Parteitage werden nicht mehr abgehalten, sondern inszeniert. Politiker punkten im Fernsehen nicht mehr mit Inhalt, sondern mit ihrem Aussehen. "Die Medien sind Akteure, die die Gesellschaft maßgeblich bestimmen.“ Zu diesem Schluss kommt Stefan Karner, Historiker und Leiter des Medienlehrgangs der Uni Graz. Anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens veranstaltete die Studentenverbindung Carolina in der Vorwoche in Graz eine Diskussion über die Macht der Medien in Österreich. Für Ernst Sittinger, Mitglied der Chefredaktion der Kleinen Zeitung, ist diese Macht unübersehbar. "Österreich ist
Und nach den Kriegen: Wie Gerechtigkeit und Versöhnung schaffen? Richterin Renate Winter (Sierra Leone) und die "Versöhnungsarbeiterin" Stella Sabiiti aus Uganda antworten.Die Furche: Frau Winter, Sie sind vom un-Weltsicherheitsrat als Richterin an den Spezialgerichtshof von Sierra Leone bestellt - was sind die Aufgaben dieses Tribunals?Renate Winter: Nichts ist wichtiger für Sierra Leone und für den Nachbarstaat Liberia, als endlich zur Ruhe zu kommen. Der Internationale Gerichtshof ist dafür zuständig, jene, die die größte Verantwortung tragen, vor Gericht zu bringen. Das sind oft
Hochrangige Theologen, Politologen und Philosophen diskutierten in Wien über Religion, Gesellschaft und Staat im säkularen Europa.Als 'schlampiges Verhältnis" bezeichnete Sonja Puntscher-Rieckmann die Beziehung zwischen Staat und Kirche in Österreich. In der Bundesverfassung hätten staatlich anerkannte Religionsgemeinschaften zwar keine Bedeutung, sehr wohl in der Realität. 'Kirchliche Würdenträger werden sogar vor honorigen Politikern begrüßt", lächelte die Salzburger Professorin für Politische Theorie und Europäische Integration. Zum Lachen war den Teilnehmern der Konferenz
Als Frauenzeitschrift der anderen Sorte präsentiert sich "Welt der Frau". Eine Betrachtung zum 60. Geburtstag.Matt glänzend, Seitenanzahl unter 100, keine Parfümproben. Die österreichische Zeitschrift Welt der Frau kommt ganz anders daher als ihre Mitwerberinnen, die äußerlich vor allem durch Hochglanzpapier, perfekt gestylte Models, Gratisproben der trendigsten Parfüms, Gesichtscremen und Lippenstifte glänzen.Nicht nur äußerlich, auch inhaltlich geht die von der Katholischen Frauenbewegung herausgegebene Zeitschrift einen anderen Weg. Sie will Antwort geben auf die Frage, wie man
Ein Raunen geht durch die Menge. Die Ergebnisse der ersten Nachwahlbefragungen blinken auf einer Leinwand vor dem Palazzo Chigi, dem Sitz des italienischen Ministerpräsidenten, auf. Der von vielen Italienern erhoffte Machtwechsel scheint stattgefunden zu haben. "Endlich haben wir wieder einen Ministerpräsidenten von europäischem Format", so ein Anhänger von Prodis Mitte-Links-Bündnis "L'Unione".Ob es wirklich zum großen Machtwechsel kommt, ist Stunden später zwar fraglich. Dass Prodi das europäische Parkett kennt wie kein zweiter Regierungschef innerhalb der Europäischen Union, ist
EU pocht auf Umsetzung der UN-Resolution 1325. Diese sieht die verstärkte Einbindung von Frauen in Friedensverhandlungen vor.Weder bei den Friedensverhandlungen in Sri Lanka und Israel noch im Kosovo findet man Frauen am Verhandlungstisch", beklagt Elisabeth Rehn, ehemalige UN-Beauftragte in Bosnien-Herzegowina, die untergeordnete Rolle von Frauen in Konfliktsituationen. Für diese sei nämlich - im Gegensatz zu Männern - Gerechtigkeit, nicht Vergeltung ausschlaggebend.Auch für Außenministerin Ursula Plassnik sind Frauen Schlüsselfiguren im Friedensprozess: "Frauen kennen die konkreten