Walter Benjamnins Essay "Kapitalismus als Religion" wird zur Zeit neu entdeckt. Eine gefährliche Renaissance.Walter Benjamin - Ikone philosophischer Gnosis bzw. negativer Theologie - wird zur Zeit als Kronzeuge der religionskritischen Modernitätskritik neu entdeckt: So thematisiert der vom Soziologen und Niklas-Luhmann-Schüler Dirk Baechler publizierte Sammelband "Kapitalismus als Religion" den Kapitalismus als (quasi-)religiöses System.Zur Vorgeschichte: Der Philosoph Benjamin schrieb 1921 einen kurzen Text mit dem oben genannten Titel, indem er den Kapitalismus als die
Die ästhetische Religion der radikalen Avantgarde und ihre Verquickung mit den totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts.Kasimir Malewitsch sah sich als Begründer einer neuen Religion: "Viele Jahre lang war ich mit meiner Bewegung der Farben beschäftigt, während ich die Religion des Geistes beiseite schob; inzwischen sind 25 Jahre vergangen und nun bin ich zurückgekehrt oder in die religiöse Welt eingegangen. [...] Ich besuche Kirchen, blicke auf die Heiligen und die gesamte geistige Welt, und da sehe ich in mir, oder vielleicht in der ganzen Welt, dass der Wechsel der Religionen
"Religion in der Politik" wurde nach dem 11. September auch vordergründig zum Top-Thema. Doch unterschwellig ist die Frage nach der politischen wie der politisierenden Religion schon längst virulent - und betrifft alle Religionen. Das furche-Dossier bietet dazu Anhaltspunkte - aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Zusammenhängen: * Nationalismus als die "Religion" des aufgeklärten Europa (Seite 13f),"Seht das Blut des Bundes, den Jahwe mit euch auf Grund dieser Satzung geschlossen hat." MosesDie Moderne ist vor allem geprägt von den Ideen des Nationalismus. Diese Epoche kann als das