Auf das jüngste Vatikan-Dokument zur Liebeserziehung hat die FURCHE in Nr. 50/1983 kurz Bezug genommen. Wir bringen heute eine'genauere Bewertung von einem kirchlichen Autor.
Daß die Familie der bevorzugte Raum ist, in welchem der Mensch von heute Geborgenheit, Angenommensein, Selbstfindung erfahren kann, daß sie sich als „Problemloser“ in vielen Fragen anbietet, ist fast schon Allgemeingut geworden. Aus dieser Erkenntnis folgt jedoch der zweite Schritt: Wie sollen die Familien befähigt werden, diese von ihr erwarteten Aufgaben auch tatsächlich befriedigend zu erfüllen? Diesem Ziel haben alle familienfördernden Maßnahmen in der Familienpolitik, Ehe- und Familienbildung sowite die Stützung von überforderten Familien zu dienen. Doch das Versagen vieler
Die Familienrunden sind ein eigenartiges Phänomen. Sie treffen einander in den Wohnungen zu drei bis sechs Ehepaaren, in der Regel monatlich, um über ihr Leben als christliche Familie zu sprechen, Erfahrungen und Anregungen auszutauschen, einander mit Rat und Hilfe beizustehen und gemeinsam zu beten. Gefunden haben sie einander auf verschiedene Art: Ein Ehepaar lädt andere ein, die dasselbe wollen, oder ein Priester führt Interessierte zusammen, oder Angehörige einer großen Organisation bilden eine „Familiengruppe“. In einigen Fällen werden sie von der Pfarre als großer
Papst Paul VI. hob in seiner Ansprache an die österreichischen Bischöfe die Wichtigkeit der Familie besonders hervor: „Das Engagement für Ehe und Familie zählt heute zu den hervorragendsten Aufgaben jeder lebensnahen Seelsorge; erblicken wir doch in der Familie nicht nur die Grundzelle der menschlichen Gemeinschaft, sondern der Kirche selbst.“
Das Schulunterrichtsgesetz 1974 hat an Österreichs Schulen die Weichen für ein Mehr an Demokratie und für ein besseres Zusammenwirken zwischen Eltern, Lehrern und Schülern gestellt. Stichworte wie „mehr Schü- lermitsp rache“, „Schülerzeitungen“ oder „transparente Leistungsbeurteilung“ stehen stellvertretend für den Gesamttrend. Ganz besondere Auswirkungen hat das Schulunterrichtsgesetz - und das wird immer wieder übersehen - auf den Stellenwert des primären Erziehungsfaktors Familie. Etwa die neu aufgestellten Schulge- meinschaftsausschüsse für die Oberstufen der