Die Förderung der Künstler und der Künste liegt heute in hohem Maß bei den öffentlichen Stellen, und so erfreulich es ist, Wenn da und dort immer wieder einmal ein Ankauf getätigt wird, so ist es doch noch viel mehr zu begrüßen, wenn von einer dieser Stellen ein echter Auftrag erteilt wird, der nach verschiedenen Richtungen hin anregend, ja beispielgebend wirken kann. Tirol wurde im vergangenen Jahr auf solche Art um eine ganze Reihe besonderer, kleiner Kunstwerke reicher: an der großen Autostraße zwischen Innsbruck und Hall stehen noch seit Erzherzög Ferdinands Zeiten fünfzehn
Schloß Ambras, mächtig und schön im Glanz eines strahlenden Junitage6, hat zur Eröffnung seiner neugeordneten Sammlungen eingeladen. Daß 6ich dazu Unterrichts- und Handelsminister einfanden, daß drei Vor-: stände von Sammlungen des Kunsthistorischen Museums anwesend waren, bedeutete mehr al6 nur offizielle Geste: es zeigte die Überwindung hemmender verwaltungstechnischer Schwierigkeiten zwischen zwei Ressorts , es betonte den Willen, dem Kleinod Ambras als Staatsgut im Bundesland die beste Betreuung der zuständigen Stellen angedeihen zu lassen, e6 zeigte schließlich, daß das
In seinen beiden groBen Ausstellungs- raumen zeigt das Innsbrucker Landesmuseum Ferdmandeum 86 Blatter von Paul Flora, dem jungen Tiroler Graphiker, der 6chon bald fiberall bekannter ist, als in seiner eigenen Heimatstadt. Und es ereignete sich, daB alle Besorgnisse, die man des Publikums dieser Heimatstadt wegen vielleicht haben konnte, von einem besdiwingten Lfiftchen fortgeblasen wurden. Es ist der gleiche beschwdngte und belebende Hauch, der 60 viele von Floras Zeichnungen aus seiner Feder auf das Papier zu wehen 6cheint, und da6 gleiche Ladieln, das ihm in den Mundwinkeln sitzt, wenn er
Der neue Ausstellungsraum, der für die Künstlerschaft Tirols endlich in Innsbruck geschaffen wurde, entstand durch Umbau des sogenannten alten „Teehauses“ am Rand des Hofgartens und der Zufall wollte, daß er damit in allernächste Nähe des Französischen Kulturinstituts zu liegen kam. Der „Tiroler Kunstpavillon“ ist klein, aber in seinen Proportionen und Lichtverhältnissen außerordentlich ansprechend. Seiner Intimität kommt es sehr zugute, daß man sich entschloß, als erstes dort Graphik zu zeigen und mit den Werken des Künstlers zu beginnen, der seit langem der unbestrittene