Obwohl der amerikanische Patriotismus und das dazugehörende Nationalpathos befremdend auf den postnationalen und ideologiekritisch geschulten Europäer wirken, und die mangelnde weltpolitische „sophistication” ein berühmt-berüchtigtes Merkmal des • Amerikaners ist, muß man auf wenigstens einer Ebene versuchen, das außenpolitische Erbe beziehungsweise Selbstverständnis der Amerikaner zu verstehen.Nicht nur Präsident George Bush sondern auch viele Amerikaner schauen in der jetzigen Lage nicht auf den wahrhaftig beschämenden Vietnamkrieg zurück; sie denken an Woodrow Wilson und
Die Beziehung zwischen All- gemein-Bildung und speziel- ler Ausbildung ist in jedem Bil- dungssystem problematisch. Erfolg hier und Versagen dort, oder umge- kehrt, können als Merkmale der ver- schiedenen institutionellen und na- tionalen Traditionen bezeichnet werden.Die Ansprüche, die an das ameri- kanische System gestellt werden, weichen freilich von dem österrei- chischen ab, da die Zielsetzungen und Anforderungen der jeweiligen Schul- und Bildungsstufen wesent- lich anders gelagert sind.Während man in Österreich nach der Matura gezwungen ist, eine Studienrichtung im universitären
Ende des Jahres kehren Henry A. Grunwald, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika, und seine Frau Louise nach Hause zurück. Solche Ereignisse werden normalerweise von den Gesellschaftskolumnisten und Adabeis in den Klatschspalten erwähnt, aber kaum entsprechend gewürdigt. Bis vor kurzem war eine Würdigung der Tätigkeit eines US-Botschafters in Österreich kaum notwendig, denn die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und den USA waren unkompliziert.Dies änderte sich schlagartig zum Schlechteren im Zuge der Waldheim-Affäre und der Watchlist-Entscheidung. Die Grunwalds
Im Mai 1989 hielt US-Präsident George Bush zwei programmatische Reden. Mitte des Monats verkündete er in Texas das Ende der US-Politik der „Eindämmung“ (Containment) und den Beginn einer Politik der Integration mit dem Endziel „die Sowjetunion wieder in der (demokratischen) Weltordnung zu begrüßen“, und verlangte: „Reißt den Eisernen Vorhang nieder“. Ende des Monats anläßlich eines Besuches in der Bundesrepublik sprach er die obligate amerikanische Forderung auch aus. Seine Vision war nicht ein gemeinsames europäisches Haus ä la Gorbatschow, sondern global: „eine
Am 8. November wählen die USA ihren 41. Präsidenten. Laut Meinungsumfragen wird er George Bush heißen. Für welche Politik steht der Republikaner eigentlich?
Österreichfreundliche Amerikaner haben es in Zeiten wie diesen genauso schwerwieamerikafreund-liche Österreicher. Mehr gegenseitiges Verständnis ist jetzt wieder gefragt.