In Stift Klosterneuburg bei Wien dreht sich vieles um den Wein, den
Tourismus und die Kultur. Für die Augustiner Chorherren, die 2014
auch das 900-Jahr-Jubiläum des Stiftes feiern, steht dennoch die
Seelsorge im Mittelpunkt.
Nach 100 Jahren wird das Islamgesetz erneuert. Der Entwurf dafür ist an vielen Stellen allerdings noch eine Baustelle. Ein Gespräch mit dem Religionsrechtler Richard Potz.
Eine FURCHE-Diskussion über Chancen und Erfordernisse von Integration und interreligiösem Dialog zwischen Muslimen und Christen.Obwohl der Islam in Österreich eine lange Tradition hat, ist das Thema der Integration von Muslimen aktuell wie kaum zuvor. Die FURCHE hat mit Nadire Mustafi, Astrid Ingruber und Ednan Aslan über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Integration und des interreligiösen Dialogs gesprochen.Die Furche: Zu Beginn eine Bestandsaufnahme: Inwiefern entspricht Ihrer Erfahrung nach das in Österreich vorherrschende Bild des Islam der tatsächlichen Lebensrealität
Mit der Exkommunikation der "Wir sind Kirche"-Vorsitzenden Martha
Heizer sind die Reformbewegungen in der katholischen Kirche
Österreichs zum ersten Mal seit längerem auch außerhalb der Kirche
wieder im Gespräch. Eine Bestandsaufnahme.
Es gibt kaum Publikationen über Pfingstkirchen, die ohne einen Verweis darauf auskommen, dass es sich dabei um die am schnellsten wachsende Religion oder zumindest die am schnellsten wachsende Strömung des Christentum handelt. Von Zahlen untermauert wird diese Feststellung schon seltener - halbwegs verlässliche globale Studien sind schließlich sehr aufwändig. Und sie leiden, wenn sie dann doch angegangen werden, oft unter Unschärfen und Generalisierungen vermeintlicher Trends. In Bezug auf die Pfingstbewegung kommt hinzu, dass diese aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte schwer statistisch
Im Jahr 2010 verbrachte Lisa K. fünf Wochen auf den Philippinen. Als sie zurückkam, war sie ein anderer Mensch als vorher. Sie sei auf der Suche gewesen nach einem Sinn in ihrem Leben, sagt die heute 25-Jährige. Was Pfingstkirchen sind, wusste Lisa damals nicht. Das Christentum war für sie etwas Verstaubtes.Dann kam das Auslandssemster in Spanien. Einige der Menschen, die sie dort kennenlernte, waren Pfingstler und Lisa begann aus reiner Neugier, sie zu Gottesdiensten zu begleiten. Als eine der neuen Freundinnen wenig später wegen einer Ausbildung an einer Bibelschule auf den Philippinen
Wenn die Politik in der Biografie eines Nichtpolitikers eine Rolle spielt, dann hat dieser meist eine Geschichte zu erzählen. Beim Theologen und Religionswissenschaftler András Máté-Tóth ist das der Fall. Nach Grundschule, Gymnasium und Wehrdienst tritt der 1957 geborene Südungar ins Priesterseminar von Szeged ein und beginnt das Theologiestudium: so ist seinem Lebenslauf zu entnehmen. Dann steht dort: "Am 15.03.1982 musste ich aus politischen Gründen das Priesterseminar und die Hochschule verlassen und konnte mein Studium nur als außerordentlicher Hörer fortsetzen."Er sei damals
Die jahrelange Forderung der muslimischen Gemeinde Österreichs nach einer theologischen Ausbildung auf Universitätsniveau könnte bald Realität werden. Auf politischer Ebene festgeschrieben wurde das Anliegen erstmals 2012 durch das "Dialogforum Islam“. Im Herbst des vergangenen Jahres fand es schließlich auch im Regierungsprogramm seinen Niederschlag. Die Einrichtung eines islamisch-theologischen Bachelorstudiums an der Universität Wien solle weiter unterstützt werden, heißt es dort.Seit Anfang 2013 arbeitet eine Plattform unter der Leitung Ednan Aslans an der Umsetzung. Ein
Ab dem Jahr 2015 plant die Universität Wien islamische Theologie als Studium anzubieten. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits unter der Leitung des Religionspädagogen Ednan Aslan. Die FURCHE sprach mit ihm über die größten Herausforderungen dieses Vorhabens.Das Gespräch führte Michael WeißIslamische Theologie im europäischen Kontext - das hat in den vergangenen Wochen immer wieder für Aufsehen gesorgt: In Deutschland verlangen muslimische Verbände die Absetzung des Leiters für Islamische Theologie an der Universität Münster und FURCHE-Gastautors Mouhanad Khorchide. In
Am 17. Jänner begehen die Christen den Tag des Judentums. Der Wiener Judaist und Theologe Gerhard Langer ist - wissenschaftlich - in beiden Religionen zu Hause.* Das Gespräch führte Michael WeißGerhard Langer, Vorstand des Instituts für Judaistik der Universität Wien, im FURCHE-Interview zum "Tag des Judentums“ über die Aufgabe der Judaistik, das Verhältnis zur Theologie und den jüdisch-christlichen Dialog.Die Furche: Das Judentum gehört im allgemeinen Sprachgebrauch zu den Weltreligionen. Aber ist es überhaupt zutreffend, von einer Religion zu sprechen?Gerhard Langer: Ich würde
"Was ich mir gewünscht habe, und was ich gefunden habe, ist, dass ich in einer Art Seilschaft unterwegs bin“, sagt Sr. Melanie Wolfers. Seit neun Jahren ist die Philosophin und Theologin aus Deutschland Mitglied des Ordens der Salvatorianerinnen in Österreich - und den meint sie auch, wenn sie von einer "Seilschaft“ spricht. "Wenn ich am Berg unterwegs bin, dann ist in einer Seilschaft anderes möglich, als wenn ich mich allein auf den Weg mache“, sagt Wolfers. "Da werde ich von anderen gesichert und ich sichere die anderen, man kann andere Aufstiege wagen und größere Spalten
Reformen in der Erzdiözese Wien: Die einen fordern die
Diözesanleitung zu Entscheidungen auf, Theologe Zulehner plädiert
hingegen dafür, Strukturreformen auf Eis zu legen, bis Rom den
"Rahmen" umgebaut hat.
Rund um die Anerkennung der "Islamisch-alevitischen Glaubensgemeinschaft in Österreich“ herrscht juristisches Chaos aus Anträgen und Beschwerden verschiedener Gruppierungen.Die "Islamisch-alevitische Glaubensgemeinschaft“ (ALEVI) wird schon bald eine gesetzlich anerkannte Religionsgesellschaft sein. Eine entsprechende Verordnung von Bundesministerin Claudia Schmied ging am 8. April in Begutachtung und wird voraussichtlich Anfang Mai in Kraft treten. Ganz so einfach ist die Sache allerdings nicht, denn rund um die Anerkennung der Aleviten herrscht ein juristisches Chaos, das nicht zuletzt
An der Universität Potsdam wird mit Herbst 2013 die neue "School for Jewish Theology“ etabliert. Erstmals im deutschsprachigen Raum wird damit eine Rabbiner-Ausbildung auf Universitätsebene ermöglicht.Wenn in den nächsten Wochen an der Universität Potsdam Professuren für "Bibel und Jüdische Bibelauslegung“ oder für "Jüdische Liturgie und Ritualvergleich“ ausgeschrieben werden, dann ist das eine Premiere für den gesamten deutschsprachigen Raum. An der Philosophischen Fakultät der Universität soll nämlich ab dem Wintersemester die neue "School for Jewish Theology“ ihre
Die Freikirchen in Österreich stehen - überraschend vor der Anerkennung als gesetzliche Religionsgemeinschaft. Die katholische Kirche unterstützt das.Johannes Fichtenbauer ist zufrieden. Jahrzehnte lang hat sich der Wiener katholische Theologe um den Dialog mit den sogenannten Freikirchen bemüht, jetzt könnten seine Bemühungen zumindest in Bezug auf die staatliche Anerkennung Früchte tragen. Fichtenbauer war maßgeblich an jenem Prozess beteiligt, der dazu führen könnte, dass die "Freikirchen in Österreich“ in den kommenden Monaten in den Rang der "gesetzlich anerkannten Kirchen
Das neue Israelitengesetz offenbart entscheidende Defizite im gesamten österreichischen Religionsrecht, meint der Experte Richard Potz.Das neue Israelitengesetz sorgt für Aufregung. Der reformjüdische Verein "Or Chadasch“ ist besorgt über seine rechtliche Stellung innerhalb der neuen offiziellen Vertretung der Israelitischen Religionsgesellschaft und macht medial lautstark darauf aufmerksam. Unterstützung bekommt er von zahlreichen liberalen Rabbinern und Rabbinerinnen aus dem Ausland, die sich an die heimische Politik wenden.Die Furche: Herr Potz, wie beurteilen Sie das neue
Das Anerkennungsrecht für Religionen ist seit Jahren juristische Baustelle. Eine Chronologie der letzten Hürden bis zur derzeit letzten Etappe.Der 10. Jänner 1998: Das "Bundesgesetz über die Rechtspersönlichkeit von religiösen Bekenntnisgemeinschaften“ vulgo "Sektengesetz“ tritt in Kraft. Anlass sind die Anerkennungsbemühungen von Scientology und den Zeugen Jehovas. Die Eckpunkte: Um anerkannt zu werden, muss eine religiöse Gruppierung von nun an auf eine mindestens 20-jährige Geschichte in Österreich verweisen können, zehn Jahre davon als "religiöse Bekenntnisgemeinschaft“.
Fuat Sanaç, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, fastet seit seinem fünften Lebensjahr. Nur ein einziges Mal hat er nicht bis zum Sonnenuntergang durchgehalten.Bloß ein einziges Mal hat Fuat Sanaç das Fasten-Gebot im Ramadan in seinen 57 Lebensjahren missachtet: "Als ich noch ein Kind war“, erzählt der neue Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich der FURCHE, "habe ich einmal fünf Minuten vor dem Fastenbrechen eine Süßigkeit gegessen.“Wenn Sanaç über den Ramadan spricht, dann hören sich seine Aussagen an wie aus dem Lehrbuch. Das Fasten
Helmut Schüller und die Pfarrer-Initiative dringen weiter auf Reformen. Ihr Aufruf zum Ungehorsam stößt aber nicht nur auf Zustimmung.Es ist eigentlich ein unscheinbares Dokument - nicht einmal 2500 Zeichen lang und veröffentlicht auf einer Internetseite, die kaum öffentliches Interesse generiert. Trotzdem zieht der "Aufruf zum Ungehorsam“, den die Pfarrer-Initiative am 19. Juni auf ihrer Homepage veröffentlicht hat, weite Kreise in der katholischen Kirche Österreichs. "Eigentlich wollten wir den ‚Aufruf‘ vornehmlich unseren Mitgliedern kommunizieren“, sagt Obmann Helmut
Die Herbert Haag-Stiftung vergibt jährlich den Preis für Freiheit in der Kirche. Doch einer der 2011 auserkorenen "Freiheitskämpfer“ lehnt dankend ab.Die Tschechoslowakei nach dem zweiten Weltkrieg: Am 26. Mai 1946 gewinnt die kommunistische Partei die Wahlen, zwei Jahre später kommt es zur endgültigen Machtübernahme. Die katholische Kirche hat damit ausgedient - zumindest offiziell.Papst Pius XII. erteilt in den 50er-Jahren den Auftrag, eine Untergrundkirche zu bilden, Priester und Bischöfe werden geheim geweiht. Einer von ihnen ist Felix Maria Davídek. Zugunsten einer besseren
Die katholische Kirche Steiermark lud zu einem offenen "Diözesangespräch“: Engagierte kamen, die erhofften Kirchenskeptiker hingegen blieben aus."Offen über Kirche reden“ hieß es am Freitag in der Steiermark. Die Diözese Graz-Seckau lud an sechs Standorten zu Regionaltreffen des sogenannten "Diözesangesprächs“. Zusammen mit der neuen Homepage www.katholische. kirche-steiermark.at und der Steirischen KirchenInfo, die regelmäßig in die steirischen Haushalte flattert, soll dieses eine "umfassende Kommunikationsoffensive“ bilden - als Reaktion auf die Rekordaustrittszahlen im Jahr
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen beklagte die koptische Gemeinde Wiens gemeinsam mit prominenten Vertretern anderer Konfessionen die Opfer des Attentats von Alexandria.Uniformierte Beamte mit Sturmgewehren sind auf Österreichs Straßen ein seltener Anblick. Am vergangenen Sonntag standen gleich mehrere rund um die koptische Kirche im 22. Wiener Gemeindebezirk Wache. Seit im Internet die sogenannte "Todesliste“ aufgetaucht ist, auf der sich auch die Namen von 15 österreichischen Kopten befinden, ist Christenverfolgung auch hierzulande Realität geworden. Die Kirchenbesucher müssen
Österreichs Aleviten wurden letzte Woche vom Staat als religiöse Bekenntnisgemeinschaft anerkannt. Allerdings nur ein Teil von ihnen. | Eine komplexe Lage, die durch das heimische Religionsrecht ebenso hervorgerufen wird wie durch die Uneinigkeit unter den Aleviten.Österreichs Aleviten haben einen Sieg errungen. Der Verfassungsgerichtshof hat am 1. Dezember entschieden, dass die Absage des Kultusamts, die eine Anerkennung der Aleviten als eigene "eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft" im vergangenen Jahr verhindert hat, verfassungs- und menschenrechtswidrig war. Postwendend bekam
Der Wiener Community-Fernsehsender Okto feiert seinen fünften Geburtstag. Eine Bestandsaufnahme."Fünf ist besser als Sex." Unter diesem Motto feiert der Community-TV-Sender Okto seinen fünften Geburtstag. Der knackige Titel passt durchaus zur Programmpolitik des Kanals: "Auf Castingshows, Sozialpornos und sonstige Vorführformate, wie man sie aus der Fernsehwelt zur Genüge kennt, verzichtet der Communitysender dabei ganz bewusst", heißt es in der offiziellen Geburtstagsaussendung. Programmintendantin Barbara Eppensteiner bestätigt gegenüber der FURCHE, dass Musikvideos, in denen Frauen
Die globale Krise gehe tiefer, als Politik, Wirtschaft und Medien glauben machen. Daher haben die Organisatoren der „Weizer Pfingstvision“ 2009 den „Way of Hope“ gegründet. Im Oktober findet das nächste Großtreffen statt.„Unsere Gesellschaft befindet sich an einem epochalen Übergang.“ Davon ist Fery Berger überzeugt. Die Wirtschafts- und Finanzkrise sei nur ein Symptom dessen, genauso wie die Krise der katholischen Kirche oder der Klimawandel. Dahinter liege eine tiefgreifende spirituelle Krise, die sich durch die gesamte Gesellschaft ziehe und vor allem in einem zu materiell
An der Bruchlinie zwischen dem muslimischen Norden und dem christlichen Süden Afrikas entstehen immer wieder Konflikte.„Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und streite mit ihnen auf die beste Art. Wahrlich, dein Herr weiß am besten, wer von Seinem Wege abgeirrt ist; und Er kennt jene am besten, die rechtgeleitet sind“, heißt es im Koran an einer jener Stellen, die als Grundlagen für die islamische Mission interpretiert werden. Im Neuen Testament liest sich das durchaus ähnlich, wenn Jesus sagt: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu
Das subsaharische Afrika gilt seit Jahrzehnten als die größte Wachstumsregion sowohl des Christentums als auch des Islam. In der Tat hat sich die religiöse Landschaft in dieser Region seit Beginn des 20. Jahrhunderts massiv verändert. Während laut Zahlen der World Religion Database 1900 noch 76 Prozent der Bevölkerung den traditionellen afrikanischen Religionen zugerechnet wurden, haben seither die Weltreligionen Christentum und Islam Oberhand gewonnen. 2010 gehören demnach nur noch 13 Prozent den sogenannten Naturreligionen an. Im gleichen Zeitraum hat das Christentum seinen
Genauso breit wie das Spektrum des Lichts ist auch das seiner medizinischen Potenziale. Über die Einsatzgebiete von UV-, IR- und sichtbarem Licht.Die Behandlung des menschlichen Körpers mit Licht machte in der jüngeren Vergangenheit vor allem durch Solarien und die damit verbundenen Gefahren Schlagzeilen.Die ultraviolette Strahlung hat derart gefährliche Nebenwirkungen, dass ein erst kürzlich getroffener Beschluss aller fünf Parlamentsparteien schon in naher Zukunft für ein Solarienverbot für Jugendliche unter 18 sorgen wird.In mäßigen Dosen kann ebendiese Strahlung allerdings auch
Zum ersten Mal organisierten die vier Reformbewegungen in Österreichs katholischer Kirche eine gemeinsame Veranstaltung. An der Haltung der Amtskirche gegenüber den Reformforderungen wird das allerdings kaum etwas ändern.„Die Schubladen sind voll von Vorschlägen und Konzepten, was fehlt, ist die Umsetzung.“ So lautete die zentrale Botschaft der Enquete „Kirchenreform und Menschenrechte“, die am vergangenen Freitag in Wien stattfand. Formuliert wurde diese durch den Vorsitzenden der Plattform „Wir sind Kirche“, Hans Peter Hurka. Als Organisatoren der Enquete, an der etwa 120
Die steigende Zahl von Muslimen mit österreichischer Staatsbürgerschaft wirft Fragen auf: Wie gehen Institutionen des säkularen Staates mit Religiösen um? Ein Fallbeispiel.„Wir wollten den muslimischen Grundwehrdienern einfach die Möglichkeit geben, ihren Glauben auch im Dienst zu praktizieren“, sagt Atila Külcü. Er ist dafür verantwortlich, dass die Wiener Maria-Theresien-Kaserne seit fünf Jahren etwas Besonderes ist. Im Februar 2004 wurde hier der europaweit erste Gebetsraum für Muslime in einer Kaserne eröffnet. Muslimische Rekruten hatten zwar schon davor das Recht, ihre
Die Zeugen Jehovas haben in der öffentlichen Wahrnehmung das Etikett der Sekte abgestreift und führen das auf ihre Anerkennung zurück. Doch auch inhaltlich hat sich einiges verändert. Das war auch beim Internationalen Kongress sichtbar, zu dem sich 40.000 „Zeugen“ im Wiener Ernst-Happel-Stadion versammelt hatten.F lorian Pop steht triefnass in Unterhosen vor 40.000 Menschen. Trotzdem fühlt er sich gut. Der 37-Jährige hat sich gerade taufen lassen – in einem Swimmingpool mitten im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Pop ist Zeuge Jehovas, oder wie er selbst sagen würde: Er lebt „in der
Nach einem friedlichen Beisammensein von Menschen verschiedensten Glaubens sieht auch der dritte Kongress der Weltreligionen aus. Der Schein trügt nicht. Jene, die zum Dialog bereit sind, finden auch schnell eine gemeinsame Basis. Probleme gibt es mit solchen Gruppen, die bereits diesen ersten Schritt verweigern und nicht auf andere zugehen wollen.Die Religionen der Welt haben keine Probleme untereinander. Diesen Eindruck könnte man angesichts des dritten Kongresses der Weltreligionen durchaus gewinnen. Führende Vertreter aller Weltreligionen trafen von 1. bis 2. Juli in Astana, der
Bei den Protesten im Iran spielt die jüngste Generation der Neuen Medien eine unverzichtbare Rolle: „YouTube“, „Facebook“, „Myspace“ und vor allem „Twitter“ lösen die Weblogs ab.Persiankiwi hat weltweit fast 40.000 Abonnenten. Aber seit dem 24. Juni ist er verschollen.ist seit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen am 12. Juni zu einem der wichtigsten Berichterstatter aus Teheran geworden. Es handelt sich allerdings nicht um einen Journalisten im landläufigen Sinne, Persiankiwi ist der Name eines Kanals auf Twitter, auf dem ein oder vermutlich mehrere anonyme Mitglieder
Die Entsorgungs- und Recycling-Branche hat mit den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu kämpfen. Es wird ein Preisverfall bei Rohstoffen verzeichnet. Besonders Produzenten von Verpackungsmaterial leiden: es wird weniger benötigt. Aber es gibt auch Grund zur Hoffnung, dass die Talsohle durchschritten ist.Müll ist wertlos. Was für die meisten Menschen wohl schon immer Status quo war, ist für einige in der Wirtschaftskrise bittere Realität geworden. Die Krise drücke die Preise der Sekundärrohstoffe, hieß es in zahlreichen Medienberichten, das Recycling befinde sich in einer
Die Zeugen Jehovas werden in den nächsten Tagen vom Kultusamt als Religionsgemeinschaft anerkannt. Ein Erfolg auf einem jahrzehntelangen Weg in die Gesellschaft; das Image ist aber längst nicht makellos.
Zwischen 20.000 und 60.000 Aleviten leben hierzulande. Vor wenigen Wochen sind im Kultusamt gleich zwei alevitische Anträge auf Zuerkennung des Status einer "religiösen Bekenntnisgemeinschaft" eingelangt. Folgenschwere Identitätsprobleme einer Religion in Österreich.Der erste kam am 23. März. Der zweite am 9. April. Innerhalb von zwei Wochen reichten zwei verschiedene alevitische Vereine beim Kultusamt des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur Anträge auf Anerkennung als "religiöse Bekenntnisgemeinschaft" ein. Um zu verstehen, warum die Aleviten nicht einen geschlossenen
Wie erzkonservative Internetangebote unter dem Namen "katholisch" das Internet erobern und sich dabei gegenseitig bekämpfen. Die Internet-Seite "kreuz.net" wird dabei selbst von offiziell-katholischer Seite als "sektiererische Hetzpropaganda" qualifiziert.
Eine neue "Laieninitiative" mit prominenten Ex-Politikern mahnt Kirchenreformen ein - und erhebt alte Forderungen neu: Aufhebung des Pflichtzölibats, Reaktivierung verheirateter Priester, "Viri probati", Diakonat für Frauen.Nicht als Politiker seien sie hier, beteuerten die drei ehemaligen ÖVP-Granden Herbert Kohlmaier, Andreas Khol und Erhard Busek, "sondern nur als Anhänger der katholischen Kirche". Als solche treten sie im Zuge der neu gegründeten "Laieninitiative", die vergangene Woche der Öffentlichkeit präsentiert wurde, für Reformen in der katholischen Kirche ein: die
Seit 1. Dezember gibt es in Wien die "Gesprächsinsel" - ein neues kirchliches Beratungsangebot, für das sich vor allem die Orden der Stadt engagieren.Telefon gibt es hier keines. Mit Absicht. "Das ist Aufgabe der Telefonseelsorge", sagt Schwester Hemma Jaschke, die gerade ihren ersten Dienst in der "Gesprächsinsel" verrichtet: "Davon wollten wir uns bewusst abgrenzen." Überhaupt wirkt der Raum am Schottenstift im ersten Wiener Gemeindebezirk noch etwas kahl. Schließlich steht das Projekt noch ganz am Anfang. Die Wände sind frisch gestrichen, die spärliche Möblierung wirkt noch etwas
Österreichs größte Tageszeitung sorgt im Wahlkampf für Schlagzeilen. Aktiv wie passiv.Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr: Die Kronen Zeitung will Werner Faymann als Kanzler herbeischreiben. So offensichtlich ist die Unterstützung der SPÖ von Seiten des Boulevard-Blattes inzwischen geworden, dass die Krone selbst zu einem heißen Thema im Wahlkampf wurde.Auf der Internetseite www.onkel-hans.org fordert seit Kurzem die "Initiative zur Förderung des Meinungspluralismus in Österreichs Medienlandschaft" zum Unterschreiben gegen die "Krone-kratie" auf. Wie viele Menschen schon
FURCHE-Wahlreportage – Die Grünen haben es in Niederösterreich schwer, auch wegen ihres Begleit-Programmes.Schon eine Woche vor dem offiziellen Wahlkampfauftakt der Grünen im Wiener Museumsquartier feierten die Grünen Niederösterreich den ihren in kleinerem Rahmen. Obwohl überall in der südlich von Wien gelegenen Kleinstadt Mödling auf den Wahlplakaten darauf hingewiesen wird, sind zu Beginn der Veranstaltung, am 4. September um 15 Uhr, fast ausschließlich grüne Funktionäre am Europaplatz versammelt, der durch die umliegenden Gebäude, das Kopfsteinpflaster und die großen Bäume
"Chilli.cc", Österreichs bekanntestes Online-Jugendmagazin wurde eingestellt. Gründer/Verleger/Herausgeber/Chefredakteur János A. Fehérváry erzählt, warum.Das Jugendmagazin Chilli.cc startete 1999 als Printprodukt unter den Fittichen der SPÖ Wien. Versuchte Einflussnahmen der Partei trieben das Projekt 2002 schließlich ins Netz. Unter der Devise "scharf, jung, unabhängig" arbeiteten stets etwa 70 redaktionelle Mitarbeiter ehrenamtlich für das seit 2001 wöchentlich erscheinende, qualitativ hochwertige Magazin. Chilli.cc finanzierte sich über Werbung, Content-Verkäufe und
Die ÖVP steht im Wiener Arbeiterbezirk Favoriten tief im roten Schatten. Ein Tag mit einem Lokalpolitiker.Samstag, 6. September 2008. Am Keplerplatz im zehnten Bezirk gönnen sich einige Männer schon am Vormittag ihr erstes Bier. Die zahlreichen leeren Dosen, die auf den Grasflächen herumliegen, lassen darauf schließen, dass das keine Ausnahme ist.Den beiden Herren, die sich abseits unterhalten, ist das ein Dorn im Auge: Thomas Kohl, Kandidat für die bevorstehende Nationalratswahl, hört sich die Beschwerden eines Anrainers an. "Die Würstelbude dort am Eck ist ein Problem", meint Kohl
Der ORF reformiert sein Kinder-TV-Programm - und setzt dabei ganz auf die Expertise von Thomas Brezina. Und der "Kasperl"? Der bleibt. Gott sei Dank.Jetzt ist die Wildsau aus dem Sack. Die violette Wildsau. Franz Ferdinand soll sie heißen und in einer Sendung namens "Sau gut" soll sie die Hauptrolle einnehmen. Die Rede ist vom Nachfolger Confettis als Galionsfigur des neuen ORF-Kinderprogramms, das vergangene Woche im burgenländischen Breitenbrunn präsentiert wurde und unter dem Titel "Okidoki" laufen wird. "Sau gut" wird eines der Hauptelemente sein, zusammen mit einem Team aus zwölf
Die "Plattform Christen und Muslime" und der Alpenverein riefen zum "Kipferlsturm".Es ist der 7. September 2006, kurz vor der Nationalratswahl. Die Spitzenkandidaten von SPÖ und BZÖ, Alfred Gusenbauer und Peter Westenthaler sitzen sich gegenüber, viele Österreicher sitzen vor ihren Bildschirmen und schauen ihnen zu. Westenthaler hat ein Ass im Ärmel - meint er. Als es um Migration geht, zitiert er aus einem Brief des Vizepräsidenten des Österreichischen Alpenvereins Andreas Ermacora an den Wiener SPÖ-Gemeinderat Omar Al-Rawi. Der strittige Inhalt: Al-Rawi habe in einem früheren
Die Euro 2008 macht es möglich: Berührungspunkte zwischen den historischen Kirchen und den Evangelikalen.Die Fußball-Europameisterschaft 2008 ist ein historisches Ereignis. Aber nicht nur für die österreichische Nationalmannschaft, die als Gastgeber endlich mal wieder auf internationaler Bühne mitspielen darf, sondern auch für die verschiedenen christlichen Kirchen Österreichs. Erstmals arbeiten bei diesem Großereignis nämlich die offizielle katholische und die evangelischen Kirchen mit der evangelikal-freikirchlichen Szene zusammen. "Vor zehn Jahren wäre das nicht möglich
Bruno Aigner: Erst 68er, dann SPÖ-Querkopf und heute Sprecher von Bundespräsident Heinz Fischer über ein bewegtes Jahr und Zurückhaltung in den Hofburg-Mauern.Die Furche: Herr Aigner, was verbinden Sie mit dem Jahr 1968?Bruno Aigner: Viele politische Ereignisse wie die Ermordung von Martin Luther King oder den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in der damaligen Tschechoslowakei. Natürlich aber auch den weltweiten Studenten- und Jugendprotest unter Slogans wie "Unter den Talaren der Mief von tausend Jahren", "Vietnam wird nie Ami-Kolonie" oder "Die Fantasie an die Macht".Die Furche: Sie
Nach 30 Jahren als vages Unterrichtsprinzip soll "Politische Bildung" in der Schulpraxis endlich Realität werden.Seit 1978 ist "Politische Bildung" als eines von zwölf Unterrichtsprinzipien in den Lehrplänen der österreichischen Schulen verankert. "Politische Bildung ist eine Voraussetzung sowohl für die persönliche Entfaltung des einzelnen wie für die Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Ganzen. Sie ist in einer Zeit, die durch zunehmende Kompliziertheit in allen Lebensbereichen gekennzeichnet ist, ein aktiver Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft und zur Verwirklichung der
Im Film "Die Welle" löst das Thema Faschismus in der Klasse Gähnen aus. Wie politikverdrossen sind Österreichs Jugendliche?Überdruss gegenüber dem Thema Nationalsozialismus in der Schule ist eines der grundlegenden Probleme in der Neuverfilmung von "Die Welle". Sogar der Lehrer Rainer Wenger sträubt sich zu Beginn der Projektwoche dagegen, lieber würde er "Anarchie" machen. Seinen Schülern geht es nicht anders. Sie glauben, alles zu wissen, wiegen sich in Sicherheit - und "die Welle" beginnt zu rollen.Doch herrscht in den Schulen - ob in Deutschland oder Österreich - tatsächlich das
Regisseur Dennis Gansel über "Die Welle" im Deutschland des Jahres 2008, die Selbstüberschätzung der Gesellschaft, den Überdruss der Jugend am Zeitgeschichte-Unterricht und die Erotik der Macht.Erst 35 Jahre ist er jung. Mit der filmischen Aufarbeitung des Themas Nationalsozialismus ist der deutsche Regisseur Dennis Gansel freilich schon vertraut: Im Jahr 2005 setzte er sich im vielfach ausgezeichneten Streifen "Napola. Elite für den Führer" mit einer Nazi-Eliteschule auseinander. Die Neuverfilmung von Morton Rhues Jugendbuch-Klassiker "Die Welle" (siehe Filmkritik unten) ist nun Gansels
Die Partei "Die Christen" steht bei der Landtagswahl in Niederösterreich erstmals auf den Wahlzetteln. Ihr Programm ist von extremen und skurrilen Ansichten geprägt.Kleinparteien haben einen großen Vorteil. Man kommt leicht mit ihnen ins Gespräch. So kommen auch Gernot Steier und Dietmar Fischer, die die Plätze sechs und sieben auf der Landesliste der "Christen-Partei" einnehmen, bereitwillig nach Wien zu einem Gespräch mit niederösterreichischen Studenten. Was sie dort im Vorfeld der NÖ-Landtagswahl von sich geben, ist allerdings wenig rühmlich: "Moscheen sind ein Problem, weil sie
In Krimis setzen sich heldenhafte Ermittler immer wieder über Anordnungen hinweg. In der Realität ist das leider nicht der Fall.Simon Polt hätte Natascha Kampusch gerettet. Das glaubt zumindest der niederösterreichische Autor Alfred Komarek, der seinen Protagonisten Polt, einen einfachen Dorfgendarm aus dem Weinviertel, in bisher vier Kriminalromanen in Ermittlungen geschickt hat. Wäre er jener anonyme Polizist gewesen, der etwa sechs Wochen nach der Entführung Kampuschs im Jahr 1998 den "Eigenbrötler" Wolfgang Priklopil mit "einem sexuellen Hang zu Kindern" im Visier hatte, hätte er
Der "Worst EU Lobbying Award" soll unlautere Lobbying-Methoden öffentlich anprangern.Um die öffentliche Wahrnehmung von irreführendem oder manipulativem Lobbying zu schärfen, greift die NGO LobbyControl aus Deutschland mitunter auch zu jenen Mitteln, die sie den Lobbyisten selbst ankreiden. Zusammen mit drei anderen NGOs wird nämlich seit mittlerweile drei Jahren der "Worst EU Lobbying Award" vergeben. Die Auszeichnung ist wenig rühmlich, sie kürt jene Lobbyisten, Unternehmen oder Interessensverbände, die mit manipulativen, irreführenden oder anderen problematischen Lobbyingtaktiken
In Wien erinnern zahlreiche Straßen an das "Dritte Reich". Die Furche begibt sich auf Entdeckungsreise und klärt, warum es die Anschlussgasse noch gibt.Wien Donaustadt. Vienna International Center. Hier, im Schatten der mächtigen Gebäude der UNO-City, findet sich ganz unscheinbar eines der vielen Mahnmale der Stadt, die an die Zeit von 1938 bis 1945 erinnern. Die Aristides-de-Sousa-Mendes-Promenade, eine kleine Straße, die den Namen des "portugiesischen Schindler" trägt. Aristides de Sousa Mendes war während des "Dritten Reichs" Diplomat in Bordeaux und ermöglichte etwa 30.000