Wenn man sich erinnert,; mit welcher Empörung vor zehn Jahren die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und China in Amerika kommentiert wurde; dann ' kann man die enorme Veränderung ermessen^' die im Verhältnis der Vensmigten Staaten zur Volksrepublik China eingetreten ist. Ja, es gab in den sechziger Jahren eine Zeit, da in Amerika in allem Ernst der Plan eines amerikanisch-russischen Prävettä.v-schlages gegen China diskutiert wurde. Als Mao Tse tüng und Tschu Eil lai vor dreieinhalb Jahren dem Präsidenten Nixon in Peking einen triumphalen Empfang zuteil werden ließen und als Tschu und Kissinger im Communique -von' Shanghai die Grundlage für die neuen Beziehungen zwischen Washington und Peking schufen, konnte dieses Ereignis füglich als eine Wendung in der Weltpolitik verstanden werden.
Wer den Krieg der Amerikaner in Vietnam für verfehlt und aussichtslos hielt, geriet bislang in den Verdacht des Antiamerikanismus. Nachdem der Erfolg ausgeblieben ist, die amerikanischen Streitkräfte zurückgezogen wurden und Thieus Regime in Saigon zusammenbrach, haben Verwirrung und Angst um sich gegriffen. Man fragt: Wohin steuert Amerika?
Es ist ein Zeichen der Zeit, daß Bedenken und Kritiken gegen die Politik des amerikanischen Außenministers Kissinger auch in Ländern laut werden, die bisher als bedingungslose Parteigänger der Vereinigten Staaten bekannt waren. Während der neue Staatspräsident Frankreichs die Beziehungen zu Amerika deutlich „entdramatisiert“ hat, bemächtigt sich Englands, Israels und anderer Länder Unbehagen und Skepsis.Von der moralischen und innenpolitischen Krise, in der sich die Administration Nixon befindet, abgesehen, geriet auch der einzige bisher unbestrittene Mitarbeiter des Präsidenten
Englands Bergarbeiter haben sich mit einer überwältigenden Mehrheit zum Streik entschlossen. Damit geht Großbritanniens Wirtschaft einer alles entscheidenden Belastung entgegen — und die Regierung Heath ihrer Überlebensprobe.Englands Scbrcksal aber ist nicht mehr isoliert zu sehen — es berührt zutiefst auch Europa. Und es ist kein Zufall, daß Englands Krise mit einer Krise der Europäischen Gemeinschaft zeitlich und auch strukturell zusammenfällt.Den Engländern galt lange Zeit Sympathie und Bewunderung, weil sie unbestritten das verträglichste, toleranteste und freieste Volk der
Wir leben in einem überaus kriegerischen Jahrhundert. Es begann mit dem Burenkrieg in Südafrika, auf den der Russisch-Japanische Krieg folgte, worauf zwei Balkankriege den Auftakt zu einem Zeitalter der Weltkriege bildeten. Seit 1945 gab es sogenannte lokale Kriege in Palästina, in Korea, in Vietnam, in Algerien, noch einmal in Vietnam und wiederholt im Nahen Osten — von den Interventionen fremder Mächte in Osteuropa, in Afrika und in Lateinamerika nicht zu reden.Das wären genug Gründe, um nach Mitteln zur Herbeiführung des Friedens, zur Vermeidung neuer Kriege und zur Organisierung