In der evangelischen Bartholomäus-Kirche von Kronstadt stecken mehr als ein Dutzend Kinderwünsche auf einer großen Tafel: „Ich wünsche, daß es den Menschen nicht weiter so schlecht geht, daß es wieder Zahnbürsten und andere notwendige Dinge zu kaufen gibt." „Was wir brauchen: Waschmittel, Strom, Glühbirnen." „Ich wünsche, daß es genug zu essen gibt und Socken, Seife und Schuhe nicht mehr knapp sind." Auf einem Zettel steht statt eines Wunsches ein stolzes Bekenntnis: „Trotz allem, Zuversicht und Glaube." Von dem Elend, das aus diesen Kinderwünschen
Hilfe für die „Land ler" Siebenbürgens,
vor Jahrhunderten
als Protestanten aus
Österreich ausgewiese n ,
wäre für Kathol iken konkre
????e Anwendung der Lehren
des Sozialhirtenbriefs .
Es müssen nicht gleich Köpfe rollen, wenn ein Minister die Beamtenschaft auf seine Seite ziehen will. Durch sanften Druck hat die SPÖ in 16 Jahren auch viel erreicht.
In den sechziger Jahren erschien das Werk von Charlotte Bühler „Psychologie im Leben unserer Zeit“. Darin wird der Schilderung des menschlichen Lebenslaufes breiter Raum gewidmet. Die Probleme der Pubertät und des Alters werden ausführlich behandelt, von einer „Midlife“-Krise (einer Krise in der Mitte des Lebens) ist keine Rede. Und auch in einem Lexikon wird man das Wort nur finden, wenn es neuesten Datums ist.Soziologen, Psychologen und Ärzte sind verlegen, wenn sie den Begriff definieren sollen. Etwas leichter tun sie sich mit einer zeitliehen Lokalisierung; sie wird allgemein
Siebzig Prozent der gesetzlich geduldeten Schwangerschaftsab- brüche erfolgen aus „sozialen Gründen“. Eine Stiftung zum Schutz des ungeborenen Lebens soll im nächsten Jahr mit einem Aufwand in der Höhe von 350 Millionen Schilling mithelfen, daß mehr Kinder das Licht der Welt erblicken und nicht zerstückelt im Abfalleimer einer Klinik landen. Hier handelt es sich nicht um eine österreichische Initiative, sondern um eine Ankündigung des deutschen Familienministers Heinrich Geissler.Es gibt Grund zur Annahme, daß auch bei uns der weitaus größere Teil der auf 100.000 geschätzten
„Darum geht’s" nennt sich eine SPÖ-Wahlbroschüre, die für den Fall, daß die ÖVP ‘ an die Regierung käme, den Untergang des Sozialstaates ankündigt: auch bittere Zeiten für Familien.Offenbar weiß der Werbetexter nicht, worum’s geht: Er hätte Familienstaatssekretärin Elfriede Karl kontaktieren müssen, um sich aufklären zu lassen.Wohl ist die Familienbeihilfe von 200 auf 1000 Schilling gestiegen, aber darunter verstand der Gesetzgeber 1970 anderes als 1983.Zunächst wurde die Familienbeihilfe seinerzeit 14mal jährlich bezahlt, heute 12mal. Das waren also umgelegt 233
Zum ersten Mal seit 15 Jahren wird es 1983 nicht möglich sein, die Familienbeihilfen aus den Mitteln des Familienlastenausgleichsfonds abzudecken. Zuschüsse in Milliardenhöhe aus dem maroden Bundesbudget sind erforderlich.Das ist das Ergebnis der von Finanzminister Androsch begonnenen und von seinem Nachfolger fortgesetzten Ausräumungen des Fonds für fremde Zwecke. Nach der Methode „Loch zu, Loch auf werden allein im heurigen Jahr dem Fonds 6,5 Milliarden Schilling vorenthalten und der defizitären Pensionsversicherung zugeleitet. Weitere 4 Milliarden dienen der Defizitverringerung
Die Uberwindung der im vorigen Jahrhundert noch vorherrschenden Familienwirtschaft stellt die bedeutendste Veränderung in der Sozialgeschichte der Familie dar. Solange die Familie Lebens- und Arbeitsgemeinschaft war, wuchsen Kinder allmählich in das Arbeitsleben hinein, war für die Bedürfnisse aller im Rahmen der Familie gesorgt. Die Familie bot menschliche und materielle Geborgenheit.In einem langsamen und schmerzlichen Entwicklungsprozeß übernahm im industriellen Zeitalter die Gesellschaft die materielle Sicherung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und im Alter durch den Aufbau eines
Eine Fülle'wertvoller Daten liefert das Statistische Zentralamt in seiner neuen Ausgabe des ..Statistischen Handbuches” allen in den Bereichen (Bevölkerungs-)Politik.Wirtschaft und Kultur Tätigen und Interessierten, deren Beachtung viel zur notwendigen Versachlichung der Diskussion beitragen könnte und sollte.So muß es zu denken geben, daß in den letzten 25 Jahren die Zahl der Hochschul-Studierenden von 20.000 auf 114.000 gestiegen ist. die Zahl der Studienabschlüsse aber bloß von 3800 auf7900!Auch ohne AKH-Skandal bleibt die Finanzierung des österreichischen Krankenhauswesens
In die laufende Debatte über eine Milderung des Steuerdrucks hat der Gewerkschaftsflügel der SPÖ Ideen wie Abschaffung bzw. Einfrieren des Alleinverdienerbetrages oder Erhöhung des Alleinverdienerbetrages für Familienerhalter eingebracht. Wer die sozialistische Lust am Nivellieren in Sachen Familienlastenausgleich in der Vergangenheit beobachtet hat, muß fürchten, daß wieder Schritte in jene Richtung erfolgen, die keine Rücksicht darauf nehmen, ob ein, drei oder fünf Kinder aus dem Familieneinkommen zu erhalten sind.Die ÖVP hat einen Gesetzentwurf zur Steueranpassung vorgelegt, der
Die Volkszählung 1981 steht vor der Tür. Ihre Ergebnisse werden die Aufteilung der Nationalratsmandate auf die einzelnen Bundesländer bei der nächsten Wahl bestimmen.Es werden, das kann heute schon gesagt werden. Mandate von Ost nach West wandern, also auch fort von Wien, das unter Einwohnerschwund leidet.Dafür kann es viele Ursachen geben. Eine sollte man dabei nicht übersehen: Die ständige Benachteiligung der Familien mit mehreren Kindern durch die gegenwärtige Familienpolitik. Ihr Herz schlägt für die Einkindfamilie.Das rächt sich jetzt. Jetzt würden Kinder
Großzügig überließ der Finanzminister 1979 und bis weit in das laufende Jahr die Reserven des Familienlastenausgleichs in Höhe von 9454 Millionen Schilling der Postsparkasse zum bescheidenen Zinsfuß von fünf Prozent - in einer Zeit, in der jeder Rentner Jürseine Kleinsteinlage bei einjähriger Bindung schon sechs Prozent bekam.Viel weniger großzügig verfährt Androsch mit den Familien: Kein Inßationsausgleich bei den Familienbeihilfen für 1979 und 1980; erst 1981 wird es soweit sein - allerdings nach dem Grundsatz: Je größer die Zahl der Kinder, desto geringer die Abgeltung der
Wer die wechselseitigen, geistigen Einflüsse kennt, die von der Bundesrepublik auf Österreich wirken und umgekehrt, wird die Schriftenreihe „Zukunft kontrovers” des Fackelträger-Verlages Hannover im Auge behalten.Der SPD-Abgeordnete Silken-beumer behandelt in einem ersten Sammelbändchen die „familien-und sozialpolitischen Aspekte der Geburtenentwicklung” aus „vielfältiger Sicht und bewußt kontrovers”. Dankenswert der Abdruck der familienpolitischen Zielsetzungen der verschiedenen politischen Parteien; der Schwerpunkt der Ausführungen liegt allerdings eindeutig darauf,
„Eine permanente Aufgabe" ortete kürzlich der Leitartikler der sozialistischen „Arbeiter-Zeitung", „damit Kinder weder ein Hindernis für die berufliche Entwicklung der Frau noch eine finanzielle Belastung sind, die die Lebenshaltung der Familie beträchtlich unter jene von Kinderlosen sinken läßt." Diese Aufgabe wahrzunehmen, war anläßlich der beträchtlichen Verteuerung der Grundnahrungsmittel Milch, Käse, Butter, Brot usw. durchaus gegeben.
95 Prozent der Mütter mit Kindern unter zehn Jahren erklärten im Rahmen einer Befragung der Duisburger Hochschule, aus ihrer neu erbauten Siedlung wieder ausziehen zu wollen, um den ständigen Auseinandersetzungen zu entkommen, denen sie, ihrer Kinder wegen, mit ihren kinderlosen Mitbewohnern ausgesetzt sind. Dies berichtete die deutsche Publizistin Elisabeth Dessai auf dem Badner Symposion „Familiengerechtes Wohnen in der Zukunft“ des Katholischen Familienverbandes.
In einer Radiosendung kritisierte eine sozialistische Frauenfunktionärin Vertreter von Familien, weil sie sich besonders für Familien mit mehreren Kindern einsetzen; in Österreich sei doch die Familie mit ein bis zwei Kindern die Regel.
In der „Zusammenfassenden Darstellung” zum Familienbericht 1979 schreibt Staatssekretär Elfriede Karl, die Mitglieder des Familienpolitischen Beirates beim Bundeskanzleramt haben dort die Möglichkeit, „ihre Vorstellungen zur Familienpolitik zu deponieren”. Der Ausdruck „deponieren” ist treffend gewählt.
Dem ersten Bericht über die Lage der Familie von Bundeskanzler Klaus im Jahre 1969 hat die Regierung Kreisky nun den Bericht 1979 folgen lassen, für den Staatsekretär Elfriede Karl verantwortlich zeichnet Er ist viermal so stark wie sein Vor- gänger’und keine Kosten wurden gescheut, um die fünf Dutzend Autoren gut zu bezahlen, wobei bei so manchem unerfindlich ist, warum er besten Kennern der Materie vorgezogen wurde. Der Bericht bietet eine umfangreiche Sammlung von Daten, die man sonst weit verstreut suchen müßte, zeichnet aber in wichtigen Bereichen ein wirklichkeitsfremdes
Was die SPÖ-Regierung ein Jphrzehnt lang ablehnte, wandelt sich im Vorwahleifer zum SPÖ-Ver sprechen: bei der Bemessung der Höhe der Familienbeihüfen die simple Tatsache zu berücksichtigen, daß Kinder mit zunehmendem Alter die Eltern immer mehr kosten.Neuestes SPÖ-Wahlinserat: „Gestaffelte Familienbeihilfen, mehr Geld für ältere Kinder.“Die Familienverbände haben es immer schon, der Familienpolitische Beirat beim Bundeskanzleramt hatte es 1970 einstimmig verlangt, also auch mit den Stimmen der sozialistischen Vertreter.Vergeblich! Der Finanzminister sammelte Milliarden im
Einen erschütternden Beitrag zum Jahr des Kindes leistet - sich - Argentinien; in einem soeben von Amnesty International in London veröffentlichten Dokument („Verschwundene Kinder in Argentinien“) , werden mehr als 50 Namen von Säuglingen, Kleinkindern und schwangeren Frauen genannt, die von Bewaffneten in Uniform oder Zivil festgenommen worden und seither verschwunden sind. Ferner werden zwei Dutzend Namen von Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren angeführt, die ebenfalls seit ihrer Entführung unbekannten Aufenthaltes sind.In einigen Fällen werden die näheren Umstände der
Es vergeht kaum eine Woche ohne eine neuerliche Verdammung des Sowjetimperialismus und seiner Unterdrückungsmethoden durch die Volksrepublik China. Mag man auch im Westen eine gewisse Erleichterung über den Streit der beiden großen roten Brüder empfinden, so sollte dies aber doch nicht den Blick dafür verstellen, wie es um die Achtung der Menschenrechte in China selbst bestellt ist. Der jüngste Bericht von „Amnesty International“ über „Politische Gefangene in der Volksrepublik China“ weiß dazu nur wenig Erfreuliches zu berichten.Die neue chinesische Verfassung von März 1978
Überraschend ist Finanzminister Hannes Androsch mit einem Gesetzentwurf an die Öffentlichkeit getreten, derdie Abschaffung des Kinderabsetzbetrages von der Lohn- und Einkommensteuer unter gleichzeitiger Erhöhung der Familienbeihilfe vorsieht. Ein Viertel der rund 1,2 Millionen Anspruchsberechtigten auf Familienbeihilfe, die mangels eines entsprechenden Einkommens wenig oder keine Steuer zahlten und daher nicht oder nur zum Teil in den Genuß des Absetzbetrages kamen, sollen ab dem kommenden Jahr eine um 350 Schilling höhere Familienbeihilfe erhalten.Androsch ist mit diesem Gesetzentwurf
Ist die Familie heute überhaupt noch wert, erhalten zu werden? Bundespräsident Kirchschläger sagte ja, denn sie ist die Basis für die Entfaltung des Menschen und damit auch für den Staat. Der Katholische Familienverband wollte die Stellung der Familie in der sich wandelnden Industriegesellschaft untersuchen und lud daher Fachleute zu einem Symposion nach Baden.
Die kinderreichen Familien gehören zu den von der Armut am stärksten Betroffenen — stellte kürzlich eine Enquete „Die Armut in Österreich“ der Arbeiterkammer Salzburg fest. In einem Interview tröstete sie em sozialistischer Abgeordneter mit dem Hinweis auf die intensive Familienpolitik der Regierung Kreisky.
Kaum hatte vor kurzer Zeit Finanzminister Androsch im Fernsehen kundgetan, er wolle um die Jahresmitte die Familienbeihilfen um etwa 50 Schilling anheben lassen, meldeten sich sozialistische Frauenfunktionäre zum Wort, daß ihnen alle Kinder gleich wert seien und dies bei der Bemessung der Familienbeihilfe zum Ausdruck kommen müsse; sie sind gegen höhere Beihilfen für große Kinder, weil die Mehrbelastung des elterlichen Haushaltes größerer Kinder durch die Gratisschulbücher ohnedies abgegolten sei.Wie wichtig diese Behauptung ist, wurde an dieser Stelle schon einmal nachgewiesen.
Wie viele Ehen nur auf dem Papier bestehen, weil ihre Partner längst nicht mehr zusammen leben, ja meist wieder neue Lebensgemeinschaften eingegangen sind, ist ungewiß; daß es viele sind, bezweifelt niemand. Deshalb will die Regierung auch eine Reform des Scheidungsrechtes in Angriff nehmen.Entgegen der Auffassung der Sozialisten tritt die ÖVP dafür ein, daß eine Ordnung der Frage der „Papierehen“ nicht durch eine isolierte Änderung des einschlägigen 55 Ehegesetz, sondern in einem Zug mit einer Beschlußfassung über die bereits weit gediehenen Vorarbeiten zur Regelung des gesetzlichen Erbrechtes und ehelichen Güterstandes sowie der Neuregelung der Rechte des ehelichen Kindes erfolgen soll.
Realistische Familienpolitik muß nicht nur brauchbare Verbesserungsvorschläge machen, sondern auch sagen, wie sie zu finanzieren sind. Die Antwort auf diese Frage gibt ein Blick auf die Finanzgebarung des Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen, der vom Finanzminister verwaltet wird:Jm Zuge des 1969 einsetzenden Konjunkturaufschwunges stiegen die Erwerbseinkommen und damit die Einnahmen des Beihilfenfonds, weil dieser ja durch einen prozentuellen Betrag vom Einkommen der Erwerbstätigen gespeist wird. Von 1972 bis 1975 wuchsen die Fondseinnahmen um 53 Prozent, die Aufwendungen für die
Bei einer Fernsehdiskussion über die Fristenlösung ließ Staatssekretär Elfriede Karl die Gelegenheit nicht 'vorübergehen, auf die als flankierende Maßnahme gedachte Erhöhung der Geburtenbeihilfe und des Karenzurlaubsgeldes hinzuweisen — aber auch auf die Schülerfreifahrten und die Gratisschulbücher.An Hand des Preiskataloges eines großen Kinderausstattungshauses läßt sich der Gesamtaufwand für die Ausstattung eines Kindes im ersten Lebensjahr mit rund 10.000 Schilling errechnen. Die Geburtenbeihilfe hingegen wurde von 2000 Schilling im Jahre 1972 auf 16.000 Schilling im Jahre