Gilt die Schöpfungslehre im Zeitalter
des Darwinismus noch? Oder läßt
die Kirche sie verschämt beiseite?
Die Salzburger Hochschulwochen
stellen heuer ihre Vorträge unter das
Leitthema „Im Anfang schuf Gott
Himmel und Erde" .
Der Pfarrer ist mehr als Geschäftsführer der Gemeinde, der Bischof mehr als geschäftsführender Vorsitzender seiner Pfarre und der Papst mehr als geschäftsführender Vorsitzender der zusammengefaßten nationalen Bischofskonferenzen...Ich verweise nur auf die klassische Formulierung der Doppelseitigkeit des Verhältnisses durch Cyprian. Er betont einerseits mit einem Nachdruck, der durch die ganze Geschichte weiterwirkt: nihil sine episcopo (nichts ohne den Bischof); die Forderung der Öffentlichkeit und der Einheit der Ortskirche unter dem Bischof erreicht bei ihm im Kampf gegen
Friede und Gerechtigkeit-zwei heute viel strapazierte Begriffe: Wie eng sie nnit-einander verknüpft und daher beide in Krise geraten sind, zeigen die folgenden Ausführungen.
Donnernder Applaus aus einem übervollen, an Prominenz reichen Auditorium beendete jüngst einen Vortrag des Glaubenspräfekten, Joseph Ratzinger, in Wien. DIE FURCHE veröffentlicht ihn hier zum Teil.
„Zur Lage des Glaubens“ hatte Kardinal Ratzinger im Vorjahr in einer italienischen Zeitschrift Stellung genommen. Jetzt erschienen seine Ausführungen in deutsch: Reaktionär - war eine oft gehörte Kritik. Die folgenden Auszüge zeigen Ratzingers Sorgen mit der „nachkonzi-liaren“ Entwicklung - aber auch eine differenzierte Sicht.
In der Karwoche sei auch den Journalisten ins Gewissen geredet: vom obersten Glaubenshüter der r.-k. Kirche und vom neuen Ordinarius für Publizistik der Universität Wien . ..
Die Emanzipation, wie sie heute im Raum der technischen Kultur propagiert wird, ist ein Schrei danach, daß endlich auch die Frauen Männer werden sollen. Aber dies ist keine Gleichberechtigung, es ist die endgültige Unterdrückung der Frau durch eine Zivilisation, die mit der Alleinherrschaft der Technik die Unterdrückung der Natur und die Unterdrückung der Frau zugleich bedeutet.Beides hängt eng zusammen. Beides hat aber gewiß auch seine Wurzeln in einer Entwicklung des Christlichen, das auf der Flucht vor dem Heidnischen ein neues, viel gefährlicheres, nachchristliches Eigentum
Die Frage, ob es eine Zukunft über den Tod hinaus gibt, hat die Menschen immer von neuem beschäftigt und wird sie wohl auch nie loslassen. Wo das Leben als Leid erfahren wird, kann der Gedanke an ein Fortgehen des Lebens nach dem Tod zum Alptraum werden, wie im Buddhismus und in manchen Formen des Hinduismus. Man war sich dort bewußt geworden, daß der Mensch sich durch sein Werk tief in die Geschäfte dieser Welt verstrickt, so daß er nach seinem Verscheiden gleichsam mit seinen Wurzeln darin haften bleibt.