Ich habe bereits in meiner Kindheit den Krieg hassen gelernt und ihn zu hassen nie aufgehört. Doch gerade im Hinblick auf jene Jahre wie auf die gegenwärtige Lage und auf die aggressivsten Kundgebungen der heutigen Pazifisten kann ich mich nicht als einer der ihren ansehen.Ich werde nunmehr nicht über den Frieden, sondern über den Krieg sprechen. Wir stimmen wohl überein: Es gibt keinen guten Krieg, jedoch kann es einen guten, öfter noch einen schlechten Frieden geben, den man heutzutage als „kalten Krieg" bezeichnet. Immanuel Kant, unser aller Lehrer, hat im Jahre 1795 in seiner
Ich behaupte ja nicht, wie ich schon sagte, daß es unmöglich ist, eine bessere Gesellschaft zu schaffen. Im Gegenteil: Ich bin ganz sicher, daß sich die Gesellschaft zum Besseren entwickelt.Nur vergleiche ich die bestehende Gesellschaft nicht mit der „himmlischen Gesellschaft", die ich nicht kenne, sondern ich vergleiche sie mit den Verhältnissen von gestern und vorgestern. Und da stelle ich fest, daß die Menschheit in diesem Jahrhundert—trotz all der schrecklichen Dinge, die geschehen sind — ein gewaltiges Stück vorangekommen ist.Wenn ich mich an meine Kindheit und Jugend
„Worte können Heilmittel sein, Menschen retten, sie vom tödlichen Abgrund zurückreißen; sie können indessen auch Mordwaffen sein", meint Manes Sperber und wendet sich dabei insbesondere an Erzieher, Eltern wie Pädagogen. Gerade in Zusammenhang mit Beginn des neuen Schurjahres erhalten seine Überlegungen ganz besondere Aktualität.
Es waren die allerletzten Jahrzehnte des guten Gewissens der herrschenden Schichten in Europa, es war la belle epoque. Das Elend flößte den Reichen nicht nur keine Bedenken ein, sondern verstärkte im Gegenteil ihre Gewißheit, daß sie in jeder Hinsicht überlegene und daher eines besseren Schicksals würdige Menschen sein müßten, da ihnen doch im Überfluß all das zuteil wurde, was anderen versagt oder nur kärglichst zugemessen wurde. Gleichviel, ob ererbt oder erworben, brauchte der Reichtum im Angesichte des Elends nicht entschuldigt zu werden, sondern entschuldigte seinerseits alle