Sarajevo wurde im Balkankrieg von der serbischen Armee besetzt. Heute erinnert dort vieles an diese Zeit, vor allem aber an das, was durch den Krieg verloren ging.Trotz all dem, was passierte, ist Sarajevo immer noch die Stadt der Freundschaft zwischen Mario und Ismar. Mario, ein sephardischer Jude, sein Freund Ismar Moslem, beide sind gebürtige Sarajevaner. Sie kennen sich ihre Leben lang, sind zusammen aufgewachsen. Mario arbeitet im jüdischen Museum, wo Stücke aus der jahrhundertelangen Geschichte der Juden in Bosnien ausgestellt sind, Ismar führt unweit davon einen Souvenir-Laden. Wenn
Gavrilo Princip hatte mit der Ermordung des Thronfolger Franz Ferdinand den äußeren Anlass für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs geliefert. Der Nachfahre des berühmten Attentäters über jugendliche Begeisterung, Familientraditionen und die sanfte Hand Österreichs.Das Gespräch führte Nina BrnadaGavrilo Princip lebt in Ost-Sarajevo, einem peripheren Stadtteil, der seit dem Krieg zur Entität Republika Srpska gehört. Dort betreibt er das Hotel M 3 und eine Tankstelle, zudem ist er als Bauunternehmer tätig.Die Furche: Herr Princip, Sie tragen nicht nur denselben Namen wie der
Wo das Leid unerträglich wird und überdimensional, führt es zur Lähmung. Ein Besuch in Srebrenica, wo im Juli 1995 8000 Menschen ermordet wurden.Als wäre ihre Familie nur Einbildung gewesen, ist Hatidz˘a Mehmedovic´ nur noch eine Ahnung geblieben. Nur in Gedanken kann sie nachspüren, wie sich dieses Leben anfühlte, wie ihr Mann sie ansah, wie ihre Kinder rochen, und wie sie einst am Fensterrahmen lehnte, wenn ihre beiden Buben von der Schule einmal wieder länger brauchten als üblich.Als die Mehmedovic´s ihr Haus bauten, schürfte der jüngere Sohn seinen Namen neben die
In den meisten Ländern ist das Thema Grundeinkommen im politischen Diskurs bloß eine Randerscheinung, die dann von vielen auch noch als schrullig und weltfremd wahrgenommen wird. Bei unseren Schweizer Nachbarn allerdings ist diese Forderung in der Mitte der sonst eher konservativen Gesellschaft angekommen. Eine eidgenössische Volksinitiative mit dem Namen "Für ein bedingungsloses Grundeinkommen“ kämpft für ebensolches und das ziemlich erfolgreich: Bereits im April dieses Jahres, also sechs Monate vor Fristende, hatte sie die nötigen 100.000 Stimmen beisammen und somit die
Unfinanzierbar, unsozial und unrealisierbar sei das bedingungslose Grundeinkommen, findet Ulrich Schuh, Leiter von EcoAustria, einem Wirtschaftsforschungsinstitut, das von der Industriellenvereinigung finanziert wird. Im Interview spricht er offen über die Bedenken.
Manche Pensionisten schauen gern fern, andere garteln oder verbringen die ersten Herbsttage mit Spaziergängen. Klaus Sambor jedoch zieht es immer wieder hierher, in die hügeligen Gassen des neunten Wiener Gemeindebezirks. Immer wieder kommt er in diesen kleinen Raum in der Wasagasse neben dem Lokal Dreiklang. Was er macht erfordert viel Hingabe. Er breitet seine Zettel aus und klappt den Laptop auf. Sambor ist 76 Jahre alt, sein Arbeitseifer aber ist der eines Studienanfängers.Der Wiener ist der Kopf einer europaweiten Bewegung, die nach ihrem Ziel benannt ist: bedingungsloses
Die EU soll Menschen einander näher bringen, doch der EU-Beitritt Kroatiens schafft eine zusätzliche Barriere gegenüber Bosnien-Herzegowina.Manchmal wird man auch aufgeregt, wenn gar nichts passiert. Marija schaut unruhig aus dem Busfenster, ihre Blicke tasten die Straße vor ihr ab. Nervös knetet sie dabei die starren Henkel ihrer braunen Ledertasche. Immer wieder reckt sie ihren Kopf über den Vordersitz, gerade so als wäre draußen ein Unfall passiert oder eine filmreife Verfolgungsjagd im Gange. Doch der Bus, in dem Marija sitzt und bangt, steht still - und das schon seit Stunden.Er
Mit dem EU-Beitritt bekommen Produkte aus Kroatien auf einen Schlag einen Markt von 500 Millionen Verbrauchern. Gleichzeitig wird es für sie schwerer, auf ihren traditionellen Märkten in Südosteuropa zu bestehen.Produkte sind auch Lebenserinnerungen. Manchmal auch solche, die der Mehrheit nicht gefallen. Wenn nostalgische Ostdeutsche heute eine Seife oder ein Puddingpulver kaufen wollen, das sie noch aus DDR-Zeiten kennen, dann müssen sie in einen der vielen Retroläden. Aber von diesen Geschäften gibt es nicht mehr viele und die Vorhandenen oszillieren irgendwo zwischen Museum und
Als Kroatien im Jahr 2003 die EU-Mitgliedschaft beantragte, war man noch euphorisch. Doch nun hat die Union ihre Strahlkraft eingebüßt. Ein Lokalaugenschein, wenige Tage vor dem Beitritt.Es wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen, dieser EU-Beitritt Kroatiens. Das blaue EU-Zelt, das man im Zagreber Zentrum wochenlang aufgespannt hatte, die EU-Flaggen, die von den Gebäuden wehen, dieser ganze EU-Kram auf den Straßen der kroatischen Hauptstadt hat etwas höchst Anachronistisches. Vor zehn Jahren noch hätte das alles einen anderen Eindruck hinterlassen, da hätten die gelben Sternchen bei