Glaubens- und Lebensgeschichten von Gestalten des Neuen Testaments will Otto Knoch beschreiben. lach einem Abschnitt über Abraham und Jesus folgen, alphabetisch geordnet, 41 Personenskizzen. Neben der Erklärung der häufig „sprechenden" Namen sammelt der Autor sämtliche Belegstellen im Neuen Testament und wertet diese sowie altkirchliche Überlieferungen für seine Zwecke aus.In einem Anhang finden sich Erklärungen zu Begriffen und Sachproblemen der Heiligen Schrift, die bei der Lektüre einem neuzeitlichen Leseroft Schwierigkeiten bereiten. Ein Abschnitt über die Entstehung des
Das vorliegende Büchlein geht auf Exerzitienvorträge für Ordensleute zurück, die der jetzige Kardinal von Mailand gehalten hat. Der Aufbau orientiert sich an den „Geistlichen Übungen" des Ignatius von Loyola, legt inhaltlich jedoch das Johannesevangelium zugrunde. In 15 Meditationen und sechs biblischen Predigten spürt Martini der geistlichen Botschaft des Vierten Evangelisten nach, um sie für das spirituelle Leben seiner Zuhörer fruchtbar werden zu lassen.Die ursprüngliche Ausrichtung auf Ordensleute ist trotz leichter Überarbeitung durchaus noch spürbar, was aber sicher
Schleichendes Austrocknen des Christentums und wachsenden Kirchenfrust ortet der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, in unseren Breiten. So sehr Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln nötig scheint, gilt es für die Kirche doch, der Gefahr zu wehren, sich zusehends nur noch mit sich selbst zu beschäftigen. Kirche soll zuallererst ihren Glauben der Welt bezeugen, und diesem zentralen Begriff des Zeugnisses spürt der Bibelwissenschaftler Rudolf Schnackenburg im Neuen Testament nach.Zeugnis erweist sich dabei als eine wesentliche Ausdrucksform christlichen Glaubens,
Die Meßfeier, für viele Christen fester Bestandteil ihres Lebens, ist trotz Liturgiereform für gar nicht so wenige Kirchenbesucher Teilnahme an einem zwar gewohnten, aber in vielen Handlungen und Texten doch fremdartigen und nur teilweise verständlichen Ritus. Als Frucht zahlreicher Voträge zum Thema, hat der Jesuit Heinrich Segur ein Büchlein geschrieben, das hier Abhilfe schaffen will. Der Versuch ist geglückt.Mit einer Erklärung der Gestaltung eines modernen Kirchenraumes leitet er seine Darlegungen ein. Es folgen Erläuterungen zu den einzelnen Teilen der Messe, teilweise aber auch
Die Bibel birgt eine ganze Bibliothek unterschiedlichster Biicher, die iiber den Zeitraum eines runden Jahrtau-sends entstanden sind. Zwei Alttesta-mentler gehen fiir den ersten Teil der Bibel der Frage nach, warum aus einzelnen Schriften heilige Schriften und letztlich ein Buch wurde.Die Entstehung des alttestamentli-chen Kanons wird von ihnen als End-punkt einer bereits mit der Verschrift-lichung der Pentateuchquellen ein-setzenden Tendenz interpretiert. Den entscheidenden Wendepunkt von ste-tiger Fortschreibung innerhalb der einzelnen Schriften selbst zu einem defi-nitiven, nur noch
Nicht auf den Hund, aber auf das Tier gekommen ist Michael Graff mit seinen biblischen Tierballaden. In kurzen, heiteren Gedichten werden Geschichten des Alten Testaments aus der Perspektive von Tieren erzählt. Da erfährt man, was Mullemäh, das Schaf, dachte, als Kain den Abel erschlug, ebenso, wie man den Einsturz der Mauern Jerichos aus „brütender Vogelperspektive" geschildert bekommt.Die Gedichte sind flott geschrieben, werfen ab und zu einen belustigten Seitenblick auf die strenge Wissenschaft und erreichen, was sie wollen, nämlich zu unterhalten. Manchmal hapert es etwas (am
Um die Verbindlichkeit des Wortes Gottes in der Bibel wird heute vielfach gerungen. Der Bibelwissenschaftler Walter Kirchschläger hat in einem Büchlein die doppelte Dimension dieses Begriffes beleuchtet. Das Sprechen Gottes in der Bibel bindet zunächst Gott selbst, dokumentiert es doch die Unumstößlichkeit seines Heilswillens für die Menschen. Doch auch der Mensch wird in eine Grundhaltung der Verantwortung hineingerufen, die jenseits kleinlichen Moralisierens liegt.Anhand mehrerer Texte wird dieser Gedankengang entwickelt: der Konzilskonstitution „Dei verbum", derEmmausperikope,
Als ein weiterer Beitrag zum „Jahr der Bibel" ist ein ökumenisches Werkbuch zur Bibelarbeit erschienen. Unterschiedliche Autoren und Organisationen legen darin konkrete Vor-schläge zum vertiefenden Umgang mit der heiligen Schrift vor. Ein erster, kürzerer Teil umreißt umfassendere Einzelprojekte (Bibelfest, Ausstellung) und gibt einen groben Überblick zu Methoden der Bibelarbeit, die sich in den letzten Jahren bereits praktisch bewährt haben. Den Hauptteil füllen Arbeitsmodelle, welche auf spezielle Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Familien, Erwachsene) zugeschnitten sind.Spiel,
chiv in Koblenz dem Österreichischen Staatsarchiv überlassenen deutschen GeheimakterL Sie lieferten keine sensationellenNeuheiten, aber interessante Komplizierungen des Bildes.Das Bild jener Zeit will der Verfasser nun der wahrheitssuchenden jungen Generation verständlicher machen. Die Akribie des seriösen Forschers und die flüssige Sprache des gewandten Journalisten gestatten auch einem kritischen Rezensenten das Urteil: Ziel erreichbar gemacht. Nachdenken müssen die Jungen selbst. Hubert FeichtlbauerDER AUSTROFASCHISMUS. Von Lucian O. Meysels. Amalfhea Verlag, Wien/München 1992. 316
Der Auslegung des Matthäusevangeliums hat sich Eugen Drewermann in seinem neuesten Werk gewidmet. „Bilder der Erfüllung" findet er bei Matthäus, der auf neue Fragen Antwort sucht, die das Evangelium des Markus nicht zu geben vermag. Was Matthäus nach Drewermann tat, ist schlimm. Statt Jesu Freiheit kommen Institution und neue Gesetzlichkeit, statt seiner befreienden Nähe bei Markus die christologische Überhöhung im Dogma. Um den Preis des Antijudaismus entsteht eine schräge Geschichtstheologie vom Heilswillen Gottes für die Heiden.Zwar hat Matthäus versucht, gewisse
Die „Instruktion über die kirchliche Berufung des Theologen" der römischen Glaubenskongregation aus dem Jahr 1990 löste unter den Betroffenen starkes Echo aus, blieb einem breiteren Publikum jedoch fast unbekannt. Der vorliegende Band bietet den Text der Instruktion sowie Analysen derselben durch international renommierte Theologen.Die Kritikpunkte sind Legion und die Ablehnung einhellig. Das von Angst und Zorn über die sogenannte „Kölner Erklärung" diktierte Schreiben aus Rom wird als ein weiterer Schritt der Einschränkung der theologischen Forschung beurteilt und
Lebenswenden, wie Sterben und Altwerden, die Lebensmitte, Ehe und Scheidung sowie Geburt bedeuten für den Menschen Perioden der Krise und der Sinnsuche. Oft bieten sie der Kirche die letzten Möglichkeiten zum Kontakt mit ihr sonst fem stehenden Personen und verführen dazu, über diesen Umweg volkskirchliche Strukturen doch noch zu erhalten.Der selbstlose Dienst am Menschen. das Gelingen des Lebens hingegen muß nach Paul Zulehner an solchen Punkten des Überganges an erster Stelle stehen. Ort dafür ist eine personal-und basisgemeindliche Kirche, in der mystagogische Seelsorge stattfinden
Die Theologie der Befreiung ist die Verwirklichung des Zweiten Vatikanischen Konzils in Lateinamerika. Sie versteht den Menschen und seine konkrete Situation als Ort der Offenbarung Gottes und verwirklicht in ihrem Ansatz die gewünschte Einheit der religiösen wie gesellschaftlichpolitischen Dimension christlicher Existenz. Die Theologen Lateinamerikas stehen fest auf dem Boden des Konzils, und der Streit um ihre Theologie bildet eine Herausforderung, das Konzil zu verteidigen.Diesem Ziel verpflichtet, hat der Würzburger Fundamentaltheologe Elmar Klinger einen lesenswerten Beitrag vorgelegt.
Ausgestattet mit fundiertem Wissen nähert sich der Grazer Dozent Peter Trümmer der bei allen Synoptikern überlieferten Heilung einer an Blutungen leidenden Frau. Ohne sich in exegetische Details zu verlieren, beleuchtet er die Perikope vor dem Hintergrund damaliger Vorstellungen von Krankheit und Medizin, von religiösen Reinheitsvorschriften und damit verbundenen sozialen wie sexuellen Tabus. Die ganze Tragweite jener Erkrankung füreine Frau der damaligen Zeit wird spürbar; vom ganzheitlichen biblischen Menschenbild aus jedoch auch ihre weit über den klinischen Tatbestand hinausgehende
Im Frühjahr 1989 veröffentlichte die römische Kurie eine neue Formel der „Professio fidei“, der Eidesformel für die Übernahme bestimmter kirchlicher Ämter durch Kleriker und Laien. Neben dem Glaubensbekenntnis und dem Treueid wird zusätzlich Gehorsam allen lehramtlichen Äußerungen gegenüber gefordert, selbst dann, wenn diese nicht definitven Charakter besitzen. Sowohl die Vorgangsweise bei der Veröffentlichung als auch der Inhalt des Dokuments lösten damals heftige Diskussionen und Befürchtungen aus.Gustave Thils versucht als ehemaliger Konzilstheologe eine Interpretation der
Was am Ende der Tage geschehen wird, ist für die meisten Menschen wohl eine angstvolle Frage. Sei es, daß der Gedanke an den eigenen Tod erschreckt, sei es, daß ökologische oder nukleare Bedrohungen eine Ende der Welt stärker ins Bewußtsein zu rücken beginnen.Was das Alte Testament an Glaubenserfahrungen und daran knüpfende Hoffnungen für die Zukunft überliefert, wird in diesem Bändchen wissenschaftlich fundiert, aber in gut verständlicher Sprache kompakt dargelegt. Von den stark auf eine kollektive Zukunft des Volkes Israel orientierten Traditonen bis hin zu der gegen die
Den Versuch, die Lehre der Kirche in Treue zum überlieferten Inhalt, aber in der Sprache des modernen Denkens verstehbar zu verkünden, bezeichnete Johannes XXIII. als Ziel des Konzils. Bezüglich der Präexistenzchristologie (d. i. die Lehre von der Existenz Christi von Anbeginn der Zeit, Anm. d. Red.) hat Karl-Josef Kuschel in einer bei Hans Küng entstandenen Habilitationsschrift dazu einen Versuch unternommen.In faszinierender Weise gelingt es ihm, das Ringen heutiger Dogmatik und kritische Anfragen der Exege-ten an die Präexistenzchristologie darzulegen. Der Unterschied zwischen
Wege zum biblischen Glauben versucht der Minorit Bernard Springer zu erschließen: Wege zu jener Frohen Botschaft also, die im Alten Testament der Gottesname Jahwe und im Neuen Testament die Bezeichnung Jesu als des Immanuel verkünden: Gott ist ein Gott, der da ist für uns. Unter den übergreifenden Gedanken von „Offenbarung - Der Mensch - Christus -Die Kirche - Nachfolge" reflektiert der Autor dazu die biblische Tradition in 28 Einzelthemen.Die unterschiedlichen Überlieferungsstränge der Bibel werden dabei in ihrem Eigencharakter respektiert, gleichzeitig aber auch zueinander in
Vom Standpunkt der Fundamen-taltheologie, der Bibelwissenschaft und der Psychotherapie reflektiert der vorliegende Band das Problem des Leidens in seinen vielfältigen Formen. Allen drei Beiträgen ist gemeinsam, sich dem Thema be-hutsam und fundiert zu nähern sowie billige Antworten zu vermei-den. Auch einer verklärenden Lei-densmystik erteilen die Autoren eine Absage. Sie unternehmen viel-mehr den Versuch, an einen christ-lichen Horizont heranzuführen und so efne persönliche Auseinander-setzung zu ermöglichen.Nicht das Kreuz, sondern der Gekreuzigte, der aus dem Grab gerufen wurde,
Im vierten Band seines pastoral- theologischen Entwurfes intensi- viert Paul Michael Zulehner das Gespräch mit der modernen Welt: Pastorale Futurologie heißt er. Die Themen Frieden, Umwelt, Ge- schlechterrollen und Medien cha- rakterisieren das gesellschaftliche Heute. Die Kirchen sind mit diesen Realitäten verwoben, sei es als „Mitschuldige", sei es als Trägerin- nen eigenständiger Antworten. Mit seinen Schlußfolgerungen knüpft der Autor an die prophetische Tra- dition der Eibel an, die neben der aufrüttelnden Mahnrede auch die Zeichenhandlung, bewußte Provo- kation also, kennt.
Diverse Erzählungen, hauptsäch- lich der Synoptiker, in denen die nachösterlichen Gemeinden auf das Leben Jesu zurückblicken sowie solche der Apostelgeschichte und ihrem Bild von der Ausbreitimg des Glaubens über die gesamte Welt sollen in diesem Band der Elemen- tarbibel in einfacher Sprache nach- erzählt werden. Den teilweise ge- strafften, zumindest aber doch recht eng am biblischen Original orien- tierten Abschnitten sind zahlreiche Illustrationen in naivem Stil beige- geben, die manchmal auch eine Brücke ins Heute schlagen sollen. Aufs Ganze gesehen bewirkt zwar die Bebilderung
Die Bibel erzählt Geschichte aus der Sicht von Glaubenden. Histori- sche Hintergründe, religiöse Vor- stellungen und Praktiken, Selbst- verständliches in der Sicht damali- ger Leser müssen dem heutigen Menschen oft erklärt und nachge- liefert werden. Werner Laubi will aber mehr, als gängige Kommenta- re versuchen. So stellt er zwar jeder von ihm ausgewählten Perikope aus dem Leben Jesu fundierte Sachin- formation voran, erzählt dann aber die Geschichte neu. In sie hinein verwebt er jenen Erfahrungshin- tergrund, der einst nicht erzählt zu werden brauchte. Der Zuhörer soll in diese
Von „kleinen Leuten" des Neuen Testaments will Erich Läufer erzählen. „Klein" nicht deshalb, weil sie es sozial wenig weit gebracht hätten, sondern weil sie nebenbei, oft nur in einem einzigen Satz erwähnt, ins Licht der urchristlichen Geschichte treten. Wer erinnert sich beispielsweise schon an Tabita, Rhode, Agabos oder Elymas, wenn er an das Neue Testament denkt?Die knappen Angaben baut Läufer durch realienkundliches Material und nicht zuletzt durch einiges an Phantasie zu kurzen Personenschilderungen aus. Sein Vertrauen, besonders in die Historizität der
Menschen aus dem engsten Kreis um Jesus, den Zwölf sowie jenen Frauen, die ihm von Anfang an Be- gleiterinnen waren, spürt Klaus Mertes in diesem Band nach. Weni- ger die Neugier an historischen De- tails treibt ihn dabei als der Wunsch, im Nachvollzug des Ringens jener Menschen um den Glauben beim Leser ein tieferes Eindringen in das Geheimnis Jesu zu bewirken. Die Porträts sind ein Versuch, sich mit auf den Weg zu machen von enthu- siastischer Begeisterung an der Ge- stalt Jesu in die Unsicherheit ent- täuschter Erwartungen bis zum Be- greifen der Passion als Erweis der Liebe Gottes zum
Kein zweites Mal vermag man in den gleichen Fluß zu steigen, be- merkte schoo, Heraklit, und da nun alles fließt, ist der Entwurf einer „Praktischen Theologie" keinleich- tes. So erlauben nach Paul M. Zu- lehner eine beständig sich ändern- de Welt sowie eine sich im Um- bruch erlebende Kirche weder ei- nen Entwurf der Pastoraltheologie noch situationsgebundene Einzel- antworten. Nötig erscheinen zu- nächst vielmehr Grundkoordinaten pastoralen Wirkens.Eine Fundamentalpastoral ist gefordert, die danach fragt, ob kirchliches Handeln der Praxis Jesu entspricht und somit zielsicher
Das „kirchliche" Evangelium, jenes nach Matthäus, analysiert der Paderborner Neutestamentier Jo- sef Ernst auf der Suche nach dem dahinterstehenden Autor. Gekonnt wird der heutige Forschungsstand aufbereitet und zu einer fundierten Darstellung der literarischen wie theologischen Konzeption des Matthäus entfaltet.Aus dem Befund entsteht das Porträt eines weitsichtigen Theolo- gen, der einer durch unterschiedli- che Konflikte tief verunsicherten Gemeinde ihre Tradition erhalten, zugleich aber neue Wege weisen wollte. An jener Geisteshaltung und dem Mut eines Verantwortlichen in einer
Gedanken zum christlich-jüdi- schen Dialog macht sich der Ältte- stamentler Norbert Lohfink, und zwar anhand des biblischen Bun- desbegriffs. Gekonnt zeichnet er das Verständnis von „Bund" im Alten, besonders aber im Neuen Testa- ment nach, um dann die für die Ju- gend wie für Christen entscheiden- de Frage zu stellen, wann nämlich der in Jer 31 verheißene Neue Bund realisiert wurde. Hier plädiert Lohfink dafür, daß zwar bereits mit der Heimkehr der Juden aus dem Exil die Schaffung des neuen Herz- ens begann, dies den Glauben an die eschatologische Erfüllung der Verheißung in der
Das Verlangen nach ganzheitlichem Heil gehört zu den tiefsten Sehnsüchten des Menschen. Aus ihrer Erfahrung als Pfarrvikarin und Psychotherapeutin versucht die Autorin Wege dahin zu zeichnen. Selbstentdeckung mit Bibeltexten ist dabei ihr Programm. Konkret handelt es sich um kurze Meditationen, vermengt mit Berichten aus ihrer therapeutischen Praxis, mit Hilfe derer sie zu Heilung, Öffnung und Wachstum beitragen will. „Phantasieübungen“ schließen sich jeweils an. Heil stellt sich in erster Linie als ein Prozeß des In-Ein-klang-Kommens mit sich selbst, den Mitmenschen, aber auch der
„Christus gehört nicht den Christen, sondern der Welt.“ Unter dieser Prämisse begeben sich die Autoren des vorliegenden Sammelbandes auf die Suche nach der mannigfaltigen und für den Laien überraschend starken Rezeption der Gestalt und Lehre Jesu außerhalb des christlichen Traditionsstromes. Hinduismus, Buddhismus und Islam stehen neben religiösen Gruppierungen, welche in näherer Vergangenheit in Amerika, Asien und Europa entstanden sind (etwa Mun, Bhagwan, Hare Krishna, Neuapokryphen), im Blickfeld. Auch die anthroposophische Interpretation Rudolf Steiners wird beleuchtet. Die
Im Trend des neuen Interesses der Geschichtswissenschaften für den Alltag des „kleinen Mannes“ wendet sich der vorhegende Sammelband dem Phänomen der „Volksfrömmigkeit zu“. In acht wissenschaftlich fundierten Beiträgen mit im einzelnen recht unterschiedlichen Akzentsetzungen spannt sich der Bogen von der Antike (Ägypten, Griechenland, Rom) über das christliche Mittelalter bis zu Barock und Pietismus im Europa der NeuzeitIntention des Werkes ist jedoch nicht die zusammenhängende Darstellung einer Entwicklungsgeschichte oder einfach die Beschreibung unterschiedlicher
Li derKommentarreihe „DieNeue Echter Bibel“ hat Jacob Kremer, der katholische Ordinarius für Neues Testament an der Universität Wien, seine Auslegung des Lukas-evangehums vorgelegt Wie die gesamte Reihe ist auch dieser Band bemüht, die Ei-gebzüsse modemer Bibelwissenschaft an einen breiten Leseriareis weiterzugeben, ohne sich im exegetischen Detail zu verheren.Anhand des jeweils parallel abgedruckten Bibeltextes - nach der Einheitsübersetzung - erläutert Kremer zunächst stets Probleme der einzelnen Verse, um sich daim der theologischen Aussage des Evangelisten sowie der Verankerung
Zur Vertiefung von Spiritualität \md Gebetsleben bietet das Cani-siuswerk ein von zwei Ordensleuten erarbeitetes Jugendbrevier an. Im Geiste langer kirohhcher Tradition ermutigt das im ZweirWochen-Zyklxis gehaltene Morgen- bezie^ himgsweise Abendlob junge Menschen zu gebetsorientierter Strukturierung des Tages und will dazu eine Hilfestellung bieten. Einfüb-. rungen zu den Psalmen, Meditationsbilder sowie Gebete und Besinnungstexte ergänzen das Bändchen.Würde man sich in letzterer Gruppe entsprechend der Verunsiche-nmg in den Entwicklungsjahren auc£ den einen oder anderen Text wünschen,
Mit Hilfe tiefenpsychologischer Paradigmen versucht Stefan Schmitz fünf Gestalten des Neuen Testaments, vom blinden Bartimäus bis zur Samariterin am Jakobsbrunnen, zu analysieren. Diese Erzählungen reflektieren für ihn seelische Prozesse einer Gotteserfahrung, die psychologisch zu entschlüsseln sind. Die Tiefenpsychologie soll die Brük- ke schlagen, so daß aus alten Texten wieder Gottes uns betreffendes Wort wird.Ob Zachäus schizoiden Charakters war und der „verlorene Sohn“ ein klinischer Hysteriker, ist eine medizinische Frage; ob als Interpretationsregel gelten darf, alle
Vor über achtzig Jahren unternahm der Protestant Albert Schweitzer den Versuch, durch eine Artikelserie in einer Kirchenzeitung einem breiteren, teilweise skeptischen, teilweise uninformierten Kreis von Gläubigen wissenschaftliche Erkenntnisse seiner Zeit über das Neue Testament zu vermitteln. Diese 33 „Gespräche“ liegen nun in Buchform vor.Nicht bloß als Abschnitt in der Theologiegeschichte sind Schweitzers Darlegungen noch immer interessant — es empfiehlt sich, das Nachwort als Einführung zu lesen -, eine Faszination geht vielmehr von der Behutsamkeit aus, mit der der Arzt und
Aus dem Ansatz moderner Soziologie heraus unternimmt Gerd Theißen einen beachtenswerten Versuch, jene Rahmenbedingungen zu erheben, innerhalb derer sich Jesus und seine Bewegung als Phänomen konkreter ökonomischer, politischer, ökologischer und, kultureller Gegebenheiten ihrer Zeit ausweisen lassen.So bewußt der Autor die Jesusbewegung als eine Antwort auf die tiefe Krise des Judentums der Zeitenwende neben die anderer jüdischer Gruppen stellt, hält er sich methodisch exakt an die Grenzen seiner Betrachtungsweise und läßt Religion dadurch nicht in Soziologie aufgehen. Im Gegenteil,
Auf die Suche nach dem wirklichen Jesus und seinem Gottesbild begibt sich Karl Herbst; streng wissenschaftlich soll alles ausgeschieden werden, was spätere Überhöhung zum himmlischen Christus darstellt. So wird aus der Taufe Jesu ein inneres Erleben, im Verlauf dessen Jesus von der Vorstellung eines rächenden Richtergottes befreit wird und Gott ihm mitteilt: „Ich hab' dich sehr gern.“Jesus verkündet dann sein neues Gottesbild, aktiviert bei Heilungen psychosomatische Ab-wehrkräfte und so weiter. Er stirbt auch nicht am Kreuz, sondern wird durch eine Verkettung von Zufällen scheintot
Posthum wurden nun 37 Predigten zu Sonn- und Feiertagen des verstorbenen Bibelwissenschaftlers Claus Schedl einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seinem Fach tief verbunden, konzentriert sich das Interesse des Autors ganz auf die für die Liturgie zusammengestellten Lesungen. Immer wieder gelingt ihm die thematische Einheit der vorgelegten Texte herauszustellen, ein Stück biblischer Theologie aus ihnen zu formen und so die befreiende Botschaft Gottes in den Schriften des Alten und des Neuen Bundes aufleuchten zu lassen.Dankbar vermißt man jedwedes Moralisieren und die
Dem Prozeß gegen Jesus in den Passionsberichten der Evangelien widmeten die katholischen Exegeten des deutschen Sprachraumes ihre letztjährige Arbeitstagung. Der vorliegende Band bietet die Hauptreferate dieser Tagung, bereichert durch eine Zusammenstellung der wichtigsten Literatur. Der derzeitige Forschungsstand zu den großen Problemkreisen, zur Frage nach der literarischen Entwicklung der Texte, der theologischen Akzentuierung durch die einzelnen Evangelisten und nach der historischen Zuverlässigkeit standen zur Debatte.Minutiös zur Darstellung gelangte auch der rechtshistorische
Vor wenigen Wochen hat die Christenheit eine Kirchenspaltung miterleben müssen. Es ist das eingetreten, was Karl Barth als einen Skandal für die „üriä ec-clesia“ bezeichnet hat. Mit dier sem Zitat leiten die Autoren dieses Buch ein, das um eine Lösung für das Problem ringt, daß es Situationen gibt, in denen Gemeinschaft um der Wahrheit des Glaubens willen aufzukündigen ist, andererseits Verweigerung der Gemeinschaft die Wahrheit des Glaubens an den einen und unteilbaren Christus zerstört.In einer eingehenden Analyse des neutestamentlichen Befundes wird verdeutlicht, daß diese
Wissenschaftlich fundiert skizziert der Alttestamentler Josef Schreiner die theologische und literarische Entwicklung des De-kaloges, macht die Verbindungen zum alten Orient deutlich und arbeitet das Grundprinzip alttesta-mentlichen Gesetzesverständnisses heraus: am Anfang von Glaube und Gesetz Israels steht die Heilszuwendung Jahwes in der Herausführung aus Ägypten.Wo von den Forderungen Gottes gesprochen wird, muß also zunächst seiner Gnadenzuwendung gedacht werden, wie dies auch in beiden Fassungen des De-kaloges geschieht. So sind die Zehn Gebote nicht Pflichtenkatalog, sondern das
In exegetisch genauer und verständlicher Weise arbeitet Gerhard Lohfink in dieser Sammlung von Aufsätzen die Dringlichkeit der Frage nach den Adressaten der Bergpredigt heraus. Der Darstellung von Matthäus folgend sieht er weder den isolierten einzelnen noch die gesamte Welt, auch nicht eine Elite innerhalb der Kirche von den radikalen Forderungen der Bergpredigt unmittelbar in die Entscheidung gerufen, sondern die Kirche in ihrer Gesamtheit.An sie allein ergehe zunächst der Ruf, der Welt das Faszinosum einer Kontrastgesellschaft vorzuleben, durch die erkennbar werde, wie Gott schon immer
Der Neutestamentier Klemens Stock legt nun seine Betrachtungen zum. „theologischsten“ der Evangelien, zum Johannesevangelium, vor. Die einzelnen Abschnitte gliedern sich in notwendige Vorinformationen historisch-kultureller Art, den die Pe-rikope ausleuchtenden Hauptteil sowie eine abschließende Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen.Abschließend reiht Stock einige Fragen an, die er als Anregungen zum persönlich vertiefenden Meditieren für den Leser verstanden wissen will. Auf diese tiefere Sicht hin hat Stock auch sein Werk ausgerichtet und versucht so, den Mittelweg zwischen einer
In zwei großen Abschnitten suchen die Autoren dieses Bandes das Turiner Grabtuch als authentisches Leichentuch Jesu zu erweisen. Die naturwissenschaftlichen Analysen (Textilbefund, Medizinische Untersuchung et cetera) liefern die Argumente, das Turiner Grabtuch nicht als später entstandenes Kunstwerk, sondern als Leichentuch aus der Zeit Jesu zu qualifizieren. Daß es das Leichentuch Jesu sei, wird durch Vergleich des Tuches mit den Passionsberichten zu untermauern versucht.Der pointiert affirmativen Darstellungsweise wird man sich in diesem Teil nicht anschließen können. Daß das Turiner