Das Lebenswerk des evangelischen Neutestamentlers Kurt Niederwimmer.Die 500-seitige "Theologie des Neuen Testaments" des emeritierten Neutestamentlers der Evangelisch-Theologischen Fakultät Wien darf als Lebenswerk des allseitig gebildeten Polyhistors Kurt Niederwimmer gelten. Das Werk besticht durch profunde Theologie, es ist didaktisch ausgesprochen klug aufgebaut und leicht lesbar (stellenweise bedient sich der Autor des Stils "heiterer Unbefangenheit" - so der Verfasser selbst - und hintergründiger Ironie, was der komplexen Materie durchaus zuträglich ist).Schon auf den ersten Blick
Günther Schwarz' gründlich misslungenes Anliegen, Jesu Worte ins Aramäische zurückzuführen.Günther Schwarz, evangelischer Pastor, hat für die "Bibliothek der Unruhe und des Bewahrens" des Styria-Verlags den Band "Worte des Rabbi Jeschu" verfasst - eine "Wiederherstellung", um Jesusworte im aramäischen "Originalton" aufzuspüren.So ehrenwert das Anliegen sein mag, Jesus in den ursprünglichen Kontext des aramäischsprachigen Judentums der Zeitenwende zurückzuführen, so gründlich misslungen ist dies doch in den ausgesprochen fantastischen und unwissenschaftlichen Ausführungen des
Christen sollten sich auf ihre jüdischen Wurzeln besinnen. Polemiken gegen Juden im Neuen Testament resultieren aus dem Trennungskonflikt zwischen christlichen Gemeinden und Synagoge. Christliche wie jüdische Sichtweise sind beide gültige Heilswege Gottes.Einer im Christentum lange Zeit beheimateten Ansicht zufolge, galten die Juden als von Gott verfluchtes Volk, als Gottesmörder, die das Blut des Gottessohn Jesus Christus vergossen hätten. Die Fehlinterpretation der Worte "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder" (Mt 27,25) führte in der Geschichte des Christentums nicht selten zur
Die von Carsten Peter Thiede - auch in der furche - publikumswirksam
forcierte Frühdatierung neutestamentlicher Texte aufgrund eines
angeblichen Fundes des Markusevangeliums in Qumran hat in
Fachkreisen keine Anerkennung gefunden; zu Recht, wie sich zeigt.
Umso erhellender sind die Hintergründe für Thiedes Annahmen.