Von der tiefen Sehnsucht der Seele, die mehr wünscht als die Banalität des Alltags: Die Lange Nacht der Kirchen ist auch ein Ansporn, nach dem Heiligen zu suchen.Nach dem versuchten Attentat eines Amokläufers auf die niederländische Königin Beatrix und ihre Familie am "Koniginnedag", am 30. April dieses Jahres, gab es in Apeldoorn, dem Tatort, ein Gedenken. Sechs Menschen waren bei diesem Angriff gestorben. Es gab Dutzende von Verletzten. Viele Menschen waren tief betroffen.Der evangelische Pfarrer von Apeldoorn hatte die Kirche geöffnet. Gar nicht so wenige Menschen haben den Weg
Die Sprache des Betens darf keine Sprache der Dogmatik sein. Die
Kirche hat oft Sorge, dass in einer poetischen Sprache irgendein
Dogma unter den Tisch fällt.
Am Ende der achtziger Jahre gab es in Amsterdam immer wieder Meldungen, die Mutter Gottes sei bei der Straßenbahnhaltestelle am Van-Limburg-Sti-rumplatz erschienen. Die Erscheinungen sollten zirka zehnmal (1987 bis 1989) stattgefunden haben. Augenzeugen berichteten über ein grünes Licht, das sich allmählich in eine Frauengestalt verwandelt habe. Auf der Terrasse des Kaffeehauses „Endstation Sehnsucht” versammelten sich regelmäßig Damen im höheren Semester mit Kerzen, Rlu-men und Rosenkränzen. Mit dem Aufhören der Erscheinungen werden wohl auch diese Kaffeehaus-Wallfahrten
Die Sioux-Indianer waren einmal große Büffeljäger. Als ihnen ihr Jagdgebiet von den Weißen genommen wurde, verloren sie nicht nur die Quelle ihres Lebensunterhalts, sondern auch ihre Identität als Jäger. Die Folge war eine allgemeine Apathie, besonders bei den jungen Sioux. Ihre Eltern blieben dabei, sie nach alter Jäger-Tradition zu erziehen.So versuchte der amerikanische Psychologe Erikson die moderne Jugendproblematik zu erklären. Es sind die Probleme der als Büffeljäger Erzogenen ohne Büffel. Die Jugend - sei es in Wien, sei es in Amsterdam - wird oft erzogen für eine Welt, die
Konstitutionelle Monarchien haben ihre eigenen Probleme. Besonders dort, wo eine Frau, eine Königin also, an der Spitze steht. So gab es diesen Sommer in den Niederlanden eine gewisse Aufregung, als bei der Eröffnung des neuen Ajax-Stadions in Amsterdam Königin Beatrix ohne einen ihrer Hüte auftrat, „erschien". Man fand diese Sensation auf der ersten Seite der niederländischen Zeitungen.Ein zweites Problem solcher Monarchien könnte man mit dem Wort „Denkender Prinz", beziehungsweise „Lesender Prinz" zusammenfassen. Anläßlich des 70. Geburtstages des Prinzen Klaus,
Als Mitglied der katholischen Kirche wird man gelegentlich zu einer sogenannten Bußfeier eingeladen. In solchen Bußfeiern geht es nicht nur um Ereignisse aus jüngster Vergangenheit, die man selbst mit Zorn und Scham wahrgenommen hat, sondern man hat sich auch für Dinge, die schon lange zurückliegen, als schuldig zu bekennen. Hexenausrottungen, Ketzerverbrennungen und was bei der spanischkatholischen Eroberung Lateinamerikas geschah.Also glaubt man auf einen ziemlich kriminellen Verein gestoßen zu sein. Kein Wunder, daß so manches zahlende Mitglied sich seinen Austritt überlegt.Mit
Peter Turrinis neues Theaterstück „Tod und Teufel" wird am 10. November im Wiener Burgtheater uraufgeführt. Es hat sich schon herumgesprochen, daß dieses Stück eine wahre Fundgrube ist für Menschen, die gerne beleidigt sind. Ich versuche hier nachzuweisen, daß die Beleidigten in die falsche Grube gefallen sind.Beleidigt fühlen können sich anspruchsvolle Burgtheaterbesucher, nennt doch Peter Turrini selbst sein Werk „eine Kolportage". Ein „Sachwörterbuch für Literatur" Gibt zum Stichwort „Kolportageroman" folgende Auskunft: „Meist anonyme, auf billige Spannung und
Herbert Falken und Josef Fink: zwei Priester, einer in Stolberg- Schevenhütte bei Aachen, der andere in Graz, beide Maler, versuchen miteinander einen alten Weg neu zu gehen.„Die Nacht des Weizenkorns“, so heißt dieser Versuch, die alte Andachtsform des Kreuzweges mit neuem Blick und neuen Worten zu beten. Herzteil des kleinen, ehrfurchtsvollen Buches sind die Bilder des Pfarrers Herbert Falken, die andeutungsweise und assoziativ auf den Kreuzweg Jesu hinweisen. Behutsam sucht Josef Fink sehr persönliche Worte dazu.Eine historische Einleitung zu den Stationen des Kreuzweges ist beim
I’m Buch Daniel wird erzählt, wie Daniel im fremden Land, dreimal am Tag trotz des Verbots im Obergemach seines Hauses, die Fenster nach Jerusalem hin offen, niederkniete und sein Gebet und seinen Lobpreis an seinen Gott richtete. Deswegen wird er verhaftet und in die Löwengrube geworfen. (Dan., 6.)Dies sind die Namen der Löwen, die uns bedrohen:Der Konsum-Löwe: er brüllt nicht, er schmeichelt sich ein. Wer ihn aber streichelt, den wird er verschlingen.Der Löwe der Anpassung: er flüstert mit weicher Stimme dir zu: Falle nicht auf. Sei nie du selbst, sondern immer so wie du glaubst,
Pfingsten in Amsterdam, in der Do- minikuskirche zum Beispiel: einer Kirche, die man sehr geschickt, ohne Substanzverlust, für moderne Liturgie adaptiert hat. Viele sind gekommen, vorwiegend Studenten, Akademiker, Künstler, auch so mancher „Randchrist“ (gibt es außer Heiligen andere?).Und sie singen, unterstützt von einem Studentenchor, begleitet von der Orgel, vom Klavier, manchmal mit Trommeln, ihre Lieder. Das Liedgut der niederländischen katholischen Kirche ist zum Großteil erst in den letzten 20 Jahren entstanden. Bis dahin wurde wenig gesungen, und wenn, fast nur lateinisch.