Vor unseren Augen verändert sich rasant die Welt, ohne dass wir sie
entscheidend mitgestalten könnten. Müssen sich die Menschen in
Zukunft immer mehr auf die Rolle von Konsumenten und Zuschauern
beschränken?
Defizit- und Schuldenabbau sind absolut geboten und sinnvoll. Bis
hierher kann man Finanzminister Grasser folgen. Aber keinen Schritt
weiter. Denn mit dieser Art von Budgetsanierung werden bedenkenlos
die Grenzen von Gerechtigkeit, Zumutbarkeit, Anstand und Fairness
überschritten, kritisiert Klaus Firlei, Professor für Arbeits- und
Sozialrecht und Präsident der Robert-Jungk-Bibliothek für
Zukunftsfragen in Salzburg.
Leicht und lustig, sanft und sauber, sicher und nie zynisch.
Disneyland ist ein privates Imperium, das besser funktioniert als
alle Staaten dieser Welt.
Zum Dossier. Der Faktor "E" erobert die Welt. "E" steht für
Erlebnis, Entertainment und Emotion. Die "Erlebniswelten" sind
besonders spektakuläre Varianten dieser Entwicklung. Alles wird zur
Ware, alles ist käuflich. Das Leben selbst ist es, das zum Objekt
der Vermarktung geworden ist.
Kinder und Familie gehören nach wie vor zu den großen privaten
Visionen der Österreicher. Doch ökonomischer Druck, die
Kurzlebigkeit von Lebensperspektiven, geänderte Werthaltungen und
eine teilnahmslose Politik untergraben massiv das Vertrauen in das
"Projekt Familie".
Der FPÖ-Erfolg ist von anderem Kaliber als ein "Denkzettel" oder
eine "Ermahnung". Wer das nicht sehen will, zeigt einen neuerlichen
Verlust von Wahrnehmungsfähigkeit.
Wenn alles zum Markt wird, dann ist auch die Armut nur eine Frage
der Geldverteilung. Aber Armut hat nicht nur mit Geldmangel zu tun,
meint der Autor dieses Beitrags in provokanten Thesen.
Wir brauchen ein Aus- und Weiterbildungssystem für die Gesamtökonomie, nicht nur für die Marktökonomie. Mehr als neun Zehntel der menschlichen Tätigkeiten, Entscheidungen und Konsum- oder Erlebnisakte haben mit Qualifikationen für die Erwerbs-Arbeitswelt nichts zu tun.Die Lebensqualität schaffenden Potentiale der Marktökonomie sind verbraucht. Die Defizite, die uns Sorgen bereiten, liegen in der Brachlegung der lebensweltlichen Arbeit, in der Inkompetenz des Menschen im Umgang mit Mitmensch, Globus, Natur, Medien. Diese Defizite sind maßgeblich auch Wissens- und
Das herrschende Modell der Aus- und Weiterbildung dient der Bearbeitung und Zurichtung des menschlichen Arbeitsvermögens entsprechend den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Seine Rationalität fußt ausschließlich auf ökonomischen (Einkommens- und Gewinn)Kalkülen. Mit Bildung hat das selbstverständlich nichts zu tun. Es geht um eine permanente Um-, Zu- und Aufrüstung der Arbeitskraft ("lebenslanges Lernen") für Jobs, besser, für mögliche Jobs.Die Abschottung dieses Modells gegen Kritik ist perfekt, Fragen nach dem Wohin und Wozu sind schlicht nicht vorgesehen. Wer kann es schon wagen,