Im Vorwort des mittlerweile zehn Jahre alten österreichischen Landesverteidigungsplans wird von den Sprechern aller Parteien für eine ständige und systematische Adaptierung plädiert. Der militärische Teil ist nach zwei Heeresreformen faktisch überholt. Der allgemeine wie der spezifische Teil mit der geistigen, zivilen und wirtschaftlichen Landesverteidigung bedarf - spätestens seit 1989 - einer grundlegenden Revision.
Regionalkonflikte haben die Globalkonfrontation abgelöst. Österreich steht vor neuen sicherheitspolitischen Aufgaben. Welches Heer brauchen wir? Eine schnelle Eingreiftruppe auf professioneller Basis oder ein Milizheer zur Raumverteidigung mit möglichst breiter Identifikation auf Basis der allgemeinen Wehrpflicht? Ist die Mitte 1992 anlaufende Heeresreform ein erster Schritt in Richtung Berufsheer? Redaktionelle Gestaltung: Franz Gansrigier
Trotz der Ereignisse am Golf, in Jugoslawien und in der Sowjetunion werden militärische Organisationen immer häufiger verkleinert, geringer dotiert und weniger geschätzt. Da die Sicherheitsbedürfnisse der Menschen unmittelbar mit ihren Bedrohungsvorstellungen zusammenhängen, muß die Zeit nach den aktuellen Krisen bedacht werden.
Im Rahmen einer gesamteuropäischen Sicherheitspolitik mit festen Sicherheitsstrukturen verliert - wie viele sagen - auch die allgemeine Wehrpflicht ihre Bedeutung. In Österreich haben Mitarbeiter der Landesverteidigungsakademie den Diskussionsboden - abseits von tagespolitischen Äußerungen - dafür schon vorbereitet.
In den ersten Novembertagen, beim Totengedenken, werden vor Kriegerdenkmälern Kränze niedergelegt: Helden- oder Opfergedenken? Eine Studie betritt wissenschaftliches Neuland.