Es ist soweit. Die Lichter erlöschen, der Dirigent erscheint, die ersten Klänge des „Fidelio” rauschen auf: die Salzburger Festspiele 1982 haben begonnen. Auf dem Programm stehen 35 Vorstellungen im Großen, 17 im Kleinen Festspielhaus, 16 in der Felsenreitschule, 6 am Domplatz, 17 im Landestheater und 21 im Mozarteum: eine stattliche Produktion.Der Festspielbesucher, der zwei, drei Stunden große Kunst erlebt, hat keine Ahnung, wie viele Tage, Wochen und Monate für die Vorbereitung notwendig sind, wie vieler Proben es bedarf, an was alles gedacht werden muß. Es ist ein langer Weg, von
Das Bedürfnis nach Verinner-lichung und religiöser Erbauung wächst, immer mehr Menschen fragen nach dem Sinn des Lebens. Wenn viele es auch nicht wahrhaben wollen, Religion ist heute - trotz allem - „in".Einen Beweis dafür bietet neben manchem anderen die Tatsache, daß die modernen Massenkommunikationsmittel Hörfunk und Fernsehen in der westlichen Welt eine große Palette religiöser und quasireligiöser Sendungen anbieten. Bei privatwirtschaftlicher Organisation der elektronischen Medien unterhalten Kirchen und Sekten zum Teil eigene Sender, zum Teil mieten sie Sendezeit.So ist
Der amerikanische“Publizist Walter Concrite hat vor kurzem die Meinung geäußert, daß in der Gesellschaft von heute Pressefreiheit weniger die Freiheit der Journalisten, ihre eigene Meinung zu sagen, bedeute, sondern vielmehr die Freiheit der Bürger, zu erfahren, was los ist. Der alte, liberale Begriff der Pressefreiheit - Recht auf freie Meinungsäußerung, Freiheit von Zensur - hat in diesem Sinne schon lange eine Weiterbildung erfahren durch die Festlegung des Rechtes auf freie Information und des Rechtes auf freie Verbreitung, nicht auf die Medien beschränkt, sondern in der
Die Sprache ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für gegenseitiges Verstehen, das Wort ein Ausdrucksmittel des Geistes und damit auch allen geistigen Wandlungen und Strömungen ausgesetzt. Die „Neue Linke“ sieht die Sprache einerseits als Mittel zur Ausübung und Absicherung von Herrschaft durch Verschleierung und Manipulation an, andererseits, als Strategie der „Aufklärung“, als Voraussetzung zur Beseitigung von Herrschaft In den Hessischen Rahmenrichtlinien für den Unterricht in der deutschen Sprache wird die Deutschstunde zur Magd der Gesellschaftspolitik: „Förderung der
Uber Wert und Unwert der „elitären Institutionen”, als die sich Theater und Festspiele in linken Augen darstellen, wird viel gesprochen und noch mehr geschrieben. „Elitär” als abwertendes, politisches Vokabel, klassenkämpferisch verbunden mit anklagenden Tendenzen über die „Teuren Streiche der Reichen” und die „Festspiele der Oberen Zehntausend”, die ihren „demokratischen Ansatzpunkt völlig verloren haben” und für die breite Masse unerschwinglich sind, die das alles aber zu bezahlen habe. Ein gängiges Klischee! Und die Wirklichkeit? Sie soll hier am Beispiel des
Die Bilder gleichen sich überall. In der Schule legt man wenig Wert auf Spracherziehung. Ja, es gibt Bestrebungen, in ihr auf die Hochsprache überhaupt zu verzichten. Alles Bemühen ist darauf gerichtet, es dem Schüler „leicht“ zu machen. In der Sprache jener, die heute die Diskussion beherrschen, wird die Schriftsprache zur Sozialbarriere“: die Einführung der Kleinschreibung soll nur der erste Schritt auf dem Weg zur „Sprachrichtigkeit“ sein. Die Rechtschreibung wird verteufelt: „Sie ist insbesondere gesellschaftlich und gesellschaftspolitisch schädlich. Sie verstärkt die Selektion und benachteiligt die sozial ohnehin benachteiligten,“ (...) „Die Rechtschreibung ist pädagogisch schädlich. Sie dient der frühzeitigen und lang anhaltenden Disziplinierung, und erzieht zum Verzicht auf den Gebrauch der eigenen Vernunft,“ so zu lesen in dem vom Verband deutscher Schriftsteller, dem PEN-Zentrum der BRD und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft herausgegebenen Fischer-Taschenbuch „vernünftiger schreiben“.
Sieben Wochen lang verhandelten in Genf etwa 600 Delegierte aus mehr als 100 Ländern, um dem Chaos im Mittel- und Langwellenbereich ein Ende zu bereiten. Das Ergebnis: am 23. November 1978 punkt 0.01 Uhr MEZ werden, erstmals nach dreißig Jahren, die Lang- und Mittelwellensender wieder einmal weltweit und gemeinsam auf der Skala rücken, um die ihnen neu zugeteilten Plätze einzunehmen. Der Ätherdschungel wird dadurch zwar ein klein wenig lichter werden, der arme Rundfunkhörer aber, der abends vergeblich versucht, auf Mittelwelle einen Sender klar zu empfangen, wird auch dann keineswegs mit einem wirklich ungestörten Fernempfang rechnen können. Denn, statt die dringend notwendige Flurbereinigung in der Radiolandschaft vorzunehmen, hat man sich in Genf damit begnüngt, die Skala „zu jäten“.
Wie seriös ist der moderne Journalismus? Diese Frage wird in der Öffentlichkeit immer öfter gestellt. Sie steht bei allen parlamentarischen Beratungen über Pressefragen immer unsichtbar im Raum. Eine Antwort auf diese Frage ist aber auch tatsächlich schwer zu geben, vielleicht überhaupt nur dann, wenn man sich über den Standort der Massenmedien in der modernen Gesellschaft ebenso im klaren ist wie über das Selbstverständnis der Journalisten.
Die Werbung ist in der letzten Zeit wieder stark in das Kreuzfeuer der Kritik geraten. Die Politiker bezweifeln ihren volkswirtschaftlichen Nutzen, verschanzen sich hinter vermeintlichen Konsumenteninteressen, wobei vor allem die übersteigerte, oft infantile Waschmittelwerbung die Argumente liefert, und liebäugeln mit einer progressiven Besteuerung der Werbung und gesetzlicher Begrenzung. In diesem Sinne wetterte erst vor kurzem Handelsminister Dr. Josef Staribacher auf dem Bildschirm gegen eine Werbung, die in vielen Fällen nicht informiert, sondern irreführt, ohne daß seitens der Werbewirtschaft dieser Fehlentwicklung Einhalt geboten werde. Es besteht kein Zweifel daran, daß derartige Attacken überaus publikumswirksam sind, wenngleich sie an den eigentlichen Problemen vorbeigehen.
RECHTE UND PFLICHTENDer Entwurf eines neuen österreichischen Pressegesetzes, der, unter maßgebender Beteiligung der Zeitungsherausgeber und Journalisten zustandegekommen, in der nächsten Zeit das Parlament beschäftigen wird, stellt die öffentliche Aufgabe der Presse unter verfassungsrechtlichen Schutz und garantiert die Pressefreiheit, die im Sinne moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse als Freiheit der Meinungsäußerung, als Informationsfreiheit und Recht auf freie Verbreitung definiert wird. Das neue Gesetz wird der Presse durch erweiterteFreiheiten jenen Spielraum geben, den sie zur
Die rege Diskussion über den Entwurf eines neuen österreichischen Pressegesetzes, die schließlich zur Zurückziehung des mißlungenen Elaborates durch das Justizministerium führte, hat die tiefe Kluft aufgezeigt, die zwischen den Ansichten der Politiker, aber auch vieler Juristen über die Aufgaben der Presse und den von der modernen publizistischen Wissenschaft unterstützten Anschauungen in der Presse selbst klafft. Es ist deutlich geworden, daß die Parteien fast durchweg, aber auch ein Großteil der Staatsrechtler in Österreich die Pressefreiheit bloß als Ausfluß und Sonderfall der
Das BundeSministerium für Justiz hat vor einiger Zeit, bezeichnenderweise streng vertraulich, ein neues Pressegesetz ausgearbeitet. Erst durch nachdrückliche Intervention wurde der Entwurf vor kurzem den Kammern zur Begutachtung übermittelt, nachdem man vorher auf dem merkwürdigen Standpunkt gestanden war, die Kammern hätten ihr Begutachtungsrecht durch die Preßgesetzenquete 1955 bereits verwirkt. Das Justizministerium hat es aber strikte abgelehnt, den Gesetzentwurf dem Verband Österreichischer Zeitungsherausgeber, dem Österreichischen Zeitschriftenverband und der
Verschiedene Ereignisse in den letzten Monaten haben es deutlich gemacht, daß das geltende Presserecht dringend reformbedürftig ist. Auf der einen Seite öffnet es in seinen Bestimmungen über den Entgegnungszwang allen Mißbräuchen Tür und Tor, auf der anderen Seite aber genügen die heute geltenden verfassungsrechtlichen Bestimmungen nicht mehr zur Sicherung der vollen Pressefreiheit, ganz abgesehen davon, daß die Judikatur in Oesterreich nicht nur sehr uneinheitlich, sondern auch mit dem Geiste des Pressegesetzes oft kaum mehr vereinbar ist. In dieser Situation ist es vielleicht
Nun ist es wieder so weit: die Wiener Frühjahrsmesse wird, am 8. März ihre Pforten öffnen. Man kann ihren Verlauf mit um so größerer Spannung erwarten, als nunmehr auch in der österreichischen Konjunkturentwicklung unübersehbare Verlangsamungstendenzen auftraten. Darüber hinaus lassen die bisher bekanntgewordenen Ergebnisse verschiedener Auslandsmessen dieses Frühjahres erkennen, daß mit der Zuspitzung der Konjunktursituation auch die Diskussion um eine Neuordnung der europäischen Messen neue Nahrung erhalten hat. Läßt sich die Stellung Wiens an Hand dieser Diskussion schon klar