Eine andere Sicht auf Israels Iran-Politik. Der Politologe und Antisemitismusforscher John Bunzl warnt vor einem Militärschlag Israels gegen den Iran und relativiert die Gefahr, die von Teheran ausgeht. Ein Gastkommentar.Die Haltung Israels gegenüber dem Iran beruht, wie ich meine, sowohl auf deklarierten, als auch auf realpolitischen Motiven. Zu den Letzteren gehört vorrangig der Wunsch, eine hegemoniale Stellung in der Region beizubehalten.Das eigene Atompotenzial (angeblich 200-300 Sprengköpfe) ist in diesem Kontext zu sehen. Darüber hinaus ist weder Absicht, noch Realität eines
Es ist still geworden um Mordechai Vanunu, denn das offizielle Israel will unangenehme Debatten vermeiden.Mordechai Vanunu *1954WhistleblowerAls Mordechai Vanunu 2004 nach 18 Jahren Haft entlassen wurde, galt er weltweit als Friedens-Held - in Israel jedoch nach wie vor als Verräter. Seine Biographie ist tatsächlich ungewöhnlich, selbst für israelische Verhältnisse.Stichworte: als Kind einer streng religiösen jüdischen Familie in Marrakesh (Marokko) 1954 geboren, 1963 Einwanderung nach Israel, 1976 bis 1985 Techniker im Atomreaktor von Dimona, gleichzeitig Philosophiestudent an der Ben
Mit der jüngsten Gewalteskalation haben die Rezepte einer
territorialen Trennung von Israelis und Palästinensern ihre
Unzulänglichkeit bewiesen. Noch fehlen neue Konzepte, und das
Maximum heißt Waffenstillstand.
In Washington wurde an diesem Montag das Gaza-Jericho-Abkommen zwischen Israel und der PLO unterzeichnet und durch Handschlag zwischen Premier Rabin und Jassir Arafat bekräftigt. Damit erfährt die Geschichte kein Ende, sondern nimmt das „Drama der Geschichte" (Bill Clinton) einen neuen Anfang.
Weihnachten in Israel: Der Nahost-Friedensprozeß ist schwer gefährdet. Israels Premier Jizchak Rabin reagierte auf die Mordtaten von Hamas mit Ausweisungen. Ex-Verteidigungs- und Ex-Wohnungsbau-Minister Ariel Scharon fordert die Tötung jedes bewaffneten Terroristen.
Um die Voraussetzungen der gegenwärtigen Phase des „Friedensprozesses" im Nahen Osten zu verstehen, ist ein Blick auf die internationale Dimension des Konflikts erforderlich. Obwohl israelische und arabisch-palästinensische Interessen von Anfang an „sui generis" waren, versuchten die Protagonisten sich entlang von ideologischen Linien zu definieren, um sich den Weltgegensatz der Supermächte zunutze zu machen.
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Aber welcher Politik? Diese Frage wird mit Fortdauer des Golf krieges immer dringlicher gestellt. Obwohl es vor Beginn der Kampfhandlungen von Seiten der USA und ihrer Verbündeten mehrere Vorschläge zur Pazifizierung der Region nach Beendigung der Krise gegeben hat, kann der Krieg selbst neue politische Optionen hervorbringen.Viel hängt deshalb vom Verlauf des Waffenganges ab. Und hier scheint wiederum der Zeitfaktor eine wichtige Rolle zu spielen.Nachdem Saddam Hussein offensichtlich keine Chance hat, den Kampf langfristig zu
Der Libanon „braucht" die Golf krise nicht, um im Chaos zu versinken, er „schafft" es auch ohne diese. Dennoch ist es sinnvoll, den gegenwärtigen Entwicklungs- stand zu betrachten und auf etwai- ge Auswirkungen des Ringens zwi- schen dem Irak und seinen Wider- sachern einzugehen.Der Libanon ist noch immer durch den Kampf rivalisierender Regie- rungengekennzeichnet. Im Wesent- lichen geht es um den Konflikt zwischen dem christlich-sektiere-rischen Regime von Michel Aoun und dem einen breiteren arabischen Konsensus repräsentierenden Prä- sidenten, ebenfalls christlicher Herkunft, Elias
Im März dieses Jahres ver- urteilte das irakische Regime ei- nen angeblichen zionistischen Spion britischer Herkunft, Mr. Bazof t, zum Tode. Die Hinrichtung wurde hinausgezögert, um interna- tionale Proteste anschwellen zu lassen. Dies wiederum gab Saddam Hussein die Gelegenheit, sich über die ausländische Einmi- schung zu beschweren und natio- nalistische Emotionen aufzupeit- schen. Ein kleines Vorspiel zum Vorgehen gegen Kuweit?In gewisser Hinsicht ja. Denn das irakische Regime war schon lange der Meinung, daß es nur durch die Verbreitung von Schrecken nach innen und außen Respekt
Die Wellen der islamischen Revolution sind an Palästina und am Libanon nicht spurlos vor- übergegangen. Einer der vielen Fak- toren, die zum Ausbruch der Intifa- da im Dezember 1987 geführt hat- ten, war der beispielgebende Wi- derstand südlibanesischer Schiiten gegen die israelische Militärpräsenz. Gruppen, besonders im Gazastrei- fen, versuchten sich ähnlich zu be- tätigen. Das Auftreten einer Bewe- gung, die sich Dschihad Islami nannte, läßt sich auch im turbulen- ten Gazastreifen lokalisieren. Sie machte durch Anschläge an der Kla- gemauer (Oktober 1986)und die Tö- tung eines
Im Grunde begannen arabische politische Strategien in Palästina als Reaktion auf zionistische Ansprüche auf eben dieses Land, das vor dem Ersten Weltkrieg zu drei Provinzen des osmanischen Reiches gehörte, also keine geographisch-politische Einheit darstellte. Auch die zionistischen territorialen Vorstellungen bezogen sich nicht immer auf das gleiche Gebiet.Einen ersten Markstein der Entwicklung bildet das Ende des osmanischen Reiches und der Beginn der britischen Mandatsherrschaft. Durch Großbritannien wurden die Grenzen neu gezogen imd ,J>alästina“ als territorialpolitische Einheit
Von 37 Staaten wurde das neu ausgerufene „Palästina“ bereits anerkannt. In Österreich gibt es ab 29. November eine Palästina-Woche, veranstaltet von den arabischen Klubs.
1947: Zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, zwei Jahre nach der jüdischen Katastrophe in Europa, ein Jahr vor der blutigen Entstehung des Staates Israel. In Europa irren noch Tausende Uberlebende der Konzentrationslager umher. Sie wollen nicht mehr dort leben, wo sie gelitten haben und wo ihre Angehörigen und Freunde ermordet wurden. Sie wollen „nach Hause“.In dieser „Heimat“, in Palästina, toben verschiedene Kriege. Die jüdischen Untergrundverbände organisieren die illegale Einwanderung und verüben Anschläge gegen die britische koloniale Mandatsverwaltung. Mehrere
Was sich seit 29. November 1987 in den von Israel besetzten Gebieten ereignet, kann als die größte arabisch-palästinensische Revolte seit 1936 bezeichnet werden.
Der Iran ist größer und strategisch für die USA wichtiger als der Irak. Amerikanische Mittelostpolitik wird längerfristig dieser Gegebenheit Rechnung tragen müssen.Die Golfregion war in diesem Jahrhundert immer ein Interessengebiet des Westens. Bis in die sechziger Jahre war Großbritannien unmittelbar präsent. Danach folgt ein gewisses Vakuum von zwei Jahrzehnten, gefüllt durch den Schah.Durch die iranische Revolution und die Invasion in Afghanistan wurde diese Konstellation erschüttert, und die USA fühlten sich zu direkterer Intervention veranlaßt. Der Ausbruch des Kriegs Irak-Iran
Seit der April-Tagung der PLO in Algier gelten deren Fraktionen als versöhnt. Das Ringen um die Politik der PLO geht weiter, mit Folgen für eine mögliche Nahostkonferenz.
Die Tower-Kommission - jenes von US-Präsident Ronald Reagan selbst eingesetzte Gremium zur Untersuchung des Iran-Contra-Skandals—hat in ihrem jetzt vorliegenden Bericht auch der Rolle Israels im Waffengeschäft mit dem Iran Aufmerksamkeit geschenkt. Der Bericht erwähnt zwar, daß die Beteiligung israelischer Vertreter für die Initiierung des US-Waffengeschäfts mit dem Iran „zentral” war, der iranische Waffenhändler Manucher Ghorbanitar von seiten Israels den USA angetragen wurde und Israel ganz allgemein die Aktion nachdrücklich befürwortete, sagt aber wenig darüber aus, welche