Dass ein Gott auf Erden erscheint, war den Menschen der Antike keineswegs fremd. Neben außergewöhnlichen Theophanien gehörte die offene und verborgene Präsenz des Göttlichen in der Welt zum selbstverständlichen kulturellen Wissen der damaligen Zeit. In den Mächten der Natur, schrecklich und erhaben zugleich, waren die Worte und Taten der Götter zu vernehmen. Der antike Kosmotheismus hat sich in bisweilen radikalen Transformationen tief in die Geschichte der abendländischen Kulturen eingeprägt. Vom Deus sive natura des jüdischen Philosophen Spinoza, von dem Goethe begeistert war und
Die von Angela Merkel zu verantwortende Flüchtlingspolitik hat von Seiten der Kirchen vorbehaltlose Zustimmung erfahren. Ihre im Herbst 2015 getroffene Entscheidung, die deutschen Grenzen nicht für Flüchtlinge zu schließen, wurde weltweit als eine beeindruckende Geste der Humanität wahrgenommen. Wo sonst sollten die Kirchen stehen, wenn nicht an der Seite der Menschlichkeit?Doch mit dieser Entscheidung begann auch der Abstieg der deutschen Kanzlerin. Mit ihrer Flüchtlingspolitik konnte sie sich in Europa letztlich nicht durchsetzen. Österreichs um dreißig Jahre jüngerer Kanzler
Eine heutige Auslegung der Bibel darf bei der Rede von Gott die Kategorien von Strafe und Zorn nicht ausblenden. Auch die ausschließliche Zuweisung, das Alte Testament rede von einem „Gott der Strafe“, das Neue hingegen von einem „Gott der Liebe“, ist grundfalsch.„Mein Auge wird kein Mitleid zeigen und ich werde keine Schonung üben ... So tobt sich mein Zorn aus und ich stille meinen Grimm an ihnen und verschaffe mir Genugtuung“ – lesen wir in einem an Jerusalem gerichteten Gerichtswort des Propheten Ezechiel (5,11). Bezüglich der Rede von Zorn und Gericht Gottes lassen sich
Du sollst dir von Gott kein Bild machen. So steht es in den Zehn Geboten, so lautet die alttestamentliche Tradition, an die sich das Judentum bis heute hält. Gleichzeitig wird schon in den Schöpfungsberichten zu Beginn des Buches Genesis davon gesprochen, das der Mensch „Bild Gottes“ ist.Theologie und Anthropologie, die Lehre von Gott und die Lehre vom Menschen, sind in der Heiligen Schrift auf das Engste miteinander verbunden. Sie sind innerlich so aufeinander bezogen, dass das eine ohne das andere nicht gedacht und nicht angemessen zur Sprache gebracht werden kann.Das wird sogleich in