Shakespeares Hexen müssen jenen 9. November kreischend gefeiert haben. Wir Christen aber dürfen diesen Gedenktag nicht einfach vorbeigehen lassen, sonst machen wir uns zu Komplizen dieses Nazi-Szenarios, zu dem es gehörte, seine rohe Realität hinter einem klingenden Namen zu verbergen. Weit entfernt von kristallener Erleuchtung, war nach dieser Nacht der Boden mit Schutt, Asche und den Zeichen des Todes bedeckt.„Sicherheitskräfte“ trieben zehn- bis zwanzigtausend jüdische Männer von 16 bis 60 Jahren zusammen und brachten sie in die Konzentrationslager, weil sie vom Stamm des
In dem Papst Johannes XXIII. zugeschriebenen Bußgebet bittet er Gott um Verzeihung für die den Juden von Christen im Laufe der Jahrhunderte zugefügten Leiden. Dieses aufrüttelnde Gebet hat viele Freunde — unter Juden und Christen — gefunden. Papst Johannes hatte es angeblich kurz vor seinem Tod 1963 verfaßt und zur weiten Verbreitung innerhalb der Kirche bestimmt. Die Freunde des Gebetes sind bitter enttäuscht, wenn sie hören, daß es seine Entstehung keineswegs der Liebe des großen Papstes verdankt. Keiner der Männer, die zur täglichen Umgebung des Papstes gehörten, hatte es