Fest steht nur eines: Österreichs Vertreter im Europaparlament müssen sprachgewandte, flexible Berufspolitiker sein. Wer was wird und was macht, darüber denken die Parteien zur Zeit nach.
Terris Eltern sind geschieden. Seit dem vierten Lebensjahr lebt das Mädchen bei seinem Vater und glaubt, die Mutter sei tot. Eines Tages entdeckt sie, daß ihr „Daddy“ sie belogen hat. So wenig außergewöhnlich wie die Kurzfassung der Geschichte klingt, so außergewöhnlich sind die Genauigkeit und das Gefühl für menschliche Empfindungen, mit denen die Autorin lebensechte Charaktere von Kindern und Erwachsenen zeichnet. Sie zeigt damit ihren jugendlichen Lesern, daß Eltern Menschen sind, die aus Angst und Schmerz Fehler begehen können. Erwachsenen Lesern beweist sie, daß 13jährige
Umwelterzählungen sind „in“. Allerdings sind sie viel zu wichtig, um eine bloße Modeerscheinung zu bleiben. Besonders das Lesen von locker-leicht geschriebenen Geschichten kann sich sehr positiv auf das Bewußtsein von Kindern auswirken.Lothar Semper hat in dem Buch, das von Horribiliscribifax und seinen Freunden handelt, genau den richtigen Ton getroffen. Ohne zu übertreiben oder nach Effekten zu haschen, erzählt er, wie ein ganzes Dorf versucht, seine Umwelt zu retten. Allen kleinen Lesern und großen Vorlesern kann die Nachahmung dieser Handlung nur empfohlen werden!HORRIBILI &
Empfehlenswert sind zwei neu erschienene Jugendbücher, die ganz unterschiedlich sind und doch das gleiche Thema behandeln: Freundschaft.Das eine Buch erzählt von drei russischen Burschen, die gemeinsam den Ural überqueren. Boris-sow, der Älteste von ihnen, entpuppt sich rasch als „Klotz am Bein“. Er bekommt hysterische Anfälle, hat Angst, verübt sogar einen Mordanschlag auf einen seiner Kameraden. Durch Boris-sow entwickelt sich während der Wanderung eine fast unerträgliche Spannung. Doch im Ural kann man niemanden allein zurücklassen. So müssen die Burschen ihre Reise gemeinsam
Kommt der ständige Krisenherd Nordirland zur Ruhe? Die wichtigste Waffe gegen den von wenigen Extremisten geschürten Bürgerkrieg heißt: Arbeitsplätze. Österreich soll mithelfen.
„Andern ein Licht auf ihre Bahn zu werfen, indem ich die meinige aufzeige”, so lautete der Wunsch Hans Carossas. Und dem versuchte der Autor in seiner Kindheitsgeschichte mit allen Mitteln gerecht zu werden: kaum hatte er das nach siebenjähriger, oftmals unterbrochener Arbeit abgeschlossene Manuskript der „Vorspiele” dem Verlag eingereicht, erbat er es auch schon wieder zurück, um einiges zu verändern.Dann folgte ein Jahr, in dem Carossa mit der Umarbeitung zögerte. Selbst dann, als das Buch längst erschienen ist, verändert er immer wieder einzelne Kapitel.Heute, 65 Jahre nach
Bücher über den Zweiten Weltkrieg haben nicht nur das Thema gemeinsam. Sie ähneln einander vor allem deshalb, weil sie immer wieder faszinierend sind - obwohl dieses Stück Geschichte schon tausende Male in Romanen abgehandelt worden ist.In „Ein Stück vom Leben” erzählt Barbara Noack die Erlebnisse der ungleichen Freundinnen Luise Hartwig und Jolande Genthin, die einander nach vielen Jahren als reife Frauen noch einmal begegnen. Anläßlich eines Geburtstages kehren die beiden an den Schauplatz ihrer Jugend zurück, wo zahlreiche Erinnerungen auf sie warten: am Ufer des Wannsees.Der
Mystik und geheimnisvolle Spannung von der ersten bis zur letzten Seite zeichnen diese Geschichte aus: Nora ist ein Waisenkind. Ihre Zieheltern und deren Sohn lieben Nora. Sie hätte nicht den geringsten Grund, unzufrieden zu sein und sich einsam zu fühlen. Trotzdem ist das Mädchen auf der Suche nach seiner Identität. Ihr Weg dorthin führt sie zu Schicksalen von Personen, die wirklich Grund hatten, über Einsamkeit zu klagen.Ein Buch, das bei Jugendlichen sicher großen Anklang findet.Wer allerdings zuviel Phantasie oder schwache Nerven hat, sollte es lieber nicht lesen. Es könnte sonst
Die Farm, auf der Tim mit seinen Eltern lebt, hat als einzige im weiten Umkreis noch eine Windmühle. Als Tim das erste Mal mit seinem Vater auf die Mühle klettern darf, bekommt er auf der hohen Leiter Angst. Nie wieder will er dort hinauf steigen!Kurze Zeit später wird Tims Vater krank. Wenn Tim nicht die Windmühle warten kann, muß ein stinkender Dieselmotor angeschafft werden. Der Bub, der die Mühle liebt, ist traurig und ratlos. Bis er einen Weg findet, sich selbst zu überlisten.Eine sehr hübsch illustrierte Geschichte, die aber das Problem der Überwindung von Angst nur
Das richtige Maß an Selbstbewußtsein zu haben, ist gar nicht so leicht. Schon gar nicht, wenn man kein Jugendlicher mehr ist, Roderich Rapuse heißt und im Brieftaubenberingungsamt ar-j beitet. Noch schwieriger aber ist es, wenn man Brieftaubenbeamter ist und es seit Jahren keine Brieftauben im öffentlichen Postverkehr gibt.Roderich gibt aber trotz dieser Tatsachen nicht auf, sondern beschließt, eine neue Aufgabe für Brieftauben zu finden. Daß er bei dieser Suche auch für sich selbst eine neue Lebensaufgabe findet, überrascht ihn zunächst ganz außerordentlich.Mit viel
„Bitte Kinder, Freaks, Omas und alle anderen mitbringen!“ steht im Programmheft. Und es scheinen auch wirklich alle gekommen zu sein, zum heurigen Festival der Clowns in Wien. Selbst an einem Wochentag- Nachmittag tummelten sich tausende Besucher auf der Jesuitenwiese — manchmal fast nicht von den „echten“ Clowns zu unterscheiden: denn da war kaum einer, der nicht mitgerissen wurde von der Faszination der Maske, vom Ausdruck der Körpersprache.Wer hat das vorher schon einmal miterlebt? Daß die ,Jaden“ Wiener ihre Gesichter bunt schminken, sich gerne auf die Bühne holen lassen um
Viele, die bisher aus vorwiegend geographischen Gründen kein Studium aufnahmen, haben dazu nun eine neue Chance: die Fernuniversität.Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung hat nun auch für Österreicher die Möglichkeit geschaffen, ein Fernstudium an der deutschen Fernuniversität in Hagen zu absolvieren. Zu diesem Zweck wurde 1979 das Interuniversitäre Forschungsinstitut für Fernstudien(IFF) mit dem Hauptsitz in Kla- genfurt gegründet, als Zweigstellen wurden seither Studienzentren in Wien und Bregenz errichtet.Das IFF bietet die organisatorische und wissenschaftliche
„Fliegen, Käfer und Libellen sind die lustigsten Gesellen. Nur die Raupe, schlecht bei Laune, sagt, sie könnt* den Herbst schon riechen, will bald in die Puppe kriechen — ahnt im Grünen schon das Braune..."In solchen sanften Tönen beschreibt ein hervorragender Kinderbuchautor, wie die Blätter eines Baumes den Wechsel der Jahreszeiten erleben, und verdeutlicht so den jungen Lesern (oder Zuhörern) auch die Beziehung des Baumes zu den Tieren und der Umwelt. Dazu gibt es einprägsame Bilder,die durch ihre Einfachheit bestechen.BLÄTTER. Von Willi Fährmann. Bilder von Fulvio Tests.
Ausnahmsweise hat der Fortschritt einmal nicht vor Österreichs Toren der Gemütlichkeit haltgemacht: vor wenigen Tagen kam „unser" erstes „Retorten-baby" zur Welt Damit steht Österreich an sensationeller sechster Stelle in der Liste der Anwendung und Erforschung der „extrakorporalen Befruchtung", die dann erforderlich wird, wenn eine Frau aufgrund blockierter Eileiter auf natürlichem Wege kein Kind empfangen kann.Der Grundstein dazu wurde bereits vor drei Jahren gelegt. Damals begannen fünf Wissenschaftler an der II. Wiener Universitäts-Frauenklinik mit den
In der Schule immer nur dazusitzen, als wäre man auf den Kopf gefallen, das macht auf die Dauer keinen Spaß. Wie herrlich, wenn man da einen Onkel in Ubersee hat, der als Trost einen unsichtbaren Indianer schickt! Fast ebenso herrlich ist es, wenn jemand Lügengeschichten erzählt, und zwar aus dem Wüden Westen, erlogen von einer Maus.Nur in einer Geschichte von Janosch kann es passieren, daß aus einem Floh ein Löwe wird. Und kein anderer Kinderbuchautor weiß mit so viel Glaubwürdigkeit die Zerissenheit eines kleinen Jungen zu beschreiben, der sich zwischen den Berufen Zauberkünstler
„Wer Wind sät, wird Sturm ernten” lautet ein Sprichwort. Wer Wind aber richtig handzuhaben weiß, kann auch etwas sehr Brauchbares ernten: Wihdener-gie in großen Mengen.
Zusammenarbeit von Österreichern und Sowjets? Es gibt sie wirklich - zumindest in der Weltraumforschung.Der Höhepunkt dieser gemeinsamen Arbeit im Oktober vergangenen Jahres war zugleich Österreichs Einstieg in die interplanetare Raumfahrt. Mit einem Anteil an dem Projekt zweier Venussonden erwies sich dieser nicht nur als wohlvorbereitet undspektakulär, sondern auch als wertvoll für die Grundlagenforschung einerseits und für die angewandte Nachrichtentechnik andererseits.Nachdem die Spezialisten des Institutes für Weltraumforschung der österreichischen Akademie der Wissenschaften in
Der Flüchtlingsstrom aus Polen reißt nicht ab. Sie kommen voll Hoffnung. Sie wollen die Unsicherheit in ihrer alten Heimat hinter sich lassen und suchen eine sichere Zukunft in einer neuen Heimat. Österreich ist da eine Zwischenstation. Der Traum von der Freiheit beginnt hier aber nicht selten mit einer Enttäuschung.
,,... die vielen skeptischen Stimmen brachten uns beinahe um die Ausreise. Und es gab manchmal tatsächlich Situationen, wo wir geneigt waren, diesen Stimmen recht zu geben“ meinen Berti und Franz Naderer nach ihrem zweijährigen Einsatz als Entwicklungshelfer beim österreichischen Entwicklungsdienst (ÖED).Einsatzort der Familie Naderer (Berti, Franz und ihre beiden Söhne, damals zwei und vier Jahre alt) war Sambia.In Österreich gibt es zwei Entsendeorganisationen, den schon erwähnten ÖED und das HZ (Institut Tür internationale Zusammenarbeit). Diese Organisationen schicken ihre Leute
Diese Rubrik ist ab sofort dem gewidmet, was man Kindern und Jugendlichen via TV, Bücher, Filme und Theater bietet.„Die Nachtigall“ ist ein Märchen von Hans Christian Andersen. Wiens mobiles Kindertheater „Moki“ gastiert damit derzeit im Wiener Theater Forum. „Märchen - ja oder nein?“ ist die aktuelle Frage, der sich das Ensemble in der Rahmenhandlung recht kurzweilig widmet.Die Aufführung ist (im besten Sinn) herzerfrischend unvollkommen, lebt nicht von Routine, sondern von der spürbaren Begeisterung der Mitwirkenden. Für Sechs- bis Zehnjährige ist dieses
„Es ist verfassungswidrig, wenn das Bundesministerium für Unterricht und Kunst Schuldirektoren berechtigt, den Vertrieb von Schülerzeitungen zu verbieten" stellt der Verfassungsrechtler Dr. Manfred Matzka in seinem Gutachten „zur verfassungsrechtlichen Beurteilung von Maßnahmen schulbehördlicher Organe gegen Schülerzeitungen" fest. Laut Pressegesetz dürfen Direktoren zwar den Vertrieb, nicht aber die Zeitung selbst verbieten. Trotzdem gibt es immer wieder Zensurmaßnahmen.Um hier Abhilfe zu leisten, wurde vor drei Jahren die Gewerkschaftsgruppe Schülerzeitungen (GGS)