Spätestens seit Hayao Miyazakis "Das wandelnde Schloss" sind Animes auch in Europa einem breiten Kinopublikum ein Begriff. Dass japanische Animationsfilme vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebt sind, verwundert nicht. "Heidi","Biene Maja" oder "Captain Future" - japanische Zeichentrickserien werden auch hierzulande quasi mit der TV-Muttermilch aufgesogen. Mitverantwortlich für den Genre-Boom sind auch Comic-Conventions, zu denen Manga-Fans in zum Teil schrillen Fantasy-Kostümen kreuz und quer über den Globus pilgern. Diese spezielle Form des Comics bildet die Plot-Basis fast aller
Dass er ein Stehaufmännchen ist, hat Sylvester Stallone mehrfach bewiesen - vor und hinter der Kamera. Exemplarisch für die Punchingball-Qualitäten des mittlerweile 69-jährigen Hollywoodhelden steht die von ihm entwickelte Leinwandfigur Rocky Balboa, die in "Creed - Rocky's Legacy" als kultiger Sidekick eine Wiedergeburt erlebt. Ausgerechnet der "italienische Hengst" soll in Ryan Cooglers Sportdrama aus jenem aufstrebenden Fighter einen Profiboxer machen, dessen Vater ihn im zweiten Teil der "Rocky"-Saga als "gerupften Hengst" verhöhnt hat.Zunächst ziert sich die Box-Ikone, den Sohn von
"Nightcrawler": In seinem fulminanten Regiedebüt beleuchtet Dan
Gilroy, bislang als Drehbuchautor von "Das Bourne Vermächtnis"
bekannt, die dunklen Seiten der Nachrichtenbranche und ihrer
Vertreter.
"Macht das Gleiche wie letztes Mal und alle sind glücklich" - ein Ratschlag, den die Polizisten Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) in "22 Jump Street" wörtlich nehmen. Im zweiten Teil der Actionkomödie rückt das Ermittler-Duo aus, um einem Dealer-Ring, der örtliche College-Kids mit einer neuen Droge versorgt, das Handwerk zu legen. Doch die Verlockungen des Studentenlebens erschweren die Undercoverarbeit. Während Jenko seine Football-Ambitionen nutzt, um sein Ego zu befriedigen, verliebt sich Schmidt ausgerechnet in die Tochter seines cholerischen Vorgesetzten, die ebenfalls
Nachdem Häuptlingssohn Hicks in "Drachenzähmen leicht gemacht" die Dorfbewohner überzeugen konnte, in Frieden und Harmonie mit den Drachen zusammenzuleben, wartet in der Fantasy-Fortsetzung bereits die nächste Herausforderung auf den Wikingerjüngling. Bei einem Erkundungsflug auf dem Rücken seines feuerspeienden Freundes Ohnezahn macht der Drachenreiter nicht nur mit dem größenwahnsinnigen Bösewicht Drago unliebsame Bekanntschaft, sondern findet auch seine totgeglaubte Mutter wieder. Im Gegensatz zum ersten Teil schlägt Regisseur Dean De-Blois im Sequel der Kinderbuch-Verfilmung
Es gibt 2,6 Milliarden (Dollar) Gründe, die für die "Transformers“-Reihe sprechen: Blockbuster-Gigant Michael Bay hat mit seinem Action-Franchise sämtliche Einspielrekorde buchstäblich transformiert und zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten Filmemachern Hollywoods. Ein Umstand, den er einem genialen Marketingkonzept und der Dystopie von außerirdischen Maschinenwesen verdankt, die sich in Fahrzeuge verwandeln können und auf der Erde einen Stellvertreterkrieg führen. Fünf Jahre nach der Schlacht um Chicago kämpfen die letzten auf der Erde verbliebenen "Autobots“ gegen eine
Dass das Leben selbst die dramatischsten Drehbücher schreibt, beweist die Bestseller-Verfilmung "Lauf Junge lauf": Yoram Fridman war fünf Jahre alt, als die Deutschen Polen besetzten und der Zweite Weltkrieg begann. Als 9-Jähriger gelang ihm 1942 die Flucht aus dem Warschauer Ghetto. Was folgte, war eine abenteuerliche Odyssee durch die polnische Wildnis, bei der er allein auf sich gestellt in einem unwegsamen Waldgebiet den Krieg überlebte.Der heute 80-Jährige ist einer der letzten Zeitzeugen, der die Verbrechen des Nationalsozialismus am eigenen Leib erfahren und mit Pepe Danquart einen
"Die Fürstenfamilie will in keiner Weise mit diesem unrealistischen Film in Verbindung gebracht werden und bedauert, dass die eigene Familiengeschichte für rein kommerzielle Zwecke missbraucht wurde.“ Mit diesem Statement gab das monegassische Fürstenhaus seinen Boykott der Filmfestspiele in Cannes bekannt, wo Olivier Dahans umstrittenes Biopic "Grace of Monaco“ seine Premiere feierte. Ob die Reaktion der Grimaldis angemessen oder wie Dahan ("La vie en rose“) meint "unverhältnismäßig“ ist, liegt im Auge des Betrachters.Eines macht das Befindlichkeitsgeplänkel jedenfalls
Für Marcus Wiggins sind eine Handvoll Jus-Studenten die letzte Hoffnung auf ein Leben in Freiheit. Seit 14 Jahren sitzt der verurteilte Afroamerikaner wegen Mordes hinter Gittern - zu Unrecht, wie fünf Praktikanten am "Center on Wrongful Convictions“ (CWC) überzeugt sind. Regisseur Axel Breuer begleitet in seiner Doku die Recherchearbeit der angehenden Anwälte und gibt Einblicke in ein Rechtssystem, "in dem mehr Beweise nötig sind, um jemanden für nicht schuldig erklären zu lassen, als jemanden für schuldig zu befinden“, wie CWC-Direktor Rob Warden in einem Interview meint. Der
Von der ersten Minute an macht Regisseur Scott Cooper in "Auge um Auge“ deutlich, wie sehr eine Landschaft ihre Bewohner prägt. Russell arbeitet im Schichtbetrieb eines Stahlwerks in seiner Heimatstadt in Pennsylvania. Es ist eine harte, schmutzige, aber ehrliche Arbeit, die zu der industriegrauen Patina des einst blühenden Zentrums der US-Schwerindustrie passt. Kein Wunder, dass Russells Bruder nur einen Wunsch hat: er möchte raus aus Braddock. Nachdem ihm das als Berufssoldat nur zeitweilig gelingt, schlägt sich Rodney nach seiner Rückkehr aus dem Irak als Straßenkämpfer durch. Eine
Nicht zufällig wird Womanizer Don von seinen Freunden Don Jon genannt: Wie der legendäre Frauenschwarm Don Juan, geht auch der junge Barkeeper nie ohne weibliche Begleitung nach Hause. Dass es auf seiner zehnteiligen "Bunny“-Skala mindestens eine Sieben sein muss, versteht sich angesichts seines Status als Aufreißerkönig von selbst. Doch die heißesten Frauen abzuschleppen und zu verführen, verschafft Don nur einen kurzfristigen Kick - zu wenig für ein befriedigendes Sexleben. Auf seine Kosten kommt er erst dank Pornhub.com. Stundenlang surft der Ladykiller auf der Porno-Plattform,
"Oh boy“, what a girl: Nicht nur der Plot, auch die Ästhetik der Coming-of-Age-Komödie "Frances Ha“ erinnert stark ans erfolgreiche Leinwanddebüt von Jan-Ole Gerster. Wie sein deutscher Kollege setzt US-Filmer Noah Baumbach auf kühle Schwarzweißbilder, die einen Kontrapunkt zum heiter-melancholischen Erzählstil der Großstadtballade bilden. Widersprüchlich auch Baumbachs Protagonistin: Frances tingelt als moderne Nomadin durch New York - von Apartment zu Apartment und von einem unterbezahlten Job zum nächsten. Und das, obwohl sie große Pläne hat: Die Endzwanzigerin möchte als
Im Jahr 2001 stürmen Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf eine philippinische Ferieninsel und verschleppen 20 Touristen. Das Ziel der als "Dos Palmas“-Kidnapping bekannt gewordenen Geiselnahme: Geld für den Kampf für die Errichtung eines islamischen Gottesstaates auf den Südinseln der Philippinen zu erpressen. Vor dem Hintergrund dieses realen Entführungsfalls entwirft Regisseur Brillante Mendoza ein "True Story“-Drama, das die physischen und psychischen Herausforderungen von Tätern und Opfern in den Fokus rückt."Captive“ entführt die Zuseher in einen
Lore heißt eigentlich Hannelore, ist 15 Jahre alt und als älteste Tochter eines ranghohen Nationalsozialisten im unerschütterlichen Glauben an Führer, Volk und Vaterland aufgewachsen. Während sie und ihre Geschwister munter über die Wiesen im Schwarzwald hopsen, werden zeitgleich in ganz Europa Menschen systematisch umgebracht. Doch davon bleibt Lores heile Welt unberührt - bis ihr Vater, ein Offizier der SS-Totenkopf-Division, im Frühjahr 1945 aus dem Osten zurückkehrt und sich das Leben der wohlbehüteten Teenagerin schlagartig ändert: Ihr Deutschland existiert nicht mehr, die
"Deine Schönheit ist nichts wert“: Regisseur Hüseyin Tabak beleuchtet in seinem Drama das Seelenleben einer türkischen Migrantenfamilie.Veysel lebt als halb Kurde, halb Türke mit seiner Familie erst wenige Monate in Österreich, hat aber bereits jede Menge Probleme: er spricht kaum Deutsch, hat keine Freunde und ist unglücklich in eine Schulkollegin verliebt. Nur in seinen Tagträumen kann der Zwölfjährige Anas Herz erobern und vor den familiären Problemen flüchten. Aufgerieben zwischen seinen Wunschvorstellungen und seinem tristen Migranten-Dasein droht Veysel zu zerbrechen - bis
Dass britischer Humor rabenschwarz sein kann, ist bekannt - so blutrot-schwarz wie in "Sightseers“ hat man ihn aber selten erlebt. Regisseur Ben Wheatley schickt ein frisch verliebtes Pärchen auf einen vermeintlich idyllischen Roadtrip durch die englische Provinz, bei dem Chris und Tina nicht nur ihren "romantischen“ Gefühlen freien Lauf lassen, sondern auch ihrer Mordlust. Mit einem Maximum an Minimalismus zaubert Wheatley eine "Natural Born Killers“-Version im Homevideo-Format auf die Leinwand, die mit pointierten Dialogen und improvisationsfreudigen Protagonisten überrascht. Wischt
"Wenn Diktatur ein Fakt ist, dann sollte Rebellion eine Pflicht sein“ - ist am Grabstein jenes Mannes zu lesen, der den Protagonisten der Literaturverfilmung "Nachtzug nach Lissabon“ zu einer Reise in die portugiesische Hauptstadt inspiriert: Die in Buchform festgehaltenen Erlebnisse des vor über 30 Jahren, im Vorfeld der "Nelken“-Revolution, als Arzt tätigen Amadeu Inácio de Almeida Prado faszinieren Lateinlehrer Gregorius derart, dass er kurzerhand in Amadeus Heimatstadt aufbricht - und dabei in ein dunkles Kapitel der portugiesischen Geschichte eintaucht. Aus drei Erzählebenen -
Das Internet erleichtert die investigative Arbeit von Journalisten, die richtige Frage zum richtigen Zeitpunkt ersetzt es aber nicht.Crowdsourcing, Follower-Power, Whistleblower-Portale oder doch das klassische Hintergrund-Gespräch? Für Aufdecker Florian Klenk ist letzteres immer noch das wichtigste Recherche-Tool im investigativen Journalismus: "Die Informationssuche ist durch das Internet einfacher geworden, aber in einem persönlichen Gespräch erfährt man oft Dinge, die digitale Recherchen nicht zutage fördern.“Plattformen wie Wikileaks und Social-Media-Netzwerke seien zwar wichtig,
Social-Media-Experte und Blogger Richard Gutjahr äußerte sich am Rand einer Veranstaltung des Forums Journalismus und Medien Wien zur Zeitungskrise.Mit der Insolvenz der "Frankfurter Rundschau“ und der Einstellung der "Financial Times Deutschland“ scheint die viel zitierte Zeitungskrise direkt vor den Haustüren der heimischen Verlage angekommen zu sein.Geht es nach Thomas Kralinger, dem neuen Präsidenten des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ), soll eine Erhöhung der Presseförderung von derzeit knapp 11 auf 50 Millionen Euro "die Spirale von steigenden Kosten und sinkenden
Man muss kein Gott sein, um wie ein solcher in Frankreich zu speisen: Die Protagonistin der Komödie "Die Köchin und der Präsident“ fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass sie persönliche Köchin des französischen Staatsoberhaupts werden soll. Eine Herausforderung, der sich Hortense mit Begeisterung und bodenständiger Hausmannskost stellt. Mit Erfolg: Sie erkocht sich die Freundschaft des Präsidenten, der abseits des strengen Protokolls informell und leidenschaftlich mit ihr über gutes Essen philosophiert. Doch nicht alle Mitarbeiter des ersten Mannes im Staat schätzen dieses
Es gibt viele Verschwörungstheorien über die 9/11-Anschläge, aber nur eine reicht bis nach Österreich: In Paul Finellis "Harodim“ - was in der Freimaurer-Geheimsprache "Neu-Initiierter“ bedeutet - spürt Ex-Navy-Seal Lazarus Fell den meistgesuchten Terroristen der Welt in Wien auf und entführt ihn. Das anschließende Verhör entwickelt sich zum kammerspielartigen Psychoduell, in dem der verdeckte Ermittler Dinge erfährt, die sein Leben nachhaltig verändern. Nichts ist in "Harodim“ so, wie es scheint - inhaltlich und stilistisch: Durch die Vermischung von montiertem
Wie lässt sich ein nonverbales Leinwand-Kaleidoskop über den Kreislauf des Entstehens und Vergehens in Worte fassen? In "Samsara“ entführt Ron Fricke das Kinopublikum auf eine ungewöhnliche Reise, die durch sämtliche Kultur(landschaft)en quer über den Globus führt. Untermalt von sphärischen Klängen mixt der Bildmagier, der für seine bahnbrechenden Kameraarbeiten ("Star Wars: Episode III“) bekannt ist, Aufnahmen über den Zyklus des menschlichen Seins mit imposanten Naturschauspielen. Das Resultat ist eine sinfonische Bilderflut, die von zerklüfteten Vulkan- und
Schläge, Demütigungen, sexuelle Übergriffe - der Bericht der Universität Wien über die Gewalt gegen Kinder in ehemaligen Heimen der Stadt Wien liest sich wie ein schlechter Horrorfilm. Dass diese "Erziehungsmethoden“ in den 50er- und 60er-Jahren für Tausende Heimzöglinge Alltagsrealität waren, hat die berührende "Am Schauplatz“-Reportage "Gestohlene Kindheit“ (18. August, ORF 2) deutlich gemacht. Während die Opfer bis heute unter den Folgen ihrer Misshandlungen leiden, befinden sich die Täter nach wie vor auf freiem Fuß. Anzeigen bei den zuständigen Behörden wurden
Samenspenden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr: David fällt aus allen Wolken, als er eines Tages erfährt, der biologische Vater von 533 Kindern zu sein. Des Rätsels Lösung liegt in seiner "Handwerker“-Vergangenheit als Stammgast einer Samenspenderklinik. Doch damit nicht genug: Die Erbgutträger des sympathischen "Losers“ bringen eine Sammelklage ein, um die wahre Identität ihres Erzeugers, den sie nur aus den Akten unter dem Pseudonym "Starbuck“ kennen, zu lüften. Bis über beide Ohren verschuldet und ohne Zukunftsperspektive nimmt der verantwortungslose Mittvierziger den
"I st euch das Bauerntheater nicht peinlich?“, will eine der Protagonistinnen in "Wer’s glaubt, wird selig“ von ihren Mitstreitern wissen, die verzweifelt versuchen, einen Vatikan-Gesandten von einem Wunder zu überzeugen.Die gleiche Frage könnte man auch dem Darsteller-Ensemble stellen. Weshalb eine renommierte Schauspielerin wie Hannelore Elsner freiwillig in die Rolle einer bigotten Rosenkranz-Beterin schlüpft, die nach ihrem Tod einen Skiort vor dem finanziellen Kollaps retten soll, bleibt am Ende des 105-minütigen Kalauermarathons ein Rätsel.Einzig Christian Ulmen, der seit
Nicht der Monotheismus an sich sei gefährlich, meint Kulturwissenschafter Jan Assmann im Interview. Erst wenn Andersgläubige als "Feinde Gottes“ betrachtet werden, zeige sich das Problem.
Vier Jahre ist das Naturfilmer-Duo Klaus Reisinger und Frédérique Lengaigne für den Dokumentarfilm "Life Size Memories“ durch Südostasien gereist, um das Leben "zahmer“ Elefanten mit den kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Traditionen dieses Erdteils zu verknüpfen. Das Resultat ist eine Doku-Melange, die das Leid domestizierter und in Gefangenschaft lebender Elefanten in den (Kamera-)Fokus rückt und anhand berührender Tier-Porträts Einblicke in die fernöstliche Gesellschaft liefert.Gekonnt setzt der heimische Filmemacher mit seiner Partnerin die tierischen
In Deutschland leben rund 250.000 Menschen mit einer pädophilen Neigung - diese aber nicht ausleben. Sven ist einer von ihnen und liefert als Protagonist in Sebastian Meises Dokumentarfilm "Outing“ einen Einblick in das Seelen- und Liebesleben eines Studenten, der sich zu kleinen Buben sexuell hingezogen fühlt. Als "Nebenprodukt“ der Recherche für seinen Spielfilm "Stillleben“ (siehe oben) entstanden, zeichnet Meise das Porträt eines jungen Mannes nach, der ganz und gar nicht dem Klischee eines "Kinderschänders“ entspricht: Sven ist schüchtern, sensibel und entschlossen seine
In Griechenland scheint nicht nur die Wirtschaft in der Krise zu stecken: Regisseur Yorgos Lanthimos gilt als Shootingstar des neuen griechischen Kinos - zu Unrecht, wie seine Leinwand-Parabel "Alpis“ zeigt. Im Zentrum seiner cineastischen Bankrott-Erklärung stehen eine Krankenschwester, ein Sanitäter, eine Kunstturnerin und deren Trainer. Was das Quartett miteinander verbindet, ist eine schräge Geschäftsidee: Gegen Bezahlung nehmen sie die Identität von Verstorbenen an und helfen, als deren "Stellvertreter“, den Hinterbliebenen bei der Überwindung ihrer Trauer. Hört sich nach einer
Hier ist er der Kapitän und die Gefängnisinsel sein Schiff - mit eiserner Hand führt Direktor Bestyreren anno 1915 eine "Besserungsanstalt“ auf einer Insel in den norwegischen Fjorden. Medizinische Versorgung und hygienische Standards sind auf Bastøy ebenso ein Fremdwort, wie humaner Strafvollzug. Einer, der das im Drama "King of Devil’s Island“ am eigenen Leib zu spüren bekommt, ist Erling - ein jugendlicher Straftäter, der sich nicht den brutalen Gefängnisregeln beugt und eine Revolte anzettelt. Nach einer wahren Begebenheit entwirft Regisseur Marius Holst ein einfühlsames und
Wie in Ulrich Köhlers bisherigen Spielfilmen, muss sich das Kino-Publikum auch in "Schlafkrankheit“ den Inhalt seiner elliptischen Erzählung erarbeiten: Statt einer klaren und durchgängigen Handlung setzt der bei der heurigen Berlinale ausgezeichnete Filmemacher eine Assoziationsspirale in Gang, die auf den ersten Blick wenig Aussagekraft besitzt, in der aber Vielsagendes mitschwingt.Mit "Schlafkrankheit“ kehrt Köhler, der als Kind selbst einige Jahre im Kongo gelebt hat, zu seinen "afrikanischen Wurzeln“ zurück: Vor dem Hintergrund postkolonialer Gesellschaftsverhältnisse zeichnet
Freundschaften bilden die Koordinaten der Bestseller-Verfilmung "The Help“: Regisseur Tate Taylor und Buchautorin Kathryn Stockett kennen einander ebenso von Kindesbeinen an, wie die im Film von Viola Davis verkörperte farbige Hausangestellte Aibileen und die weiße College-Absolventin Skeeter. Letztere kehrt Anfang der 1960er-Jahre in ihre Südstaaten-Heimat zurück, wo Rassismus und Spießbürgertum den Alltag bestimmen. Von der feindseligen Stimmung zunehmend frustriert, beschließt die angehende Journalistin den herrschenden Konventionen den Kampf anzusagen - und verfasst ein
D ie Augen für die Rechte der Menschen zu öffnen - so lautet das Ziel, das sich die Veranstalter des vierten Internationalen Filmfestivals der Menschenrechte "This Human World“ gesetzt haben: Elf Tage lang werden in fünf Wiener Kinos über 80 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt. "Hingehen, hinschauen, mitreden und mitgestalten“, sagt Festivalleiter Johannes Wegenstein zum Motto des in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut veranstalteten Events: "Wir wollen vor allem Jugendlichen das Thema Menschenrechte näher bringen und Bewusstsein schaffen - auch außerhalb des
Shakespeare oder nicht Shakespeare? Das ist im Kostüm-Spektakel "Anonymus“ die Frage: War der englische Dichterfürst tatsächlich der Urheber einiger der bedeutendsten Werke der Weltliteratur oder schlicht ein genialer Betrüger?Blockbuster-Spezialist Roland Emmerich gibt seine eigene Antwort, indem er die sogenannte Prinz-Tudor-Theorie für die Leinwand adaptiert: Nicht William Shakespeare, sondern der Adelige Edward de Vere, ein unehelicher Sohn von Königin Elisabeth I. (im Film brillant verkörpert von Oscar-Preisträgerin Vanessa Redgrave) und ihr späterer Liebhaber, ist demnach der
Künftig wird der Zuschauer ein auf seine Interessen zugeschnittenes TV-Programm angeboten bekommen, so Bertram Gugel. Das bedeutet aber keineswegs das Ende der großen TV-Kanäle."T V & Internet - Wie schauen wir morgen fern?“, fragten sich die Teilnehmer des "Internet Summit Austria 2011“ in Wien. Dazu der Online-Experte Bertram Gugel im Gespräch.Die Furche: Auf welchen Ebenen findet die Konvergenz von Fernsehen und Internet statt?Bertram Gugel: Das Zusammenwachsen von Fernsehen und Internet umfasst mehrere Dimensionen: Erstens wird das Fernsehen vermehrt über das Internet übertragen,
"Die Donau ist wie eine Ader durch Osteuropa, und mit diesem Film habe ich sie als Symbol für die Verbindung der osteuropäischen Länder porträtiert“, meint Regisseur Sinisˇa Dragin über den "Protagonisten“ von "Wenn das Samenkorn nicht stirbt“. Rund um den Fluss spannt der Filmemacher ein Schicksals-Kaleidoskop, in dessen Zentrum zwei Väter auf der Suche nach ihren Kindern stehen: Der Rumäne Nico versucht seine in den Kosovo verschleppte Tochter zu finden, während der Serbe Igorvan die Leiche seines getöteten Sohnes in Rumänien sucht.Eingebettet in eine Sage über eine in der
Ist eine leidenschaftliche Affäre die richtige Antwort auf eine | Sinnkrise? Silvio Soldini lässt diese Frage in seinem Beziehungsdrama "Was will ich mehr“ unbeantwortet.In seiner Komödie "Brot und Tulpen“ war es eine frustrierte Hausfrau, die aus ihrem monotonen Alltag ausbricht. Im aktuellen Leinwand-Streich "Was will ich mehr“ lässt Regisseur Silvio Soldini gleich zwei Protagonisten an ihrem eingeschlagenen Lebensweg (ver-)zweifeln: Versicherungsangestellte Anna ist zugleich fasziniert und irritiert, als ihr Lebenspartner vorschlägt, eine Familie zu gründen und den Hafen der Ehe
Er raucht, säuft und benimmt sich wie Alf auf einem Marihuana-Trip - Paul, das Alien. In Greg Mottolas titelgebendem Leinwand-Klamauk spielen ausgerechnet zwei SciFi-Nerds unfreiwillig Babysitter für einen hedonistischen Außerirdischen, der vor Jahrzehnten in der Wüste von Nevada mit seinem UFO notlanden musste, in der Area 51 sein neues "Zuhause“ fand und sich gerade auf der Flucht vor US-Regierungsagenten befindet, als sich die Wege des Trios kreuzen. Nick Frost und Simon Pegg ("Hot Fuzz“) wissen, was die Fans von ihnen erwarten - und erfüllen in "Paul - Ein Alien auf der Flucht“
Die 23-jährige Marie Kreutzer wurde auf der diesjährigen Berlinale mit "Die Vaterlosen“ zum österreichischen Shootingstar. Ein Gespräch über junges Filmemachen in Österreich und die Aufregung, mit einem prominenten Ensemble zu drehen.* Das Gespräch führte Jürgen BelkoHeimische Nachwuchsfilmerinnen gibt es viele, nur wenigen gelingt aber der Schritt zur anerkannten Regisseurin - geschafft hat es Marie Kreutzer. Die 1977 geborene Grazerin hat nicht nur die Wiener Filmakademie mit Auszeichnung absolviert und sich bereits als Kurzfilm-Regisseurin einen Namen gemacht, sondern gleich mit
"Ein gutes Herz“ beweist Regisseur Dagur Kári in seiner gleichnamigen Tragikomödie - ein zu gutes gegen Ende des Films: Was als schräge Erzählung über die unkonventionelle Männerfreundschaft zwischen einem kauzigen Barbesitzer und einem jungen Obdachlosen beginnt, endet in einem kitschigen Herz-Schmerz-Finale. Sonst geht es in dem urbanen Märchen allerdings weniger herzlich zu: keine Laufkundschaft, keine Frauen und keine Vertraulichkeiten mit Gästen - so lauten die drei goldenen Regeln, mit denen Jacques in seiner New Yorker Kneipe die Schnapsflaschen schwingt. Frischer Wind weht
Warum verläuft unser Leben so und nicht anders? Eine Antwort darauf gibt Regie-Debütant George Nolfi in"Der Plan“: David sieht gut aus, hat eine Politikkarriere vor sich und zunächst keinen Plan, wie er mit seiner Entdeckung umgehen soll, dass der Lebensweg jedes Normalsterblichen von einem "höheren“ Wesen und seiner engelähnlichen Gefolgschaft gelenkt wird. "Ocean’s Twelve“-Autor Nolfi führt in seiner Fantasy-Romanze ein Gedanken-Experiment durch, das im Ansatz an die "Matrix“-Trilogie erinnert - mit weniger Action, dafür mehr Herz. Letzteres versucht David von einer
Er hat das Down-Syndrom und schaffte dennoch einen Universitätsabschluss. Nun zeigt der Spanier Pablo Pineda, dass er noch mehr kann. Er spielt seine erste Rolle im Film "Yo, también - Me too", der nun in die heimischen Kinos kommt. Der außergewöhnliche Schauspieler im FURCHE-Interview über sein Leben im Kampf gegen etliche Vorurteile.In Spanien ein Medienstar, in internationalen Akademikerkreisen ein anerkannter Experte und auf der Kinoleinwand eine Ausnahmeerscheinung - auf keinen anderen (Laien-)Schauspieler trifft die Bezeichnung "außergewöhnlich" besser zu als auf den 1975 mit
Wer kann schon sagen, wo Realität endet und Fiktion beginnt? Der schräge Anti-Held in Dani Levys Groteske „Das Leben ist zu lang“ mit Sicherheit nicht – er durchlebt eine Tour de force, wie sie im Kino nur selten zu sehen ist.Das Leben ist zu lang – Dani Levys gleichnamiger Komödienspaß definitiv nicht: Mit seinem 87-minütigen Mix aus problembehafteter Familiengeschichte, surrealer Filmindustrie-Persiflage und sympathischer Verlierer-Story reizt der Schweizer Filmemacher seinen bekannt schrägen Hang für Leinwandkomik exzessiv aus. Der in Berlin lebende Regisseur und
„Die Schachspielerin“ ist das Regiedebüt von Caroline Bottaro. Exzessiv reizt die französische Filmemacherin das Inszenierungspotenzial der Literaturvorlage von Bertina Henrichs aus.Schach ist nicht nur das Spiel der Könige, sondern auch die Lieblingsbeschäftigung von Hélène: Nachdem das Zimmermädchen ein verliebtes Pärchen bei einer sinnlichen Schach-Partie beobachtet und die prickelnd-erotische Spannung auf sie überspringt, löst dies in ihr einen emotionalen Funkenflug aus. Statt kochen, waschen und putzen zählt für die frustrierte Ehefrau von diesem Augenblick an nur noch
Dem Rassismus der Deutschen ist Günter Wallraff getarnt als Afrikaner auf der Spur. Der Undercover-Journalist im Interview.Günter Wallraff wurde mit seinen Reportagen über die Methoden der Boulevardzeitung Bild bekannt, nun legt er mit „Schwarz auf Weiß“ eine Filmdoku über Rassismus vor.Die Furche: Wie haben Sie sich auf die Rolle als Migrant vorbereitet?Günter Wallraff: Zuerst wollte ich mit pigmentverändernden Medikamenten meine Haut dunkler werden lassen. Da die Nebenwirkungen einer solchen Therapie aber nicht ohne sind, habe ich von dieser Idee Abstand genommen und mich dank
Dokumentarfilmer begleiteten einen Klaviertechniker zu den großen Pianisten. Eine faszinierende Reise in die Musik.Ein Mann, dem die Star-Pianisten dieser Welt vertrauen: Egal, ob Lang Lang, Alfred Brendel oder Pierre-Laurent Aimard, wenn es um den perfekten Klang ihres Konzertflügels geht, vertrauen sie dem Gehör und den flinken Fingern von Stefan Knüpfer – jenem Klaviertechniker, dem das Filmer-Duo Lilian Franck und Robert Cibis in der Doku „Pianomania“ bei seiner täglichen Arbeit über die Schulter schaut.Was sich wenig spektakulär anhört, entpuppt sich auf der Leinwand als
"24 City": Jia Zhangke, Goldener-Löwe-Preisträger 2006, stellt sich den soziopolitischen Veränderungen Chinas.Hämmernde Maschinen, die den Lebensrhythmus eines uniformierten Arbeiterheeres bestimmen - das war einmal: Wo einst die "Fabrik 420", ein Flaggschiff der chinesischen Rüstungsindustrie, stand, residieren heute neureiche Chinesen in der Luxuswohnanlage "24 City".Bewusst wählte Regisseur Jia Zhangke in seinem gleichnamigen Doku-Film-Mix diesen symbolträchtigen Ort, um die soziopolitischen Veränderungen in seiner chinesischen Heimat deutlich zu machen: Die maoistische
Bei der "César"-Verleihung räumte "C'est la vie" gleich drei Preise ab. Rémi Bezançon punktet in seiner Familien-Chronik mit Natürlichkeit."C'est la vie": Wie das Leben so spielt, haben die Protagonisten der gleichnamigen Familien-Chronik bei der heurigen "César"-Verleihung am eigenen Leib erfahren: Mit neun Nominierungen und drei Auszeichnungen (Beste weibliche Nachwuchsschauspielerin, Bester männlicher Nachwuchsschauspieler und Bester Schnitt) zählte die bezaubernde Tragikomödie zu den Abräumern der "französischen Oscars". Zu Recht: Wo sich Mainstream-Produktionen immer öfter in
Sie ist die bekannteste Meeresbewohnerin der Märchenwelt und in unzähligen Adaptionen über die Kino-Leinwand geschwommen: Hans Christian Andersens kleine Meerjungfrau. Eine ungewöhnliche Neuinterpretation des Märchenstoffs liefert die russische Filmemacherin Anna Melikian: Mit "Rusalka - Die Meerjungfrau" unternimmt sie den Versuch, kindlich-mythische Abenteuerwelten mit surrealen Großstadt-Erlebnissen zu verbinden. Mit durchaus originellen Ansätzen lässt Melikian ihre "Meerjungfrau" ins Biotop der Metropole Moskau eintauchen, wo Kommerz und Konsum die "Kiemen" und "Flossen" der
Dass in jeder Krise auch eine Chance steckt, beweist der österreichische Dokumentarfilmer Marko Doringer in "Mein halbes Leben": Er nutzte seine Midlife-Crisis, um eine Forschungsreise über die Sorgen, Probleme und Existenzängste der Generation 30plus zu unternehmen. Wohin will ich? Was habe ich bisher erreicht? Wie viel Zeit bleibt mir noch, meine Lebensträume zu erfüllen? Diese Fragen bilden die Koordinaten dieser cineastischen Therapiesitzung, die mit Augenzwinkern nach dem Sinn des Lebens fragt. "Wir, die 30somethings, stehen zwischen dem Sicherheitsstreben aus der Welt unserer Eltern
Dreimal österreichisches Kino: Otto Tausig brilliert in "Love Comes Lately", Andreas Prochaska macht in "In 3 Tagen bist du tot 2" die Alpenrepublik ein weiteres Mal zum Horrorplatz und Karl Merkatz & Co stürzen in "Echte Wiener" filmisch ab.Von Erzählungen eines Literatur-Nobelpreisträgers über blutige Horror-Fantasien bis hin zu einst kultiger Gemeindebau-Poetik reicht die Bandbreite an Filmen, die mit österreichischer Beteiligung über die Weihnachtsfeiertage an den Kinostart gehen - mit höchst unterschiedlichem Erfolg.Während es der heimischen Schauspiel-Legende Otto Tausig
Er redet viel, sagt aber wenig – Richard Harms, Leiter eines Kölner Call-Centers, hat gleich mehrere (Kommunikations-)Probleme: Nicht nur sein Eheleben liegt dank seiner leeren Worthülsen in Scherben, auch beruflich läuft es bei dem 44-Jährigen alles andere als gut. Wenn seinem Verkaufsteam innerhalb von vier Wochen keine Effizienzsteigerung gelingt, droht der Abteilung die Schließung und den Mitarbeitern die Kündigung – eine prekäre Situation, die es richtig zu kommunizieren gilt. Nicht zufällig wählte Regisseur André Erkau „Selbstgespräche“ als Titel für sein
„So viele Jahre liebe ich dich“: Der französische Schriftsteller Philippe Claudel erweitert sein Metier aufs Filmemachen. Erfolgreich.„Das schlimmste Gefängnis ist der Tod des eigenen Kindes“ – Juliette weiß wovon sie spricht, sie saß für den Mord an ihrem Sohn 15 Jahre lang hinter Gittern. Jetzt, nach ihrer Haftentlassung, versucht die „Kindsmörderin“ mit Hilfe ihrer Schwester, die Vergangenheit zu bewältigen und ihr spätes Glück zu finden.Als Glücksfall erweist sich auch der Entschluss des französischen Schriftstellers Philippe Claudel, sein künstlerisches Potenzial
"Sand and Sorrow": George Clooney produziert und kommentiert den Dokumentarfilm über den Genozid im sudanesischen Darfur."Im Sudan gibt es keinen Genozid, es handelt sich um einen ganz normalen Krieg." Mit dieser Aussage eines sudanesischen Regierungssprechers beginnt Paul Freedmans filmischer Versuch, dem abstrakten Begriff "Völkermord" am Beispiel des Bürgerkriegs in Darfur ein konkretes Antlitz zu verleihen. Die beim Wiener Filmfestival für Menschenrechte (Seite 21 dieser FURCHE) gezeigte Dokumentation "Sand and Sorrow" ist nicht nur eine erschütternde Chronologie der Ausrottung der
„Küss mich bitte!“: Über Freundschaft, Liebe und weitere Gefühlsverwirrungen.Welche Auswirkungen ein Kuss unter Freunden haben kann, zeigt Regisseur Emmanuel Mouret in seiner bezaubernden französischen Beziehungskomödie „Küss mich bitte!“. Bittersüß und doppelbödig zaubert er die Begegnung zweier Menschen auf die Leinwand, die sich, obwohl sie in glücklichen Partnerschaften leben, zueinander hingezogen fühlen. Was also tun? Den Gefühlen freien Lauf lassen oder der Versuchung widerstehen?Mouret beantwortet diese moralische Frage intelligent und unterhaltsam: Er serviert den
Regisseur Peter Segal sorgt mit "Get smart" für eine einschlägige Agentenkomödie mit hohem Slapstick-Faktor.Wenn eine Geheimdienst-Organisation namens CONTROL unter der Regie des einschlägig bekannten Peter Segal ("Die nackte Kanone 33 1/3") auf das Verbrecher-Syndikat KAOS trifft, bedeutet das vor allem eines: "kontrolliertes" Slapstickchaos in bewährter Tradition.Für die Agenten-Parodie "Get Smart" hat Segal tief in der Klamauk-Mottenkiste gekramt und dabei ein Stück Fernsehgeschichte zutage gefördert: Mitte der 60er Jahre flimmerte die gleichnamige US-Comedy-Serie (unter dem
Regisseur Roger Donaldson begibt sich mit dem Krimi "Bank Job" auf spekulatives Gebiet. Er erzählt eine wahre Geschichte, über die 30 Jahre lang geschwiegen wurde.Der Gute unter den Bösen hat wieder zugeschlagen: Nachdem Action-Star Jason Statham bereits als "The Transporter" (2002/2005) erfolgreich war und "The Italian Job - Jagd auf Millionen" (2003) zur Zufriedenheit des zahlenden Kinopublikums erledigt hat, stürzt er sich nun als Schmalspur-Ganove mit Einbrecherqualität ins Leinwand-Getümmel."Bank Job" basiert auf einem realen Kriminalfall, der sich Anfang der siebziger Jahre in
Der französische Regisseur Jean Becker hat mit "Dialog mit meinem Gärtner" Henri Cuecos Literaturvorlage gekonnt adaptiert.Durchs Reden kommen die Leute zusammen" - dass weiß auch Regisseur Jean Becker, der dieses Sprichwort, ganz in der Tradition des französischen Erzählkinos, zur Handlungsmaxime seiner Tragikomödie "Dialog mit meinem Gärtner" macht. Im Zentrum seiner filmischen Betrachtung stehen die Gespräche zwischen den beiden Protagonisten Dupinceau ("Pinsel") und Dujardin ("Garten") stehen: der eine weltgewandter, intellektueller Kunstmaler; der andere bodenständiger Gärtner
Nic Balthazar brachte mit "Ben X" eine sehr gelungene Verfilmung seines Romans "Nichts war alles, was er sagte" heraus.Zwischen 05.45 und 06.33 Uhr ist Bens Welt in Ordnung. Da reitet er als archaischer Krieger auf seinem Schlachtross durch die Weiten des Cyberspace, kämpft gegen Monster und meistert alle Gefahren. Hier, im Online-Fantasy-Rollenspiel "Archlord", ist er der Held, im realen Leben sieht es anders aus: Bereits die kleinste Veränderung seiner Alltagsroutine löst in dem unter einer autistischen Störung leidenden Jugendlichen ein inneres Erdbeben aus.Seine einzigen "Waffen"
Tom Kalins Industriellenfamiliensaga "Wilde Unschuld" beginnt verheißungsvoll, endet aber jäh in Trümmern aus Bakelit.Ein Nutzen von Geld ist es, sich nicht mit den Konsequenzen eigener Fehler herumschlagen zu müssen." Bezogen auf die eigene Familiengeschichte sollte Leo Hendrik Baekeland, der es als Erfinder des Kunststoffs Bakelit zu unermesslichem Reichtum gebracht hat, nicht recht behalten. Regisseur Tom Kalin zeigt in seinem elliptischen Familien-Drama "Wilde Unschuld", dass materieller Besitz nicht vor den emotionalen Konsequenzen eines pathologischen Familienlebens schützt. Da
"Close to Home" will die Geschichte zweier junger Frauen erzählen, die als israelische Soldatinnen "erwachsen" werden.Gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht: Einen "Film mit politischer Aussagekraft" wollten Vardit Bilu und Dalia Hager bei ihrem Spielfilmdebüt abliefern. Eine Mischung aus "Coming of Age" und "You're in the Army now" ist es geworden. Zwar bemühen sich die israelischen Filmemacherinnen, in "Close to Home" die Rolle junger Frauen in der israelischen Armee mit der politischen Situation im Nahen Osten zu verknüpfen, die dafür verwendeten Mittel sind allerdings nur bedingt
"Wir verstehen uns wunderbar": Der französische Regisseur Antoine de Caunes verfeinert geschickt die klassische Screwball-Komödie.Wissen Sie noch, mit wem Sie Sex hatten, als Saigon fiel?" Auch die Schauspiel-Diva Alice d'Abanville hat in der unterhaltsamen Beziehungskomödie "Wir verstehen uns wunderbar" auf diese Frage keine Ad-hoc-Antwort. Woran sie sich allerdings noch genau erinnert, sind die Verletzungen, die sie vor 30 Jahren durch die Seitensprünge ihres damaligen Geliebten, den französischen Regisseur Louis Ruinard, erlitten hat. Dass ausgerechnet sie ihm nun einen Filmpreis für
Die Pension als Beginn von Lebensfreude und Genuss: Der Tscheche Jan Sverák behandelt in "Leergut" mit subtilem Humor die Themen Alter und Tod.Was macht ein in die Jahre gekommener Lehrer, der zwar mit seinem Beruf aber noch lange nicht mit seinem Leben abgeschlossen hat? Wenn er Josef heißt, 65 Jahre alt ist und Protagonist in der romantischen Komödie "Leergut", lautet die Antwort: Er beginnt ein "zweites Leben" als Aushilfskraft in einem Supermarkt und lebt in seinen Träumen erotische Abenteuer mit jungen Frauen in Strapsen aus.Immer mehr Regisseure setzen sich derzeit mit dem Thema
"Rubljovka - Straße zur Glückseligkeit" betrachtet eine historische Straße in Moskau zwischen Luxus und Armut.Die Rubljovo-Uspenskoje Chaussee verbindet zwar Moskau mit dem Umland, trennt jedoch die Bewohner: In jene, die entlang dieser einst idyllischen Landstraße in Luxusvillen residieren, und jene, die in kargen Holzhütten dahinvegetieren.Irene Langemann blickt in ihrer Dokumentation "Rubljovka - Straße zur Glückseligkeit" hinter die Fassaden einer neuen russischen Schickimicki-Wohlstandsgesellschaft, die sich rund um die historische Verkehrsader angesiedelt hat. Reiche und Schöne
In "Max Minsky und ich" erleben und umschiffen zwei Jugendliche gemeinsam die tückischen Klippen der Pubertät.Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich nur in ihr zurecht finden. Damit endet die Dramödie "Max Minsky und ich". Bis die 13-jährige Nelly zu dieser Einsicht gelangt, hat sie eine innere "Tour de force" hinter sich: Das wahre Leben spielt sich nicht in Lehrbüchern ab, sondern auch auf dem Basketballplatz. Dort lernt die strebsame Schülerin den Rebellen Max kennen und schließt einen Deal mit ihm: Er soll sie zum Basketball-Ass machen, dafür verhilft sie ihm zu besseren
In "Tuyas Hochzeit" sucht eine Hirtin aus der mongolischen Steppe ihren Weg im Spannungsfeld von Liebe, Tradition und Gesellschaft.Zwei Kinder, gesundheitliche Probleme und ein arbeitsunfähiger Mann im Haus - so sieht die Realität der mongolischen Hirtin Tuya aus. Die junge Frau fällt daher eine folgenschwere Entscheidung: Zur Absicherung ihrer Existenz, will sie sich scheiden lassen und einen wohlhabenden Mann heiraten. Allerdings stellt sie eine ungewöhnliche Bedingung an ihren Gatten in spe: Er muss sich auch um die Versorgung ihres behinderten Ehemanns kümmern - ein Lackmus-Test für
In "Stealing Klimt" wird der beschämende österreichische Umgang mit der eigenen NS-Geschichte wieder einmal deutlich.Restitution" nennt sich jener bürokratische Begriff, den man im Rechtsstreit Maria Altmann gegen die Republik Österreich als späte Gerechtigkeit bezeichnen könnte: Fast sieben Jahre hat es gedauert, bis die mittlerweile 90-jährige(!) Nichte von Adele Bloch-Bauer von einem Schiedsgericht als rechtmäßige Erbin von fünf Gemälden des Jugendstil-Malers Gustav Klimt anerkannt wurde. Nur ihrem persönlichen Engagement verdankt sie es, dass die - von den Nazis geraubten und
In "Am Ende kommen Touristen" verschlägt es einen Zivildiener unfreiwillig nach Auschwitz. Neben der Vergangenheit lernt er auch das heutige Polen kennen.Die Geschichtsträchtigkeit seines Arbeitsplatzes wird Sven gleich bei seiner ersten "Dienstverfehlung" von seinem Vorgesetzten bewusst gemacht: "Stell Dir einmal die Schlagzeile vor: Ehemaliger KZ-Insasse verunglückt, weil deutscher Zivildiener nicht aufgepasst hat". Doch eine solche Zeitungsmeldung wäre dem 19-jährigen Zivildiener zu Beginn von Robert Thalheims Film "Am Ende kommen Touristen" wahrscheinlich ziemlich egal; er wollte
Zumindest für Wiener gibt es eine attraktive Alternative zu Ulrike Ottingers Film-Doku "Prater": statt ins Kino gleich in den Vergnügungspark zu gehen.Tagada, Geisterbahn und Riesenrad - die Attraktionen des Wiener Wurstelpraters. Doch wo heute High-Tech Betriebe für Unterhaltung sorgen, brachten einst Abnormitäten-Shows und Kinematografie-Vorführungen die Besucher zum Staunen.In der Film-Doku Prater zeichnet die Filmemacherin Ulrike Ottinger die Geschichte des ältesten Vergnügungsparks der Welt nach. Sie lässt neben Archivaufnahmen und aktuellem Bildmaterial auch Praterlegenden zu
Kurz bevor die Schule aus ist, geht in "2:37" der Schrecken richtig los.Hommage oder Plagiat? Diese Frage stellt sich bereits nach der ersten Kamerafahrt durch die Korridore einer Highschool, die abrupt vor einer verriegelten Waschraum-Tür endet - wo eine Blutspur bereits ein Unglück erahnen lässt. Zumindest wem Gus van Sants Highschool-Massaker-Verfilmung (Elephant) ein Begriff ist, der erkennt in 2:37 sofort, wen sich Regisseur Murali K. Thalluri zum Vorbild genommen hat.Nicht nur Sujet und Handlungsort erinnern sehr stark an das preisgekrönte Meisterwerk, der gesamte Duktus des Films
"Die letzte Legion" ist nicht der Historiker-Weisheit letzter Schluss, aber: Unterhaltungskino mit großen Stars.Dass ein waschechter britischer "Sir" im Rom-Abenteuerfilm Die letzte Legion mitspielt, ist nicht historische Ungenauigkeit des Möchtegern-Heldenepos, sondern Ausdruck der enormen mimischen Palette von Oscar-Preisträger Ben Kingsley. Diesmal ist er in die Rolle des väterlichen Lehrmeisters von Romulus Augustus geschlüpft, der als 12-Jähriger über das Römische Imperium bzw. dessen Reste herrscht. Nicht nur die Barbaren stehen vor den Toren, auch innerhalb des Senats wird
In Paul Verhoevens "Black Book" werden die Grenzen zwischen niederländischer Geschichtsaufarbeitung und amerikanischer Popcorn-Kino-Unterhaltung fließend.Fest steht, dass der umstrittene Filmemacher Paul Verhoeven (Basic Instinct, RoboCop) mit jeder Menge Blockbuster-Ingredienzien aus Hollywood in seine niederländische Heimat zurückgekehrt ist. Black Book nur als sich den Massen anbiederndes Leinwand-Spektakel abzutun, wäre allerdings zu einfach. Denn im effektvoll inszenierten Polit-Thriller schwingt auch eine kritisch-moralische Frage mit: Wo verläuft die Grenze zwischen Gut und Böse,
Emanuele Crialese entzaubert mit der Auswanderer-Parabel "Golden Door" den amerikanischen Gründungsmythos.Träneninsel" nannten amerikanische Einwanderer zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre erste Station auf dem Weg in die "Neue Welt". Nach der Ankunft auf Ellis Island entschied sich das Schicksal von Millionen Auswanderern, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben ihre Heimat verlassen und den Sprung über den Großen Teich gewagt haben. Eine zweiminütige Befragung, ein medizinischer Test - und für die Behörden stand fest, wer "nützlich" genug war, um Bürger im Gelobten Land zu
Der österreichische Dokumentarfilm "Children of the Prophet" zeigt die iranische Gesellschaft ohne gängige Klischees .Dass der Islam derzeit in Europa vielerorts als Bedrohung empfunden wird, fußt nicht zuletzt in der Unkenntnis um dessen religiöse Rituale und Bräuche. Einen gelungenen Beitrag, um mit weit verbreiteten Stereotypen aufzuräumen, liefert der österreichische Dokumentarfilm Children of the Prophet, der anhand des schiitischen Trauerfestes Moharram einen vielschichtigen Blick auf die islamische Gesellschaft wirft. Dabei nähert sich die in Teheran und Wien aufgewachsene
In Danny Boyles "Sunshine" muss die Erde vor der ewigen Kälte gerettet werden.Ohne Sonne keine Wärme, ohne Wärme kein Leben: Die letzten Tage der Menschheit scheinen bereits gezählt, als die Raumschiff-Crew der Ikarus II im Weltall unterwegs ist, um die Spezies Mensch vor ihrer drohenden Auslöschung zu retten. Ihre Mission: Mittels eines künstlichen Urknalls soll das Fusionsfeuer im Kern der Sonne reaktiviert und so ein solarer Winter auf der Erde verhindert werden.Kultfilmer Danny Boyle (28 Days Later, Trainspotting) komponiert mit grandiosen Kamerafahrten und innovativer Bildästhetik
Beziehungsdrama trifft hochsensiblen Thriller: "Keine Sorge, mir geht's gut" ist Philippe Liorets Antwort aufs amerikanische Popcorn-Kino.Wenn jemand sagt: "Kei-ne Sorge, mir geht's gut", meint er oft das Gegenteil. Auch in der Verfilmung des gleichnamigen französischen Familiendramas von Philippe Lioret ist dieser Satz eine leere Phrase, die der sensiblen Lili allerdings zunächst das Leben rettet: Nachdem ihr Zwillingsbruder spurlos verschwindet, schlittert die Teenagerin in eine tiefe Depression, verweigert die Nahrungsaufnahme und wird in eine Klinik eingewiesen. Ihr Zustand bessert sich
Ken Loach hat mit seinem Bürgerkriegs-Drama "The Wind That Shakes the Barley die Chance auf wirklich großes politisches Kino vertan.Der britische Regisseur Ken Loach ist bekannt dafür, in seinen Filmen Position zu beziehen, filmischer Anwalt Ausgebeuteter und Benachteiligter zu sein. Und so wundert es auch nicht, dass er in seinem Bürgerkriegs-Epos The Wind That Shakes the Barley - zumindest auf den ersten Blick - Partei für die Unterdrückten ergreift: Anno 1920 kämpft das irische Brüderpaar Damien (Cillian Murphy) und Teddy O'Donovan (Padraic Delaney) Seite an Seite im irischen
Michel Gondry wirft mit "Dave Chappelle's Blockparty" einen schwungvollen Blick auf den US-Entertainer Dave Chapelle.Mit den Superstars der amerikanischen Rap-und HipHop-Szene ist der Comedian Dave Chappelle dank seiner beliebten MTV-Fernsehsendung Chappelle's Show bereits seit Jahren auf Du und Du. Dass er trotzdem nicht den Bezug zu seinen Wurzeln verloren hat, zeigt Michel Gondry in seiner schwungvoll inszenierten Film-Doku Dave Chappelle's Block Party. Konventionell in der Machart - Interviewsequenzen werden mit Konzertmitschnitten aufgelockert -, unkonventionell im Zugang, zeigt der
In "Bandidas" verschont das Gesetz des Wilden Westens auch Mexiko nicht.Nach Viva Maria! (1965) und Bad Girls (1994) sind es erneut Frauen, die Hollywood in den Sonnenuntergang reiten lässt: Bandidas, das Spielfilmdebüt der beiden norwegischen Werbefilmer Joachim Roenning und Espen Sandberg, erzählt die Geschichte der Bauerntochter Maria und ihrer aus wohlhabenden Verhältnissen stammenden Komplizin Sara, die 1880 in Mexiko Schnürstiefel und Damen-Fächer gegen Cowboy-Boots und Colt tauschen. In Robin-Hood-Manier - die streckenweise filmische Anleihen bei Martin Campbells Die Legende des
Die Komödie "Ein perfekter Platz" gewährt Einblicke in die Lebenswelt neurotischer Künstler.Fünf verschiedene Lebensgeschichten, eine Menge Sinnkrisen und eine gehörige Portion Humor - all das verpackt die französische Regisseurin Danièle Thompson in ihre erfrischende Komödie "Der perfekte Platz". Ort der Handlung: Ein kleines Bistro in der Pariser Luxusmeile Montaigne. In diesem Mikrokosmos kreuzen sich scheinbar zufällig die Wege von fünf Menschen, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander gemeinsam haben: eine neurotische Fernseh-Soap-Darstellerin, ein ausgebrannter
Seit Jahren begeistern Franz Xaver Gernstls Reisegeschichten über das Glück das Publikum des Bayerischen Rundfunks. Nun kommen "Gernstls Reisen" - zum Glück - auch ins Kino.Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen - umso mehr, wenn diese schon über zwanzig Jahre dauert: 1983 machte sich der Autor und Filmemacher Franz Xaver Gernstl zum ersten Mal in seinem VW-Bus auf, um die Befindlichkeiten der deutschen Seele zu erkunden. Mit einer alten Kamera und einem Mikrofon bewaffnet, begann seine "Suche nach den besten Weibern, dem besten Bier und Bratwürsten" - was er allerdings
Mit dem Oscar-gekrönten Gangster-Drama 'Tsotsi" ist dem südafrikanischen Kino ein weiteres, kräftiges Lebenszeichen gelungen.Er ist arm, schwarz und rasend vor Wut - auf sich, das Leben und die Welt im Allgemeinen. Sein Name: Tsotsi - was im Ghetto-Slang so viel wie Gauner bedeutet. Und Tsotsi macht im gleichnamigen Gangster-Drama von Regisseur Gavin Hood seinem Namen auch alle Ehre: Egal ob Mord, Diebstahl oder schlicht sinnlose Gewalt, für Tsotsi und seine Gang ist es reine Routine im täglichen Überlebenskampf der Johannesburger Townships. In kraftvollen und eindringlichen Bildern
Gernot Roll hat Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker "Der Räuber Hotzenplotz" neu verfilmt.Wer schwelgt nicht gern in Kindheitserinnerungen? Gustav Ehmcks tat es, als er 1973 den "Räuber Hotzenplotz" - mit Gert Fröbe und Josef Meinrad in den Hauptrollen - verfilmte. Und der deutsche Regisseur und Kameramann Gernot Roll tut es ihm nun nach: Basierend auf den ersten zwei Bänden der gleichnamigen Kinderbuch-Trilogie von Otfried Preußler adaptierte er die Abenteuer von Seppel, Kasperl und Co leinwandgerecht - ohne den kindlich-naiven Charme der Romanvorlage dem modernen Zeitgeist zu
Nicht erst seit dem Irakkrieg ist der Krisenjournalismus in Diskussion.Brennende Autos, verwundete Passanten, vermummte Jugendliche, die sich Straßenschlachten mit der Polizei liefern - Bilder, wie sie nicht erst seit den gewalttätigen Ausschreitungen aus den Pariser Vororten grassieren. Doch auch dieser Konflikt verdeutlicht ein Dilemma, in dem sich die Medien befinden: Wer ist Opfer, wer Täter? Welcher Seite nützt die Berichterstattung über die Gewalt? Sind Medien Friedensstifter bei Konflikten oder gar heimliche Kumpanen von Krieg und Krisen?Fragen, die anlässlich der vom
Wie rettet man seine kranke Mutter? Mit einem Marathon, glaubt ein 14-Jähriger in der Komödie "Saint Ralph".Dass man kein Heiliger sein muss um Wunder vollbringen zu können, zeigt Regisseur Michael McGowan in der amüsanten Underdog-Geschichte "Saint Ralph".Die kanadische Kleinstadt Hamilton in den 50er Jahren: Das Schicksal hat es bisher mit dem 14-jährigen Ralph Walker (grandios verkörpert vom jungen Adam Butcher) nicht allzu gut gemeint. Im Leben des rebellischen Jugendlichen läuft jede Menge schief - sein Alltag ist bestimmt von den Irrungen und Wirrungen eines pubertierenden
Nach den "purpurnen Flüssen" gibt Jean Reno in "Imperium der Wölfe" abermals den Spürhund.Hatten Sie schon einmal das Gefühl, in Wahrheit jemand anderer zu sein? Die Protagonistin des neuen französischen Psycho-Thrillers "Imperium der Wölfe" hat diese gespenstische Impression: Auf der Suche nach den Ursachen für ihre Amnesieanfälle entdeckt die junge Anna Heymes, dass sie Opfer eines geheimen militärischen Forschungsprojekts ist. Für Anna beginnt eine traumatische Suche nach ihrer wahren Identität - doch ihre Vergangenheit wird für sie zur tödlichen Bedrohung. Und nicht nur für
Ins Kloster gehen - zum Einkaufen.Einkaufswägen, überfüllte Großraum-Regale und gestresste Verkäuferinnen sucht man hier vergeblich. Was man hier aber finden kann, ist ein Einkaufserlebnis, das "neben dem Magen auch Seele und Geist sättigt", sagt der Geschäftsführer des Klosterladens im Schottenstift, Stephan Szinai. Was der 66-jährige Frater damit meint, wird beim Betreten des Geschäfts rasch klar: Meditationsmusik, der Duft von Weihrauch und ein kompetentes Verkaufsteam mit einem offenen Ohr für die Anliegen der Kunden - eine Einkaufsatmosphäre abseits des gewohnt hektischen
Dank der Initiative "Zeitung in der Schule" ist seit zehn Jahren die Zeitung Thema an vielen heimischen Schulen.Am Anfang eines jeden Projekts steht eine Vision. Im Fall des Vereins "Zeitung in der Schule" (ZiS) lautet diese: Junge Menschen von heute als kritische Zeitungsleser von morgen. ZiS-Geschäftsführerin Elisabeth Böhm formuliert die Anliegen des Vereins so: "Schüler und Schülerinnen sollen im Schulunterricht die Zeitung als Informations- und Unterhaltungsquelle für sich entdecken und Inhalte kritisch hinterfragen lernen."Entscheidende SchritteSeit der Gründung vor zehn Jahren
Dass die Qualität von Kopien mit deren Anzahl abnimmt, ist Videofreunde noch aus der guten, alten vhs-Zeit bekannt. Dass dies auch für Sendeformate gilt, beweist derzeit atvplus mit seiner neuesten Comedy-Errungenschaft "Absolut genial".Eine Quizshow, in der eine - ihrem Selbstverständnis nach - "hochkarätige Raterunde" versucht die "kuriosesten Antworten auf clevere Fragen" zu finden.Sie haben gerade ein Déjà-vu? Richtig, auch der orf strahlt seit Ende 2004 mit "Was gibt es Neues?" eine Show aus, die versucht, die "Mutter" aller Comedy-Rateshows - "Genial daneben" auf Sat.1 - zu
Weibliche Genitalverstümmelung wird nach wie vor praktiziert. Der Film "Moolaadé" macht dieses - noch immer tabuisierte - Verbrechen zum Thema.In farbenprächtige Gewänder gehüllte Priesterinnen bewegen sich zum Rhythmus afrikanischer Trommeln. Ein kleines Mädchen wird festgehalten und auf den Boden gedrückt. Schreiend wehrt es sich mit Leibeskräften. Sekunden später: Stille. Die Kamera zeigt eine weinende Mutter, die ihre tote Tochter in Armen hält."Moolaadé" lautet der Titel des Films, aus dem diese Szenen stammen. Sie beschreiben in einer symbolträchtigen Bildsprache den
Monika Salzer soll künftig die Öffentlichkeitsarbeit der evangelischen Kirche in Wien verbessern.Mehr Fragen als Antworten hat die evangelische Kirche in Wien derzeit beim Problem, im öffentlichen Diskurs nicht deutlich genug wahrgenommen zu werden. Ein Missverhältnis, das sich mit der Neubestellung von Monika Salzer (Bild rechts), zur neuen Verantwortlichen für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Wiener evangelischen Kirche ändern soll. Ihr Hauptanliegen: Die Leistungen und die gesellschaftliche Bedeutung der evangelischen Kirche verstärkt in den medialen Blickpunkt zu