Die Fassade der früheren Zentrale der kommunistischen Partei in Plovdiv, eines Wahrzeichens des Totalitarismus, ist mit der Flagge des Kulturhauptstadtjahres verhüllt. Ein Zug tanzender Menschen und das Motto "Together" prangen vor violettblauem Hintergrund. Wo früher kommunistische Propaganda für die Volksmassen fabriziert wurde, wird um Kultur geworben. Eine Installation, würde man meinen, so wie das wandernde Projekt des Künstlers Sylvestre Verger mit bemalten Teilen von der Berliner Mauer, das rund um das antike Stadion in Plovdiv zu sehen ist. 30 Jahre nach dem Zusammenbruch des
Griechenland bestand bisher darauf, dass das Nachbarland nicht so heißt wie die eigene Nordprovinz. Athen befürchtete Gebietsansprüche Skopjes.Vier Männer stehen auf dem Dach des Flughafens in Skopje. Sie entfernen die Buchstaben des Schriftzuges, der an der Gebäudefront befestigt ist. Einen nach dem anderen. Erst das kyrillische "I", es folgt ein "K". Am Boden laden Kollegen die riesigen Zeichen auf und verfrachten sie in die Flughafenhalle. Nur wenige Minuten später ziert der Name Alexanders des Großen nicht mehr den größten Flughafen Mazedoniens. Er wird umbenannt in
"Bulgarien könnte für den Westbalkan viel erreichen, wenn es mit dem Präsidentschaftsland nach ihm, Österreich, an der Lösung der Probleme arbeiten würde."Der Nationale Kulturpalast erstrahlt in neuem Glanz. Vor 1989 fanden hier Konzerte sozialistischer Kulturträger statt. Parteikonferenzen beschworen den Sieg des Kommunismus. Heute ist das anders. Mit dem Beginn des ersten EU-Ratsvorsitzes Bulgariens am 1. Jänner ist das große Kongresszentrum in Sofia ein Haus für die Politik Europas geworden. "Gemeinsam sind wir stark" - das Credo der Nationsväter im Eingangsfoyer passt beinahe
Nach den Neuwahlen in Bulgarien muss Bojko Borissow nun mit rechten
Populisten gemeinsame Sache machen. Noch vor der Regierungserklärung
gibt es Skandale.
In Bulgarien wächst die Kritik an zahlreichen Abschiebungen
türkischer Flüchtlinge in ihr Heimatland. Die meisten sind Kurden
oder Gegner des Regimes Erdogan.
Auf den Fernsehkanälen immer das gleiche Bild: K olonnen von Militärlastern bewegen sich dröhnen über die Autobahn. Gesichter von Soldaten ziehen vorbei. Man setzt die Helme auf, stellt die Schilder vor die Brust und rückt zusammen. Alles steht in Reih und Glied. Seit Wochen proben Bulgariens Polizei und Streitkräfte an der bulgarisch-mazedonischen Grenze die "Migranten-Abwehr". Das TV ist immer mit dabei.Sehr oft, viel häufiger als früher, gibt der Verteidigungsminister Nikolaj Nentschev Statements vor den Medien ab -mal zu Bauplänen eines Nato-Drahts an der griechischen Grenze, mal
Neun Jahre nach dem EU-Beitritt Bulgariens treten die Bekämpfung der
Korruption und die Reform der Justiz auf der Stelle. Nun ist auch der
reformorientierte Justizminister aus Protest zurückgetreten.
Die Schulutensilien für ihren Nachwuchs sind vielen bulgarischen
Eltern zu teuer. Das unreformierte Schulsystem wird zudem zunehmend
unattraktiv. Die Schulen des Landes beklagen Schülerschwund und die
wachsende Konkurrenz durch Privatunterricht.
Einschüchterung von Journalisten, rätselhafte Todesfälle und viele
Vorwürfen wegen Korruption und Wahlfälschung. Die Regierung von
Mazedonien ist gerade dabei, vom Integrationszug nach Europa zu
springen. Das Volk scheint wenig dagegen zu haben.
Die konservative Regierung Bulgariens hat sich von Moskau
distanziert. Gegen ihren pro-europäischen und pro-atlantischen Kurs
machen nun angeblich von Russland finanzierte Nationalisten mobil.
Das Land steht vor einer Zerreißprobe.
Progressive Kräfte sind an der neuen Regierung Bulgariens beteiligt.
Doch die Bedingungen für tiefgreifende Reformen im Land sind
schwierig. Alte Seilschaften versuchen, sich weiter an der Macht zu
halten.
Der bulgarische Politologe Ivan Krastev über die politische Krise in
seinem Land, die Gängelung des Rechtsstaats und die große Hoffnung
Europäische Union.
Eigentlich hatte sich die bulgarische Regierung ganz große Hoffnungen gemacht: Von 5000 neuen Arbeitsplätzen war die Rede und von einer Diversifizierung der Energie-Transportwege nach Europa. Wer sollte dagegen schon etwas haben? Ja, wer? Am Montag wusste es die Regierung in Sofia sehr genau: Die EU-Kommission hat gegen Bulgarien ein Vertragsverletzungsverfahren zu dem Erdgaspipeline-Projekt "South Stream" eingeleitet. Grund dafür sei die Tatsache, dass die öffentlichen Aufträge für "South Stream" intransparent und hauptsächlich an die russisch-bulgarische "South-Stream-Bulgarien AG"
Die bulgarischen Nationalisten haben die Ängste der bulgarischen
Minderheit in der Ukraine als politische Spielwiese entdeckt. Das
schürt das Misstrauen gegenüber der Regierung in Kiew.
In der Unterkunft "Voenna rampa" leben die Flüchtlinge miserabel. Ein
Integrationsprogramm fehlt. Der bulgarische Staat versagt in seiner
Asylpolitik. Reportage aus einem Quartier der Ungewissheit.
In den längsten demokratischen Protesten Bulgariens fordert eine neue Generation mehr Moral in der Politik. Die Protestbewegung wächst. Eine Reportage aus Sofia.In den letzten Jahren sind die Menschen auf zwei Rädern in Sofia zu einer unübersehbaren Gruppe geworden. Von der Geisteshaltung her jung, offen und aktiv, scheinen sie zu ein und derselben Gattung zu gehören. Kein Wunder, denn hier mit dem Rad unterwegs zu sein hat auch gute Gründe: "Die im Sozialismus angelegte Infrastruktur entspricht längst nicht mehr den modernen Anforderungen. Radfahren rentiert sich ökonomisch und
Schon am Flickwerk der Plattenbausiedlung "Hristo Smirnenski“ in Bulgariens Hauptstadt Sofia kann man ablesen, wer von der Wirtschaftsentwicklung der vergangenen Jahre profitierte und wer nicht: In der sonst so grauen Betonfassade leuchten manche Kästchen farbenfroh in pastellorange mit prallen PVC-Fensterrahmen in der Mitte. Bezahlt haben die Bewohner diese Sanierung aus eigener Tasche. An anderer Stelle ist die alte graue Holzkonstruktion noch da, umrahmt von den ebenso grauen Betonwänden.Rossiza, ihrem Mann und ihren zwei Söhnen im Teenageralter gehört eines der grauen
Die Europawahlen stehen vor der Tür, und ein Schreckensbild beschäftigt die Gemüter in Bulgarien: Vor einem neuen türkischen Joch wird gewarnt, die langsame, aber sichere Assimilierung der veralternden bulgarischen Nation wird drohend an die Wand gemalt. Die Warnung kommt von der radikalnationalistischen Partei Ataka. "Nein dem EU-Beitritt der Türkei" ist die Hauptlosung, mit der sie kräftig auf dem Wahlschlachtfeld ausholt. Die Türkei soll sich für Genozide am bulgarischen Volk vom 14. Jahrhundert an entschuldigen und dafür mindestens 50 Milliarden Euro Kompensationen an Bulgarien