Ob Verkäufer, Lehrer, Politiker oder Sektionschefs: Neben fachlicher
Kompetenz sind immer stärker "soft skills" gefragt. Eine bunte
Palette an Trainern und Seminaren will ihnen helfen, mehr oder
weniger seriös an der Persönlichkeit zu feilen.
Johannes Gobertus Meran, Primar im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien und neues Mitglied der Bioethikkommission, über das geplante Patientenverfügungsgesetz.Es ist verblüffend - und doch nicht wirklich überraschend: "Je schlechter es einem Menschen geht, desto leichter ändert er seine Meinung." Vor allem darüber, was lebenswertes Leben ist. Und was nicht. Umso mehr warnt Johannes Gobertus Meran davor, die Grenzen medizinischer Behandlungen am Lebensende ein für allemal zu ziehen - etwa in Form einer "verbindlichen" Patientenverfügung, wie sie jenes Gesetz vorsieht, das am 21.
Was ist neu am Online- lernen? Wieviel kostet es Schulen, up to
date zu sein? Der Grazer E-Learning-Experte Manfred Brandner
antwortet im furche-Gespräch.
Der 11. September als Putschversuch amerikanischer Militärs? Friedrich Schiller als Retter des Weltwirtschaftssystems? Zwei von vielen krausen Thesen, die das Wiesbadener Schiller-Institut - auch in Österreich - verbreitet.D raußen im Foyer ist die Welt noch in Ordnung. Draußen, neben der Büste des ehemaligen Bundespräsidenten, gibt man sich unverkrampft, da wird getratscht und getuschelt, gescherzt und freundschaftlich begrüßt. Doch kaum sind die Türen zum Saal des Dr.-Rudolf-Kirchschläger-Heims im vierten Wiener Gemeindebezirk geschlossen, beginnt der gemeinschaftliche Kampf gegen
"Natürlich hast du am Anfang nach dem Unfall das Gefühl: Das ist unfair. Du bist nur einen Meter neben dem Freund gesessen -und der hat nichts und du sitzt da."Vielleicht wird er später noch eine Ausfahrt machen. Vielleicht wird er mit der Fernbedienung seine Wohnungs- und Haustür öffnen, über die barrierefreie Schwelle gleiten und übers flache Land jagen -so schnell, dass nur die Aufmerksamsten das Schild "Eat my dust" auf der Rückseite seines Rollstuhls erspähen. Bis nach Tulln treibt es ihn, wenn es warm und schön ist draußen. Aber noch sitzt Gerhard Tockner im Wintergarten
Zur Erinnerung: Die von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer eingerichtete "Zukunftskommission" kam im Oktober 2003 zu dem Schluss, dass die Freude am Lernen ab zehn Jahren permanent schwindet, während Schulangst und psychosomatische Beschwerden steigen. Und was geschah? Der Befund wurde - nebst dem Wunsch nach mehr individueller Förderung und weniger Selektion - erfolgreich archiviert.Nun kommt eine Teilstudie von PISA zu einem ähnlich bedenklichen Ergebnis wie ehedem die vier Zukunftskommissäre: So fühlen sich über 80 Prozent der 15- und 16-Jährigen durch schulische Probleme belastet.
Platte Phrasen, ein ministerieller "Sager" und hartnäckige Schieflagen zwischen Mann und Frau: Bad News vom Internationalen Frauentag.Rund um den 8. März ein bisschen zornig zu sein, ist ja wohl erlaubt: Zornig darüber, dass die weibliche Gesellschaftshälfte - die bekanntlich mehr als die Hälfte ist - noch immer um ein gutes Stück weniger verdient als die männliche Minderheit; zornig darüber, dass es meist noch immer Frauen sind, die das Aufgabenknäuel Beruf und Karriere entwirren (und sich vor Chef oder Kleinkind dafür schämen) müssen; zornig darüber, dass immer mehr kluge Frauen
Der Germanist Wendelin Schmidt-Dengler, "Wissenschafter des Jahres 2007", über Doyens, dicke Wälzer, ahnungslose Maturanten - und die Euro 08.Die Furche: Herr Professor Schmidt-Dengler, Sie wurden zum "Wissenschafter des Jahres 2007" gewählt. Sind Sie stolz darauf oder ist es Ihnen eher peinlich, als "Doyen der Germanistik" zu gelten?Wendelin Schmidt-Dengler: Das Wort "Doyen" finde ich ein bisschen komisch. Das hat etwas von "Doge". Raoul Aslan oder Ewald Balser sind immer als die großen "Doyens des Burgtheaters" herumgelaufen. In diese Kategorie möchte ich nicht unbedingt subsumiert
Kommenden Sonntag feiern wir wieder das Hochfest weiblicher Aufopferung: Kinder werden Gedichte rezitieren, Väter "Merci" durch Schokolade sagen - und im Anschluss wird man vielleicht sogar ins Grüne fahren, wenn der Wettergott es will. Muttertag ist, und meist stehen dabei jene Frauen im Zentrum (medialer) Aufmerksamkeit, die sich um Kinder, Küche und womöglich gar Karriere kümmern.Jene Frauen, die pflegebedürftige Angehörige betreuen, sind deutlich weniger präsent -und doch würde ohne sie nichts mehr gehen in diesem Land. 84 Prozent aller Pflegegeldbezieher (rund 380.000 Menschen)
Rumänien und Bulgarien wurden in der EU nicht eben euphorisch begrüßt. Umso wichtiger sind Stimmen, die sich - begründet - freuen.Warten Sie nicht bis zum 1. Jänner auf Ihren Flachbildfernseher, kaufen Sie ihn schon jetzt!" Der Radiospot hatte Florian Tuder ziemlich gewundert: Warum zum Kuckuck sollte man der Stimme Folge leisten, wo doch die Preise für Elektrogeräte mit dem Jahreswechsel purzeln würden? Mit Logik hatte der Spot also kaum etwas zu tun. Ebenso wenig wie die Hoffnungen von Tuders Kommilitonen: Nach dem 1. Jänner, so träumten sie, würde man bei einer Bus-Reise von
"Die vom Selbst wegdriftende Aufmerksamkeit ist Folge eines langen Prozesses. Digitalisierung und Globalisierung setzten bloß fort, was in der Moderne begann.""Georg Milzner plädiert für (erweiterte)'Selbstaufmerksamkeit' als Basiskompetenz für ein gelingendes Leben. Und für eine neue Kultur des (Ein-)Fühlens in einer Zeit dominanter Bilder."Dass sich Psychologen Sorgen um das Seelenleben der heutigen Jugend machen, kommt häufig vor. Dass sich eine Investmentfirma über die psychische Gesundheit von Mädchen und Buben den Kopf zerbricht, ist hingegen neu: Vergangenen Samstag griff man
Die "eugenische Indikation" ist eine klare Diskriminierung. Um die
Zahl der Spätabtreibungen zu reduzieren, reicht aber das Streichen
dieses Passus nicht aus.
40.000 Maturantinnen und Maturanten beenden dieser Tage ihre Schullaufbahn. Doch wurden ihre Begabungs-Schätze auch gehoben? Die Sir-Karl-Popper-Schule in Wien macht vor, wie Begabtenförderung gelingen kann.Ansonsten wird gern nachgehakt. Doch nach dem Auftritt von Ulrike Zenz bleibt keine Frage offen. "Anorganische kristalline Fluoreszenzfarbstoffe" lautet der Titel der Fachbereichsarbeit, die sie im Rahmen ihrer mündlichen Chemie-Matura präsentiert. Unaufgeregt und souverän steht die junge Frau mit dem roten Bob und der beigen Bluse vor der Prüfungskommission, die sich in einem
Weder rechtliche Bestimmungen noch Bußgelder seien taugliche Mittel zur häufigeren Beschäftigung behinderter Menschen,+ meint Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl im Furche-Interview. Besser wäre mehr Information und Mediation.Die Furche: Ihrer Überzeugung nach besitzen behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Unternehmen einen doppelten Wert: einen betriebswirtschaftlichen Wert - durch ihre Leistung - und einen erhöhten sozialen Wert, weil sich Integration positiv auf das Arbeitsklima in einem Betrieb auswirken würde. Haben Österreichs Unternehmen diesen doppelten Wert
Der spektakuläre "Fall Christian" ist kein Unikat: Auch am Beispiel der sechsjährigen Sophie S. aus Wien zeigt sich, wie leicht Richter und Sachverständige bei Scheidungen hinsichtlich des Kindeswohls versagen können.Wenn Alfred S. an den "Fall Christian" denkt, überkommt ihn Wut - "Wut darüber, wie hier mit einem Kind umgegangen wird". Er weiß, dass die Medien im Fall des achtjährigen Scheidungskindes aus Salzburg eine unsägliche Rolle spielten. Doch er weiß auch, dass die Gerichte - wenn es erst zum Rosenkrieg gekommen ist - oft auf das Kindeswohl vergessen. Schließlich hat er ein
Türkis-Blaue BildungsPläneElementarpädagogikVerbindlicher Bildungsrahmenplan für den Elementarbereich, zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für "jene, die es brauchen", "Deutsch vor Schuleintritt", Eltern-Kind-Pass.LeistungsfeststellungZiffernnoten in allen Schulstufen (alternative Beurteilung nur zusätzlich), Eingangsverfahren für AHS und BMHS schulautonom möglich, Bildungspflicht bis 18, Ausbau der Ganztagsschulen.Lehrerbeurteilung"Leistungs-und outputorientierte Besoldung" sowie anonymisiertes Schüler-Feedback für alle Lehrkräfte, verpflichtende regelmäßige Fortbildung,
Bei den ersten Symptomen dachte die Dolmetscherin Helga Rohra noch an Erschöpfung, doch nach langem Warten wurde es Gewissheit: Lewy-Body-Demenz. Über Rohras Engagement für die Rechte Betroffener - und ihren Versuch, dem Leben neuen Sinn zu geben.Diese Frau kann reden. Das Auditorium hängt an ihren Lippen, als Helga Rohra mit warmer, dunkler Stimme und rollendem "R“ ihre Geschichte erzählt. "Wir möchten eine ganz normale Begegnung auf Augenhöhe“, erklärt die gebürtige Siebenbürgerin vorn am Podium und lugt über ihre Lesebrille hinweg in den gut gefüllten Saal. "Wir sind genauso
Wie kann es sein, dass sich alle Eltern von einem Strom fortreißen lassen, und zwar genau in die Gegenrichtung ihrer Vorstellungen? (Paula Bleckmann)Ziemlich genau zwei Stunden: So lange sitzen Sechsbis Siebenjährige täglich vor dem Bildschirm, wie die deutsche KIM-Studie (Kinder, Internet, Medien) erhob. Und je älter die Kleinen werden, desto länger und tiefer tauchen sie in mediale Parallelwelten ab. 261 Minuten täglich sind es bereits bei den Zwölf-bis 13-Jährigen -also ganz schön viel Lebenszeit mit starrem Blick.Die dazugehörigen Erziehungsberechtigten sind darüber meist
D. J. Carusos "Taking Lives" will geschickt mit Identitäten spielen - und bietet doch nur solide Thriller-Spannung.Sie ist kühl, vollmundig - und hat ungewöhnliche Ermittlungsmethoden: FBI-Agentin Illeana Scott (Angelina Jolie). Um sich in Verbrecherhirne versetzen zu können, schreckt sie nicht einmal vor dem "Probeliegen" in einem Grab zurück. Solche Raffinessen sind ihren Kollegen in Montreal fremd: Ratlos beobachten sie das Treiben eines Serienmörders, der seine Opfer nicht nur ihres Lebens, sondern auch ihrer Identität beraubt. Er zerstört ihre Gesichter, um selbst in ihre Rolle zu
Der Wiener Psychoanalytiker August Ruhs über Freuds Vater, den Unterschied zwischen Familienaufstellung und Psychodrama, die Aktualität des Ödipus-Komplexes und die Fallstricke in Patchworkfamilien.Die Furche: Herr Professor Ruhs, was wäre herausgekommen, wenn Sigmund Freud eine Familienaufstellung gemacht hätte?August Ruhs: Wenn er sich auf eine solche Methode eingelassen hätte, dann wäre er wahrscheinlich auf biographische Daten gestoßen, die auch in seiner sogenannten Selbstanalyse zum Vorschein gekommen sind - auf eine Familie, wo es vielleicht einige Geheimnisse um den Vater gibt.
Die Zahl der Sachwalterschaften nimmt dramatisch zu. Vor allem altersdementen Menschen in Pflegeheimen werden immer öfter die bürgerlichen Rechte aberkannt. Zu oft, warnen Experten. vonLore G., 83 Jahre alt und schwer dement, ist in gewisser Weise ein Prototyp: Wie 25 Prozent aller über 80-Jährigen leidet sie unter Störungen des Gedächtnisses, der Urteilsfähigkeit und der Wahrnehmung. Wie rund 35.000 Österreicherinnen und Österreichern wurde ihr deshalb vom Pflegschaftsgericht ein Sachwalter zur Seite gestellt, der ihre rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten regeln soll. Und wie
Seit Montag schlagen sich elf Abenteurer bei der ORF-Reality-Show "Expedition Österreich" quer durchs Land. jo groebel, Medienpsychologe und Generaldirektor des Europäischen Medieninstituts, über den Boom solcher Casting-Shows - und ihre ethischen Grenzen.Die Furche: Diese Woche ist im ORF die Abenteuershow "Expedition Österreich" gestartet, bei der sich eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von elf Personen entlang einer Luftlinie von Tirol nach Wien durchkämpfen muss. Glauben Sie an den Erfolg eines solchen Show-Konzepts?Jo Groebel: Fernsehen lebt grundsätzlich davon, ständig neuen
Felicitas Schneider von der BOKU Wien über die Lebensmittelmassen im Müll, das verloren gegangene Gespür der Konsumenten - und ihr Rezept zur Abfallvermeidung.Früher galt es als Frevel, auch nur ein kleines Stück Brot wegzuwerfen. Heute landet die Hälfte aller Lebensmittel im Müll, behaupten zumindest Valentin Thurn und Stefan Kreutzberger im Vorwort ihres Buches "Die Essensvernichter“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch), das im Zuge des Kinofilms "Taste the Waste“ 2011 erschienen ist. Felicitas Schneider beschäftigt sich seit Jahren an der Universität für Bodenkultur in Wien mit
Blockierende Mütter? Desinteressierte Väter? Eine aktuelle Studie hat die Gründe für den Kontaktabbruch zwischen Vätern und ihren Kindern analysiert.D as Ergebnis klang zu trist, um wahr zu sein: Die Hälfte der Väter habe ein Jahr nach einer Scheidung oder Trennung keinen Kontakt mehr zum eigenen Kind, stellte der Grazer Soziologe Max Haller 1996 fest. "Das schien uns extrem hoch", erinnert sich Mariam Irene Tazi-Preve. Und so nahm die Mitarbeiterin am Österreichische Institut für Familienforschung der Universität Wien gemeinsam mit sechs Kolleginnen und Kollegen die "Väter im
Seit 26 Jahren baut Christian Wetschka für Menschen am Rande der Gesellschaft Brücken zurück ins Leben: Als Pastoralassistent der Wiener Caritasgemeinde, als Zuhörer, Entertainer - und großer Freund von Freiwillgkeit.Sie ist ihm zufällig auf der Straße begegnet, diese Frau, die ihre gesamte Familie verloren hatte, die unter schweren Depressionen litt und aus deren Augen die pure Verzweiflung sprach. Jahrelang war sie jedem Menschen ausgewichen, der sich ihr nur nähern wollte. Bis Christian Wetschka ihr auf offener Straße anbot, doch einmal mit ihm ins Gespräch zu kommen. "Seitdem
„Valentin ist sehr feinfühlig, zärtlich, gleichzeitig aber auch sparsam im Verteilen seiner Zärtlichkeiten. (…) Er ist wahrhaftig und in sich ruhend, er verfügt über einen unglaublichen Liebreiz und er kann sehr ausdauernd sein, wenn es um die Durchsetzung seiner Ideen geht.“Ein ganz normales Kind also. Und doch ist Valentin besonders: Er hat Downsyndrom. Nach unbeschwerten 28 Schwangerschaftswochen wurde seine Mutter, Simone Fürnschuß-Hofer, mit der Diagnose Herzfehler und dem Verdacht auf Trisomie 21 konfrontiert – ohne Vorwarnung, ohne Vorahnung. „Ich war im Laufrad
Von 14. bis 18. Juli stürmen rund tausend Kinder die Hörsäle der Universität Wien. Im Rahmen der ersten "Kinderuni" sollen über 80 Vorlesungen aus allen wissenschaftlichen Disziplinen den kindlichen Wissensdurst stillen.Harry Potter hat es David angetan. "Ich habe beide Filme im Kino gesehen - und auch die Videos", versichert der Achtjährige glaubhaft. Nur noch wenige Tage, und David wandelt selbst auf den Spuren des halbwüchsigen Zauberlehrlings: Kommenden Mittwoch wird er im Rahmen der ersten Kinderuni Wien offiziell in die Geheimnisse der Alchemie eingeführt. Unter Anleitung von
Es gibt sie nicht: "die Jugendlichen". Doch nach der aktuellen "Jugend-Wertestudie 2006/07" haben junge Menschen zumindest eines gemeinsam: Leistungsorientierung und Sehnsucht nach Sicherheit. Die "Spaßgesellschaft" scheint demnach von gestern. Österreichs Jugend im Porträt.Nennen wir sie Christian und Petra, Ivica und Ivana, Mohammed und Shirin. Sie alle sind 14 bis 24 Jahre alt und leben in Österreich. Nur in ihrer Herkunft unterscheiden sie sich: Die einen haben heimische Wurzeln, die anderen sind in einer (nichtmuslimischen) Migrantenfamilie aufgewachsen, die dritten sind Muslime.
Der Wiener Sozialgerontologe Franz Kolland über Weiterbildungslust, thematische Interessen und Lernfähigkeit älterer Menschen.DIE FURCHE: Herr Professor Kolland, wie groß ist der Bildungshunger der Älteren in Österreich?Franz Kolland: Im internationalen Vergleich leider nicht sehr groß. In Skandinavien nutzen über 50 Prozent der Menschen zwischen 50 und 65 Jahren Bildungseinrichtungen, bei uns sind es 31,2 Prozent. Bei den Über-65-Jährigen sinkt diese Rate dann noch weiter auf zehn Prozent. 70 Prozent in dieser Altersgruppe bilden sich immerhin informell im Alltag weiter, sie schauen
Der Reformstau im Gesundheitswesen ist zum Wahlkampfthema avanciert: Während die einen den Kampf gegen die "Zwei-Klassen-Medizin" als höchstes Ziel formulieren, fordern die anderen mehr Effizienz. Tatsächlich muss vor allem eine Frage beantwortet werden: Was ist uns die Gesundheit wert? Das vorliegende Furche-Dossier wirft Schlaglichter auf den "Kostendschungel", lässt Experten zu Wort kommen und versucht darüber hinaus zu klären, was Begriffe wie "Gesundheit" und "Krankheit" heute überhaupt bedeuten. Redaktionelle Gestaltung: Doris HelmbergerWolfgang Schüssel tut es, Alfred Gusenbauer
Nächtelanges Anstellen, überfüllte Hörsäle, Gedränge im Seminar: Trotz 5.000 Schilling Studiengebühr bleibt das Service vieler Institute wie ehedem.Diesmal war der Aktionismus ungewollt: Rund 500 Studierende machten vergangene Woche die Nacht zum Tag und verwandelten das alte Wiener AKH in einen Campingplatz. "Schon um 18 Uhr sind die ersten dagewesen und um sechs Uhr hat der Hof einem Feldlager geglichen," erzählt Margarete Rubik, Vorstand des belagerten Anglistik-Instituts. In Schlafsäcke gehüllt warteten die Erstsemestrigen darauf, sich des morgens in die Listen der "Sprachübung
Grundsatzdiskussionen mit Menschen unter sechs Jahren entbehren ja nicht einer gewissen Mühsamkeit - und da rede ich jetzt gar nicht mehr von den Lieferkonditionen des Christkinds. Es reicht schon, so etwas Banales wie Zeit zu thematisieren.Erklären Sie doch einmal einem Naseweis, was "morgen“ ist! Morgen ist - eben morgen, der Tag nach heute, jener Tag, an dem ich aufwache, nachdem ich heute Abend wieder viel zu spät ins Bett gegangen sein und ein paar jämmerliche Stunden, geschunden und getreten von einem kleinen, sich von der Mitte des Bettes überallhin wälzenden Wesen, geschlafen
Ruth Pucher leiht anderen Menschen ihre Augen, um Kirchen, Bilder oder Städte neu zu sehen. "Wien ORDENtlich“ nennen sich die spirituellen Spaziergänge dieser unkonventionellen Ordensfrau. Über die ganz besondere Mission einer "Missionarin Christi“.Wie warm oder kühl ist es hier? Ist es bedrückend dunkel - oder bringt die Sonne bunte Fenster zum Strahlen? Wie hoch ist der Raum? Riecht es tatsächlich nach Holz? Jeder Mensch hat erste Eindrücke, wenn er einen Kirchenraum betritt, doch den meisten sind sie nicht bewusst. Wenn Ruth Pucher mit einer Gruppe junger Erwachsener eine Kirche
Einst bekam Claudia Rauch nicht einmal ein ordentliches Lehramtszeugnis. Heute unterrichtet sie angehende Pädagogen und nimmt ihnen die Berührungsängste gegenüber behinderten Menschen. Von einer blinden Frau auf der Überholspur des Lebens.Die Damen und Herren im Ministerium waren besorgt. Sehr besorgt. Wie würde sie das schaffen mit der Aufsichtspflicht? Wie würde sie sich bewähren vor einem Rudel kleiner Kinder, die so gern an Grenzen gehen? Und weil die Behörde sich so sorgte, erhielt diese etwas andere 21-Jährige kein offizielles Lehramtszeugnis auf Wasserpapier, sondern nur ein
Der Hamburger Rechtsphilosoph Reinhard Merkel über die Entschädigung für den Kindesmörder Magnus Gäfgen und die Absolutheit des Folterverbots.Es ist der 27. September 2002, als es in Frankfurt zu einem abscheulichen Verbrechen kommt: Der damals 26-jährige Magnus Gäfgen entführt den elfjährigen Jakob von Metzler, Sohn einer ihm gut bekannten Bankiersfamilie, verschließt ihm Mund und Nase mit Klebeband und erstickt ihn. Dann erpresst er von den Eltern eine Million Euro, wird jedoch bei der Geldübergabe von der Polizei verhaftet. Als er sich im Verhör weigert, über den Verbleib des
"Die Journalistin" bietet Hochspannung - und wenig Zwischentöne.Veronica Guerin war ein Aushängeschild der schreibenden Zunft: engagiert, mutig, kompromisslos. Eigenschaften, die die irische Journalistin im Jahr 1996 das Leben kosteten: Nachdem sie in gut recherchierten Artikeln für die "Sunday Independet" die Machenschaften von Dublins Drogenbossen offengelegt hatte, wurde sie am 26. Juni 1996 von Auftragskillern erschossen.Eine packende, wahre Geschichte - wie gemacht für den Film, und wie gemacht für zwei Experten des spannungsgeladenen Blockbuster-Kinos: Produzent Jerry Bruckheimer
Als einer von vier Nobelpreisträgern saß Manfred Eigen bei der
50-Jahresfeier der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft in
Graz am Podium. Sein Interesse gilt seit 30 Jahren dem Leben aus
biologischer Sicht. Ein furche-Gespräch über die Perspektiven der
biologischen Forschung und Technik.
Irene Dyk-Ploss, Professorin am Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik der Johannes-Kepler-Universität Linz, über Demokratie-Kurse für junge Rechtsradikale.Die Furche: Frau Professor Dyk-Ploss, Sie haben im Projekt "Geschichte und Demokratie" von 2001 bis 2003 mit jugendlichen Rechtsradikalen gearbeitet. Was hat diese jungen Leute dazu getrieben, sich dieser Ideologie zu verschreiben?Irene Dyk-Ploss: Von den insgesamt 65 Jugendlichen war ein Viertel eindeutig familiär beeinflusst. Ein weiteres Viertel waren reine Mitläufer, die mehr oder weniger zufällig in die Szene gestoßen
Wie lebt man ein gutes Leben? Und was ist das überhaupt? In seinem
neuen Buch beschreibt der Philosoph und Ethiker Clemens Sedmak
Wegmarken für menschliche Reife, inneres Wachstum und Lebensglück.
Die Bundesregierung hat gegen die EU-weite Förderung embryonaler Stammzellforschung ihre Stimme erhoben - zu spät, allein und mit einer guten Portion Scheinheiligkeit.Und wieder war Brüssel an allem schuld. Leider seien die von der Bioethik-Kommission geforderten Einschränkungen nicht berücksichtigt worden, begründete Wissenschaftsministerin Elisabeth Gehrer am Montag vergangener Woche Österreichs Nein zum sechsten EU-Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung (2002 bis 2006). "Unsere Bedenken sind unverändert aufrecht und eine generelle Zustimmung daher nicht möglich." Folglich
Das Buch "Kulturkampf im Klassenzimmer" könnte ein Anlass sein,
endlich den Schul-Tatsachen ins Auge zu sehen und nach Lösungen zu
suchen. Man muss es nur wollen.
Ein Toter in Wien, fünf Bedrohte in Hall: Körperliche Gewaltakte an Österreichs Schulen sorgen für Aufregung. Der "leise" - und ungleich häufigere - schulische Psychoterror müsste nicht minder alarmieren.Das Begräbnis des 14-jährigen Kevin war keine vier Tage her. Und wieder zückte einer das Messer. Diesmal nicht im Schmelztiegel Wien, sondern im fernen Tirol: Es war Dienstag vergangener Woche, als ein Elfjähriger in der Hauptschule in Hall bei Innsbruck mit seinem Butterfly-Messer prahlte und fragte, wer jetzt sterben wolle. Ein Mädchen meldete sich - "scherzhalber". Bevor der Bub
Wer Franz Voves zum Parteifreund hat, braucht keine Feinde mehr: Schon Alfred Gusenbauer musste diese Erfahrung machen. Nun hat es Claudia Schmied erwischt: Die Unterrichtsministerin betreibe "Groscherlzählerei", polterte der steirische Landeshauptmann Donnerstag vergangener Woche. Wenn man an den 23 steirischen Schulen, die ab 2008 am Modellversuch "Neue Mittelschule" teilnehmen, nur sechs der zwölf vorgesehenen Mehrstunden finanziere, steige die Steiermark aus. Montag darauf gab sich Voves wieder handzahm: "Wenn die Kinder die Gewinner sind", sei er gerne bereit, zwei bis drei Millionen
Mit einem Plädoyer für den Fremdsprachenerwerb und dem Bekenntnis
zur Vielfalt startete Europa in das "Jahr der Sprachen 2001". In
Österreich rückt man verstärkt die Nachbarsprachen in den
Mittelpunkt - sowie bilinguale Schulen dies- und jenseits der
Grenzen.
Unter ihrer Leitung verhalf ein 17-köpfiges Team im März 2000
Bombenopfer Theo Kelz zu zwei neuen Händen: Die Plastische und
Wiederherstellungs-Chirurgin Hildegunde Piza wurde vom Klub der
Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur Wissenschafterin des
Jahres gewählt.
Nach einer scheinbaren Einigung geht das Gezänk um die Bildungsreform
weiter. Die eigentlichen Herausforderungen warten aber ohnehin. Eine
Zusammenschau.
Seit 26. Jänner ist er Staatssekretär im Sozialministerium - doch vielen ist Sigisbert Dolinschek namentlich noch immer unbekannt. Im Interview spricht er über den Sinn von sieben Staatssekretären, das neue Behindertengleichstellungsgesetz und die Barrieren zwischen bzö und fpö.Die Furche: Einige Medien haben - mehr oder weniger ernsthaft - die Frage aufgeworfen, ob Österreich sieben Staatssekretäre braucht. Haben Sie sich im ersten halben Jahr Ihrer Amtszeit je überflüssig gefühlt?Sigisbert Dolinschek: Bisher eigentlich nicht. Es gibt eine Fülle an Terminen und Aufgaben. Ich
Direktoren brauchen Feingefühl, weil es oft Graubereiche gibt: Sie müssen Gebet in der Schule nicht erlauben, dürfen es aber auch nicht verbieten. (U. Kowanda)Man stelle sich vor: Muslimische Schülerinnen und Schüler haben soeben von ihrem Islamlehrer erfahren, wie man das Pflichtgebet verrichtet. In der Pause wollen sie es gleich im Klassenzimmer ausprobieren, doch als ein anderer Lehrer den Raum betritt, ist er entsetzt und verbietet das Gebet. Was bleibt, ist Empörung auf allen Seiten.Religiöse Vielfalt kann bereichernd sein, sie kann Schüler, Lehrkräfte und Schulleiter aber auch
Zuerst die Debatte um die "Neue Mittelschule", jetzt banges Warten auf die neue PISA-Studie: Die Schule ist das große Thema dieses Herbstes. Stefan T. Hopmann, Professor für Schul- und Bildungsforschung an der Universität Wien, über die mangelnde Aussagekraft von PISA und den "unsinnigen" Schulversuchs-Kompromiss der Regierung.Die Furche: Herr Professor Hopmann, kurz vor Veröffentlichung der neuen PISA-Daten am 4. Dezember lassen Sie nun im Sammelband "PISA zufolge PISA" kein gutes Haar an dieser Studie. Was genau missfällt Ihnen?Stefan T. Hopmann: Es sind drei Dinge. Erstens muss man
Angesichts der wachsenden Funktionalisierung und Ökonomisierung des
Lebens plädiert der Göttinger Hirnforscher Gerald Hüther für eine
Rettung des Spiels.
Die Wiener Kinder- und Jugendpsychologin Brigitte Rollett über Wohlstandsverwahrlosung und Leistungsdruck.Die Furche: Experten orten eine enorme Zunahme an depressiven Störungen unter Jugendlichen. Auch Sie haben nach einer Untersuchung an 14- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schülern besorgniserregende Ergebnisse präsentiert: 18 Prozent der Mädchen und sechs Prozent der Buben seien demnach depressiv. Wie erklären Sie sich diesen Befund?Rollett: Erstens sind die schulischen Anforderungen enorm gestiegen. Das bemerkt man schon, wenn man die Höhe des Schulbücherstapels heute mit dem
Drei Jahre nach Einführung des Kinderbetreuungsgeldes steigt die Kritik an diesem Konzept - und die Zahl an Alternativmodellen.Schwangere in den Liften, Schwangere auf den Gängen, schwangere Chefinnen im Betriebskindergarten - und zuhause eine fünfköpfige Kinderschar, die auf die Frage um das eigene Wunschkindsein ein strahlendes "Ja" erhält: In Österreich herrscht Baby-Boom.Zumindest in jener Österreich-Vision, die ein tv-Werbespot im Auftrag von Sozialministerin Ursula Haubner (bzö) entwarf.Die Gegenwart zeigt sich nicht ganz so rosig: Montag dieser Woche präsentierte die Statistik
Inessa Koslowskaja, Moskauer Weltraummedizinerin und "Fitnesstrainerin" der Kosmonauten, im Interview.Die Furche: Welche Auswirkungen hat ein Langzeit-Aufenthalt im Weltraum auf den Körper?Inessa Koslowskaja: Es gibt viele Auswirkungen: Die Kosmonauten sind einer viel höheren Strahlenbelastung ausgesetzt, ihre Immunabwehr sinkt und sie stehen unter psychischem Druck. Durch die Schwerelosigkeit schwinden Muskeln und Knochendichte. Außerdem nimmt die Bewegungsgenauigkeit ab, wie wir das von Koma-Patienten oder lange bettlägrigen Personen kennen. Um das zu verhindern, tragen die Kosmonauten
Andreas Fasching ist der erste SOS-Kinderdorf-Vater der Welt. Gemeinsam mit seiner Frau, einer leiblichen Tochter und vier anvertrauten Kindern lebt er das tagtägliche Abenteuer Großfamilie - und hat seine Berufung gefunden.Eigentlich wäre er gerade heiß begehrt. Eigentlich müsste er gerade selbst gekrakelte Porträts bewundern, Puppen reparieren oder zwei kleine Mädchen versöhnen. Schließlich ist die Vierjährige, nennen wir sie Vanessa, gerade aus dem Spielzimmer gestapft, am selbst gezimmerten Chinchilla-Käfig vorbeigeschlüpft und beim großen Esstisch gelandet, um sich lautstark
"Hader muss weg" - und ist eigentlich wieder da: Nach zehn Jahren "Privat" präsentiert Josef Hader sein neues, bis dato bösestes Programm.Zehn Jahre lang wandelte er durch die Kanalrohre Wiens, stellte Gott und Teufel - ganz "Privat" - auf die Probe und schickte träge Topfpflanzen zwecks Horizonterweiterung spazieren: In furiosen Grenzgängen zwischen Bettnässertum und Weltverbesserung hat Josef Hader das, was man früher Kabarett nannte, zu einem Ein-Mann-Kosmos geformt.In seinem neuen Programm "Hader muss weg", das vergangene Woche (ausgerechnet zu Mariä Empfängnis und im kleinen
Als "Cellistin von Auschwitz“ hat Anita Lasker-Wallfisch zur Erbauung Josef Mengeles die "Träumerei“ von Schumann gespielt. Heute erzählt sie jungen Menschen von ihrem Überleben in der Hölle - und vom Wahnsinn, ein ganzes Volk zu hassen.Die alte Dame hat Schmerzen. Schritt für Schritt quält sie sich die Stiege hinab in den Keller des Wiener Traditions-Cafés Korb. Es sei die Hüfte und der Tag sei anstrengend gewesen, sagt sie und wuchtet ihre metallene Gehhilfe Stufe um Stufe in die Tiefe. Doch Hilfe? Nein danke, die brauche sie nicht.Es ist eine starke, unbeugsame Frau, die sich in
Ostern ist eine ziemlich gute Zeit, um die Welt zu retten. Das wissen nicht nur Theologen. Auch Martin Ehrenhauser hat das rechtzeitig erkannt und am Palmsonntag das gut geheizte ORF-Studio verlassen, um am zugigen Ballhausplatz gegen die Verpulverung von Hypo-Milliarden, für mehr Gerechtigkeit und vor allem für mehr mediale Anteilnahme an seiner Liste "Europa anders" zu campieren.Ob das der Welt wirklich weiterhilft, weiß ich nicht. Aber vielleicht nimmt sich Ehrenhauser auch nur jene Regeln zu Herzen, die der selbst ernannte Weltrettungsinstruktor Harald Welzer in seinem Bestseller
Migrationsforscher Rainer Bauböck über das "typisch Französische" an den Jugendunruhen und die ab 2006 geplanten Verschärfungen im österreichischen Staatsbürgerschaftsrecht.Die Furche: Sie haben kürzlich gemeint, die Jugendunruhen in Frankreich seien "kein französisches Spezifikum". Haben die "Integration à la française" und der Hintergrund der Kolonialgeschichte nicht zu speziellen Reibungsflächen geführt?Rainer Bauböck: Das Gemeinsame mit anderen europäischen Ländern ist, dass hier eine Bevölkerung der zweiten und dritten Einwanderer-Generation betroffen ist, die in sehr
Vor 20 Jahren hat sich Tom Gschwandtner "den Hals gebrochen", wie er
gerne sagt. Heute rollt er von Termin zu Termin, um aus seinem
Bestseller "Gelähmt ist nicht gestorben" zu lesen. Porträt eines
politisch unkorrekten Aufklärers.
Vor 25 Jahren hat der ehemalige US-Marine und spätere Zen-Mönch Gregory Campbell in Europa den "Weg der Männer" gegründet, ein Netzwerk von Mentoren, die Interessierte bei der Entwicklung hin zum "reifen Mannsein" begleiten (vgl. www. wegdermaenner.eu). Der Grazer Lebens-und Sozialberater Werner Laminger, Gründungsvater des "Weges der Männer" in Südost-Österreich, über Männer-Initiation und Väterbildung.DIE FURCHE: Herr Laminger, Sie leiten über den Verein "Einfach Mann" Männerinitiationsseminare. Warum braucht es so etwas? Werner Laminger: Weil sich durch die gesellschaftlichen
Irgendwie wirkte Eva Weissenberger fehl am Platz. Gebetsmühlenartig wiederholte die Innenpolitikredakteurin des Falter vergangenen Sonntag in Offen gesagt jene Summen, die für PR-Shows vor Kleingewerblern und die - mittlerweile von Teenie-Fotos gesäuberte - Homepage Karl-Heinz Grassers geflossen sind. Beharrlich kritisierte Weissenberger die "Weißwaschung" des Ministers durch seine eigene Behörde und stellte sich, Grasser und dem Publikum schließlich die Frage, ob ein Amtsträger mit einem solchen Verständnis von Politik und (Un-)Recht weiter tragbar sei.Allein: Weder Grassers Recht
Die Psychiaterin und Psychoanalytikerin Marianne Springer-Kremser über die "Volkskrankheit“ Depression und eine Gesellschaft zwischen Pharmawahn und Trauerverbot.Laut offiziellen Stellen leiden mehr Menschen denn je an Depressionen: Rund zehn Prozent seien in Österreich betroffen, hieß es am 10. Oktober, dem Welttag der seelischen Gesundheit; fünf Prozent seien behandlungsbedürftig. Ist Depression tatsächlich die neue "Volkskrankheit“? Marianne Springer-Kremser, ehemalige Leiterin der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie in Wien sowie Gründerin der
Jede zweite Ehe geht in Österreich in die Brüche. Wie mit diesem menschlichen Scheitern umzugehen ist, bleibt vor allem für die Kirchen eine Herausforderung.Wäre Franz Beckenbauer 1990 übers Wochenende nach Seattle gereist - was hätte man ihm dort prophezeit? Hätte man dem Frischvermählten und seiner zweiten Ehefrau Sibylle nach einer Verhaltensstudie im "Marital and Family Institute" tatsächlich die Scheidung vorausgesagt und - wie letzte Woche bekannt wurde - Recht behalten? Man weiß es nicht. John M. Gottman, vollmundiger Direktor des Instituts, hätte das Scheitern damals wohl
Kinder bekommt man nicht des Geldes wegen. Kinder bekommt man, wenn die unergründliche Sehnsucht nach Familie übermächtig wird, wenn man den passenden Partner gefunden hat – und wenn die Körper beider Beteiligten nicht streiken.Eine gewisse materielle Sicherheit ist der Lust zur Fortpflanzung freilich nicht abträglich. Erst recht nicht ein Mindestmaß an Planungssicherheit.Doch hier hapert es in Österreich gewaltig. Seit Jahren gleicht die Familienpolitik einer Baustelle, in der ein offizieller Baumeister und neun Poliere einfach drauflosbetonieren, wie sie lustig sind. Versprochen
Steigende Ölpreise, anhaltende Klimaerwärmung: Die Zeit ist reif für Fahrzeuge mit Brennstoffzellen und Wasserstoffbetrieb. Doch der umweltfreundliche Energieträger H2 hat (noch) seine Tücken.Die Ölkurve schien schon am Plafond angelangt. Und dann kam noch Katrina: Mit einer Geschwindigkeit von 240 km/h hinterließ der Hurrikan nicht nur eine Spur der Verwüstung - sondern sorgte auch dafür, dass der stattliche Ölpreis in neue Höhen stieg. 70,80 Dollar kostete Montag dieser Woche das Fass Rohöl. Eine Entwicklung, die die usa ins Mark trifft: Schließlich nutzen sie 20 Prozent des
Vor eineinhalb Jahren wurde sie von Jörg Haider unter denkbar ungünstigen Vorzeichen an die Spitze des Justizressorts berufen. Mittlerweile gilt Karin Gastinger als Vorzeigefrau des BZÖ. Im furche-Interview spricht die schwangere Ministerin über die Eskapaden ihres Parteichefs im Ortstafelstreit und ihre "Bodenständigkeit" als Geheimnis ihres Erfolges.Die Furche: Jörg Haider hat beim Neujahrstreffen des bzö gemeint: "Wahrlich, ich sage euch: Vor 2000 Jahren ist einer auferstanden und hat den Grabstein verrückt. Heute findet sich ein Landeshauptmann, der die Ortstafeln verrückt." Frau
In seinem Buch "Mensch bleiben in der Politik" eruiert Clemens
Sedmak, unter welchen Umständen ein aufrechtes Leben im politischen
Geschäft möglich ist. Annäherungen an einen unmöglichen Beruf -der
nach Donald Trump noch etwas unmöglicher wurde.
Österreichs Kirchenhistoriker empfehlen der katholischen Kirche eine neue Ehepastoral.Österreichs Ehen sind in Auflösung begriffen: Im Jahr 2001 wurden bundesweit 46 von 100 Ehen geschieden, in Wien sogar 59 Prozent. Angesichts dieser Not steht die römisch-katholische Kirche vor enormen pastoralen Herausforderungen, verweigert sie doch (zumindest offiziell) wiederverheirateten Geschiedenen den Zugang zu den Sakramenten.Diese rigorose Praxis wurde freilich nicht immer so gehalten. Zu diesem Schluss kam die "Arbeitsgemeinschaft der Professorinnen und Professoren für Kirchengeschichte an den
Die Welt ist eine Kugel, eins und eins ist zwei - und wer etwas will, der muss dafür bezahlen. Diese Weisheiten dürften sich in aufgeklärten Gesellschaften hoffentlich herumgesprochen haben. In Österreich hat man freilich seine Zweifel.Das jüngste Beispiel dafür ist der Eiertanz um die weitere Finanzierung der Kinderbetreuung. Die Bundesregierung, namentlich Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), hat den Ländern künftig nur noch 110 statt 140 Millionen Euro jährlich in Aussicht gestellt -für den Ausbau der Kinderbetreuung, die Sprachförderung und den Gratiskindergarten.
Soll es erlaubt sein, Kinder oder Menschen mit geistiger Behinderung in Forschungsstudien miteinzubeziehen, wenn ihnen dies selbst nicht nützt? Sollen Paare mit einer Erbkrankheit zu künstlicher Befruchtung zugelassen werden, um im Rahmen der Präimplantationsdiagnostik (PID) kranke Embryonen ausselektieren zu können? Sollen die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin auch lesbischen Paaren offen stehen? Diese Fragen werden in Österreich seit Jahren diskutiert - kaum jedoch im Plenum des Parlaments.Das sollte sich nun ändern: Für 7. und 8. Mai wurde eine Enquete anberaumt, bei der
Die digitale Kluft zwischen den Staaten des Nordens und des Südens nimmt stetig zu. Gleichzeitig steigt die Verwirrung darüber, was Qualität im World Wide Web eigentlich bedeutet.Was haben Singapur, Island, Finnland, Dänemark und die usa gemeinsam? Ein angenehmes Klima - zumindest was den Umgang mit Information betrifft. Zum vierten Mal hat das Weltwirtschaftsforum in Genf über 100 Staaten hinsichtlich des Einflusses der Informations- und Kommunikationstechnologien (ict) auf die volkswirtschaftliche Entwicklung überprüft. Im März lag schließlich das neue Ranking vor: Demnach hat
Als Gynäkologin am Salzburger LKH kennt sie die bioethischen Dilemmata nicht nur aus der Theorie, sondern aus der alltäglichen Arbeit: Barbara Maier, Mitglied der Bioethikkommission und Referentin bei den Alpbacher Gesundheitsgesprächen, über den Salzburger Abtreibungsstreit, die Präimplantationsdiagnostik (PID) und die Adoption von Embryonen.Die Furche: Sie sind Gynäkologin am LKH Salzburg, studierte Theologin und Mitglied der Bioethikkommission des Bundeskanzlers. Wie haben Sie die Debatte über Abtreibungen in Salzburger Landesspitälern erlebt?Barbara Maier: Diese Diskussion ist
Führen biometrische Daten zu mehr Sicherheit - oder sind sie selbst ein Sicherheitsrisiko? Die Meinungen sind geteilt.In Amerika grassiert die Angst. So viel Angst, dass sogar Ted Kennedy verdächtigt wurde: Der demokratische Senator aus Massachusetts hatte einen Namensvetter, der sich auf der "No-Fly"-Liste befand. Bis Mitte August, als der namhafte Politiker seine Erlebnisse dem US-Justizausschuss schilderte, war er als mutmaßlicher Terrorist mehrere Male am Einchecken gehindert worden. Zur Sicherheit.Reise-SchikaneReine Vorsichtsmaßnahmen sind es auch, die zahlreiche österreichische
Kein Streit, kein Amoklauf und auch keine
Briefwahl-Verschwörungstheorie kommt ohne das Gefühl aus, dass einem
schlimmes Unrecht geschah. Über die Macht der Kränkung - individuell
und kollektiv.
Der menschliche Wille ist mächtig. Aber ist er auch frei? Ja, betonen Hans Helmut Kornhuber und Lüder Deecke in ihrem Buch "Wille und Gehirn".Nur wo Leben ist, da ist auch Wille: aber nicht Wille zum Leben, sondern - so lehr ich's dich - Wille zur Macht!"Hätte Friedrich Nietzsche, der diese Zeilen in "Also sprach Zarathustra" schrieb, gut hundert Jahre später in den Schriften Wolf Singers blättern können - ihm wäre der Atem gestockt: Der menschliche Wille nichts als Neuronengewitter? Der freie Wille bloße Illusion? Mit Thesen wie diesen stößt der 64-jährige, in Frankfurt tätige
Sein Traum war der vom Fliegen. Schlussendlich scheiterte Leonardo da Vinci im 16. Jahrhundert jedoch am Versuch, den Flügelschlag der Vögel einfach zu kopieren: "Er war so fixiert auf das Ikarus-Bild, dass er es nicht geschafft hat, sich auf den bewegungslosen Drachenflug zu konzentrieren," weiß Bernd Lötsch, Generaldirektor des Naturhistorischen Museums, um den historischen Fehler des Bionik-Pioniers. Ein anderes Vorbild der Natur verhalf dagegen Igo Etrich 1910 zum Durchbruch in der Aviatik (Flugwesen): Er orientierte sich für sein motorbetriebenes Flugzeug an der Form einer Taube in
So wichtig ein gemeinsames Reflektieren über die Gründe des (kolportierten) schlechten Abschneidens bei der Bildungsstudie ist: PISA ist nicht das Maß aller Dinge.Jetzt hat es uns also erwischt. Wenige Meter vor der Weltklasse, in deren Richtung Österreich unaufhaltsam unterwegs gewesen war, wurde die Leistungsfähigkeit der heimischen Schülerinnen und Schüler - und damit auch jene des österreichischen Schulsystems - gnadenlos zurückgestuft: vom angenehmen Platz 10 auf den (kolportierten) 19. Rang. Wieviel Aussagekraft diesem Absturz in der internationalen OECD-Bildungsvergleichsstudie
Mit seinem Vorschlag, Latein im Gymnasium zum Wahlfach zu machen, sorgt VP-Bildungssprecher Werner Amon seit Wochen für Diskussionen. Wie wichtig ist die regina linguarum, die Königin der Sprachen?Werner Amon ist ein Gallier - zumindest im Geiste. Wie jenes legendäre Dorf am Rand des besetzten Galliens wird auch er nicht müde, Widerstand zu leisten. Doch nicht so sehr Gaius Iulius Caesar (siehe Büste), sondern seine Sprache ist ihm ein Dorn im Auge: Anfang Dezember sorgte der Bildungssprecher der ÖVP mit dem Vorschlag für Aufregung, Latein als Pflichtfach im Gymnasium abzuschaffen und
Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (VP) über die frauenpolitischen Maßnahmen der Regierung, die Einkommenskluft zwischen den Geschlechtern und "Beijing +10".Die Furche: Laut einer - von der sp-Frauenvorsitzenden Barbara Prammer in Auftrag gegebenen - sora-Studie wissen nur zehn Prozent der östereichischen Frauen unter 40 Jahren, dass Sie Frauenministerin sind...Maria Rauch-Kallat: Nachdem ich aus anderen Quellen schon ganz andere Zahlen bekommen habe, bin ich prinzipiell skeptisch, was die Glaubwürdigkeit solcher Umfragen betrifft.Die Furche: Anlässlich von fünf Jahren Schwarz-Blau
Schlüssel zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder heimtückische Falle: Am weiblichen Teilzeit-Boom scheiden sich die Geister.Bürgermeister Josef Hösl ist überglücklich: Vergangenen Freitag erreichte seine Marktgemeinde Hofstetten-Grünau beim Wettbwerb "Frauen- und familienfreundlichste Betriebe in Niederösterreich" in der Kategorie öffentliche Institutionen den zweiten Platz. Die familienfreundliche Marktgemeinde erfülle den Wunsch der Mitarbeiter nach Teilzeitmöglichkeiten, heißt es in der Begründung der Jury, die im Zuge der Initiative "Taten statt Worte" Vorzeigeprojekte
Vor 100 Jahren haben Frauen für ihr Wahlrecht gekämpft. Das, worum es heute geht, ist nicht per Gesetz zu verordnen, aber trotzdem unverzichtbar: die Beteiligung der Männer am "anderen“ Leben jenseits von Karriere und Beruf.Damals, 1911, war noch klar, wofür es sich zu kämpfen lohnte: für die Einführung des Frauenwahlrechts, für das Ende des Ausschlusses der Hälfte der Bevölkerung von politischer Partizipation. Sieben Jahre später, am 12. November 1918, wurde die Vision schließlich Wirklichkeit - und das "Stimmrecht aller Staatsbürger ohne Unterschied des Geschlechts“ per
Kurz vor dem Schulreformgipfel am 14. Februar kreist die Bildungsdebatte um die Ganztagsschule. Eine Grazer Volksschule zeigt, wie dieses Modell - fernab der "Zwangstagsschule" - funktionieren kann.Hätten wir die beste aller Welten - die Schulen sähen anders aus: Sie wären Schultürme mit luftigen Atrien, mit einem Forum zur Basisvermittlung, mit einem Campus mitten in der Natur, mit einer Mensa, wo das Essen zum Gedankenaustausch reizt, mit einem Fitnessraum, einem Ruheraum, einem Social Corner, einem Atelier und vielem mehr. So sollte sie sein, die "Steirische Tagesschule" der Zukunft,
Ulrike Riedel, Berliner Rechtsanwältin, ehemaliges Mitglied der deutschen Enquetekommission "Recht und Ethik der modernen Medizin" und Expertin zum Thema "Kind als Schaden", über das umstrittene ogh-Urteil und die "verfassungswidrige" österreichische Abtreibungsregelung.Die Furche: Frau Riedel, wie bewerten Sie das ogh-Urteil im Fall Emilia Diana R.?Ulrike Riedel: Ich finde es konsequent. Das Gericht zieht sich zurück auf die rein schadensrechtliche Betrachtungsweise. Wenn ein Arzt einen Fehler gemacht hat, dann muss er für die Folgen dieses Fehlers haften. Wobei der ogh diesen Fall zu
Nicht nur Amerika, auch Europa rüstet sich gegen Anschläge mit biologischen oder chemischen Waffen. An Massenimpfungen ist freilich nicht gedacht.In Zeiten des Kriegsgetrommels haben Horrorszenarien Hochkonjunktur: Innerhalb von 45 Minuten könne der irakische Diktator Saddam Hussein sein biologisches und chemisches Waffenarsenal aktivieren, heißt es in jenem Dossier, das der britische Premierminister Tony Blair Dienstag vergangener Woche präsentierte. Reine Panikmache, konterte der irakische Präsidentenberater Amir Al Sadi. Das Dossier sei nichts anderes als "ein Sammelsurium an
Die Zahl der Demenzbetroffenen wird in Zukunft dramatisch steigen.
Wie verändert diese Krankheit einen Menschen? Und was bedeutet sie
für Liebe und Partnerschaft? Ein Besuch beim "Alzheimerurlaub" für
Paare in Bad Ischl.
Vor über 30 Jahren ist die deutsche Soziologin Irmgard Pinn zum Islam konvertiert. Heute kämpft sie an der Seite muslimischer Communities gegen Vorurteile und für Toleranz. Im Interview spricht Pinn über den vermeintlichen "Clash of Civilizations" und die Stellung der Frau im Islam.Die Furche: New York, Madrid, London und das Attentat auf den niederländischen Künstler Theo van Gogh: Ist der Traum von der multikulturellen Gesellschaft ausgeträumt?Irmgard Pinn: Ich beschäftige mich weniger mit Traumdeutung als mit der sozialen Realität - und hier würde ich einfach sagen: Die
Als junge Mitarbeiterin eines Reisebüros hört Astrid Winkler sprachlos zu, wie ihr ein Kindersextourist seine Abenteuer schildert. Heute kämpft sie gegen die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen - und für die Konfrontation mit der oft unfassbaren Realität."Stoppt die Kinderschänder“, "Die Vergewaltigung der Wehrlosen“ oder "Ich war erst 13“: Die Buchtitel im Regal des kleinen Büros von Astrid Winkler in Wien-Josefstadt haben es in sich. Auf dem Tisch daneben liegen knallgelbe Folder. Es sind Vorlagen der Petition "Stoppt Sex-Handel mit Kindern & Jugendlichen“, die von der
Das Helfen gehört zur Grundberufung der Elisabethinen. Wir müssen uns deshalb auch heute fragen: Wo sind die Aussätzigen unserer Zeit? (Sr. Bonaventura)Die Zahlen sind nüchtern: Sieben Menschen wurden im ersten Jahr des Grazer VinziDorf-Hospizes betreut, vier von ihnen sind verstorben, zwei konnten entlassen werden, einer (Marco) ist wieder zurückgekehrt. Doch welche Schicksale stecken hinter diesen Zahlen? Und was hat die Elisabethinen überhaupt dazu bewogen, ein Hospiz für Menschen am Rand der Gesellschaft zu starten und dafür alle laufenden Kosten zu übernehmen? DIE FUR-CHE hat mit
" MutterIch trage Dich wie eine Wunde auf meiner StirnDie sich nicht schließtSie schmerzt nicht immerUnd es fließt das Herz sich nicht draus totNur manchmal, plötzlichbin ich blind und spüre Blut im Munde “Dieses Gedicht von Gottfried Benn lässt Julia Onken in der Todesanzeige ihrer Mutter abdrucken. Die alte Frau ist im Altersheim gestorben, nach einem langen Leben und einem schweren Schicksal. Zumindest der Tod kam sanft und freundlich vorbei.Es war eine konfliktreiche Beziehung, die Mutter und Tochter verbunden hat. Der Pubertierenden geht ihre früher innig geliebte Gebärerin
Zum Dossier. Steiermark wählt, wobei die erste Landtagswahl nach der
blau-schwarzen Regierungsbildung auch bundespolitisch nicht
unbedeutend ist. Rechtzeitig vor dem Wahlgang am 15. Oktober
ergründet die furche bei einem Lokalaugenschein das Wesen
zeitgemäßer Wahlwerbung. Weitere Beiträge widmen sich den
zahlreichen Spitzenkandidatinnen und einem Thema, das nicht nur im
Wahlkampf wenig präsent ist: den steirischen Slowenen.
Zwischen offiziellem Gedenken und persönlichem Erinnern."Geschichte ist Erzählungvon Ereignissen: alles übrigeergibt sich daraus." (Paul Veyne)Mein Vater hat oft vom Krieg erzählt: Von damals, als man ihn - Jahrgang 1917- nach Polen abkommandierte; von damals, als er in Paris als Teil eines Sängerquartetts Auftritte gab; von damals, als er mit der Militärmusik bei einem Begräbnis von gefallenen Engländern einen Choral spielte - und dafür von den dänischen Trauergästen Applaus bekam; von damals, als er in Sizilien mit der Flak im Einsatz war; von damals, als er an seiner Seifendose
Die Telefonseelsorge Wien hat seit 35 Jahren rund um die Uhr ein offenes Ohr für Menschen in Krisensituationen.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen sich Zeit für ein klärendes Gespräch - und hüten sich vor Ferndiagnosen.Druck ablassen - Tag und Nacht, kostenlos und anonym: Mehr als 100.000 Mal pro Jahr nützen Hilfesuchende in ganz Österreich diese Möglichkeit und wählen die Notruf-Nummer 142 der Telefonseelsorge. Mehr als 30.000 Mal läutet allein in der Wiener Dependance am Stephansplatz das Telefon. Dort wechseln einander 150 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab
Vier neue "Autonomiebotschafter" sollen die Schulen für jene
Spielräume begeistern, die ihnen das geplante Autonomiepaket der
Regierung eröffnen will. Doch was halten Betroffene und Experten von
den Plänen, die noch bis Ende April begutachtet werden?