Es gibt Christen, die pausenlos und unermüdlich für das Reich Gottes tätig sind. Wohl ihnen, wenn sie und ihre Umgebung es aushalten! Im allgemeinen hat aber der Mensch Erholungszeiten nötig. Gott selbst hat einen Ruhetag in deT Woche vorgeschrieben, Er, der die menschliche Natur erschaffen hat und weiß, was sie leisten und was sie nicht leisten kann.Es wäre gut, wenn wir diese Pflicht zur Erholung ernst nähmen. Manche Schwierigkeiten im geistlichen Leben würden verschwinden — und wir würden vielleicht viel höflicher sein. Der Leib ist das Werkzeug der Seele. Wenn diesem lebendigen
Ist Heiterkeit eine Tugend? Und ob das eine ist! Eine Prachttugend sogar! Schon deshalb, weil zur wahren Heiterkeit viel Selbstverleugnung gehört. Wir finden ja leider recht wenig Anlaß im Leben dazu, zur Heiterkeit nämlich. Das wollen wir gleich anfangs feststellen: wer darauf wartet, daß er von außen zur Heiterkeit angeregt wird, der wird vielleicht erst am Totenbette ein müdes, aber ehrlich heiteres Lächeln aufbringen. Da ist er nämlich dessen gewiß, daß ihm nun das Paket von Mißerfolgen, Enttäuschungen, Bitternis und Trübsal, das man Leben nennt, von den Schultern genommen
Der österreichische lesuit Michael Horatczuk, dessen Bücher „Hier lacht der Aszet“ und „Lahme gehen zu Gott“ zu den erfolgreichsten Werken der letzten zwei lahre gehörten, gibt soeben sein drittes Buch, „Schlagworte auf dem Seziertisch“, heraus (Verlag Herold, Wien, 152 Seiten, Preis 46 S). Den folgenden Artikel haben wir diesem Werk entnommen.
Kleinkinder pflegen immer wieder ihren Ball aus dem Kinderwagen zu werfen, und werden dann gescholten. Mit Unrecht, sagt der Seelenforscher, sie tun es ja nicht aus Bosheit, sondern aus Bewegungsfreude oder Wirklust. Später kommt dann das Laufen, Kriechen, Klettern an die Reihe, noch später der Sport, der Tanz, das Basteln und das Stricken von vielen Wollwesten, auf geistigem Gebiet Scherzfragen, Quiz, Kreuzworträtsel, Teste und Witze. Grundzug ist immer die Freude am Tun selbst, die Wirklust. Ziel und Zweck sind dabei gar nicht so wichtig. Man kann sie hineinschwindeln, als Kulisse für
Fehlende HemmungJedes Uhrwerk hat eine weise Vorrichtung: die Hemmung. Sie verhindert, daß die gestaute Kraft der Feder sich auf einmal auswirkt. Ist sie beschädigt, dann saust das Uhrwerk, die Zeiger drehen sich wie rasend, der Sekundenzeiger schnellt von seiner Achse, und dann ist alles tot. Die Schleuse vor einem Stausee wirkt ähnlich. Immer ist das Ziel einer Hemmung: eine gestaute Kraft zu sinnvoller Arbeit zu bringen. Der Mensch hat nun viel gestaute Kräfte, er braucht also auch eine Hemmung. Ohne sie gibt er sich bald aus.Diese Hemmung scheint manchen von Natur aus zu fehlen.
Plötzlich krachte ein Schuß aus dem Dunkel. Der Mann, der soeben noch ruhig dahingeschritten war, warf beide Arme hoch und fiel dann schwer auf das Gesicht... : so könnte ganz gut ein Kriminalroman anfangen. Schüsse aus dem Dunkel sind ja gewöhnlich eine kriminelle Angelegenheit. Nun muß man aber nicht unbedingt dazu eine Pistole verwenden. Man kann auch mit Feder und Papier, ja sogar mit bloßen Worten prächtig schießen und treffen.Böse Menschen werfen frommen Leuten manchmal vor, sie seien feig. Im großen und ganzen ist das ein ungerechter Vorwurf, denn schon zur Frömmigkeit
Aschermittwoch. Ich habe heute meinen hochwürdigen Beichtvater wechseln müssen. Als ich nach einer längeren Beichte ihm einen Zettel mit meinen Vorsätzen für die Fastenzeit überreichen wollte, zur Einsichtnahme, da wies er ihn zurück und sagte; „Sie sehen doch, daß draußen noch eine Menge Leute wartet, machen Sie das mit Gott ab.” — Die Vorfall hat meine Sammlung sehr beeinträchtigt, um so mehr, als die Bedienerin zuspätkam und dadurch die ganze Tagesordnung gestört wurde. Sie sagte, ihr Kind sei krank. Ich halte das für eine Ausrede. Ich muß sie übrigens einmal fragen, ob
Untertreiben ist das Gegenteil von Ueber- treiben und daher eine Tugend, denn Ueber- treiben ist keine. Das klassische Land der Untertreibung soll England sein. Ein Mitbruder erzählte mir, daß er an einem Hochsommertag in ein Eisenbahnabteil stolperte, triefend, lechzenden öaumens, und dies in doppeltem Ausmaß als gewöhnlich, weil er zwei schwere Koffer zu schleppen hatte. Da saß er nun keuchend auf seinem Platz, ihm gegenüber ein würdiger Engländer mit Schweißperlen im Antlitz. Da mein Mitbruder ein Ausländer war, wollte er ein Gespräch anknüpfen und behauptete: Eine entsetzliche
Wir meinen hier nicht eine besonders tiefe Gottesverehrung; sondern die weibliche Unart, an kirchlichen Gewändern überall Spitzen anzunähen. Es ist zunächst unpraktisch. Auf die Spitzen an der Alba steigt man gerne drauf, und dann schleppt man die abgetretene Spitze hinter sich her. Mit den Spitzen an den Aermeln bleibt man an Kanontafeln, Tabernakelschlüsseln, Speisekelchdeckeln und gotischen Kelchen hängen. Manche Speisegitter sind spitzenfeindlich eingestellt, sie stecken boshaft allerlei Verzierungen hervor, die Spitzen verhaken sich und dann gibt’s beim Weitergehen ein häßliches