Auf dem politischen Spiplplan des Landes Vorarlberg stehen im Frühjahr 1981 zwei große Stücke: Die Änderung der Landesverfassung und der Geschäftsordnung des Landtages. Beide Reformen sind für die weitere landespolitische Entwicklung von entscheidender Bedeutung. 'Dabei wird sich zeigen, ob die Mehrheitspartei im Lande bereit ist, dem Wunsch der Vorarlberger Bevölkerung nach einer Zusammenarbeit der politischen Kräfte zu entsprechen. Eine solche Zusammenarbeit würde voraussetzen, daß der Wille des Vorarlberger Volkes, ausgedrückt in den Stimmanteilen der letzten
„Taten sind nun gefragt”, schrieb Univ.-Prof. Siegbert Morscher, Staats- und Verwaltungsrechtler an der Universität Innsbruck, in der FURCHE(Nr. 28) zum Thema Föderalismus. Sein Beitrag veranlaßte Ernst Winder, den Klubobmann der sozialistischen Vorarlberger Landtagsfraktion, zur Formulierung einer Gegenposition, die wir nebenstehend in die Diskussion einbringen.
Man hat Föderalismus-Diskussionen schon auf alle Arten geführt. In den meisten Fällen haben gescheite Leute mehr oder minder theoretische Betrachtungen über den Zustand des Föderalismus in Österreich angestellt. Herausgekommen ist in aller Regel die Forderung, der Bund möge doch endlich einen Teil seiner Kompetenzen an die Länder abtreten.