Das Volk hat den Verführer vorgeführt, abgewählt, in den Abgrund getreten - und hat ihn verinnerlicht. Denn Jörg Haider verschwindet nicht. Er setzt sich fest in den Hirnen, den Nieren, den Bäuchen von Generationen.Mit Jörg Haiders Abgang ist der Spuk vorbei. Österreich ist wieder frei - bescheiden triumphiert Wolfgang Schüssel, stellt sich als Symbol der Wiederherstellung der Zweiten Republik dar; er heilt alle Wunden, reinigt die Symbole Österreichs, die von Haider durch den Schmutz gezogen worden waren, die Fahne glänzt wieder rot-weiß-rot, die Hymne ergreift uns, als hätten wir
Beim ersten Hinhören scheint so ein „Hemmajubiläum" eine dubiose Sache zu sein. Was kann eine Diözese tun, wenn der 700 Jahre zurückliegenden Seligsprechung imd der vor 50 Jahren erfolgten Heiligerklärung ihrer „Stifterin" zu gedenken ist?Heiligenverehrung im christlichen Sinn meint nicht das Anbeten von Statuen oder Bildern. Der Heilige ist für den Christen einBürge dafür, daß das Christentum nicht bloß eine romantische Ideologie ist, sondern bedeutet ihm: was du glaubst, kannst du noch authentischer leben. Keine Ausrede gilt, du kannst es vollkommen authentisch tun.Deshalb ist
Angesichts des Priestermangels ist die Kirche der Gegenwart gezwungen, ernsthaft nachzudenken. Sie muß dies mit aller Konsequenz im Blick auf ihren Auftrag tun und solcherart zugleich die zentrale Frage stellen: Können wir mit den gegebenen Mitteln einer agnostischen Welt glaubhaft machen, daß der Sinn unserer Nachfolge der unbegreifliche, geheimnisvolle Gott ist, der sich der Geschichte unwiderruflich und wahrheitsstiftend selbst mitgeteilt hat? Anders gesprochen: Haben wir ein ausreichendes Potential an Menschen, die das mit ihrer ganzen Existenz tun? Und wenn nicht: Haben wir alles uns