Wer sich als Umweltschützer mit der Holzmafia anlegt, lebt gefährlich.Es ist der 18. Februar 2002, Sosnovy Bor, Sibirien: Ein unbekannter Schläger greift Oleg Bodrov von der Umweltgruppe "Green World Council" an, als er vom Büro nach Hause geht. Der Kriminelle schlägt ihn mit einem schweren Gegenstand nieder, Oleg verliert das Bewusstsein. Diagnose im Spital: schwere Gehirnerschütterung. Wer sich in Russland für die Umwelt einsetzt, lebt generell gefährlich. Das gilt besonders dann, wenn er oder sie sich mit dem russischen Militär anlegt. Zum Beispiel Grigori Paskos. Sein Verbrechen:
Geteilte Freude bei der letzten Artenschutzkonferenz in den USA: Während der Handel mit Elfenbein und Walfleisch verboten bleibt, scheiterten die Tropenholz-Anträge.
Auf allen Kontinenten ist das Überleben von Menschen - ob der Ureinwohner in Burmas Teak-Wäldern oder der Kinder von Tschernobyl - durch Umweltzerstörung bedroht. Ein besonders brisantes Problem, wurde doch 1993 von der UNO auch zum , Jahr der indigenen Völker" erklärt.
Ähnlich wie bei der Umweltkonferenz in Rio im Vorjahr werden auch bei der kommenden großen Wiener Menschenrechtskonferenz die engen Zusammenhänge zwischen Ressourcenausbeutung und Menschenrechtsverletzung aufgezeigt.
Die russischen Wälder beherbergen rund ein Viertel der globalen Holzvorräte, sie sind mehr als zweimal so groß wie die Regenwälder am Amazonas. Weil Rußland dringend Devisen benötigt, werden unberührte Naturparadiese hemmungslos geopfert. Ein Lokalaugenschein.
Die Folgen der Zerstörung der russischen Wälder sind vielfältig (siehe Seite 1): Dem Weltklima wird durch die Abholzungen ein weiterer Schlag versetzt, denn die riesigen Waldgebiete sind wichtige Speicher des Treibhausgases Kohlendioxid. 26 Ureinwohner-Völker Rußlands sind bedroht, Tier- und Pflanzenarten sterben aus.