„Ich sehe mich gern bei fremden Nationen um und rate jedem, es auch seinerseits zu tun. Nationalliteratur will jetzt nicht viel sagen, die Epoche der Weltliteratur ist an der Zeit, und jeder muß dazu wirken, diese Epoche zu beschleunigen."Das Zeitalter der Weltliteratur, das Goethe vor 150 Jahren bereits herannahen sah, ist nun endgültig gekommen. Jede Sprache besitzt ihre „Bibliothek der Weltliteratur" und das Deutsche ist heute wie ehedem die klassische Sprache der Uebersetz ungen.Es ist besonders erfreulich, daß auch das Schrifttum der kleineren Nationen die ihm gebührende Beachtung
Arn Weihnachtsabend des nun vergangenen Jahres beging Henriette Roland Holst ihren 80. Geburtstag. Das niederländische Volk bereitete ihr eine Huldigungsfeier, wie sie außer der Königin in unserem Lande wohl keiner Frau je zuteil wurde. Denn sie ist nicht nur die größte Dichterin unserer Sprache, sondern eine der genialsten der Weltliteratur überhaupt. Von ihren Gedichten rühmte schon Huizinga, daß man dereinst um ihretwillen die niederländische Sprache im Ausland lernen werde, nur damit man sie in der originellen Fassung lesen könne. Auf gleicher Höhe stehen ihre Laienspiele und
Mit Rücksicht auf den Fremdenverkehr, um der Folklore und der Lokalfarbe willen, fährt im Sommer da und dort wohl noch heute einmal eine „Treckschute” durch Hollands still glänzende Gewässer. Die Treckschute — das war einst das allgemein beliebte Verkehrsmittel der Holländer und blieb auch weiterhin das Symbol einiger typisch nationaler Eigenschaften: gleichmütige Selbstzufriedenheit, bedächtige, lässige Langsamkeit, nüchterne Gediegenheit.Diese Chärakterzüge, die auch dem Niederländer des zwanzigsten Jahrhunderts noch zur Unzeit gerne einen Streich spielen, hinderten zwar