War es im vorigen Jahr eine mit Zelluloid belegte Semmel, die als Symbol für die 27. Berlinale warb, so grüßt heuer eine buntgestrickte Pudelmütze, wie man hier im Norden sagt, von Plakaten und Dokumentationen. Gleichsam als Signum für die winterlich-frostige Atmosphäre an der Spree. Folge einer Terminvorverlegung, mit welcher der junge, neue Festival-Boß Wolf Donner und der Berliner Senat glauben, den nachfolgenden Festivals, allen voran Cannes, den Rang ablaufen zu können.Das ist aber offenbar danebengegangen, denn die Franzosen und auch die Amerikaner halten ihre filmischen Knüller
Samuel Beckett, menschenscheuer irischer Nobelpreisträger und einer der Begründer des absurden Theaters, scheint eine Schwäche für Berlin zu hegen. Heuer ist er zum sechsten Mal bei den Festwochen am Gestade der Spree aufgekreuzt, um wieder eines seiner Stücke persönlich in Szene zu setzen. Keine Novität wie im vorigen Jahr. Diesmal wartete er mit einer neuen Nuance seines Hits „Krapp’s Last Tape“ auf, in dessen deutscher Version („Das letzte Band“) wir vor knapp zwei Dezennien, ebenfalls in Berlin und unter des Dichters Regie, den unvergessenen Walter Frank als dieses
nenoii rsrecni gene: sicn in seinen frühen Jahren sehr in seiner Rolle als Bürgerschreck. Vielleicht nicht so sehr, um sie, die Bürger, aus jugendlich-idealistischem Übermut persönlich zu attackieren und zu verunsichern, als um sie aus der Lethargie und Gleichgültigkeit ihres festgefügten Denkens und Handelns aufzuscheuchen. Ihnen den Blick zu öffnen und zu schärfen für die gesellschaftspolitischen, sozialen und wirtschaftlichen Wandlungen einer Generation, die den ersten Weltkrieg verloren, die finanzielle Hypertrophie einer galoppierenden Inflation gigantischen Ausmaßes
Die Berliner Festwochen haben wieder begonnen. Mehrere Wochen gibt es alles zu sehen, was in der Bundesrepublik in und schick ist. Peter Stein inszeniert einen Vierstunden-Sha- kespeare und läßt das Publikum eine Stunde davon stehen, dafür wird der revolutionäre Elan eines Stückes aus den zwanziger Jahren auf die klassische Tour eingeebnet, Ferdinand Bruckner verfremdet. Die Berliner Festwochen, wie so viele ähnliche Veranstaltungen zu einem Musterbuch alles gerade Gängigem zweckentfremdet, spiegeln einmal mehr die innere Richtungslosigkeit einer ihre eigene innere Leere mit optischem Schnickschnack und nostalgisch eingefarbten Erinnerungsfetzen auffüllenden Zeit.
Mit einer Neuinszenierung der Komödie „Das Spiel von Liebe und Zufall“ von Pierre Chamblain de Mari- vaux, die später ins Haus am Ring übersiedeln wird, stellte sich das Burgtheater bei den Bregenzer Festspielen ein. Wie in den meisten seiner Stücke, von denen der Großteil noch des kongenialen Übersetzers und Bearbeiters harrt, hielt dieser feinsinnige Menschenkenner und elegant-verspielte Rokokopoet hier eine Variante des Spiegelerlebnisses seiner eigenen ersten Liebe fest. Naive Anmut und lockende weibliche Raffinesse vereinigen sich in Silvia, der Hauptfigur, die sich drei Akte
Das Gros der gezeigten 21 Filme aus 14 Ländern mit gesellschaftspolitischen, weltanschaulichen und sozialen Auseinandersetzungen und Konfrontationen in West und Ost. Wobei es auch - von wenigen Ausnahmen wie Truffaut, Bresson und Bernhard Wicki abgesehen - überwiegend junge und kaum bekannte Regisseure, Drehbuchautoren und Schauspieler waren, die bei diesen Filmfestspielen an der Spree ihre teilweise recht interessanten und beachtlichen künstlerischen Visitenkarten abgaben. Anliegen und Aussage waren dabei zuweilen stärker als das formale, filmhandwerkliche Können.
BerlinsFestwoohenintendant Ulrich Eckhardt sieht das jährliche herbstliche Kunsttreffen an der Spree als Informationsmesse, als Diskussionsforum mit Werkstatt-öharakter. Tradition und Experiment halten sich die Waage, im Konzertsaal und auch im Theater, wobei der 200jährige Bestand der USA mit der vielseitigen Präsentation der zeitgenössischen künstlerischen Szene New Yorks, vor allem seiner Tanzszene, den thematischen Mittelpunkt bildete.Aber auch Berlins Bühnen leisten einen vielseitig aufgefächerten Beitrag. Das gilt besonders für die von ihnen zu Wort und Szene gebrachten Autoren
Nach opern-parodistischer Eröffnung mit Donizettis „Das Debüt der Mamma Agata“ und dem Spiel auf dem See, diesmal mit „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach, lagen die attraktiven Schwerpunkte der weiteren künstlerischen Darbietungen der jetzt zu Ende gehenden Bregenzer Festspiele 1976 offensichtlich auf dem Sektor der Schauspiele und Sprechstücke.
Keine überragenden filmkünstlerisehen Leistungen, dafür aber eine „Wachablöse“ in personeller Hinsicht: das bescherten die 26. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Dr. Alfred Bauer, Filmhistoriker und ^-Wissenschaftler, der vor über einem Vierteljahrhundert diese weltweite und weltoffene Begegnung der'Filmschaffenden und ihrer Werke an der Spree aus der Taufe hob und seither mit restlosem persönlichem Einsatz, viel diplomatischem Geschick und einer guten Portion Optimismus durch alle Höhen und Tiefen steuerte, übergab sein imaginäres Szepter an den zukünftigen Berlinale-Leiter Dr. Wolf Donner. Es wäre verfrüht, von dem bisherigen Filmkritiker einer Hamburger Zeitung jetzt schon grundsätzliche und programmatische Erklärung zur Marschrichtung seiner :kommenden Arbeit zu erwarten, aber in seiner Laudatio, die er,gleich zu Beginn dieser Festspiele bei der Verleihung der:'. deutschen Bündesfilmpreise mit recht gescheiten und maßvollen Worten hielt, zeichnete sich seine Grundeinstellung zum Film und dessen schöpferischen Persönlichkeiten ab.
Die 30. Bregenzer Festspiele standen zu Beginn ganz im Zeichen von Österreichs südlichem Nachbarn: Italien. Während im Theater am Kornmarkt der festliche Schauspielreigen mit dem „Verschwender“, einer unbekannten Komödie von Carlo Goldoni, eröffnet wurde, kehrte die komische Oper „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß zum vierten Mal auf die von Piloten getragene, weitausladende Raumbühne auf dem Bodensee zurück. Ist sie doch während der vergangenen drei Dezennien so etwas wie eine Jubiläumsveranstaltung dieser Festspiele geworden. 1948 erklang zum ersten Mal der
Nach den vom Regenpech verfolgten Seeaufführungen des „Fliegenden Holländers“ war das Wetter der überaus gelungenen Freilichtpremiere der Komödie „Arzt wider Willen“ von Moliere beim Bregenzer Martinsturm absolut hold. Im romantischen Burghof sorgte das spielfreudige Ensemble des Theaters für Vorarlberg mit komödiantischer Unbekümmertheit und Witz für herzliches Lachen der amüsierten Zuschauer zwischen dem mittelalterlichen Gemäuer. Die Akteure erschienen halb kostümiert auf der Szene, bauten aus Fässern und darübergelegten Brettern eine stilgerechte Pawlatschenbühne und
Gelten nicht nach landläufiger Meinung die beiden Medien TV und Kinofilm seit dem Zeitpunkt des Bildschirmeinzugs in die Haushalte der Welt als feindliche Brüder? Zwar hat sich in den letzten Jahren die Spannung etwas gemildert, nachdem in Übersee und Europa die Filmproduktionen aller Größenordnungen dazu übergegangen sind, entweder ihre Studios und technischen Anlagen den Fernsehstationen für die Herstellung von Fernsehspielen, -Serien und -do-kumentationen zu vermieten oder aber in dem sie sich direkt in die Produktion für das Fernsehen eingeschaltet haben. Die dabei getätigten
In einer Zeit, da die Menschen glauben, daß nur eine Urlaubsoder Erholungsreise nach Palma di Mallorca, Tunis oder eine Safari nach Kenia Ausdruck standesgemäßer, von der Hybris „Wirtschaftswunder“ genährter Lebensweise ist, dürfte es recht gut und nützlich sein, sie wieder an die kleinen Dinge und Freuden des Daseins zu erinnern. Sonst geraten die Maßstäbe, die nun einmal das soziale Gefüge eines Gemeinwesens eines Staates regeln und lenken, allzusehr ins Schwanken, Und das kann in unserer ohnehin zu Exzessen jeglicher Art neigenden Gegenwart auf die Dauer nicht nur für den
Seitdem die Berliner-Festwochen-Verantwortlichen vor einigen Jahren aus verschiedenen Gründen das sogenannte „Theatertreffen“, bei dem alljährlich auswärtige und ausländische Bühnen in den Musentempeln an der Spree mit ihren jüngsten und interessantesten Schauspielschöpfungen zu Wort kommen, in die frühlingshaften Maitage verlegten, hat der Sektor „Sprechtheater“ bei den herbstlichen Berliner Festwochen einiges an Attraktivität verloren. Gastspiele fremder Ensembles sind jetzt verhältnismäßig dünn gesät, und die Produktionen der heimischen Bühnen sind eher auf ein normales Repertoireprogramm als auf die Kreation fest-wöchentlicher Gustostückerln aus den verschiedensten Epochen der Theaterliteratur abgestimmt.
Schon seit über einem Menschenalter bemühen sich Wissenschaftler oller Disziplinen, vom Mediziner über den Biologen bis zum Juristen, ihren Mitmenschen an Hand von drastischem und zugleich erschütterndem Beweismaterial klar zu machen, daß die ständig steigende Verschmutzung von Luft und Wasser allmählich den Lebensnerv jeßlicher Existenz auf dem Planeten Erde angreift und ihn zerstören wird, wenn nicht schnelle und wirksame Maßnahmen dieser tödlichen Verseuchung energisch Einhalt gebieten. Bis vor kurzem aber bewiesen wir alle, angefangen vom einzelnen Bürger bis zu den
Seit Beginn dieses Monats ist nun auch das Zweite Programm eine Woche hindurch täglich mit seinem Angebot auf dem Bildschirm. Zweifellos eine Bereicherung für die verschiedenen Geschmackswünsche der Fernsehkonsumenten. Vor allem derjenigen, die nicht in der Nähe der westlichen oder südlichen Grenze unserer Alpenrepublik wohnen, um am oft reicher gedeckten Bildschirmgabentisch der jeweiligen Nachbarn mitnaschen zu können. Und das dürfte ja noch immer für die Mehrzahl der rund 1,4 Millionen österreichischen Fernseher zutreffen. Es ist auch nicht das geringste dagegen einzuwenden, daß
Als das Fernsehen begann, bei uns seine ersten bescheidenen Bildexperimente in den Äther zu strahlen, gab es viele Eltern, die ihren jungen und jüngsten Sprößlingen den „Genuß“ der Bild-schirmflimmerei rigoros untersagten. Zugegeben, daß in diesen Pioniertagen das Programm überwiegend nur auf die Mentalität der Erwachsenen zugeschnitten war und wenig Rücksicht auf die kindliche Psyche nahm. Freilich regte dieses strikte Verbot, das in manchen Familien bis heute noch nicht gefallen ist, die kindliche Neugier und Phantasie erst recht an.Die Schulleistungen selbst der Taferlklaßler
In immer stärkerem Maße haben die Massenmedien und speziell das Fernsehen die Begriffe „Kultur“ und „Bildung“ auf ihre Programmfahnen geschrieben. In Deutschland, aber auch bei uns, ist sogar ein drittes Programm im Werden, das der weiteren Popularisierung dieser beiden vieldiskutierten Komplexe seine beinahe uneingeschränkte Aufmerksamkeit widmen soll. Denn für viele Menschen, selbst wenn sie nicht zu den ständigen Bildschirmkonsumenten gehören, sind diese beiden Worte zumeist schon noch von der Schule mit einem Odium behaftet, das in den Adjektiven „langweilig“ und
Die vergangene Fernsehwoche, noch halb von sommerlicher Programmsparflamme genährt, trug in ihren wesentlichen Darbietungen den Charakter einer Retrospektive. Aber einer überwiegend erfreulichen. Womit neuerlich dokumentiert yiuöre, daß der „Blick zurück“ durchaus nicht immer im Zorn erfolgen muß. Daß einem dabei freilich zuweilen ein leichtes Gefühl wehmütiger Trauer beschleicht, wenn man sieht und hört, was früher in so manchen künstlerischen Disziplinen Hervorragendes geleistet wurde, das steht auf einem anderen Blatt.Den Beginn in diesem belebenden Erinnerungsreigen machte
Die sommerliche Reisezeit ist nicht nur gut zur Erholung strapazierter Nerven, zuweilen bringt der Blick über die Grenzen einem auch Erkenntnisse und Eindrücke, die geeignet sind, die Geschehnisse und Methoden im eigenen Land mit anderen, objektiveren Augen zu sehen.So ermöglichten mir die vergangenen Wochen und Monate die Konfrontation mit dem Fernsehschaffen in so gut wie allen deutschsprachigen Gebieten unseres Kontinents.In der zweigeteilten Stadt Berlin ist der von Stacheldraht und Maschinenpistolen ungetrübte Blick über die Mauer vielleicht besonders aufschlußreich. Eigentlich sind
Im Grunde sind Serien der Tv-Gewaltigen liebstes Kind. Man kauft sie in Bausch und Bogen; in Österreich sogar schon fertig synchronisiert; oft in einem Sprachidiom, das weder dem hiesigen Geschmack, noch der Mentalität und dem Milieu entspricht, in dem die jeweilige Serie gerade abläuft. Sei's drum. Das Ganze ist eben so bequem. Man hat keine Sorgen mit der Produktion, kein Raufen um Termine der benötigten Stars und wenn es hart auf hart kommt, sprich, wenn sich der Unwille der Fernsehkonsumenten über die Qualität in zornigen Anrufen und schmähenden Briefen manifestiert, dann kann man
Beinahe in aller Stille und, abseits des sonst hektischen Getriebes unserer Zeit hat sich im letzten Jahrzehnt an den Universitäten und Hochschulen in aller Welt eine neue wissenschaftliche Disziplin herauskristallisiert, die zwar — vor allem in Europa — noch immer um ihre Anerkennung und Gleichberechtigung mit den alteinpesessenen Fakultäten tung sein wird: Die exakte für die geistige und bildungsmäßige Entwicklung der Menschheit von entscheidender Bedeutung sein wird: Die exakte wissenschaftliche Durchleuchtung und Einordnung der Massenmedien, ti>obei im speziellen Fall an die
Die Überschrift ist kein Druckfehler, wie viele Leser dieser sonst auf Kultur und Politik gestimmten Rubrik auf den ersten Blick hin vermuten könnten. Gemeint sind diesmal wirklich Tore, Fußballtore, Goals, um jedes Mißverständnis auszuschließen. Wie sagt doch Wilhelm Busch: „Jeder Jüngling hat nun mal 'nen Hang zum Küchenpersonal.“ Warum also soll in dieser sonst mehr geistigen Genüssen und ihrer kritischen Durchleuchtung gewidmeten Spalte nicht auch einmal vom Sport die Rede sein? Hieß es doch schon im Altertum „Mens sana in corpore sano“. Überdies trägt der Anlaß
Sorgenkind aller Literaturbeflissenen und -verantwortlichen in den Massenmedien ist das Buch und die — drastisch gesagt — Lesefaulheit eines recht beträchtlichen Prozentsatzes unserer Zeitgenossen. Letztere ist gleichsam ein Virus, der sich quer durch alle Sozial- und Bildungsschichten sowie sämtliche Altersstufen frißt. Sein Nährboden sind das vielzitierte Management, das vielgerühmte Spezialistentum und die vielverschriene Hektik unseres Jahrhunderts. Vor diesem Virenbefall ist keiner sicher, weder der Generaldirektor, noch sein Chefingenieur oder sein Werkmeister und ihr aller
Wir wollen nicht so weit gehen, die volkstümliche Bezeichnung des Fernsehens als „Patschenkino“ auch für das künstlerische Medium des Theaters abzuwandeln und zu übertragen. Aber letztlich tragen auch die mehr oder minder bildschirmgerechten Wiedergaben sogenannter Fernsehspiele oder der Aufzeichnungen regulärer Theaterinszenierungen in den Augen vieler Betrachter jenen etwas ominösenGeschmack einer geistig-künstlerischen Nivellierung mit Bequemlichkeitshintergrund. Daß in diesem Zusammenhang das oft überschnell zitierte und bittere Omen einer Afterkunst durchaus nicht immer
In diesen Maitagen wetterleuchtet das Jubiläumserinnern an die vor einem Vierteljahrhundert zumindest von uns Mitteleuropäern begonnene Stunde „0“ mit all ihren heißen Wünschen und ihrer leise schwelenden Skepsis durch sämtliche Massenmedien und damit auch über den Bildschirm. Hatte einst Carl Zuckmayer in „Des Teufels General“ von dichterischer Warte herab versucht, in menschliche und psychologische Verstrickungen integer scheinender Persönlichkeiten in einer immer maßloser werdenden Diktatur hineinzuleuchten, so erhellte das im Zweiten Programm ausgestrahlte Interview mit
Als vor 25 Jahren Angst und Bombenlärm des zweiten Weltkrieges allmählich abgeklungen waren, Millionen Kämpfer von allen Fronten zum ersten Mal wieder ungestört in einem weißbezogenen Bett schlafen konnten, da gaben viele von uns sich insgeheim und öffentlich das Versprechen: Wenn wir in Zukunft einmal besonders unzufrieden sind und mit unserem Geschick hadern, dann wollen wir uns dieser fürchterlichen Stunden innerer und äußerer Bedrückung erinnern. Die Beschwörung dieses Gelöbnisses ist in den vergangenen zweieinhalb Dezennien im Schatten steigender materieller Prosperität immer
Daß einer der Hauptpfeüer des Fernsehens die Dokumentation und die eventuell damit verbundene Zeitkritik ist, dafür erhielten wir in der vergangenen Woche neuerlich einen recht eindrucksvollen und überzeugenden Beweis. Diesmal lieferten Persönlichkeit und Werk Lenin* — sein 100. Geburtstag — Material für die Untermauerung dieser These. Den Reigen der überaus vielfältigen Deutungen über Wesen, Wert und Bedeutung dieses Politikers und Revolutionärs, dessen Erscheinen den menschlichen und staatlichen Beziehungen in der. ersten Hälfte des 20. Jahrhundert* unzweifelhaft einen
Eigentlich hätte man sich zu den Festwochen in der zweigeteilten Stadt an der Spree eine stärkere Konfrontation mit Erzeugnissen jüngsten dramatischen Schaffens, vor allem auch Uraufführungen internationaler Bedeutung gewünscht. Dieser Wunsch ging leider nicht in Erfüllung, ist vielleicht auch schwer zu befriedigen im Hinblick auf die seit einigen Jahren in Spree-Athen heimisch gewordenen Veranstaltungen des internationalen Theatertreffens im Mai. Zweimal im Jahr den Besuchern erregende und anregende Bühnennovitäten zu bieten, dazu reicht derzeit das dramatische Schaffen, selbst die west-östlichen Hemisphären zusammengenommen, nicht aus.
Seit einigen Monaten regen sich auch in österrich mit einer gewissen Beharrlichkeit junge Filmschöpfer in der Öffentlichkeit. Sie treten teils einzeln, teils in Gruppen in Erscheinung und versuchen auf ihre Weise, die landläufige Meinung von der Nichtexistenz des zeitgenössischen österreichischen Films zu widerlegen. Ihr Idealismus, unleugbar und erfreulich, steht dabei oft noch im Gegensatz zur künstlerisch-technischen Potenz. Eine Feststellung, welche die überaus erfreulichen Testversuche und Regungen des österreichischen Filmnachwuchses keineswegs herabsetzen, sondern nur unter die
Berlin ist schon von jeher der Nährboden extremistischer Regungen verschiedenster Richtungen gewesen. Gerade die in jüngster Vergangenheit heftig aufflammenden Studenienunruhen waren auch nicht dazu angetan, die Verantwortlichen der XVIII. Internationalen Filmfestspiele an der Spree in eine Atmosphäre ungetrübter Sicherheit eines störungsfreien Verlaufs ihrer filmischen und gesellschaftlichen Veranstaltungen zu wiegen. Zudem deuteten der Abbruch des Festivals von Cannes sowie die leidenschaftlichen Auseinandersetzungen und Zusammenstöße in Oberhausen und Pesaro auf Sturmzeichen am
Eigentlich ist der Kurzfilm Jahrzehnte hindurch stets das Stief- und Sorgenkind des Filmschaffens gewesen. Sein Fortbestand als Künder und Dokument vergangener und gegenwärtiger künstlerischer und technischer Leistungen, aber auch als bildlicher Deuter zukünftiger Entwicklungen ist bis auf den heutigen Tag entscheidend dem großen Idealismus jener kleinen und mittleren Filmproduzenten zu verdanken, die sich, lediglich gestützt auf eine bescheidene staatliche Subvention und ohne Aussicht auf größeren wirtschaftlichen Gewinn, diesem Wagnis verschrieben. Denn sie mußten stets mit den
Eigentlich hätten die heurigen Veranstaltungen der Berliner Festwochen nach dem Willen ihres künstlerischen Leiters Nicolas Nabokov der Begegnung und Konfrontation mit Kulturen und Künstlern aus dem osteuropäischen Raum gewidmet sein sollen. Daß es nicht zur Verwirklichung dieser Absicht kam, ist nicht seine Schuld. Denn die oft in letzter Minute erfolgten Absagen von Mitwirkenden aus den Oststaaten waren das Resultat des Wirkens höherer politischer Mächte, die sich der Ingerenz eines Festspieldirektors vollkommen entziehen. Zu ihrem Wort standen eigentlich nur die Rumänen, die dann
Noch nie war in dem zu künstlerischen und ideologischen Auseinandersetzungen jeglicher Art neigenden Berlin die Jugend, der filmische Nachwuchs so tonangebend wie in diesem Jahr. Gegenüber seinen von der umgebenden Natur und Landschaft wesentlich günstiger bedachten Konkurrenten Cannes, Venedig oder San Sebastian, gar nicht zu reden von Mar del Plata und Acapulco, hat sich das alljährliche internationale Filmtreffen am Strande der dunkel dahin-dämimernden Spree mit seinen überaus reichlich gebotenen Möglichkeiten einer fachlichen Aussprache zwischen Produzenten, Verleihern, Regisseuren
Nicht alle Zweige der Wissenschaft können ihre Probleme auf dem Bildschirm für den Beschauer interessant demonstrieren. Die Sprödigkeit mancher Themen oder gar die Unmöglichkeit, wesentliche Vorgänge photographisch zu erfassen, stehen allen noch so bemühten Regieeinfällen oder Bildgestaltungen entgegen. In den letzten Wochen wurden wir nun Zeugen bildlicher Visionen über den Menschen, die einen infolge ihrer photographischen Verfremdung durch Zeitraffer oder Zeitlupe zuerst in oft amüsiertes Erstaunen setzten, zuweilen aber sogar schockierten. Und es gab und gibt viele, die sich durch
Die einem im Laufe von anderthalb Dezennien lieb und vertraut gewordene allsommerldche Filmexkursion an die Gestade der Spree (diesmal XVI. Internationale Filmfestspiele in Berlin) trägt einen anderen Charakter als die mit der gleichen Regelmäßigkeit absolvierten Besuche der internationalen Leinwandfestivals inner- und außerhalb Europas. Denn die Fahrt nach Berlin gilt nicht nur der mehr oder minder routinierten Auseinandersetzung mit dem Metier „Film“ und seinen umstrittenen künstlerischen Erscheinungsformen, sondern sie ist zugleich die jedesmal aufs neue erregende Wiederbegegnung
Seitdem das Fernsehen seinen Einzug in diese Welt gehalten und damit eine Reihe der Massenkommunikationsmittel um ein beachtliches Glied erweitert hat, ist, der Eigenart polarer Kräfte ähnelnd, die sich anziehen und abstoßen zugleich, das Ringen zwischen ihm und seinem nächsten Artverwandten, dem Medium „Film“, nicht mehr aus der öffentlichen Diskussion wegzudenken. Sah die Filmindustrie zuerst in dem gigantisch und mit beängstigender Schnelligkeit anwachsenden Geschwisterkind seinen „Erbfeind Nr. 1“, so wandelte sich im Laufe der Zeit, zumindest in den Bereichen der
Zunächst möchte ich einen Augenblick bei der unter ziemlich dramatischen Umständen aus dem Boden gestampften Arbeit unserer französischen Femsehequipe im Iran und damit bei der Großzügigkeit, Aufgeschlossenheit und vor allem auch menschlichen Anteilnahme der dortigen Behörde verweilen, die so wohltuend und erfrischend von der oft üblichen Pedanterie und kleinlichen Bürokratie derartiger Institutionen, mögen sie nun europäisch oder asiatisch gefärbt sein, abstach. Der anfangs für unsere ganze Tätigkeit in Teheran recht bedrohlich erscheinende Circulus vitiosus um die Visa begann
Schon als ganz junger Kritiker und Schriftsteller vertrat ich die Auffassung, daß es für jeden Rezensenten künstlerischer Darbietungen, mögen sie nun der Sphäre des Theaters, des Films oder der Musik entstammen, nur von Vorteil wäre, wenn er sich durch persönliche und praktische Mitarbeit Eindruck und Begriff vom Entstehen einer künstlerischen Leistung und der sie beeinflussenden Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten verschafft. Erst aus dieser zweifachen Sicht, gewissermaßen vor und hinter den Kulissen, gewinnt er meiner Meinung nach den Abstand von den Dingen und jenes notwendige Maß
Festspiele, welchem Medium sie auch gewidmet sind, sollen 4 eigentlich Spiegelbild einer bestimmten Produktiohs-periode sein und möglichst deren reifste und außergewöhnliche Leistungen präsentieren. Nur selten freilich kommt ein Festival diesem Idealwunsch seiher Gestalter und Besucher nahe. Stehen doch die verschiedensten Faktoren und Imponderabilien diesem Glücksfall entgegen. Das beginnt mit den Meinungsverschiedenheiten in den jeweiligen Auswahl-Kommissionen und findet bei den oft überraschenden Entscheidungen der Juroren noch'fangV nicht' sein Ende. Der Kompromiß ist daher auch
Die Diskussion „Werbefernsehen — ja oder nein?“ ist so alt wie das Fernsehen selbst. Wir maßen uns nicht an, diese Frage zu entscheiden, sondern versuchen nur, durch diesen Beitrag die recht komplexen psychologischen und kommerziellen Hintergründe des umstrittenen Faktums zu durchleuchten, um vielleicht zu klärenden Erkenntnissen zu gelangen.Da steht zunächst auf der einen Seite der drängende Wunsch der produzierenden Wirtschaftskreise, dieses Medium, das tief in die intime Familiensphäre der Menschen eindringt, in irgendeiner Weise zu Verbreitung und Steigerung des Absatzes der
Tatsachen und Gedanken zur CCIR-Tagung in WienZwei Wochen lang haben mehr als 230 Delegierte aus 35 Ländern der Welt in den historischen Kongreßräumen der Wiener Hofburg alle technischen und organisatorischen Für und Wider diskutiert und abgewogen, die sich um das Problem der Normierung bei der Einführung des zukünftigen Farbfernsehens ranken. Es sind drei Systeme, die um die Gunst der Nationen werben, und wir hatten jetzt in Wien die einmalige Gelegenheit, sie in ihren mehr oder minder deutlichen Varianten auf uns wirken zu lassen.Die Basis aller Entwicklungen auf dem Gebiet des
Als der amerikanische Präsident John F. Kennedy am 31. August 1962 das Gesetz zur Einrichtung von Nachrichtensatelliten unterzeichnete, erklärte er: „Dies wird unserem Volk, aber auch der gesamten übrigen Welt bedeutende Vorteile bringen. Sein Zweck ist es, ein wirtschaftlich rationelles Nachrichtensystem aufzurichten, das unseren Bedürfnissen genauso dient wie denen anderer Länder. Darüber hinaus aber wird es zur Förderung des Weltfriedens und der gegenseitigen Verständigung beitragen.“Iizwischen haben neben dem ersten Telstar noch andere Nachrichtensatelliten — als jüngster
IN EINER NAHEZU HARMONISCH ausgewogenen Mischung von Besinnlichkeit und Vergnügen führte uns das österreichische Fernsehen durch die jüngst vergangenen Feiertage hinüber in ein neues Jahr, dessen Stunden wie ein Buch mit sieben Siegeln vor uns liegen. Dieser noch unbeschriebenen Zukunft galten auch die mahnenden ernsten Worte und Gedanken von Kardinal König, mit denen er die Österreicher über die beiden Massenmedien Fernsehen und Rundfunk zu menschlicher und politischer Besinnung aufrief. Eindringlich und aufrüttelnd waren die mahnenden Feststellungen des geistlichen Oberhirten, und
Im Rahmen der Welt- und Menschheitsgeschichte ist ein Dezennium nur eine unendlich kleine, unbedeutende Zeitspanne. In unserer schnell ebigen Gegenwart jedoch, da Erfindungen und ihre Entwicklungen in rasendem Tempo einander zu übertrumpfen suchen, bringen zehn Jahre Wandlungen mit sich, die schon eine Rückschau erlauben und rechtfertigen. Das Fernsehen ist noch ein relativ junges Medium. Im deutschsprachigen Raum sind es heuer erst 30 Jahre her, seit die Übertragung bewegter Bilder zugleich mit dem Ton auf elektrischem Wege aus dem Stadium von Laboratoriumsversuchen zu einer für die
A ls vor Monatsfrist die ersten Stadtgespräche zwischen Prag und Wien über die österreichischen und tschechoslowakischen Fernsehschirme flimmerten, da mischte sich in die Spannung über dieses Experiment beinahe ebensoviel Skepsis, die in dem Tenor gipfelte: „Na, was wird schon dabei herauskommen?“ Nun, jeder Einsichtige wird von dieser ersten Diskussionsbegegnung von Menschen grundverschiedener Weltanschauung nicht erwartet haben, daß unsere nördlichen, jedoch sonst östlich orientierten Gesprächspartner die ihnen seit Jahren ideologisch und faktisch gesetzten Zäune und Hürden im
Schon zu einer Zeit, da die Dramaturgie des Films in den gleichen Kinderschuhen steckte wie heute das entsprechende Forschungsbemühen um das Massenmedium „Fernsehen“, waren mutige Regisseure und Produzenten darangegangen, Werke klassischer, aber auch zeitgenössischer Dramatik in die Bildsprache des Films zu übersetzen. So entstand im Jahre 1920 auf deutschem Boden einer der ersten „Hamlet“-Filme, für dessen Inszenierung man sich des aus dem skandinavischen Norden kommenden Regisseurs Sven Gade versicherte. Und es zieht sich über Moliėres „Tartuffe“, den Friedrich Wilhelm
Die Festspielfreudigkeit der Menschen hat nach dem zweiten Weltkrieg mit einer beinahe beunruhigenden Rapidität zugenommen. Oft ohne innerlich begründeten Anlaß und organisches Wachstum sind rund um alle Sparten künstlerischer Lebensäußerung Festspiele emporgesohossen, und die Propagandaparolen geschäftstüchtiger Manager und besessener Fremdenverkehrsspezialisten suggerierten Bedürfnisse, die weder durch Tradition, noch durch historisch begründete Anliegen untermauert waren. Es entstanden Begriff und Typ des „Festivaliers”, der meist mit versnobter Miene und blasierter
DAS BEMÜHEN DER FERN SEHDIREKTION, mit neuen Sprechern aufzuwarten, fand in den vergangenen Wochen auch auf den Bildschirmen seinen Niederschlag. Wobei dos letztgenannte Substantiv nicht gleich in seinem bösen Sinne als negative Kritik gewertet werden soll. Aber so lieb Fräulein Karin Frohner auch anzusehen ist, mit dem Sprechen hapert's doch noch ein bisserl. Ganz so leicht ist der Sprung vom Eisparkett vor die Fernsehkamera doch nicht. Beinahe zwei Dezennien hartes Training für die behenden Füßchen sind kein entscheidendes Kriterium für ein ebenso flinkes und geschicktes Mundwerk. Es
Der im XX. Jahrhundert lebende Mensch ist in den letzten Dezennien mit geradezu beängstigender Unbedenklichkeit und Leichtigkeit zu einem geistigen Verdauungsphänomen geworden. In kürzester Frist versteht er es, sich naturwissenschaftliche, technische und zivilisatorische Neuerungen, Erkenntnisse und Entdeckungen von umwälzender revolutionärer Bedeutung mit einer beinahe sturen Selbstverständlichkeit zu eigen machen, sie zu seinem Vorteil, aber auch zu seinem Verderben zu nutzen, ohne viel darüber nachzudenken. Ihm genügt es, daß die Hirne von Spezialisten fieberhaft daran arbeiten,
Mit gleichbleibender Herzlichkeit werden alljährlich Hunderte von ausländischen Journalisten und prominenten Filmschaffenden an die vielzitierten Gestade der Spree zu einem Festival der siebenten Kunst eingeladen, das für die Veranstalter und Millionen von Berlinern mehr ist als nur eines der üblichen Treffen der internationalen Repräsentanten der Leinwandkunst.Und es zeugt schon von einer großen Portion. Unverständnis gegenüber der besonderen Situation der Berliner Filmfestspiele, daß viele dieser prominenten Gäste sich immer wieder darüber mokieren, wenn zu Beginn oder Abschluß
VIERZEHN TAGE LANG sind in dieser aus Luxus und Snobismus genährten Atmosphäre des mondänen Badeortes an der Cöte d'Azur Filme von 32 Nationen über die in allen Dimensionen von normal bis Supertechnirama wechselnde Leinwand gelaufen. Lediglich Deutschland und Österreich hatten keinen Spielfilm zu dieser XIII. internationalen Konkurrenz nach Cannes gesandt, die vielleicht deutlicher als in den vorangegangenen Jahren die seelische und geistige Zerrissenheit der Gegenwart mit ihrem gewissen Hang zum Abstrusen, zum Anomalen in den gezeigten Werken widerspiegelte. Von erotischer Hysterie bis
“WÄHREND DES ZWEI WOCHEN hektisch aufgepeitschten Starrummels unter Palmen und filmisch außerordentlich interessanter Demonstrationen im Palais des Festivals an der von Menschen und Luxusautos überfluteten Croisette hatten die Franzosen geschickt einen Begriff in die Diskussion geworfen, unter dem das Jubiläumsjahr der 12. Internationalen Filmfestspiele von Cannes wahrscheinlich in die Geschichte des Zelluloids eingehen wird. Ob in der „Blue Bar”, der ewig brodelnden Nachrichtenbörse des Festivals, oder auf einem der zahllosen, champagnerumschäumten Empfänge in einem der
Eigentlich waren ja im August dieses Jahres schon 25 Jahre vergangen, seit sich die Filmgewaltigen dieser Erde zum erstenmal in der Stadt der Lagunen einfanden, um dort alljährlich einen friedlichen Wettstreit um die weltbesten Filme zu organisieren. Nur machten die kriegerischen Ereignisse zwischen 1939 und 1945 gewaltsam eine Zäsur in dieses Unterfangen, so daß wir heute in der offiziellen Zählung erst bei der Ziffer XVIII halten. So manche technische Neuheit und Erfindung auch auf dem Sektor „Film” ist uns in diesem Vierteljahrhundert präsentiert worden. Und gerade die letzte Zeit
WER EIN SOLCHES FILMFESTIVAL, mag es sich nun an der Cote d’Azur, am Lido von Venedig oder am etwas rauheren Strand der Berliner Spree abspielen, nur nach dem äußeren Aufmarsch von Stars und dem ganzen hektischen Trubel um menschliche Eitelkeiten und ruhmverseuchte Sehnsüchte beurteilt, der muß zwangsläufig zu der Erkenntnis kommen, daß unter diesem Blickwinkel eigentlich eine Veranstaltung wie ein Ei dem anderen gleicht.In den gerade aus dem Winterschlaf erwachten Luxushotels der Croisette in Cannes, das ja alljährlich den Auftakt im europäischen Filmfestspielkalender gibt, sucht
„Heuer hat ja die Filmbiennale in Venedig nicht viel geheißen.“ Auf diesen Tenor sind di Meinungen gestimmt, die einem nach der Rückkehr aus der noch immer sommerlich heißen Lagunenstadt und ihrem für zwölf Tage filmbestimmten Treiben am Lido entgegenschallen. Durch die Tatsache, daß in diesem Jahr nicht einmal der erst Preis, nämlich der Goldene Löwe von San Marco, an einen der 14 Film verteilt wurde, fühlen sich diese Pessimisten, die gerüchtweise sogar schon das nächstjährige Filmfestival am .Strande der Adria abgeschrieben haben, in ihrer Auffassung bestärkt. Daran, daß
Cannes, im Mai Zwei Dinge sind es, die dem kritischen Betrachter dieser auf 18 Tage ausgedehnten Filmfestspiele in Cannes (normalerweise erstrek-ken sich derartige Festivals nur auf zwölf Tage) nach der recht anstrengenden Sichtung von 7 4 Lang- und Kurzfilmen sowie über einem Dutzend außerhalb der Festspielkonkurrenz gezeigten Streifen besonders im Gedächtnis haften blieben: die aus politischen Motiven erfolgten Ablehnungen und Rücknahmen schon programmierter Filme und das Ueberangebot nicht immer festspielreifer Leistungen. Zugegeben, daß man im Interesse der Ausweitung des