Der bekannte Schweizer Theologe Johannes B. Brantschen konfrontiert in seinem Buch Jenseitsvorstellungen und Hoffnungsbilder der katholischen Tradition mit den Fragen des heutigen Menschen. Mit dem Blick ins Alte und Neue Testament versucht er jämmerliche Auswüchse von Höllenangst und Jenseitsvertröstung wieder ins rechte Licht zu rücken. Er ist davon erfüllt zu zeigen, daß Hoffnung der Angelpunkt des christlichen Glaubens ist.Meditation wie?Der Therapeut Klaus-Werner Stangier stellte hier 30 Gehübungen nach Dürkheims „Initialischem Weg“ zusammen. Sie sind für Europäer leichter
Vor allem Psychotherapeuten beschäftigen sich offensichtlich mit Meditation. So weist Rolf Kretschmann Einstiege in meditative Übungen durch die „Dialogische Methode". Er gibt damit der Psychotherapie nach C. G. Jung und H. Leu-ner einen weitgehend religiösen Anstrich.Seine Therapie kommt dem autogenen Training nahe und hofft, auf diese weise Geliebtsein und Glücksgefühl vermittein zu können. Man sollte sich aber bewußt sein, daß die Erfahrung der Gottesnähe ein Geschenk istCHRISTUSTHERAPIEDas Glück des Geliebtseins erfahren.Von Rolf Kretschmann. Herder Verlag, Freiburg 199).
An die 100 Bücher hat der bekannte Autor Jörg Zink veröffentlicht. In seinem neuesten Band erzählt er sehr eindrucksvoll Szenen aus seinem Leben. Er hat den Zweiten Weltkrieg und die Nazizeit bereits bewußt erlebt und entrann mehrfach nur knapp dem Tod. Sein Widerwille gegen Krieg und Nazismus sensibilisierte ihn für Dichter, Mystiker und bedeutende Meister. Seine Arbeit als Fernsehbeauftragter der würtembergischen Kirche prägte sein Leben ebenso wie einige Reisen in den Orient.Jörg Zink versteht es, Szenen aus seinem Leben so zu erzählen, daß sie auch seinen inneren Werdegang
Der russische Schriftsteller Daniii Granin beschreibt als Augenzeuge nicht nur die Not Rußlands, sondern auch seinen konkreten Versuch, sie zu lindern. Noch vor der Perestrojka gründet der Atheist Granin im damaligen Leningrad seine Gesellschaft der Barmherzigkeit. Mit wenigen Strichen entstehen vor unseren Augen Menschen und Ideen, die Mitgefühl für das Elend ihrer Mitmenschen in Taten umsetzen, aber auch mißbraucht werden.Er schreibt die Geschichte dieser Bewegung, was sie alles vollbringen kann, ohne eine Institution oder Behörde zu werden. Spannend erzählt er, wie er Parteiführer,
Das Bedürfnis nach Beratung und Begleitung hat in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen. Mehr denn je rückt das seelsorgliche Gespräch ins Zentrum der pastoralen Praxis.Der Autor schreibt als analytischer Psychologe, der den Gedanken C. G. Jungs verpflichtet ist. Er bringt zahlreiche Fallbeispiele aus seiner Praxis, insbesondere von Pfarrgemeinden und Jugendgruppen.Ausdrücklich versteht er seine Beratung im Horizont religiöser Sinngebung. Allerdings ist zu bezweifeln, daß derzeit in der hiesigen Situation tatsächlich, wie offensichtlich im angelsächsischen Raum, eine solch
Werbung injedernurdenkbaren Sparte ist heute einfach nicht mehr wegzuschieben. Wie ist das aber mit Religion und Glauben?Wie hat das eigentlich Jesus gemacht? Da gab es fassungslose Beobachter, jubelnde Massen, wütende Gegner - es hatte also „gefunkt". Wann immer Jesus Menschen begegnete, sprang der Funke über. Wie gelang es ihm, die Aufmerksamkeit aller zu gewinnen? Warum löste seine Predigt tiefe Betroffenheit aus?Gerhard Scheibel wendet Gedanken aus der Kommunikationsforschung, Psychologie und Psychotherapie auf die biblische Botschaft an. Sein Anliegen ist es, Anregungen zu
Mit diesem Werk liegt nun das letzte Buch Anthony de Mellos vor, das jetzt vier Jahre nach seinem Tod erschienen ist. Es enthält die Niederschrift eine Folge von Vorträgen, „Geistliche Übungen", die er selbst ausgearbeitet hat. Behandelt werden die drei klassischen Grundthemen: Gebet, Umkehr und Christus-Liebe.Hier legt er die Voraussetzungen für das richtige Beten dar und bietet seinen Lesern viele praktische Hilfen, um die Kraft des Gebetes zu erfahren. Als Psychologe setzt er sich auch mit dem Unbewußten auseinander. Er meint, sich der Macht der Autosuggestion ebenso bedienen zu
Vor etwa 50 Jahren sind in Europa sechs Millionen Juden dem verbrecherischen Nationalsozialismus „mitten unter uns" zum Opfer gefallen.Friedensnobelpreisträger Eli Wiesel und Rabbiner Albert Friedländer haben ein Buch des Gedenkens gegen die Versuchung des Verdrängens und Vergessens geschrieben. Wenn Eli Wiesel von seinen Visionen erzählt, dann bricht er die Verschwörung des Schweigens, „denn wir wissen heute: Das Gegenteil voh Liebe ist nicht Haß, sondern Gleichgültigkeit... das Gegenteil von Frieden ist Gleichgültigkeit." (New York Times 1986).Als Gegensatz zu den sechs
Die Bücher Carlo Carrettos zählen zu den Bestsellern unter den religiösen Büchern. Ob in seinen persönlichen Tagebuchaufzeichnungen, die nach seinem Tod zugänglich gemacht wurden, oder in seinen Meditationen - er will den Leser zur Gotteserfahrung führen.Carretto war Manager; eine kleine Oase in der algerischen Sahara wurde für ihn der Ort radikaler Gotteserfahrungen. Dort geschah im Laufe von zehn Jahren seine Verwandlung von einem, der sich für Gott engagiert hatte. zu einem, der sich von Gott engagieren und ergreifen ließ.Besonders ansprechend sind seine Tagebuchaufzeichnungen:
Die Krise in der katholischen Kirche und die Evangelisierung sind das Thema zweier Bücher, die von in Amerika lebenden Autoren verfaßt wurden. Und siehe da, die Situation dort scheint gar nicht so verschieden von der unsrigen.Richard Rohr spricht offen aus, woran Millionen Katholiken diesseits und jenseits des Atlantiks leiden und weshalb sie dieser Kirche den Rücken kehren. Wie ein Sündenregister ihrer Kirche mag es manchem erscheinen, doch es wirkt nicht bedrückend, sondern befreiend. Rohr bleibt auch nicht beim Schuldenbekenntnis stehen, sondern zeigt praktische Wege zur Erneuerung.Pat
Walbert Bühlmann hat mit diesen „Fürbitten" einen Nachtrag zu seinen früheren Werken verfaßt. Auf Anregung des Verlages hat er dieses „Gebetbuch" zusammengestellt. Über die Konfliktbewältigung im kleinen Kreis hinaus kann Beten eine starke Macht sein. Wir spüren, daß es in Kirche und Welt verkrustete Strukturen gibt, die wir mit unseren eigenen Kräften kaum verändern können.Bühlmann verbindet brennende Themen unserer Zeit mit den Zeiten des Kirchenjahres, die liturgischen Modelle sind als Pfarr- und Gruppengottesdienst gedacht. Gebete, Lesungen, Anleitungen zu
Was bedeutet heute, in unserer säkularisierten Zeit, Seelsorge? Seit sieben Jahren lebt ein Trappistenmönch in einer kleinen Gemeinde und betreut sie. In diesem Buch hat er seine Einsichten, Eindrücke und Erfahrungen zusammengefaßt. Schonungslos spricht er über die verheerende Wirkung einer Kirche als bloßer Dienstleistungsbetrieb. Die Sakramentenversorgung ist geschäftsmäßig organisiert, der Pfarrer ist als „Manager" mehrerer Pfarreien tätig, der Priestermangel führt zu verhängnisvoller DepersonalisierungderSeelsorge.die in Wahrheit keine mehr ist.Schellenberger äußert
Der Reformer und Mystiker Johannes vom Kreuz erzählt sein Leben - Erika Lorenz stellt vor dem Hintergrund zeitgenösssischer Quellen den inneren und äußeren Werdegang des Heiligen dar. Sie schreibt aus einer umfassenden Kenntnis der Werke des Juan de la Cruz und der Literatur dieser Zeit, ist auch fundierte Kennerin Teresa von Avilas, der Gesprächspartnerin des Heiligen. Das dramatische Leben des großen Mystikers ersteht als das eines Menschen aus Fleisch und Blut, der in dieser Welt steht.Inmitten der Wirren der karmeli-tanischen Reform wird er zum geistlichen Berater vieler Mitbrüder
Sehr engagiert zeichnet Marcello Azevedo den gegenwärtigen Prozeß der Entwicklung im Ordensleben, zeigt das Wesentliche eines solchen Lebens auf. Der Autor war langjähriger Präsident der „Konferenz der Ordensleute Brasiliens” und hat durch Kontakte in aller Welt einen umfassenden Einblick in das Leben der verschiedenen Ordensgemeinschaften.Eines der Hauptprobleme für Ordensleute heute besteht darin, eine eigene dynamische Identität zu finden, allzu leicht wird diese statisch. Ein besonderer Abschnitt des Buches befaßt sich mit der Berufung der Frau in der Kirche. Schonungslos deckt
Seit mehr als 30 Jahren hat Bernhard Häring, Professor für Moraltheologie, in einer höchst konfliktreichen Zeit das Ringen um den Kurs der Kirche in unserer modernen Welt miterlebt, mitgetragen und miterlitten. Viele Jahre beschäftigte ein Lehrverfahren gegen ihn die Glaubenskongregation. Um kommenden Theologen den Umgang mit der Kirche zu erleichtern, hat sich der Redemptorist entschlossen, seine Erfahrungen zu beschreiben.Erstmals werden hier vatikanische Verfahrensformen, belegt mit zahlreichen Dokumenten, veröffentlicht. Das Buch ist ein erschütterndes Lebenszeugnis, das die
In der Entwicklung des Darwinismus gilt die Soziobiologie als derzeit letzter Schritt. Der Kultursoziologe Gerhard Schmied setzt sich eingehend mit dem weltanschaulichen Anspruch der einzelnen Wissenschaftszweige dieses Denksystems auseinander, da die Verfechter eines naturwissenschaftlichen Weltbildes ihre Annahmen nicht mehr als revidierbare Hypothesen oder als zeitbedingte Paradigmen sehen wollen, sondern sie mit der Unüberholbarkeit ausstatten, die eine Denkvoraussetzung der Religion ist. Schmied zeigt in seinem Buch die illegitimen Grenzüberschreitungen auf, wie etwa bei Edward O.
• Lang leben wollen alle,aber alt werden will niemand. Das Alter hat gleichsam einen „bösen Blick“, dem sich jede Generation auf ihre Art zu entziehen versucht. Die Beschäftigung mit dieser Lebensperiode wird angesichts der zunehmenden Zahl betagter Menschen immer dringlicher. Das vorliegende Büchlein setzt sich sehr eingehend wissenschaftlich, doch leider viel zu wenig praktisch, mit diesem Problem auseinander.DAS ALTER - EIN WEG ZU GOTT? Von Franz-Josef Hungs. Verlag Josef Knecht, Frankfurt 1988. 134Seiten, kart., öS 154,50.• Wohin laufen angstvolle Gedanken? Ein Gedicht, ein
Partnerschaft, Liebe und Ehe scheinen heute verwundbarer als in früheren Zeiten. Sie benötigen daher auch besondere Hilfestellungen. Schon in den Redewendungen, die Verliebte gebrauchen, wie „Du gefällst mir“, oder „Du gehörst mir“, kommen Sehnsüchte, Hoffnungen und Ängste zum Ausdruck. Peter Neysters geht in dem Band „Wir gehen miteinander“ diesen Aussprüchen nach und vermittelt in sehr ansprechender Form, die auch von treffenden Zeichnungen begleitet ist, viel Erfahrung für junge Menschen. Am liebsten würde man jedem Paar Neysters Bändchen in die Hand drücken!Was aber
Wer weiß tatsächlich, wie es in Lateinamerika zugeht, mit welchen Problemen die Menschen dort konfrontiert sind? In einem Reisetagebuch erzählt der Autor Dietmar Bader über seine Begegnungen in den Pfarrgemeinden Brasiliens. Er begegnet auf seiner sechsmonatigen “ Besuchstour durch das riesige, reiche und doch so arme Brasilien dem Alltag der Bqfreiungstheologie.Was hat eigentlich Koka mit Kokain zu tun? Geht uns Europäer dies überhaupt etwas an? Der Autor rückt in seinem Band ein heute internationales Problem in unmittelbare Nähe und zeigt, wie ein exotisch anmutendes Thema im
In einem „Brief an meine ungläubigen Kinder“ hat sich eine Mutter in ihrer Sorge an die deutsche Wochenschrift „Christ in der Gegenwart“ gewendet. In der Folge nahmen zu diesem Brief sowohl junge Menschen wie auch Eltern, Seelsorger und andere Stellung. Das Buch „Ungläubige Jugend“ bringt die gesamte Dokumentation zu dieser brennenden Frage.So schreibt die Mutter: „Von einem christlichen Glauben kann man wohl bei keinem von euch mehr sprechen.“Das erste, worüber Eltern in so einer Situation nachdenken, ist die Frage: „Was haben wir falsch gemacht, wo liegt unsere Schuld?
Der bekannte bayerische Autor, Carl Amery hat einen provozierenden katholischen Roman geschrieben. Er beleuchtet darin die Geschichte bayerischer Wallfahrer durch vier Jahrhunderte hindurch.Mit viel Witz und hintergründiger Phantasie geht er mit dem sogenannten christlich-katholischen Selbstverständnis der Bayern ins Gericht. Ohne durchgängigen Helden und ohne fortlau- fende Handlung fügt er volkstümliche Szenen und farbige Originale aneinander.Die Erzählungen und Episoden sind locker aneinander gefügt. Der Autor findet kompositorisch im Roman eine zeitgenössische Weltdeutung — die
Kenzo Tange fällt uns ein, wenn das Stichwort „Japanische Architektur“ fällt. Und dann kommt schon das große Schweigen. Auch bei vielen Architekten. Der Band „Modernes Bauen in Japan“ entführt in eine Welt faszinierender westöstlicher Überschneidungen. Die japanische Architektur nahm von der europäischen und amerikanischen prägende Einflüsse auf und wirkte ihrerseits auf sie zurück.Das Teehaus Kankyo von Sute- mi Horiguchi oder das Haus Kita- mura von Isoya Yoshida verkörpern in Reinkultur tradierte Proportionen, letzteres mit Fensterteilungen, wie sie Adolf Loos liebte,
Ratschläge für Suchende, Wege zu einer neuen Spiritualität, Anleitung zum inneren Beten, Kontemplation in der Welt - Meditationsbücher in vielerlei Spielarten überschwemmen seit einigen Jahren den Buchmarkt, „quellen“ aus den religiös orientierten Verlagen. Seit Sinnkrisen und ein spürbarer Wertewandel die materielle Saturiertheit als Lebensziel in Frage stellen, wollen — zum augenscheinlichen Beweis des Bibelwortes: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein...“ - immer mehr Menschen mit Gott in Kontakt treten.Das ist die große Chance für die Verlage. - Nur: Wer kann solche
Wie begegne ich einem Todkranken? Wie begleite ich ihn in seiner letzten Stunde? Habe ich mich mit meinem eigenen Sterben schon auseinandergesetzt? Was sage ich meinem Kind? Volker Eid läßt die Probleme um Euthanasie und Sterbehilfe von Fachleuten nach allen Seiten hin beleuchten. Er stellt Befunde, Informationen und Argumente verschiedener Disziplinen zusammen, um ganz sachlich an dieses heiße Eisen heranzugehen.Völlig anders will der Arzt Hartmut Maier-Gerber die letzten Tage eines todgeweihten Mädchens anhand von Gesprächen nahebringen.Die amerikanische Sterbeforscherin Kübler-Ross
Auf totale Distanz zum Regime General Augusto Pinochets ist Chiles Kirchenführung gegangen. Sie fürchtet eine Aufwertung des Diktators durch den geplanten Papstbesuch.
Seit etwa zwanzig Jahren entstehen im Christentum geistliche Erneuerungsbewegungen, um die Forderungen des Evangeliums besser in den Alltag umzusetzen. Alle haben eine neue Art von Gottesbegegnung gemeinsam, aus der eine geänderte Lebensführung erwächst. „In der Welt, nicht von der Welt" ist ihr Motto.Die charismatische Erneuerung greift dabei auf urchristliche Formen zurück.Die Eremiten unserer Tage leben nicht nur in der Abgeschiedenheit einsamer Gegenden, sondern auch in unseren Großstädten, die für sie ebenso „Wüste" sein können. Männer und Frauen praktizieren eine
Bis zu welchem Punkt kann, ja muß sich die Kirche in Lateinamerika mit Politik abgeben, ohne verdorben zu werden? Führt soziales Engagement dort nicht direkt in die Politik? Bedeutet Politik aber nicht Korruption?In Form von Tagebuchnotizen schildert der bekannte holländische Theologe Nouwen den ungeheuren Abgrund, der sich zwischen unserer Welt des Wohlstandes und der lateinamerikanischen Wirklichkeit auftut.Er wohnte einige Monate bei Freunden im Armenviertel in Co-chabamba, Bolivien. Aus diesen hautnahen Erlebnissen entsteht vor uns das Bild eines Volkes, das unter dem Eindruck des
Alle unten angeführten Bücher haben das eine Anliegen, uns ganz persönlich den Gott der Bibel als Vater voll Güte und Liebe näherzubringen, der jedem einzelnen von uns nachgeht, der keinen fallen läßt und dessen Sohn wir nachfolgen sollen. Diese Bücher wurden zur Freude und als Lebenshilfen geschrieben. Wer sich ergreifen läßt, findet neue Wege der Hoffnung und Trost in ihnen.„Du bist schön, meine Freundin!“ Das Hohe Lied der Liebe liegt in einer einfühlsamen Nach-dichtung vor. Dazugestellt sind Meditationen über den wunderbaren, uns heute etwas seltsam anmutenden Text des
• Ein praxisnahes Predigtbuch für die Verkündigung und Seelsorge, das viel Zündstoff und Brisanz unserer heutigen Zeit enthält. Es wäre zu wünschen, daß nicht nur Priester, sondern auch engagierte Laien sich mit den dargebotenen Themen auseinandersetzen. Sie sind von höchster Aktualität und sollten offen mit der ganzen Gemeinde behandelt werden!SOZIALE PREDIGTEN ZU GEGENWARTSFRAGEN. Hrsg, von Philipp Schmitz. Tyrolia-Verlag, Wien-Innsbruck 1982. 168 Seiten, kart., öS 198,—.• Die Neuordnung der Meßfeier, ihre Gestaltung in der Gemeinde eröffnet eine Fülle neuer Möglichkeiten
„Es ist ganz wichtig, daß die Frauen lernen, ihren Mund aufzumachen, denn nur so können die anderen unsere Meinung erfahren“, sagte Maria Wolf, eine Referentin der Mütterseminare.Vor zehn Jahren hat der Katholische Familienverband mit einem Mütterseminar von 15 Teilnehmerinnen begonnen, und heute besuchen bereits 1400 Frauen pro Semester in Wien und Nieder-Österreich diese Kurse. Die Kurse werden dort abgehalten, wo Bedarf ist. Der Wunsch kommt von der Basis. Wie nach dem Schneeballsystem breiten sie sich aus. „Meist bringt eine Frau die Anregung für ein Seminar von einer anderen
Jeder siebente Österreicher liegt einmal im Jahr im Spital. Dort ist dann meistens der Ort, wo er sich mit dem Leid, mit der Frage „Wer bin ich, wohin gehe ich?“ auseinandersetzt. Dort ist er auch offen für die Werte des Lebens, zu denen er den Zugang durch Arbeit und Streß häufig verloren hat. Pa-ter Peter Bolech vom Orden der Kamillianer, der sich besonders dem seelsorglichen Dienst am Kranken widmet, sagt: „Im Spital, am Krankenbett ist der Ort, wo wir noch intensiv die Verkündigung des Evangeliums betreiben können und wo sie auch ankommt.“Die Situation der Seelsorge im
Wo steht die Orthodoxie heute? Aus welcher Geisteshaltung hat sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt? Wieso konnte auf dem Boden einer Kirche, die den Liebeskommunismus predigt, ein Kommunismus ohne Liebe entstehen und sich durchsetzen? — Fragen, die sich aufdrängen.Dieses Buch stellt uns die völlig verschiedene Geisteshaltung des östlichen Christentums im Gegensatz zum Westen vor. Es setzt sich insbesondere mit dem Werk Max Webers über die orthodoxe Kirche in der Gesellschaft auseinander.Es ist eine ausgezeichnete Information zum Verständnis des östlichen Christentums und eine
Die Zehn Gebote, was haben sie heute zu sagen? Da heißt es: „Du sollst, du sollst nicht”, was sich so anhört nach: „Du mußt, du darfst nicht” Ein Gott also, der Befehle, Kommandos erteilt. Will er uns damit einengen, die Freiheit nehmen? Die Weisungen der Bibel wollen unser Leben, unser Glück, unsere Freiheit schützen. Gott sagt: Ich habe dich erwählt, ich will, daß dein Herz mir gehört. Du sollst keinen anderen neben mir haben.Junge Menschen fragen: Wie will ich mein Leben gestalten? Worauf kann ich mich verlassen? Bei der Vorstellung, die Zehn Gebote wären ungültig, stünde
Warum ist das Familienleben heute so schwierig geworden, die Ehe so zerbrechlich, das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern so gestört? Diese höchst aktuellen, alle Gesellschaftsschichten und zivilisierten Nationen so schmerzlich betreffenden Fragen versucht der Autor zu behandeln.Er weist in einer eingehenden wissenschaftlichen Untersuchung nach, daß diese Krise nicht über Nacht entstanden ist, sondern einen schleichenden Zerfallsprozeß seit mehr als 100 Jahren darstellt.Dafür führt er drei Hauptgründe an: Kapitalismus, der moderne Wohlfahrtsstaat und fragwürdige Theorien, die
Anläßlich einer Festsitzung der österreichischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden am 12. Februar berichtete „lustitia et Pax"-Generalsekretär Pater Jans Schotte aus Rom über die heue Orientierung der Arbeit dieser päpstlichen Kommission.Bei der Gründung von „lustitia et Pax" im Jahre 1969 standen ursprünglich soziale Fragen im Vordergrund. Dann hatten sich aber im Laufe der Zeit die Ortskirchen jeweils mit ihren hautnahen eigenen Problemen auseinanderzusetzen, die ja etwa in Italien anders geartet sind als in Kalkutta, und in der Sahelzone niemals mit denen in
Christine Bustas Lyrik ist unmittelbar, heiter und trifft das Wesentliche.Ihr neuester Gedichtband: „Wenn Du das Wappen der Liebe malst…" stellt eine Art summa vitae dar. Sie schreibt über unsere Zeit, und weiß in 13 Zeilen — etwa in dem Gedicht „Steckbrief in eigener Sache“ — mehr zu sagen als andere in einem ganzen Buch. Sie hat einen festen Standort und stellt allen Widerwärtigen ihre beharrende Hoffnung entgegen.Christine Busta erhielt für diesen Lyrikband im November den Charles Peguy-Preis, der in unregelmäßiger Folge für Bücher mit christlicher Grundthematik und
„Wie lange werden wir hier noch wohnen können?“ Das ist die immer wieder gestellte Frage, wenn sich zwei oder mehr Bewohner des Wiener Rathausviertels treffen.Das Viertel rund um Rathaus und Parlament droht zu veröden, obwohl es im Paragraph 6 der Wiener Bauordnung ausdrück-lieh heißt: „Als Wohnungen verwendete Aufenthaltsräume in Schutzzonen dürfen nicht als Büros oder Geschäftsräume verwendet werden.“„Im Jahre 1960 wohnten in der gesamten Innenstadt noch mehr als 50.000 Menschen. Heute, 20 Jahre später, ist die Bevölkerung auf weniger als die Hälfte geschrumpft“,
Wenn sich etwa in Stockholm zu einer Veranstaltung sogenannter Jugendreligionen Hunderttausende ins Stadion drängen und dort in Verzückung geraten, müssen sich die großen Kirchen fragen, wie es möglich ist, daß solche Massen von asiatischen religiösen Bewegungen erfaßt werden. Mögen das nun die aus Korea stammende Moonsekte, Yogis aus Indien oder die Sdentology Church sein, sie bedienen sich transzendentaler Meditationsmethoden nach indischer Tradition, die sich meistens mit bewußtseinsverändernden Praktiken beschäftigen und Gruppentherapie, Biogenetik und Psychiatrie mit esotheri-
Die Familie kann heute in der Weitergabe des Glaubens durch nichts und niemanden ersetzt werden. Verläßliche und dauerhafte Familien sind daher die natürlichen Partner jeder Pfarre. Diese wiederum kann verschiedene Aufgaben, wie Eingliederung von Behinderten, Altenversorgung und die Aufnahme von Randgruppen übernehmen, was die Kleinfamilie nicht mehr schafft.Das Gespräch der Pfarrversammlung und des Pfarrgemeinderates, die anfallende Probleme zu lösen haben, sind wichtige Faktoren für eine lebendige Gemeinde. Keinesfalls aber darf nur ein elitärer Kern, der selbst bloß eine Minderheit
„Wir haben eme Bauenn gewonnen, die zwei mongoloide Kinder aufgenommen hat. Sie konnte mit ihnen ganz großartige Entwicklungserfolge erzielen, wie sie der in Wien betreuende Arzt niemals für möglich gehalten hätte", erzählte Elisabeth Lutter vom Verein „Initiative Pfiegemutter".Dieser Verein hat heute in ganz Österreich 300 qualifizierte Pflegestel-len an der Hand, die nicht nur ein Pfiegekind nehmen, „das mir bleibt", sondern auch bewußt Durchgangskih-der, behinderte, ältere und erziehungsschwierige Kinder wie auch Geschwister nehmen. Die meisten von ihnen sind sogar bereit, mit
„Notrufdiensf - Telefonseelsorge“, meldet sich eine Helferin am Apparat. Ein Mann erzählt bedrückt, seine Frau sei gestorben, er stehe allein da, ohne Verwandte, ohne Freunde. Sein einziger Trost sei der Alkohol. Die Helferin sagt ein paar verständnisvolle Worte. Er faßt sich und berichtet aus seinem Leben, von’■seinen Schicksalsschlägen, seiner selbstverschuldeten Einsamkeit.Die Frau am Telefon gibt zu erkennen, daß sie zuhört. Es ist ein gemeinsames Gehen aus einem trostlos gewordenen Leben in eine Zukunft mit Hoffnung.Was hab ich falsch gemacht? Wo geht der richtige Weg?
Seit mehreren Jahren geht eine Gruppe junger Leute wöchentlich ins Altersheim Lainz, um sich dort der alten Menschen anzunehmen. Kürzlich fand dieser selbstlose Einsatz auch eine öffentliche A nerkennung durch die Zuerkennung eines Preises durch die Leopold Gratz-Stiftung. Wir registrieren dieses Ereignis mit besonderer Freude, da die A nregung zur A uszeichnung der Gruppe C von der F U R C H E ausgegangen war.„Kommen Sie mit uns, sehen Sie selbst, besuchen Sie mit uns die alten Leute in Lainz", sagte Sepp Messner von der „Gruppe C". „Wir treffen uns jeden Samstag um halb zwei Uhr zur
Sowohl die Katholiken wie die Orthodoxen waren stets der Überzeugung, daß Christus nur eine Kirche gewollt und gegründet hat. Durch Jahrhunderte hindurch nahm jede Kirche für sich das alleinige Gründungsrecht in Anspruch.Erst beim 2. Vatikanum wurde eine totale Kehrtwendung gemacht, führte Professor Ernst C. Suttner, Vorstand des Instituts für Patrologie und Ostkirchenkunde in Wien, anläßlich eines Vortrages im Wiener Katholischen Akademikerverband aus. Man war sich schon von Anfang an darüber einig, daß das von den Aposteln überkommene Erbe verschieden aufgenommen worden war, ohne
„Ich bin der Thomas, wer bist Du? Ich habe einen großen Fleck auf meiner Hose, kannst Du mir sagen, wie ich den herausbekomme?“ fragt ein etwa elfjähriger Bub im Kindertelefon. In allen Schulen ist die Nummer des Telefons für Kinder angeschlagen.Seit zweieinhalb Jahren hat die Magistratsabteilung 11, Jugendamt, diese Servicestelle eingerichtet. Schon im Vorschulalter wählen Mutter oder Tante diese Nummer, um ihrem Kleinkind das Telefonieren beizubringen.Am Nachmittag muß das Kindertelefon bei der Aufgabe helfen: wie man eine Schlußrechnung löst, ein bestimmtes Vokabel finden kann
Eine Urlauberin aus Deutschland hat ihr Reisebüro geklagt, und schließlich eine hohe Entschädigung erhalten, weil sie in ihrem Ferienhotel eine Gruppe Behinderter antraf, deren Anblick ihr den Urlaub vergällt hatte.Diese Einstellung zu jeglicher Art von Behinderung ist in unserer Gesellschaft sehr weit verbreitet. Trotz großer Fortschritte in der medizinischen und sozialen Vorsorge ist der Lebensweg geistig Behinderter daher auch heute noch keineswegs gesichert. Dennoch sind ihre Grundbedürfnisse die gleichen wie die der übrigen Menschen:ein Zuhause, eine sinnvolle Beschäftigung,
Wenn man zwischenmenschliche Gewalttätigkeiten verringern will, so ist es notwendig, sogenannte soziale Fertigkeiten zu entwickeln und zu erlernen. Wie kann man mit ihnen umgehen, ohne sich selbst dabei zu schaden. An sich ist der Urheber - Ärger - nichts Negatives, er kann aber ein wichtiges Signal sein.Psychologen haben in einer Art Zeitmikroskop die Reaktionen analysiert. Es gibt Umstände, unter denen sich Ärger und Wut besonders stark entwickeln, etwa, wenn das Selbstwertgefühl des Menschen angegriffen wird. Ängste und Panikgefühle spielen dabei eine entscheidende
Jugenddemonstrationen in Zürich, zerschlagene Schaufenster in der Bahnhofstraße, Jugendunruhen in Bern, in Basel, in Lausanne. Kathrin, die 21 jährige Sekretärin der Poch-Gruppe - einer ziemlich links stehenden politischen Gruppierung - sagt:„In Zürich, da geht es nur um Fragen der Geldanlage und der Karriere. Wir Jungen sollen uns nur gut anpassen. Aber ich möchte den Menschen auch anders begegnen, nicht nur auf dieser materialistischen Ebene. Uns bleiben nur Aggression oder Isolierung. Da ist es dann auch kein Wunder, wenn so viele junge Leute zu Drogen greifen.“In der
Die physischen und psychischen Gewalttätigkeiten mancher Männer gegenüber ihren Ehefrauen gehören keineswegs vergangenen Zeiten an. Gar nicht so selten werden sie auch heute noch, sogar in Mittel- und Westeuropa, in gewissen Kreisen als selbstverständlich hingenommen. Leider läßt sich Brutalität in den vielfältigsten Formen in sämtlichen Schichten der Bevölkerung, vom Arbeiter bis zum Akademiker, ganz gleich, ob es sich dabei um die ältere oder jüngere Generation handelt, beobachten.Um geschlagenen und mißhandelten Frauen und deren Kindern in ihrer Not eine Zufluchtsstätte zu
Ein Bäckermeister, ein Jurist und ein Steuerberater strichen die Wände. Abwechselnd halfen auch andere Pfarrangehörige, in ihrer Freizeit, eine Wohnung für eine vietnamesische Flüchtlingsfamilie fertigzustellen, denn in Thalham, im staatlichen Auffanglager, wartete bereits eine achtköpfige Familie auf ihren Einzug in Wien.Die Pfarren St. Josef und St. Nepo-muk im zweiten Wiener Gemeindebezirk haben gemeinsam die Patenschaft für eine der 500 Familien, die Österreich schon aufgenommen hat, übernommen. (Für weitere 600 Personen sind dank Pfarrpatenschaftsaktionen noch Plätze frei.)Ein
Wenn der Papst Mexiko, oder wie derzeit Brasilien besucht, dann sehen wir am Fernsehschirm, .wie schon gewohnt, jubelnde Menschenmassen. Was aber wissen wir tatsächlich von ihren Problemen? Etwa, daß es dort faktisch eine geteilte Kirche gibt, eine der Reichen und eine der Armen?Wer weiß schon, daß dort Millionen von Christen und Menschen zwar in einer „katholischen” Umwelt leben, aber noch nie von Jesus gehört haben, ein Dasein fristen, das wir in Europa nicht einmal unserem Vieh zumuten würden!Der ermordete Bischof Romero von San Salvador sagte am 2. Februar 1980: „Die Kirche hat
Nach dem ersten offiziellen Besuch des Wiener Erzbischofs, Kardinal Franz König, beim Patriarchen von Serbien im vergangenen Jahr wurde von beiden Seiten der Wunsch geäußert, die Bande der Verständigung und Freundschaft enger zu knüpfen.Bischof Sava Vukovic von Kraguje-vac kam nun mit einem Priesterchor zum Gegenbesuch nach Wien, um beim XXVII. ökumenischen Symposion von „Pro Oriente” über „Die ökumenischen Standpunkte und Beziehungen der serbisch-orthodoxen Kirche” zu sprechen.„Nach Jahrhunderten eisiger Abneigung”, sagte er, „kam es zwischen den beiden Weltkriegen in
„Ich hatte eine Kollegin, die mir auf meinem Arbeitsplatz den Satz ,Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt,...' buchstäblich vorgelebt hatte. Eines Tages fragte ich sie, wie sie das nur so konsequent und liebenswürdig schaffe, ob sie denn selbst keine Probleme habe”, erzählte die Krankenschwester Vreni Rentsch.Sie hatte ebenso ihre Schwierigkeiten wie jeder andere. Doch sie war nicht allein, sie hatte eine Gemeinschaft hinter sich, ihre „Familie”, die ihr Kraft gab: die Fokolaren.Fokolare ist eine Laienbewegung innerhalb der Kirche. Das Wort heißt „in Brand stecken”.
Erst kürzlich betonte Kardinal König wieder, daß Abtreibung auch bei Straffreiheit moralisch unannehmbar bleibe. In diesem Zusammenhang ist es angebracht, die Feststellung Mutter Teresas in Erinnerung zu rufen, daß wahre A rmut durchaus geistig sein kann. Eben wenn Menschen sich mit der A btreibung abfinden.
Ein alter, ausgedienter Pfarrhof, relativ kleine Räume, auf einigen nicht mehr ganz neuen Fauteuils und Hok-kern sitzen ein paar Jugendliche im Gespräch vertieft beisammen. Aus dem Nebenzimmer hört man eine Gitarre, in einem anderen Zimmer wird Billard gespielt. Wir gehen ein paar Stufen hinunter, ein Kellergewölbe ist mit alten Teppichen ausgelegt, eine Menge kleiner bequemer Sitze stehen im Kreis, das ist der Meditationsraum.Einige Jugendliche kommen herzu und erzählen, daß sie selbst all diese Dinge zusammengetragen haben und die Räume nach ihrem Geschmack und ihren Möglichkeiten
Vor etwa zwei Jahren gab es an den Kirchentüren ein Plakat: „Kloster auf Zeit", das manchen für eine völlig andere als gewohnte Lebensweise interessieren sollte. Und doch haben, wie manche Superioren und Klostervorsteher sagen, von dieser Aktion die Orden kaum an Popularität gewonnen. Auf ein monatliches Inserat in der Kirchenzeitung hätten sich allerdings einige Interessenten gemeldet.Jugendliche auf der Suche nach einer alternativen Lebensform entdek-ken heute nur selten in den gegenwärtigen Orden die Verwirklichung ihrer Ideale, sagte der Jesuit Karl Rahner.Die Karmeliter in
Hochwasser in Osttirol: Mit Landrover und Schlauchboot fuhren die jungen Leute vom „Hospitaldienst" der Malteser noch am Freitag nachmittag ins Katastrophengebiet. Am Montag kam dann das Rote Kreuz. Ubers Wochenende aber wurde von den Maltesern erste Hilfe geleistet, das Vieh mit Futter versorgt und Hand angelegt, wo es notwendig war.Erdbeben in Montenegro: Mit zehn Fahrzeugen, einer kompletten Spitalsausrüstung und einem Passierschein der jugoslawischen Botschaft schlugen sich die Leute vom Malteserorden nach Montenegro bis zur schwerbeschädigten Stadt Bar durch. Die anderen
Der Oberst, ein brasilianischer Großgrundbesitzer, der Anspruch auf den Titel Oberst hat, übt auf seinen Ländereien absolute Macht über Mensch und Vieh. Eine solche Stellung verpflichtet zu Ruhm. Daher muß er stets neue Taten setzen.Er ist der typische lateinamerikanische „macho", ein liebenswerter, ebenso verwegener wie naiv unschuldiger Held, eine Art brasilianischer Don Quichotte. Der Werwolf, gegen den er unermüdlich zu Felde zieht, stammt aus den Mythen, Sagen und Träumereien, wie sie quer durchden Kontinent in der gesamten lateinamerikanischen Literatur auftauchen. Diese
In drei Pfarren hilft der Priesterstudent Ricardo aus Biafra bei der Seelsorgearbeit, und am Sonntag hält er sogar schon eine Predigt. Sie fällt ihm nicht leicht, wie er schreibt, weil er noch zu wenig Erfahrung besitzt.In Nairobi betreuen die Seminaristen die Gefängnisse und kümmern sich um die vielen arbeitslosen Jugendlichen. Der Priestermangel ist so groß, daß die Priesterstudenten schon während ihres Studiums in der Seelsorge eingesetzt werden. Das Studium kommt dabei nicht zu kurz, denn die afrikanischen Studenten sind voll Bildungshunger.In Nigerien wurde ein interdiöze-sanes
Beim 25. Symposion, das die Stiftung „Pro Oriente“ in Wien veranstaltete, sprach Erzbischof Melchisedek von Berlin, Exarch des Moskauer Patriarchates für Westeuropa und Ehrenmitglied von „Pro Oriente“ über „Die Seelsorge in der russisch orthodoxen Kirche“. Dabei berichtet er, daß Schriftlesung und Predigt ein integrierter Bestandteil des orthodoxen Gottesdienstes sei; nur durch sie komme das Wort Gottes zu den Menschen.In einem Interview zum Besuch des Papstes in Phanar meinte der orthodoxe Erzbischof, daß alles dafür eingesetzt werden müsse, insbesondere persönliche
Während heute die Wartezimmer der Psychiater voll sind, suchen immer wenigerMenschen den Beichtstuhl auf. Die starke Diesseitsorientierung und das Aufkommen derPsychotherapie, ließ die Leute vom Seelsorger zum Seelenarzt abwan- dem. Auf akademischer Ebene jedoch nähern sich heute Medizin und Theologie.Viktor Frankl spricht vom „Unbewußten Gott“,,von einer Gewissensinstanz, dieVerantwortung erst sinnvoll macht. Kritische Forscher und ernste Praktiker, sagt DozentGottfried Roth, unterscheiden heute zwischen therapeutischer nind sakramentalerSeelsorge. Die Psychiatrie deckt die Ursachen
Bevor Orthodoxe, Altorientalen und Katholiken weiter über die Einheit der Kirche sprechen, veranstaltete „Pro Oriente“ ein ökumenisches Symposion, in dem der Metropolit von Myra, Chrisostomos Konstanti- nides, die Probleme zwischen den nichtchalzedonischen Kirchen und der Orthodoxie erläuterte.Die Altorientalen, die sich 451 von der Kirche getrennt haben, erkennen das Konzil von Chalkedon nicht an, während die Orthodoxen sich voll und ganz zu diesem Konzil bekennen; sie trennten sich erst 1054 von der katholischen Kirche. Seit Januar 1965 führen die Altorientalen und die Orthodoxen
Die Verweigerung eines kirchlichen Begräbnisses für Selbstmörder war lange Zeit hindurch eine pauschale Verurteilung vieler unglücklicher Menschen und deren Angehörigen. Die heute stillschweigend geänderte Bestattungspraxis geht wohl auf die Erkenntnis zurück, daß gar keine freie Willensentscheidung vorlag, sondern daß dieser Mensch unter schwerem psychischen Druck gehandelt hat. Sein Ziel war weder Mord noch Tod, und es lag auch keine bewußte Handlung gegen den Schöpfer Gott vor; es war vielmehr die Befreiung von einem unerträglich gewordenen Leiden.Wenn sich auch die Praxis
„Wir sind mit überaus großer Herzlichkeit vom Patriarchen German empfangen worden”, berichtete Kardinal Franz König, noch stark beeindruckt von seinem Besuch beim Patriarchen der orthodoxen Kirche von Serbien in Beldgrad. Es war ein historisches Ereignis, wenn man bedenkt, daß die orthodoxen Kirchen sich vor 900 Jahren von der katholischen Kirche getrennt haben.Eine Delegation der Stiftung „pro Oriente” unter Führung von Kardinal König tat nun den ersten offiziellen Schritt. Sie leistete damit eine wertvolle Vorfeldarbeit für das Einheitssekretariat der Kirche, bevor vom Va-
„Ich werde niemandem eine Arznei geben, die den Tod herbeiführt, auch nicht, wenn ich darum gebeten werde” … heißt es im Hippokratischen Eid, der sich energisch gegen ärztliche Euthanasie und Mithilfe am Selbstmord wendet. So lange noch ein Funken Hoffnung auf Lebenserhaltung besteht, hat der Patient, der sich dem Arzt anvertraut oder in seine Obhut gegeben wird, das Recht auf ärztliche Behandlung, auch im bewußtlosen Zustand.Je näher ein Mensch dem Tode ist, um so mehr ärztliche Hilfe wird er verlangen. Bei akuter Lebensgefahr, etwa bei einem Unfall, muß eine Notstandstherapie
Ein Arzt wird in seiner Praxis nicht nur mit medizinischen, sondern auch ethischen und religiösen Problemen konfrontiert. Wenn etwa eine werdende Mutter in höchster menschlicher Not Hilfe von ihm erbittet - soll er ihre Notsituation durch einen Schwangerschaftsabbruch lösen? Die Entscheidung liegt allein in seinem Ermessen. Er selbst kann keine Hilfe und keinen Schutz für sein Gewissen von der Jurisprudenz erwarten. Er ist versucht, sich eine wissenschaftliche Absolution zu geben, um die Schuld abzuschieben.Doch nicht nur moraltheologische Probleme stehen vor dem Arzt. Grundgegebenheiten
„Diese Pfarre haben wir auf der grünen Wiese aufgebaut”, erzählt Pfarrer Karl Postruschnik von der Pfarre Glanzing im Wiener Bezirk Döbling. Eine Pfarre ohne Tradition, ohne am Ort verwurzelte Menschen. Wie eine neue Siedlung am Stadtrand emporschießt, zwischen Weinbergen und Parks, so wollte auch die Kirche dabeisein, mit den Neusiedlern gemeinsam bauen. Wo sich vor 15 Jahren noch Schrebergärten hinzogen, steht heute die moderne Betonkirche, der Volksmund nennt sie „Abschußrampe des Heiligen Geistes”, zwischen Villen und Gemeindebauten.„Ich habe meine ganze Arbeit auf die
Neun Jahrhunderte nach ihrer tragischen Trennung finden Ost- und Westkirche wieder zusammen. Noch in diesem Jahr soll der offizielle Dialog zwischen Katholiken und Orthodoxen aufgenommen werden, heißt es übereinstimmend in Rom und Istanbul. Papst Johannes Paul II. erhofft sich von ihm eine Überwindung der Schwierigkeiten, die „der Eucharistiegemeinschaft und der vollen Einheit im Wege stehen“. Die Wiener Stiftung „pro Oriente“ und die „Regensburger ökumenischen Symposien“ haben in den vergangenen Jahren auf dieses Ziel hingearbeitet.
„Wenn es immer noch Leute gibt, die die Ringstraße als Gruselarchitektur bezeichnen, so ist das kein kunsthistorisches Werturteil“, meint Professor Renate Wagner-Rieger, „sondern entspringt einem Generationsproblem. Ein bestimmter Personenkreis der älteren Generation wird sich nie frei machen können, die Kunst des Historismus zu lieben. Die Jungen aber sehen nicht ein, warum ein Makart weniger anerkannt sein soll als Rubens. Man hat heute ein ganz anderes Verhältnis zur Kunst des 19. Jahrhunderts als vor 20 Jahren, ja selbst vor zehn Jahren.“Nicht unwesentlich hat Professor
Am letzten Wochenende kamen in der Kurhalle Oberlaa mehr als 1000 Mitglieder der charismatischen Bewegung zum jährlichen österreichtreffen zusammen. Unter dem Generalthema „Siehe, ich mache alles neu“ beteten und diskutierten sie über die Erneuerung der Person, der Kirche und der Gesellschaft.