrung de Ferdys Pyätora“ und „Engel unter uns“ verwahrte sich dagegen, als Realist aufgefaßt- zu werden eine Bühnenstücke und Erzählungen w%fden eher die Atmosphäre eines Leben wiedergeben wie Erinnerungen an etwas Ge-träumtes. Vertreter eine tschechischen Humanismus wie Karel Capek, hatte Langer dem Prager Nachkriegsdrama die Welt geöffnet. Seine Bühnenstücke, die zu den größten
Eine letzte, endgültige Station, in der ein Mensch vor eine Wahl gestellt, eine Entscheidung treffen muß, die ein schweres Risiko für ihn bedeutet, ist von echter Dramatik erfüllt. Eine solche Situation hat Herbert Rein ecker (Westfale, Jahrgang 1914) in seinem zweiteiligen Schauspiel „ N a c h t z u g “, das im Theater in der Josefstadt uraufgeführt wurde, zwingend gestaltet. Der nächtliche Interzonenzug bringt seine Fracht Menschen westwärts. Ein junger Zonenflüchtling nutzt einen kurzen Aufenthalt des Zuges auf offener Strecke, um aufzuspringen. Zwölf aufgestörte Menschen
Konstantin Stanislawski) (1863 bis 1938) stammte aus Kreisen der Moskauer „Großkapitalisten“ — sein Vater war Industrieller — und wurde von den Sowjets mit dem Orden vom Roten Banner und dem Leninorden ausgezeichnet; er stand somit „zwischen den Zeiten“. Er war wohl ein völlig unpolitischer Mensch, den Blick ausschließlich auf sein Theater gerichtet. Seit der Gründung des „Moskauer Künstlertheaters“ (gemeinsam mit Nemi-rowitsch-Dantschenko) datiert ein neuer Abschnitt der Theatergeschichte. Stani-slawskij wurde erst in den dreißiger Jahren im Zeichen des
Über „Unnatur und Spiel in der modernen Dichtung“ sprach der bekannte Literaturhistoriker Prof. Walter Müsch j (Basel), im Forum des Burgtheaters und schloß seine fesselnde Bestandsaufnahme mit einem bemerkenswerten Satz des deutschen Malers Ernst Ludwig Kirchner: ,,Das Schaffen in .der Erkenntnis“ braucht mehr Kraft als das in Träumen“. Der Redner umriß“ in großen Zügen die Entwicklung der naiven Naturauffassung, die seit der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert vorherrschend war. Aber schon in der Romantik wurde die Naturgläubigkeit bedroht, ergaben sich Zweifel am Sinn der
Der ohne einen Tropfen englischen Blutes geborene Engländer russischer Herkunft, Peter Ustinov, ist Schauspieler, Regisseur und gewiegter Theaterautor in einer Person. Gleich einem Meisterjongleur vermag er einen Einfall auf die Spitze zu treiben, ihn den launigsten Veränderungen zu unterwerfen und so sein Publikum zwei Stunden lang zwischen Heiterkeit und Emst in Atem zu halten. Es entspricht dem Wesen dieser Kunst, daß sie sich dabei weder in allzu luftige Höhen aufschwingt, noch in abgründige Tiefen hinabtaucht. Seinem Stück „Endspurt liegt ein blendender und bühnenwirksamer
Vor einem Jahr beherbergte die Minoritenkirche von Kvems-Stein eine Ausstellung erlesener Kunstwerke aus Niederösterreich aus der Zeit von Gotik und Renaissance. Das außerordentliche Echo aus aller Welt ist noch in frischer Erinnerung. Mehrmals fanden daselbst Konzerte mit zeitlich entsprechender alter Musik statt, deren tiefe nachhaltige Wirkung aus dem Zusammenwirken von optischen und akustischen Eindrücken herrührte. Jene positiven Erfahrungen bewogen die Behörden von Krems, in der Zeit vom 22. Mai bis 1. Juni eine Veranstaltung mit alter Musik in jenen so ansprechenden, akustisch
Es ist eigentlich noch gar nicht so lange her, daß wir eine „Filmliteratur“ haben. Jahrzehntelang genügten der Masse die grellbunten biographischen Traktätchen — fehlerhaft und kritiklos und immer am Rande von Schund und Schmutz tänzelnd.Filmkunde und Filmwissenschaft haben wir, von einzelnen Vorgängern abgesehen, erst seit dem zweiten Weltkrieg. Sie ist gerade in unseren Tagen erfreulich im Wachsen.Eine abundante Darstellung der Situation in Europa vermittelt der Dokumente-Verlag Offenburg in Baden mit „Der Filfi in Europa“ (104 Seiten, illustriert). Zonale Quer- und kritische
Ausgewählte Prosa. Von James Joyce. Im Verlag der Arche, Zürich. 158 Seiten.Ein sehr instruktiver und fesselnder Querschnitt durch das Schaffen des für die Entwicklung des zeitgenössischen „Romans“ hochbedeutsamen großen irischen Schriftstellers mit Proben aus den Hauptwerken „Ulysses“ und „Finnegans Wake“ sowie aus dem „Jugendbildnis“. Die Einleitung und eine biographische Skizze schrieb T. S. Elliot; „Finnegans Wake“ übertrug und kommentierte Giedion-Welcker. Mit Bildern versehen und mustergültig sauber ausgestattet, wie alle Bücher dieser Reihe.Kleines Erdenrund.
Der Richter (The Judge's Story). Von Charles Morgan. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart. 378 Seiten.Es handelt sich nicht um den stärksten Roman des bekannten Autors. Die breite Behaglichkeit der Darstellung läßt die ineinander verknüpften Handlungselemente zu wenig in den Vordergrund treten. Die Gestalt des Richters, dem Menschenschicksale mehr bedeuten als der eigene Lieblingsplan, ein Buch über die Antike zu schreiben, ist meisterlich durchgeformt. Man bleibt dank der Aussagekraft Morgans interessiert, wird aber an keiner Stelle des ausgezeichnet übersetzten Buches erwärmt oder gar
Europa lächelt noch immer. Histörchen und Anekdoten, gesammelt und neu gefaßt von Joseph Papcsch. Leykam-Verlag, Graz. 208 Seiten. Preis 42.50 S.Einige Anekdoten kennt man schon, andere — aber nicht zu viele — hat man schon mit anderer Quellenangabe gelesen, einige sind neu: im ganzen eine hübsche und saubere Anekdotensammlung, wie's der Untertitel verspricht.Stillere Heimat. Herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Linz im Humboldt-Verlag, Wien-Stuttgart. 256 Seiten und 19 Zeichnungen.Eine Dichter-Anthologie aus Oberösterreich und eine ungewöhnlich schöne Leistung eines vernünftigen
Lexikon der Politik. Politische Begriffe, Namen, Systeme, Gedanken und Probleme aller Länder. Von Walter T h e i m e r. Sammlung Dalp, Verlag Francke, Bern. 4. Auflage, 1952. 701 Seiten.In Form eines Lexikons führt uns Theimer das politische Bild der Welt von heute — wie er es sieht — vor Augen, ergänzt durch die Ideen der bedeutendsten politischen Denker aller Zeiten. Soweit die politischen Anschauungen des Verfassers zum Ausdruck kommen, wird das Buch je nach der politischen Einstellung des Lesers Zustimmung oder Ablehnung, im übrigen aber viele Freunde finden.Frauen werden nicht
Vollbeschäftigung und Produktivitätssteigerung. Von Albin Weger. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1952. 32 Seiten.Auf wenigen Seiten gibt der Autor einen ausgezeichneten und leicht verständlich formulierten Einblick in Sachgebiete, die ansonsten nur Angelegenheit wissenschaftlicher Diskussion sind. Dabei läßt er sich in seiner Beurteilung der Sachverhalte davon leiten, ob eine der geschilderten Maßnahmen geeignet ist, der allgemeinen Wohlfahrt und nicht allein der Erfüllung irgendwelcher Programme zu dienen. Daher wird, entsprechend den Gedankengängen einer sozialen
Österreich — schöpferisch, schaffend, feiemd. Gestaltet von Karl Z i a k. Verlag desösterreichischen Gewerkschaftsbundes. 300 Seiten mit etwa 200 Lichtbildern.Ein recht interessanter Versuch, in Lichtbildern das Gesicht des schaffenden Menschen festzuhalten und zugleich die vielfältige Besonderheit seiner Berufe und seiner Umgebung im Begleittext darzustellen. Die Bilder sind zumeist gut, die Legenden auch. Schwadi hingegen sind Umschlag und der Druck insbesondere der Lichtbilder; unter jeder Kritik leider die vereinzelten Farbphotos.Die Zahl als Detektiv. Von Ernst Wagemann. Zweite,
Wir Komödianten vom Varieté. Meinetffiaů führten und ich. Von Colette. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien 1952. 222 Seiten.Schon meint man, daß sich diesmal nur die Vorzüge der Colette zu einer starken, sozialkritischen, aber barmherzigen Milieustudie mit deutlichen autobiographischen Zügen die Hand gereicht haben — da klatscht zuletzt der penetrant-sentimentale Kitsch einer unnatürlichen Liebe zwischen Frauen wie eine Ohrfeige ins Gesicht. So steht echte Literatur neben schmierigstem Magazinkitsch, aber auch das ist wieder — Colette...Die Zelt im Buch. Besprechungsblätter. Bericht und
Die Gründerzeitfassade des Wiener Künstlerhauses ist hinter einem Gerüst au6 verchromten Rohren, hinter großen Photomontagen und grellen Plakattafeln verschwunden: ein Seiteneingang ist, zwischen Eisenträgern und Aluminiumdächern, zum Hauptportal geworden; die Fußböden sind bedeckt mit weißem Schotter oder bunten. Gummi- platten — selbst die Innenstiege ist verschwunden und durch eine noch dazu gegenläufige Treppe ersetzt worden. Auch der beste Kenner des Hauses kennt die Räume nicht wieder: 6ie haben sich in der vom Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau veranstalteten
Das Nestroy-Stüdt „Müller, Kohlenbrenner und Sesselträger oder Die Träume Von Schale und Kern Hel bei der Uraufführung durch, errang vor Jahrzehnten einen mäßigen Erfolg und erwies sich bei den Salzbdfgfer Festspielen 1952 — unter vertauschtem Titel — als ein runder Erfolg. Man scheint somit im Laufe von hundertündzwanzig Jahren darauf gekommen zu sein, daß dieses Stück unter seinen ein wenig vertrockneten Schalen einen zwar bitteren, aber noch genießbaren Kern enthält.In der Tat teilt es init dem großen „Lumpazivagabundus" nicht nur die ähnliche Grundkonzeption — es
Interessante Fragen aus dem Eherecht. Von Dr. Gustav Chamrath. Hippolyt-Verlag, St. Pölten-Wien. 112 Seiten.Für den Nichtfachmann bestimmte und trotzdem juristisch einwandfreie Darstellungen sind selten und das Heft verdient deshalb besonders hervorgehoben zu werden. Jedem, der sich über das österreichische Eherecht orientieren will, kann es bestens' empfohlen werden; wer allerdings glaubt, sich durch eine Broschüre einen Rechtsbeistand ersparen zu können, wird meistens Schaden erleiden,Moderne österreichische Novellisten. Herausgegeben von Dr. Wilhelm Groß, österreichischer
Wagrainer Geschichtenbuch. Von Karl Heinrich W a g g e r 1. Otto-Müller-Verlag, Salzburg, 258 Seiten.Innerhalb der geplanten Gesamtausgabe bildet die vorliegende Prosasammlung den zweiten Band. Er enthält — für den Kenner von Waggerls Werk — kaum etwas Neues, bietet aber dem Freund und der großen Lesergemeinde des Dichters in gefälliger Form, was da und dort, sogar als Einschiebsel in größere Werke, zerstreut war: die Kalendergeschichten mit den Legenden und Betrachtungen, das Wagrainer Tagebuch und das Wiesenbuch. Letzteres leider ohne die Scherenschnitte von der Hand Waggerls Ein
Orientexpreß. Von Graham Greene. Rowohlt-Verlag, Hamburg. 233 Seiten.Ein Thriller im bekannten Stil des „Dritten Manns“. Politisches Abenteuerbuch, Kriminalstory, Liebesgeschichte: alles auf einmal, alles während einer Fahrt von Ostende nach Istambul. Zwar erleben wir auch hier in einigen Szenen jene für Greene charakteristische Technik, mit wenigen Strichen psychologische Meisterstudien zu entwerfen, aber es bleibt doch alles nur Oberfläche. Von Werken, wie „Das Herz aller Dinge“ oder „Die Kraft und die Herrlichkeit“, ist dieses Buch jedenfalls nicht geringer entfernt als
.Die Cocktail Party“, eine Komödie von T. S. Eliot (prachtvoll übersetzt von Nora Wydenbruck), hat England be-4türzt, verwirrt, in manchen Bezügen vielleicht mehr abgestoßen als angezogen; sie hat in einem Jahr Amerika erobert und in so kühlen und, theatermäßig betrachtet, schwierigen Zonen wie in Schweden Bewunderung erweckt. Nun haben die Wiener im Akademietheater ihre Premiere hinter sich: Die erste Bekanntschaft mit diesem großartigen Werk, das durchaus doppelbödig, Satire, Komödie und Tragödie verdichtet zu einem nahtlosen Stück.Die Cocktail Party i6t in Versen gefaßt, in
Der hellige Ambrosius, Bischof von Malland (f 397). 4. Bändchen der Schriftenreihe „Die Kirchenväter und wir. Zeitnahes Väterwort.“ Von DDr. Josef Lenzenweger. St.-Adalbero-Verlag der Benediktinerabtei Lambach, Oberösterreich, 1950. 48 Seiten, zwei Lichtbilder. S 5.20.Diese Reihe ist ein Volltreffer: Wesentliches, knapper Rahmen, feine Form. Der Linzer Kirchenhistoriker entwirft sachkundig das Bild des großen Spätrömers und erfüllt es durch geschickt ausgewählte Textproben mit Farbe und Leben. Eine Wochenendlektüre einmal anders! Schon für den Autobus.Und wie sinnig, daß eine
Durch einen Ministerratsbeschluß vom 16. Jänner wurde verfügt, daß im Budget-Jahr 1951 aus den vom Bunde aufgewendeten Bausummen für Hochbauten zwei Prozent zur künstlerischen Ausgestaltung der Neu- und Wiederaufbauten verwendet werden. Mit dieser Summe, die annähernd 14 Millionen Schilling betragen dürfte, müssen die Kosten der Entwürfe und deren Ausführung gedeckt werden. Dieser begrüßenswerte Beschluß, der im Verein mit den staatlichen Kunstpreisen eine fühlbare Unterstützung der notleidenden bildenden Künstler bedeutet, wirft aber sofort die wichtige, ja vielleicht
Wiedersehen Im Hotel Europe. Roman von Bernhard W. Neureiter. Hilstein-Verlag, Bad Reichenhall-Salzburg. 205 Seiten. S 19.—.Stil hat dieser kleine Roman keinen; seine Handlung ist simpel, seine Sprache ganz und gar farblos. Bleibt als Vorzug, daß er gut gemeint ist und Berichte über die Leidensemigration der Batschkadeutschen in ihn eingeflochten sind.Fabelfibel. Von Ledebur. Manutiuspresse, Wien 1950. 56 Seiten.Dieses „Bilderbuch für Kinder von 8 bis 80 Jahren“, wie es sich im Untertitel nennt, ist eine vergnügliche Oase in unserer ernsten Zeit, wozu nicht allein die alten bekannten
Die Kirchen Innsbrucks. Von Dr. JosefWeingaitne Zweite,umgearbeitete Auflage. Verlag Felizian Rauch, Innsbruck 1950. 87 Seiten, 32 Abbildungen.Knapp, prägnant und handlich ist dieses Büchlein. Fachleute wie künstlerisch interessierte Laien werden es zur Orientierung über die Baugeschichte Hnd die Kunstwerke der alten und neuen Kirchen der Stadt mit Freude begrüßen und staunen, so viele verborgene Schätze da zu finden. Besonders erfreulich sind die großenteils neuen, ausgezeichneten Aufnahmen.Der Tassilokeldi. Von Dr. Pankraz Stolle n m a y e r O. S. B. Sonderabdrurk aus der
Der OKW-Kontenrahmen. Anwendung und Erklärung. Die Richtlinien der Kostenrechnung. Von Dkfm. Dr. Leopold L. Illetsch-ko. Zweite erweiterte Auflage. Verlag der RUF-Buehhaltungs-GmbH, Wien. 77 Seiten.Band III der beliebten RUF-Organisations-schriften liegt jetzt in zweiter Auflage vor. Diese wurde durch Musterkontenpläne, durch ein Muster eines Betriebsabrechnungsbogens und eine kurze Darstellung der „Richtlinien für die Kostenrechnung in der österreichischen Wirtschaft“ ergänzt und kann bestens empfohlen werden. R. D.Grundriß des österreichischen Strafrechtes.Allgemeiner Teil, zweite
Es ist nldit Aufgabe der Kritik, Verkaufsreklame für Kunstwerke zu madieii. Dennoch: wer es sich leisten kann, vierhundert Schilling für Weihnachtsgeschenke auszugeben, der sollte die Hälfte dieser Summe zu einem Ankauf in der Künslerhausausstel-lung „Das gute Bild für jeden“ verwenden. Das Raihausamt für Kultur und Volksbildung hat dort unzählige Graphiken, Pastelle und WssserfarbenblÄtter an die Winde gehängt und dabei alle namhaften Wiener Kunstvereinigungen, ob konservativ, ob avantgardistisch, zu Worte kommen lassen. Die Blätter sind teilweise ausgezeichnet, die Preise dem
Im Rahmen der „Niederösterreichischen Landesausstellung“ in St. Pölten fand eine Sonderausstellung „Religiöse Kunst der Gegenwart“ Platz, die, vom dortigen Diözesankunstrat unter der Leitung des Prälaten Dr. Frank veranstaltet, von niederösterreichischen und Wiener Künstlern reich beschickt worden war und wohl als die umfangreichste Exposition zeitgemäßer religiöser Kunst gelten durfte, die in Niederösterreich bis jetzt zu sehen gewesen ist. Der Besuch war dank der günstigen Umstände beachtlich: man schätzte, daß 20.000 Menschen — zumeist solche, die zur
Die kleine Sommerexposition der Galerie Würthle könnte sich mit ihren sorgfältig zusammengestellten Aquarellen und Graphiken audi in einer betriebsameren Jahreszeit sehen lassen. Die Holzschnitte von Werner Berg zum Beispiel oder die Zeichnungen Moldovans gehörten wie die L a s k e-Aquarelle eigentlich nach Venedig geschickt und dort mit den jetzt auf der Biennale ausgestellten Arbeiten dieser Künstler vertauscht, so gut sind sie. Auch sonst gibt es einige angenehme Begegnungen: die unermüdlich an neuen Mitteln und Themen sich versuchende Elisabeth Stemberger ist mit überraschend
Der unermüdliche Fabulierer Oskar Laske — vielleicht die liebenswürdigste Erscheinung unter unseren Malern— hat es fertiggebracht, in städtischem Auftrag die architektonisch nicht eben besonders reizvolle Kassenhalle des Wiener Jörger-Bades im 17. Bezirk mit einigen Fresken in eine bunte und sehr vergnügliche Chinoiserie zu verwandeln. Thema des al secco-gemalten Zyklus: Die Tiere verlassen nadi der Sintflut die Arche Noä. (Natürlich: der alte Sittenschilderer Laske kann es nicht einmal in einer Badeanstalt lassen, seinen Mitmenschen unter fröhlichem Augenzwinkern eine kleine
Die lang währenden Diskussionen über die Maßnahmen, die zum Schutze der Jugend vor Schmutz und Schund zu trefen sind, haben zwar noch zu keinen konkreten Ergebnissen, wohl aber zu einer gewissen Einigung der Interessierten geführt; es ist dementsprechend zu erwarten, daß über kurz oder lang der Wust der „sexualwissenschaftlichen Aufklärungsschriften“ und der „pikanten“ Magazine von den Zeitungsständen verschwinden wird. Möge es bald sein, damit der Schaden, der schon angestiftet wurde, nicht noch größer wird!Indessen — selbst im günstigsten Fall wird nur ein Teil der
Die schwierige Aufgabe, aus Laientänzern ein . Ensemble zu schaffen, das geeignet ist, größere Tanzspiele aufzufühiren, hat sich Aimie Carola Kutsch era gestellt. Sie versteht den Tanz nicht als eine von technischer Schulung abhängige Kunstübung, sondern als eine jedem Menschen verliehene Fähigkeit, seinem Fühlen und Glauben Ausdrude zu verleihen — eine Fähigkeit, die nur verständnisvoller Leitung und einfühlender Hinweise bedarf, um geweckt zu werden. Dementsprechend wird den Mitwirkenden großer Einfluß auf die choreographisch Gestaltung ihrer Tianzspiele gewährt: diese sind
Da Künstlerhaus, das jetzt seine Frühjahrsausstellung eröffnet hat, bildet seit 50 Jahren den Hort der Tradition in der österreichischen Malerei, das heißt, es pflegt die Malweise weiter, wie sie in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in Wien und Mün. dien üblich gewesen ist. Dieses Festhalten an der Tradition — deren Postulate Realismus und handwerklich gute Malerei heißen — hatte seine Berechtigung, solange die Stil einander jagten, Revolutionäre und Revoluzzer die saubere Hand- werksarbeft in den Hintergrund schoben und allgemeine Verwirrung stifteten. Nun aber ist,
Das „österreichische Museum für angewandte Kunst“, wie sich das Kunstgewerbemuseum am Stubenring seit längerem nennt, hat nach schwierigen Aufbauarbeiten dieser Tage den größten Teil seiner Sammlungen dem Publikum wieder zugänglich gemacht; es zeigt — übrigens in glänzehder Aufstellung und Ordnung — Schätze, wie sie an Vollständigkeit und Erlesenheit wenige Museen der gleichen Gattung besitzen dürften; steht doch beispielsweise die Wiener Sammlung an chinesischem Porzellan oder orientalischen Teppichen in der Tat einzig da, nicht zu reden natürlich von der lückenlosen
Die Akademie der bildenden Künste zeigt in ihrer Bibliothek eine umfangreiche Sammlung von Künstlerautographen der letzten zweieinhalb Jahrhunderte; Künstler wie Kunstfreunde werden in ihr viele Anregungen finden.Audi ohne graphologisch geschult zu sein, weiß man, daß sich im Schriftbild der Stil einer Zeit genau so deutlich ausdrückt wie im Kunstwerk oder der Mode; eine typische Barockschrift unterscheidet sich von einer modernen nicht weniger als ein Barockschloß von einer Fabrik. Nun hiinterläßt aber auch der persönliche Stil des Künstlers Spuren in seiner Handschrift — oft
Der Vater, General a. D. H a u s h o f e r,Professor der Geopolitik an der Münchner Universität, war der Mann, der Hitlers „Ostraumpolitik“ wissenschaftlich fundiert und vorbereitet hatte, lange bevor sie die deutschen Tanks in die Wirklichkeit umsetzen sollten. Der Sohn aber, Literat und ebenfalls Gelehrter, gehörte zu jener Gruppe von Offizieren, die seit 1941 Attentate gegen Hitler einzuleiten suchten, die einem schicksalsvollen Verhängnis zufolge samt und sonders scheiterten. Im Zusammenhang mit den Ereignissen des 20. Juli 1944 wurde er gefangengenommen und zwei Tage vor der
Daß die Größe des wahren Dichters in der Kraft besteht, aus den Worten der Dichtung dem Leser oder dem Zuschauer die Illusion eines Kosmos zu geben, dies ist bei der Aufführung der „Kleinen Stadt“ von Thornton Wilder im Studio der Josefstadt wieder deutlich geworden. Diese Tragödie des Alltagslebens läßt den Zuschauer auf einer kulissenlosen Bühne ohne Requisiten den scheinbar uninteressanten Ablauf des Lebens von Durchschnittsmenschen aus einer amerikanischen Kleinstadt, ihr Leben und Lieben, Arbeiten und Altern zum Abglanz eines Geschehens werden, das den Charakter des