Das Paradies liegt gleich hinterm Stadion. Geöffnet ist es vom 15. Mai bis zum 15. September und die Geschwister Bukowski sind jeden Tag da. Egal, ob die Sonne scheint oder ob es regnet, egal ob Schul oder Ferientag, spätestens am Nachmittag sind Alf (10), Katinka (8) und Robbie (7) im Freibad. Weil sie im Frühjahr Helden waren – im Hallenbad haben sie einem Kleinkind das Leben gerettet –, haben sie SaisonDauerkarten fürs Freibad bekommen. Und weil es in ihrer Wohnung so eng ist und das Geld zu knapp ist für einen Urlaub anderswo. Denn Mama arbeitet in der Bahnhofsbäckerei und
Zwölf Jahre alt ist Hermann in diesem Frühling 1944, seine Mutter versucht ihn und seine Geschwister gut durch die schwere Zeit zu kriegen, sein Vater muss an der Ostfront kämpfen. Hermann selbst juckt es in den Fingern, und er schießt in einer grandiosen Anfangsszene, die zwischen Ernst und Komik meisterhaft changiert, mit seiner Steinschleuder das Bild des Führers von der Wand und in Scherben. Leonora Leitl, die bislang vor allem als Illustratorin reüssiert hat und dafür auch vielfach ausgezeichnet worden ist, beweist mit ihrem Kinderroman-Debüt, dass sie auch über enormes