Zur Autorifäfskrise in der katholischen Kirche nehmen heute sehr viele kirchliche Amtsträger meist von einem aktuellen Anlafy ausgehend Stellung. In Nummer 1/1968 der Schweizer Zeitschrift „Orientierung" schreibt Mario von Galli, der bekannte Konzilsberichterstatter, einen Beitrag „Zur Krise der Autorität in der Kirche", den wir nebenstehend auszugsweise wiedergeben.Worauf geht die Krise zurück, welches sind ihre Wurzeln? Die Ansichten gehen hier auseinander. Die einen nennen den Glaubensschwund unserer Tage, die andern — fast entgegengesetzt — die tiefere Erfassung des Glaubens im
Mit Spannung hat die Christenheit unserer Länder die Debatten ier Bischofssynode über die Misch-zhe erwartet. Die Arbeitsgrundlage, die den Synodalen vorgelegt wurde, zeigt eine doppelte Handschrift: die sine vertritt den Standpunkt der Rechtsgelehrten, die Angst haben, den Uberblick zu verlieren, wenn etwa die Eheschließung vor dem katholischen Priester nicht mehr verpflichtend wäre. Die zweite Sorge dieser Handschrift ist pastoraler Art, sie befürchtet eine Bedrohung des Glaubens, der sie durch eine Mauer des Gesetzes wehren will. Das gilt vor allem für die Kindererziehung.Die andere
Wir sind wie Schwimmer mitten im Wellengang — bald wirft es uns hoch, bald verschwinden wir unter Wasser. Sie erraten, ich war am Meer, daher das Bild. Aber tatsächlich, bei täglichen Berichten kann nicht mehr herauskommen als „Stimmungsbilder“ — und selbst wenn einer bei Ihnen alle Stimmungsbilder zusammensetzen wollte, kämen nur schwerlich die wirklichen Grundzüge des hiesigen Geschehens zum Tragen, sondern es bliebe ein buntes Tableau von Stimmungsklecksen, ganz lustig und unterhaltlich, aber völlig offen für die Auslegung, die ihm dieser oder jener geben möchte. Nun, nach
Rorfi, 22. Oktober 1963Die sogenannte Konzilsdebatte wird eigentlich zu Unrecht„Debatte“ genannt. Allen Aussagen der Väter liegt der Text der Vorlage, des Schemas zugrunde. Sie beziehen sich auf ihn, wollen ihn erweitert an dieser Stelle, klarer gefaßt an jener, anders angeordnet und so weiter. Dieser Text steht aber immer noch unter dem „Geheimnis“. So hängen die Voten eigentlich für die Öffentlichkeit in der Luft. Kurze Übersichten dürfen zwar herausgegeben werden und sind zu haben. Aber die Voten im Konzil gehen ins Detail. Wenn man sagt, daß jede menschliche Aussage nur in
Es mag kindisch erscheinen, dem neuen Papst, kaum daß er gewählt ist, Prognosen zu stellen. Er selbst wagt es nicht und stellt sich vor als jener, der Pius' XI. Unbeugsamkeit, Pius' XII. Weisheit und Johannes' XXIII. „einzigartige Güte“ in sich vereinigen möchte. Das sagt nicht mehr und nicht weniger als dieses: In allen dreien, denen er gedient hat, sieht er und hat er erlebt eines Papstes würdige Eigenschaften, die er verehrt und die seine eigene Persönlichkeit geformt haben. Anscheinend in je steigendem Ausmaß . . . ganz im Unterschied zu seinem Vorgänger, der von seinen ersten