Der Abbau von Kobalt geht auf Kosten der Menschlichkeit, mahnt die kongolesische Ordensfrau Jane Wainoi. Ein Gespräch über Ausbeutung, Lieferketten und ihre Mission.
Vor einem Jahr hat sich Myanmar in die Demokratie gewählt. Doch der
Weg zu einer funktionierenden Marktwirtschaft ist noch lang. Das
liegt an mangelnden Investments, aber auch an den zahlreichen
Auseinandersetzungen zwischen den 135 Ethnien im Land.
Am 4. September, 19 Jahre nach ihrem Tod, wird Mutter Teresa von
Kalkutta heiliggesprochen. Die Würde der Armen unbedingt
hochzuhalten, war das Ziel der albanischstämmigen Ordensgründerin.
Am 26. Juli feiert der aus Vorarlberg stammende Jesuitenpater Georg
Sporschill seinen 70. Geburtstag. 2012 hat er sein "Pensionsprojekt"
ins Leben gerufen: den Verein "Elijah", der sich um Roma-Familien in
Siebenbürgen kümmert. Die FURCHE hat sich dort umgesehen.
Er zählt zu den ausgewiesenen Experten zum Thema Religion und Gewalt. Seine Analyse der "Geistlichen Anleitung" der 9/11-Attentäter machten Hans G. Kippenberg, 75, einem breiteren Publikum bekannt. Seit seiner Pensionierung ist der Wissenschafter als "Weisheitsprofessor für Vergleichende Religionswissenschaft" an der Jacobs University Bremen tätig.DIE FURCHE: Sind Religionen generell eher friedfertig oder eher intolerant?HANS G. KIPPENBERG: Es gibt eine starke Strömung, die sagt: Religionen sind friedfertig, wenn sie nicht manipuliert werden. Doch es gibt auch laute Stimmen, die
Die Österreicherin Monika Kemperle ist seit Juni 2012 eine von drei stellvertretenden Generalsekretärinnen der internationalen Gewerkschaftsgruppe IndustriALL, die sich auch für die Interessen der Textil-und LederarbeiterInnen stark macht.DIE FURCHE: Vor knapp einem Jahr, am 14. April 2013, brach in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, das 8-stöckige Fabriksgebäude "Rana Plaza" zusammen. Mehr als 1130 Menschen starben, 332 gelten noch immer als vermisst; es gab mindestens 2500 Verletzte. Eine der größten Katastrophen in der Geschichte der Textilindustrie.Monika Kemperle: Schrecklich.
Vor 20 Jahren wurden die Roma als österreichische Volksgruppe offiziell anerkannt. Doch der "Antiziganismus“ hält sich hartnäckig. Ein Stimmungsbild.Zuerst hatten sie via Facebook "die Endlösung“ gefordert. In der Nacht auf 3. September 2013 gingen schließlich 20 Teilnehmer der so genannten "Rennleitung Pongau“ auf eine Gruppe von rund 100 Roma los, die nahe der Skisprungschanze Bischofshofen legal campierten. Es kam zu heftigen Wortgefechten und Beschimpfungen. Zwölf Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, um eine völlige Eskalation zu verhindern. Zwölf Verdächtige im Alter
Orte • Am kommenden Wochenende wird das Vesakh-Fest begangen - österreichweit - im Burgenland ebenso wie in Vorarlberg.Facettenreich und unterschiedlich wie die einzelnen buddhistischen Richtungen und Traditionen sind auch die Zentren und Praxisorte der Buddhist(inn)en in Österreich zwischen Dornbirn in Vorarlberg und der Ortschaft Karl im Burgenland.Allein in Vorarlberg gibt es derzeit 19 buddhistische Zentren und Gruppen, wobei der Tibetische Buddhismus und der Zen-Buddhismus mit jeweils acht Zentren oder Gruppen am stärksten vertreten sind. In Vorarlberg gibt es auch das einzige
Maileen L. hat viel in Kauf genommen, um ihr eigenes Baby im Arm zu halten. Über die oft mühsamen, teuren und bedenklichen Wege zum ersehnten Kind."Die Warteschleife war wie immer. Mal war es zu ertragen und mal war ich nicht zu ertragen. Aber ich wusste ja, dass das normal war und ich nicht die Einzige, die so ein Gefühlschaos verspürte.“Diese Eintragung steht gleich zu Beginn jenes sechs Jahre dauernden Prozesses, den die deutsche Krankenschwester Maileen L. auf sich genommen hat, um ein eigenes Baby zu bekommen. Es war eine Achterbahn der Gefühle zwischen Hoffnung, Enttäuschung und
Saudi-Arabiens Großmufti fordert, alle Kirchen auf der arabischen Halbinsel zu zerstören. Für Bischof Paul Hinder eine ernste Aussage. Dennoch warnt er vor einer Dramatisierung.Seit 2005 ist der Schweizer Kapuzinermönch Paul Hinder als Bischof für die mehr als eine Million Christen - die meisten davon Gastarbeiter - im Süden der arabischen Halbinsel zuständig. Der bald 70-Jährige bewertet im FURCHE-Gespräch die schwierige Lage der Christen in der Region und erzählt, wie sie in dieser islamisch geprägten Welt Ostern feiern.Die Furche: Herr Bischof, der Großmufti von Saudi-Arabien
Kurz nach dem 60. Geburtstag tritt Ariel Muzicant, das öffentliche Gesicht des heimischen Judentums, ab. Ein Homo Politicus zieht sich zurück. Das Gespräch führte Maria HarmerNach 14 Jahren - und neun Monate vor dem regulären Ende seiner Amtszeit - legte Ariel Muzicant das Präsidentenamt der Israelitischen Kultusgemeinde Wien nieder.Die Furche: Gestern wurde Oskar Deutsch, ihr langjähriger Vizepräsident, als ihr Nachfolger vorgestellt. Zufrieden?Ariel Muzicant: Ich hoffe, er wird als mein Nachfolger gewählt. Ich habe ihn aufgebaut, ihm überall "die Rutsche gelegt“ und werde ihn
Mikrokredite sind in den vergangenen Monaten vermehrt in negative Schlagzeilen geraten. Ein Lokalaugenschein auf den Philippinen zeigt, wie die Kleindarlehen positiv wirken können."Nach dem Tod meines Mannes musste ich die Kinder von einem Tag auf den anderen alleine ernähren. Ich wusste nicht mehr weiter. Ich war verzweifelt. Die "Women’s Rural Bank“ gab mir einen Kredit über 1500 Pesos und zeigte mir, wie man Banana-Chips macht. So habe ich angefangen. Jetzt ist mein jüngster Sohn zehn Jahre alt und die anderen sind schon aus dem Haus und verdienen ihr eigenes Geld“, erzählt Flori
Wirtschaftlich gesehen, tragen sie zehn Prozent des BIP der Philippinen bei. Doch dabei werden ein Teil der neun Millionen Wanderarbeiter zu Arbeitsvieh und Prostituierten.Trinidad Ramirez hatte nach eigenen Angaben großes Glück. Sie ist Haushaltshilfe gewesen in Saudi-Arabien: "Meine Arbeitgeber haben mich nicht schlecht behandelt, und vor allem mit dem in Saudi-Arabien konnte ich mich verständigen, denn er konnte Englisch“, erzählt sie. Ramirez ist eine Ausnahme. Sie war keine der sogenannten "Katalogfrauen“. Katalog heißt: Prostitution ist ein einkalkulierter Faktor. In jeder
Seit einem Jahr ist der Sohn von Corazon Aquino, Benigno, Präsident der Philippinen. Er ist seither vom unscheinbaren Politneuling zum Liebling der Mehrheit des Volkes aufgestiegen.Die Erwartungen sind hoch und die Probleme gewaltig. Von ihm werden Lösungen erwartet - und sie werden ihm auch zugetraut. Für viele reichen diese knappen Fakten aus, um Benigno (genannt "Noynoy“) Aquino mit dem US-Präsidenten Barack Obama zu vergleichen.Am 10. Mai des Vorjahres wurde der Sohn der kurz vor der Wahl an Krebs verstorbenen früheren Präsidentin Corazon Aquino zum 15. Präsidenten der etwa 90
Über die Lage im Sudan weiß er bestens Bescheid: Der italienische Salesianer-Frater Jim. Seit 1992 kümmert er sich um notleidende Christen und Muslime im größten Land Afrikas.Am 9. Juli soll es zur Teilung des Sudans kommen. Daraus ergeben sich zahlreiche Herausforderungen für Politik, Bevölkerung sowie die Arbeit der Salesianer im Sudan. Einer von ihnen ist Bruder Jim.Die Furche: Bei der Volksabstimmung Ende Jänner sprachen sich 98 Prozent der Bevölkerung für die Unabhängigkeit des vorwiegend christlich geprägten Süd-Sudan vom muslimisch geprägten Norden des Landes aus. Wie
Niemand wird in Nigeria für die Umweltschäden bei der Ölförderung belangt, klagt Obiora Ike: Und man müsste die Konzerne drängen, die Menschen an den Schätzen teilhaben zu lassen.Nigeria wählt - nicht nur ein logistisches Problem im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas: eine fragile Demokratie, die durch ethnisch-religiöse Konflikte ebenso bedroht ist wie durch die Ressourcenausbeutung in den Ölfeldern, so Obiora Ike, Caritas-Direktor von Enugu im Süden des Landes.Die Furche: Mehr als 122.000 Wahllokale stehen für die drei Wahldurchgänge zur Verfügung. Die Nigerianer haben
Auf den Philippinen tobt eine heftige Diskussion um Gesetze, welche die Geburtenrate unddie Zahl der HIV-Ansteckungen senken sollen. Katholiken und Moslems sind dagegen.Carolina Biliones und Mercedes Benitez haben einiges gemeinsam. Viele Kinder zunächst. Biliones hat neun Kinder zur Welt gebracht, Benitez sechs. Auch sind beide Alleinverdienerinnen, ihre Männer arbeitslos. Biliones ist Fischersfrau auf Talim-Island. Benitez ist Ferkelzüchterin in Rosario. Daraus ergibt sich drittens: Sie haben wenig Geld. Und viertens: Verhütung wäre für sie niemals infrage gekommen. Aus kultureller
Eine österreichische Psychotherapeutin arbeitete fünf Monate mit der kathischen Lepraärztin Ruth Pfau zusammen # zum Elend kam dann dann die Flutkatastrophe. Ein Erfahrungsbericht.#Die Augen der Mütter, die ihre Kinder nicht festhalten konnten, als die Flut kam, werde ich nie vergessen#, sagt die Wiener Psychotherapeutin und Sozialarbeiterin Claudia Villani.Insgesamt fünf Monate war Villani diesmal in Pakistan. An der Seite von Ruth Pfau half sie bei den Projekten für die Leprakranken, im Camp für die afghanischen Flüchtlinge # und mit dem Ausbruch der Flutkatastrophe kam die Sorge um
Sie wollte nach Indien – und blieb in Pakistan hängen: Fast 50 Jahre kämpft die Ordensfrau Ruth Pfau nicht nur gegen die Lepra. Eine Hommage zum 80er.„Ich sollte bei ihnen sein“, sagte Ruth Pfau bei ihrem letzten Besuch in Wien im vergangenen Mai und meinte die Hundertausenden Menschen im pakistanischen Swat-Tal, die aus Angst vor den Taliban und der Offensive der pakistanischen Regierung geflohen waren.Seit 1960 lebt und arbeitet die aus Ostdeutschland stammende Ärztin und Ordensfrau Ruth Pfau in Pakistan. Seit damals kämpft sie gegen die Lepra, den Aussatz, und die damit verbundene
Seit bald einem halben Jahrhundert lebt, arbeitet und hilft die deutsche Ordensfrau und Lepraärztin Ruth Pfau in Pakistan. Die Stadt Karachi ist ihre zweite Heimat geworden, im ganzen Land schätzen die Menschen ihren unermüdlichen Einsatz."Natürlich habe ich ab und zu das Gefühl:, Jetzt reicht's! Warum gehen wir nicht nach Hause?' - aber einfach aufgeben und weglaufen geht ja auch nicht", sagt die deutsche Ordensfrau und Lepraärztin Ruth Pfau. "Unmöglich" kommt in ihrem Wortschatz nicht vor. Seit 1960 kämpft sie in Pakistan und Afghanistan erfolgreich vor allem gegen die Lepra, die
Seine Sprache schöpft aus dem zornigen Wortschatz der Propheten: Ob der verheerenden Auswirkungen der Finanzkrise liest Kardinal Rodríguez Maradiaga dem Norden die Leviten.Bei der Papstwahl 2005 galt er als aussichtsreichster Kandidat aus dem Süden. Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa, ist aber längst viel mehr als ein "bloßer" Kirchenpolitiker oder auch spiritueller Führer der honduranischen Kirche (was er in hohem Maße auch ist). Denn der Kardinal gehört seit Jahren zu den engagiertesten Stimmen des Südens, die vom Norden wirtschaftliche und soziale
Robert Spaemann zählt zu den bekanntesten Philosophen Deutschlands. Immer wieder hat sich der streitbare Ethiker auch öffentlich zu aktuellen Themen geäußert. Mit der Furche sprach er über ethische Grenzen in der Wissenschaft, insbesondere über das neue Stammzellengesetz in Deutschland und die Schimärenforschung in Großbritannien.Die Furche: Herr Professor, durch die Novelle des Stammzellen-Gesetzes in Deutschland, Diskussionen über die verbrauchende Embryonenforschung auch in Österreich und Versuche in England, Schimären zu erzeugen, sind wichtige Punkte der Bioethik in die
Der Klimaschutz fängt in den Gemeinden an. Das burgenländische Güssing hat hier Vorbildcharakter.Das, Modell Güssing' ist etwas Besonderes", sagt Reinhard Koch. Der gelernte Elektrotechniker ist Geschäftsführer des Europäischen Zentrums für erneuerbare Energie in Güssing: "Das Besondere ist die autarke Energieversorgung mit ausschließlich regionalen, erneuerbaren Ressourcen und die daraus resultierende Belebung des Wirtschaftsstandortes in Kombination mit Forschung und zukunftsorientierter Ausbildung, plus einem Know How-Verkauf in verschiedenste Länder der Welt."Güssing, das
Ein Konto zu haben ist keine Selbstverständlichkeit. Ohne geregeltes Einkommen bekommt man keines - und somit auch keine Arbeit. Die Armutsspirale dreht sich immer schneller. "Die Zweite" schafft Abhilfe.
Budapests selbstbewusste jüdische Gemeinde.Es gibt immer einige, die uns nicht mögen; die gibt es überall auf der Welt", sagt Peter Stern, Besitzer der "Szóda-Bar".Die "Szóda-Bar" in der Wesselényi utca im alten jüdischen Viertel Budapests gilt als eine der "In-Bars" der ungarischen Hauptstadt. "Wir sind Juden und haben jüdische Freunde. Aber das Publikum mischt sich. Es ist ein friedlicher Platz", sagt der gut 30-jährige Lokalbesitzer. Noch nie hätte er wegen seines Glaubens Unannehmlichkeiten gehabt. Und dennoch steht immer einer vor der Türe der "Szóda-Bar", um ungebetene Gäste
Das Zisterzienserinnenstift und Kneippkurhaus Marienkron im Nordburgenland feiert sein 50-jähriges Bestehen.Wohlsein betrifft den Körper und die Seele", ist Weihbischof Helmut Krätzl überzeugt und bringt damit das Konzept des Klosters und Kneippkurhauses der Zisterzienserinnen in Marienkron - im nördlichen Burgenland gelegen - auf den Punkt. Seit vielen Jahren ist er Stammgast in diesem Haus, das körperliches und spirituelles Wohlsein miteinander verbindet und am 15. August sein 50. Gründungsjubiläum feiert.Geistiges BollwerkGründungsintention für das Kloster war, so erzählt die
Mit drei Millionen Quadratkilometern ist das "Apostolische Vikariat Arabien" eine der weltgrößten kirchlichen Verwaltungseinheiten. Vor kurzem wurde der Schweizer Kapuziner Paul Hinder, 62, zum neuen Bischof für Arabien ernannt. Ein Gespräch über das Leben von Christen im Zentrum des Weltislam.Die Furche: Das Apostolische Vikariat Arabien ist eine der größten Diözesen der Welt und auf Grund ihrer Bevölkerungsstruktur eine Herausforderung.Bischof Paul Hinder: Das Gebiet ist unglaublich großräumig. Es ist drei Millionen Quadratkilometer groß und umfasst die Vereinigten Arabischen
Sie sind religiös, aber nicht unbedingt Sonntagskirchgänger: Seelsorge für die Roma ist eine ebenso interessante wie herausfordernde Aufgabe.Es ist nicht einfach für die Roma, sich an die Ereignisse vor zehn Jahren zu erinnern und im Rampenlicht zu stehen", sagt Monika Schewek. Sie arbeitet seit zehn Jahren im "Referat für ethnische Gruppen", das von der Diözese Eisenstadt in Oberwart für die Romapastoral eingerichtet wurde. "Mir ist es wichtig, bei den Menschen zu sein und sie ein Stück ihres Weges begleiten zu dürfen", sagt die engagierte junge Frau: "Man muss auf die Menschen
Die Estancia Santa Catalina bei Córdoba wurde von der Unesco ins Weltkulturerbe aufgenommen. Beeindruckendes Zeugnis vom Einsatz der Jesuiten im Argentinien des 16. bis 18. Jahrhunderts.Santa Catalina ist eine von ehemals sieben riesigen Estancias - Grossgrundbesitzen - der Jesuiten, die nicht nur wirtschaftliche Macht, sondern auch bedeutende Missionszentren in der damaligen jesuitischen "Provincia de Paraguay" waren. Ein - so scheint es - vergessenes Phänomen, da das Wirken der Jesuiten in Neuspanien hauptsächlich mit dem so genannten "Heiligen Experiment" auf dem Gebiet der
11.000 Mitarbeiter und einen Rollstuhl unter sich: Als körperlich beeinträchtigter Spitzenmanager ist Wolfgang Reithofer eine Seltenheit. Zahlreiche Initiativen wollen das ändern und unterstützen geh-, seh- oder gehörbehinderte Menschen auf ihrem Karriereweg.Ich sehe keinen Grund, warum ein Behinderter nur wegen seiner Behinderung - wenn sie nicht spezifisch ist - weniger Leistung erbringen soll. Aber das müssen viele Nicht-Behinderte erst ererfahren." Worte aus dem Mund eines Mannes, der es wissen muss: Wolfgang Reithofer ist Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Wienerberger
Ein Grenzgänger zwischen Zeiten, Regionen und sozialen Schichten: Am 23. März spricht Papst Johannes Paul II.den "fürstlichen" Armenarzt Ladislaus Batthyány-Strattmann selig.Wenn die junge Diözese Eisenstadt in der Person von Ladislaus Batthyány-Strattmann ihren ersten Seligen erhält, so ist dies sicher ein überaus bedeutendes Ereignis und eine große Gnade für unser gesamtes Bistum, denn mit dem Laien, Arzt und Familienvater erhalten die Gläubigen ein anschauliches Vorbild, wie jeder und jede Einzelne die christliche Berufung im alltäglichen Leben und im Beruf verwirklichen kann",
Uralte Bräuche und Traditionen bestimmen die Jagd: Dämonen und Geister, die das erlegte Tier beschützen, wollen besänftigt werden.Und mit dem "letzten Bissen" wird dem Wild noch Wegzehrung für die "Ewigen Jagdgründe" gereicht.Bei jedem Schuss weiß ich, dass ich töte, dass ich gewaltsam in die Natur eingreife. Aber ich muss das Gleichgewicht wiederherstellen, das der Mensch zerstört hat", sagt Prälat Joachim Angerer, Abt des Stiftes Geras in Niederösterreich. Die Jagd und der 1.500 Hektar große Forstbesitz sind wichtige Wirtschaftsfaktoren seines Stiftes. "Es ist notwendig, dass der
Ein großer Europäer feiert am 20. November seinen 90. Geburtstag: Otto von Habsburg, Sohn des letzten österreichischen Kaisers und 20 Jahre Abgeordneter im EU-Parlament. Mit ihm sprach die Furche über Osterweiterung, BeneÇs-Dekrete, Wladimir Putin und den EU-Konvent.Die Furche: Sie haben einmal Ihre Zeit als Abgeordneter im Europaparlament als die schönste Zeit Ihres Lebens bezeichnet. Warum?Otto von Habsburg: Diese Zeit war phantastisch. In den 20 Jahren meiner Arbeit im Europaparlament habe ich jeden Moment genossen, weil ich immer das Gefühl hatte, man geht wenigstens einen
Bis vor kurzem galt Chicago als "größte Stadt des Burgenlandes": Nicht nur dies zeugt davon, dass die Burgenländer Österreichs stärkste Auswanderergruppe darstellen. Manche davon kommen immer wieder in die alte Heimat.Mei Heimat, honestly, mei Heimat is immer des Burgenland blieb'n. Amerika is just der Plotz, wo i leb."Fred Steiner (Onkel Fred), 92-jähriger Auslandsburgenländer, der in New York lebt und jedes Jahr für drei Monate zu Besuch ins Burgenland zu Besuch kommt, gilt derzeit als ältester Auslandsburgenländer, das ist aber nicht belegt.Seit 1961 treffen sich die
Am 31. Juli spricht der Papst in Guadalupe Juan Diego heilig. Mexikos Indios hoffen auf Anerkennung, die Regierung macht aus Diego dagegen einen Europäer."Nichts soll dich erschrecken, nichts dich betrüben; ... bin ich denn nicht hier? Ich, deine Mutter?"Zehn Jahre nach der Eroberung Mexikos erschien - so erzählt die Legende - eine wunderschöne junge Frau einem Indio namens Juan Diego auf dem Hügel von Tepeyac, heute längst ein Teil von Mexiko-City. "1531, zu einer Zeit, als ernsthafte Diskussionen geführt wurden, ob die (Ur-)Einwohner Amerikas als Menschen einzustufen wären und ob sie
Der Plan, gemeinsamen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen nur mehr an Polytechnischen Schulen zuzulassen, sorgt für Aufregung.Maria Brandl ist der Kragen endgültig geplatzt. "Die österreichische Bundesregierung grenzt Jugendliche mit Behinderung von schulischen und beruflichen Bildungsmöglichkeiten aus", schrieb die geschäftsführende Vorsitzende des Vereins "Integration:Österreich" in einer Presseaussendung im Mai - und legte Dienstag vergangener Woche in einem offenen Brief an Bildungsministerin Elisabeth Gehrer noch ein Schäuferl nach: "Was veranlasst Sie,
Wenn der Körper nicht gesund ist, funktioniert die Seele nicht", sagt Philipp Harnoncourt, der bekannte Ökumeniker und Liturgiewissenschafter, im Brustton der Überzeugung. Er kommt regelmäßig ins Zisterzienserinnenstift und Kneippkurhaus nach Marienkron. Hier kann er so richtig abschalten und Kraft für Körper und Seele tanken.Die Zisterziensinnenabtei Marienkron steht in Mönchhof im nördlichen Burgenland. Sehr eben ist die Landschaft hier; flach und großzügig. Der Ort ist von Feldern und Weingärten umgeben: "Man sieht so viel Himmel - weil keine Berge da sind", sagt der Steirer
Seit 1994 betreut der Wiener Verein "Hemayat" Folter- und Kriegsüberlebende. Der Andrang auf medizinische und psychologische Hilfe ist groß - und die Warteliste lang.Die Menschen kommen mit einem enormen Leidensdruck zu uns. Sie haben Schreckliches durchgemacht. Dabei sind die physischen Wunden oft nicht das große Problem; viel gravierender ist, dass das Vertrauen in die Mitmenschen zutiefst erschüttert wurde." Es gibt sie auch in Österreich: Menschen, die als Kriegs- und Folterüberlebende in unser Land geflüchtet sind. Der Verein ,,Hemayat" (persisch: Schutz) hat es sich zur Aufgabe
Jeder Tag zählt für die schwer- und todkranken Kinder des "Sterntalerhofes" im südlichen Burgenland. Es ist ein Ort der Trauer, aber auch der Freude und des Vertrauens. Tiere haben dort eine besonders wichtige Aufgabe für die schwere Zeit der Kinder.Die Kinder möchten nicht als Schwerkranke oder Behinderte gesehen werden. Tiere unterscheiden und bemitleiden nicht; wir sind immer irgendwie befangen und blockiert." Peter Kai ist Seelsorger an der Kinderklinik des Wiener AKH. Seine Schützlinge sind kranke, schwer-, ja todkranke Kinder. Doch hier auf dem "Sterntalerhof" im
Sie hat einen Sohn - und ist Dominikanerin. Er ist Großvater von14 Enkeln und steht einer Pfarre im Marchfeld vor.Sollte ich irgendwann einmal Witwe werden, dann komme ich als Ordensfrau hierher". Diesen Satz hat Elisabeth Deifel vor Jahren einmal gesagt. Damals war die Mutter eines Sohnes glücklich verheiratet und unterrichtete an der AHS der Dominikanerinnen im 13. Wiener Gemeindebezirk. 1995 starb ihr Mann an einer seltenen und heimtückischen Immunerkrankung. Ihre Welt brach zusammen; drei Jahre lang hatte sie das Gefühl, man hätte ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Bei den
Reggae, Dreadlocks, Marihuana: drei - irreführende - Schlagworte rund um Rastafari, die schwarze Protest- und Erweckungsbewegung aus der Karibik. Maria Harmer auf den Spuren einer "Theologie der Befreiung" zwischen Gut (Rastafari) und Böse (Babylon).
Wenn grausame Wahrheiten aus dem Munde von Schauspielern kommen,
sind sie für alle Beteiligten leichter zu ertragen: Die Probleme
einer Firma als professionelles Theaterstück aufzuführen, ist das
Motto der "company stage".
In der mexikanischen Provinz Chiapas kämpfen die Kaffeebauern ums
Überleben. Jetzt beginnen sie sich zu organisieren. Sie wollen einen
gerechteren Preis für ihre Arbeit.
Die "Tage der Toten", wie in Mexiko die ersten Novembertage genannt werden, sind ein fröhliches Fest, das sich aus alten indianischen und christlichen Traditionen entwickelt hat.
Auch in ländlichen Gebieten ist es nicht mehr selbstverständlich,
dass Kinder mit dem Leben auf dem Bauernhof vertraut sind. Gemeinsam
suchen Bio-Bauern jetzt den Kontakt zu den Schulen.
Bewohner von Alten- und Pflegeheimen haben meist keine Chance mehr,
mit Kindern zusammen zu sein. Im Geriatriezentrum am Wienerwald
versuchen Alt und Jung ein neues Miteinander.
In einer Volksschule im 20. Wiener Gemeindebezirk läuft ein weltweit einzigartiges Projekt: ausgebildete Hunde sollen versuchen, die Integration ausländischer Kinder zu fördern und das Aggressionspotential in der Klasse zu senken.
Einzigartig ist die Schule am Stadtrand von Oberwart im Burgenland:
die Schülerinnen und Schüler können zwischen den Sprachen
kroatisch/deutsch oder ungarisch/deutsch wählen.
In einem Altersheim im südburgenländischen Pinkafeld bekommen
betagte, pflegebedürftige Menschen eine Chance auf ein Leben mit
neuen Aufgaben und einer neuen Verantwortung.
Die meisten Roma-Kinder kämpfen mit Problemen in der Schule. Der
Verein "Romano Centro" in Wien versucht durch eine spezielle
Lernhilfe, die Leistungen der Kinder zu verbessern und den Familien
die Notwendigkeit eines regelmäßigen Schulbesuches klarzumachen.
Drogenentzug ohne Methadon, ja sogar ohne Arzt, Sozialhelfer oder
Psychotherapeuten? Stattdessen Rosenkranz und schwere Arbeit? Es
kling geradezu unglaublich, funktioniert aber denoch ganz
erstaunlich gut - weltweit in 27 Häusern der "Communita Cenacolo".
Wie können Kinder fremde Religionen und Sitten besser verstehen
lernen? Der Verein "KuKeLe" versucht Vorurteile spielerisch im
Unterricht abzubauen und Interesse für andere Kulturen zu wecken.
MAI - Projekt eines heftig umstrittenen internationalen Abkommens,
das Auslandsinvestitionen absichern soll: Bis Herbst wurden die
Verhandlungen vertagt.