Mit steigender Motorisierung erstickt auch Wien zunehmend im
Verkehr. Die anderswo geförderte Alternative Fahrrad kommt
allerdings in Wien zu kurz, ja wird den Fans sogar oft verleidet.
Welches Gebot wird am meisten mißachtet? - Die Sonntagsruhe! Gerade diese ist für den Menschen da und nicht umgekehrt. Die Debatte um den Sonntag ist angesichts neuer Ladenschlußforderungen nicht obsolet: Ein Beitrag zur Diskussion.
Schroff, zerfurcht öffnen sich Räume des Bedenkens in Ernst De-gasperis Federzeichnungen. In unvollständigen Kreisen ringen scharfkantige Ströme des Bösen und Kräfte des Guten, des aufrechten Gewissens, miteinander. Die zwölf Bilder des „Zyklus zur Unterscheidung der Geister” sind schwarz und weiß -ähnlich der Kapelle der Wiener Katholischen Hochschulgemeinde, wo sie derzeit ausgestellt sind.'Nicht allein deshalb überzeugt die Wahl des Ortes. Zudem zeigen die Kunstwerke am Beispiel des Lebens und Martyriums Franz Jägerstätters die grundsätzliche Dramatik und die nötige
Vietnam, Kambodscha und Kuba werben um West-Touristen: Für viele Länder der Dritten Welt ist der Fremdenverkehr die einzige Rettung vor sozialen Problemen und Schuldenlast.
Fast alle Stadtbewohner und Pendler leiden unter den Folgen des PKW-Mißbrauchs. Konzepte wie „Vorrang für den öffentlichen Verkehr“ oder „autoarme Innenstadt“ finden in Umfragen mehrheitliche Zustimmung (Socialdata Wien 1993). Dennoch sind 70 Prozent der passionierten Autofahrer, welche die ÖAMTC-Akademie im März 1996 befragte, selbst dann nicht zum Umsteigen auf andere Transportmittel bereit, wenn ihnen diese kostenlos angeboten werden. Dies zeigt Grenzen des Vertrauens in die Kraft vernünftigerSelbstregulierung - es zeigt, daß oft die Ursache psychologisch tiefer liegt. Es
Straßenbahnlinie 5: Während ich wartend den „Standard“ lese, spricht mich ein kleiner, alter 1 Ierr mit buschigen Brauen, sehr wachen Augen und großer Nase an: Wie ich die Qualität der Zeitung fände? Ob ich sie regelmäßig läse? Selbstverständlich antworte ich dem Unbekannten, wenn auch zunächst zögerlich und nicht sehr ausführlich. Er kenne den Chefredakteur, der sei sein Schüler gewesen, vor, ach vor vielen Jahrzehnten. Viel werde ich nicht zu sagen haben in den folgenden Minuten - ein paar Fragen genügen, um mich, als wir nebeneinander im Fünfer sitzen („weil fünf
Gott liebt Geschichten. Was mag dem Ewigen die Zeit bedeuten? Nach allem, was uns Weihnachten sagt, ungeheuer viel. Vielleicht mehr als uns Zeitlichen. Erinnern wir uns zu diesem Fest nicht nur der hinreichend verkitschten Szene im Stall von Bethlehem, sondern der Ungeheuerlichkeit, daß der Schöpfer der Zeit in die Geschichte eintritt, sich ihr unterstellt. Und noch dazu, wie dies vor sich geht: Die Geschichte mit dem schwangeren Teenager aus einem verlorenen Winkel eines politisch unbedeutenden Landes, die Volkszählung, die Geburt irgendwo, unter scheußlichen hygienischen Bedingungen ...
In den Trümmern ihrer Autos oder unter den Rädern sterben jährlich 1.400 Österreicher. Etwa zehnmal so viele werden schwer verletzt. Lärm und Gestank erfüllen die meisten Straßen in unseren Städten. Auf den Fahrbahnen herrscht das Recht des Stärkeren.
Der Massentourismus schädigt die Umwelt und gewachsene soziale Strukturen, hören wir immer öfter die Mahner sagen. Er ist ein äußerst wichtiger Wirtschaftsfaktor, bei uns ebenso wie in Ländern der Zweiten und Dritten Welt, entgegnen die andern. Immerhin haben wir Ende der siebziger Jahre das „sanfte Reisen" erfunden!Die Sonnenseite des Reisens kennen wir alle aus eigener Erfahrung. Die Schattenseite ist uns wenig bewußt. Über die Risiken des Reisens, nicht für die Reisenden, sondern für die Bereisten, deren Lebensweisen, Religion und Kultur und deren Umwelt, wird seit 15