Dank seiner Mannigfaltigkeit, Ursprünglichkeit und geheimen Poesie hat Polen dem künstlerisch und historisch Interessierten viel zu bieten. Kaum ein zweites Land in Europa hat während des letzten Krieges so viele wertvolle Kulturdenkmäler eingebüßt. Doch wurde das Zerstörte fast überall neu aufgebaut. In den meisten Provinzstädten blieb das Alte wesentlich erhalten; zur Konservierung wurde manches getan, wenn auch der Aufgabenkreis noch nicht erschöpft ist.Die bedeutendsten Architekturdenkmäler spiegeln die Vielfalt westlicher und östlicher Einflüsse wider, die in Polen zu einer
Das Österreichbild der Polen, durch mangelnde Kontakte nach dem Krieg jahrelang dürftig, gelangte nun dank der großen Reiseerleichterungen der letzten Jahre zu deutlicher Ausprägung. Wien gilt als erstes und nächstes Ziel im Westen. Das Leben dort ist nach Ansicht der Polen angenehm, geordnet, leicht und teuer, die Menschen sind gemütlich; sie fahren Ski und verdienen am Fremdenverkehr.Die ferne Vergangenheit nimmt der Durchschnittsbürger kaum zur Kenntnis. Wer von der Monarchie weiß, der staunt über die lange Existenzdauer eines Vielvölkerstaates, dessen Heterogenität unnatürlich
Die traditionelle Verflechtung von Religiosität und Nationalgefühl in der polnischen Kultur läßt es schwierig erscheinen, eine rein katholische Dichtkunst auszusondern. Mit dem Jahr 1939 begann jedoch eine Epoche, die Polens geistige Eliten sowohl fürchterlich in Mitleidenschaft zog als ethisch und weltanschaulich stark herausforderte. Das Ende von Krieg und feindlicher Besatzung, die Errichtung der Volksdemokratie brachten wiederum neue gesellschaftliche Bedingungen, hie Landflucht und Industrialisierung, da eine vom dialektischen Materialismus geprägte Bildungspolitik für breite, von