Von Lisette Model bis Cindy Sherman, von sozialen Landschaften bis hin zu inszenierten Tableaus: Aktuell präsentiert die Wiener Albertina wichtige Strömungen der US-amerikanischen Fotografie ab den 1930er-Jahren.
Alles deutete bei ihm auf eine Musikerkarriere hin. Erst Mitglied der Wiener Sängerknaben, dann Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. Fritz Simak wurde Trompeter, spielte bei "Standart Oil" und anderen New-Wave-Formationen, doch irgendwann war es die Fotografie, die sein weiteres berufliches Leben bestimmen sollte. Er wurde Fotograf und Fotosammler. "Fritz Simak ist Musiker, der Fotograf wurde; in seinen Bildern ist Musik", schrieb einmal Ernst Haas, Mitglied der legendären Bildagentur "Magnum", über ihn. Uns soll hier aber seine andere Profession
Ihre Sujets fand die amerikanische Fotokünstlerin im Alltag und auf
der Straße, vor allem in den ärmeren Vierteln ihrer Heimatstadt New
York. Die Albertina ehrt Helen Levitt (1913-2009) mit einem Rückblick
auf 60 Jahre Kunstschaffen.
Vor einigen Jahren besuchten wir Erich Lessing in seinem Haus in Wien-Dornbach. Zum vereinbarten Termin war er, das österreichische Mitglied der legendären Fotoagentur Magnum, noch nicht da. Also ließ uns seine Frau im Garten Platz nehmen. Wir sahen uns um: der Rasen wenige Zentimeter hoch und dicht im Wuchs - very british. Und das Haus ganz amerikanisch: ein langgestreckter Flachbau, ein Bungalow. Das Ehepaar Lessing war in der Welt herumgekommen, hatte auch in Kalifornien gelebt. Da kam er, eiligen Schritts! Als Erstes fiel sein großer, imposanter Kopf auf. Er entschuldigte sich für die
Die Albertina möchte vermehrt zeitgenössische österreichische
Fotokünstler präsentieren. Den Anfang macht sie mit Alfred Seiland,
der sich sein Handwerk in den USA selbst beigebracht hat.
Ödön von Horváth schrieb sogenannte Volksstücke, in denen er nicht zuletzt das Aufkommen des rechten Mobs schilderte -für die Ausstellungsmacher ein Autor, der aktueller denn je ist.Ein blutiger Schweinskopf in der Kühlvitrine, das wär 's gewesen! Sagt Peter Karlhuber, mit dem wir durch die von ihm gestaltete Ausstellung zu Ödön von Horváth im Wiener Theatermuseum gehen. Denn dieser Schweinskopf hätte wunderbar die latente Gewalttätigkeit von Oskar auf den Punkt gebracht, den Horváth in seinem Stück "Geschichten aus dem Wiener Wald" den wohl abgründigsten Satz der
"Sander holte Vertreter aller Ränge vor die Kamera, stellte sie gleichsam auf eine Stufe -ein demokratischer Ansatz, der den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge war."Es geht auch anders, es geht auch ohne gefletschte Zähne und angestrengtes Lächeln in die Kamera. Das zeigen die Menschenbilder von August Sander, die derzeit in der Ausstellung "Porträt einer Gesellschaft" im Wiener Westlicht zu sehen sind. Ganz nüchtern kommen sie daher. Wie wunderbar unaufgeregt! Fast neuartig wirken sie.Dabei sind es alte Aufnahmen. August Sander hat sie vor rund 100 Jahren gemacht. Der Fotograf wurde
"Wer die Ausstellung von Elina Brotherus im Kunsthaus Wien besucht, wird reicht belohnt. Werke bekommt man zu Gesicht, die auf geradezu verblüffende Weise durchgehend stimmig sind."Man Ray im Kunstforum und "Meisterwerke aus der Fotosammlung" in der Albertina - die Kunsthäuser setzen aktuell auf Fotoausstellungen. Bedenkt man, dass vor noch gar nicht so langer Zeit die Kunsthochschulen hierzulande keine Fotoklassen kannten und die Museen einen weiten Bogen um dieses Medium machten, kann man mit Fug und Recht sagen, dass es die Kunstfotografie binnen kurzem geschafft hat, aus dem Abseits zu
Die Albertina bündelt die Werke österreichischer Fotografinnen und
Fotografen, die mit ihren Bildern das eigene Land und seine
soziokulturellen Identitäten hinterfragen -und erzählt gleichzeitig
auch österreichische Fotogeschichte von 1970 bis ins Jahr 2000.
Zirkusartisten, rivalisierende Straßenbanden, der Alltag eines alten
Ehepaares: Bruce Davidson interessierte sich immer für randständige
Gruppen. Dem US-Fotografen mit dem Engagement für Außenseiter widmet
das Wiener WestLicht derzeit eine Ausstellung.
Standfotografen halten die Produktion eines Films in einzelnen
Bildern fest. Die Albertina widmet diesen ihre aktuelle Ausstellung
"Film-Stills. Fotografien zwischen Werbung, Kunst & Kino" und
präsentiert Film-Stills als Kunstgattung.
Er fotografiert gerade so wie ein unbedarfter Amateur. Aber eben doch
anders. Das Kunst Haus Wien ehrt den weltberühmten Magnum-Fotografen
Martin Parr mit der aktuellen Ausstellung "A Photographic Journey".
Warum noch selbst auf den Auslöser drücken, wenn es schon mehr als
genug Fotos gibt? Das Kunst Haus Wien ehrt mit Peter Piller und Anita
Witek zwei Künstler, die neue Werke aus bereits vorhandenem
Bildmaterial schaffen.
Landschafts-und Straßenfotografie, Werke der Neuen Sachlichkeit und
des Piktorialismus: die Ausstellung "Black &White" in der Wiener
Albertina lädt zu einer Entdeckungsreise durch die
Fotografiegeschichte ein.
Fotomodel, Fotokünstlerin, Kriegsreporterin: Die Albertina würdigt in
ihrer aktuellen Ausstellung die vielschichtige Arbeit der
US-amerikanischen Künstlerin Lee Miller.
"Landscape in my Mind": Das Kunstforum in Wien zeigt überwältigende
Landschaftsaufnahmen -die zum Teil zu Hause, am Computer gemacht
wurden. Die gezeigten Bilder repräsentieren auch eine neue
selbstbewusste Fotografen-Generation.
Keiner, der in die Kamera lächeln würde. Alle Porträtierten zeigen sich mit mehr oder weniger ernstem Gesichtsausdruck. Gewiss, das ist nur ein Detail auf den Fotos von August Sander, welche gerade zusammen mit Bildern des Malers Wilhelm Leibl in der Ausstellung "Von Mensch zu Mensch" zu sehen sind. Doch dieses Detail fällt auf Anhieb auf, da es für unsere Augen so fremd ist. Heute, in Zeiten der beliebten Selfies, der von sich selbst gemachten Aufnahmen, ist gerade das Gegenteil angesagt. Das breite Grinsen in die Kamera.Warum dieser verhaltene Gestus in den Menschendarstellungen, die
Die Wiener Galerie WestLicht zeigt Garry Winogrands Fotoserie "Women
are beautiful". Die Fotos aus den 1960er- und 1970er-Jahren zeigen
die damals neue, selbstbewusste Frauengeneration. Dazu widmet die
Galerie Miroslav Tichy´ eine ergänzende Kabinettausstellung.
Das Kunsthaus Wien ehrt den Wiener Fotografen Andreas H. Bitesnich, der heuer 50 wird. Bekannt wurde er durch Aktfotos, die den Körper als skulpturales Objekt inszenieren.Gelernt hat er Einzelhandelskaufmann. Und geworden ist er Fotograf, gar einer der erfolgreichsten in Österreich: Andreas H. Bitesnich. Seit 25 Jahren ist der gebürtige Wiener im Geschäft und dieses Jahr wird er 50: Anlass für das Kunsthaus Wien, ihm eine Ausstellung zu widmen. "Andreas H. Bitesnich. 25 Years of Photography“: Schon der Titel in Englisch will keinen Zweifel daran lassen: Hier wird eine internationale
René Burri, weltbekannter Magnum-Fotograf, feierte letztes Jahr
seinen 80. Geburtstag. Die Wiener Galerie OstLicht ehrt den Schweizer
Fotokünstler nun mit einer Ausstellung.
Oben, auf der Mauer des Stadions, steht ein Mann mit Maschinengewehr. Unten, auf dem Sportplatz, spielen Frauen Basketball. Wie passt das zusammen? Sind die Spielerinnen vielleicht Gefangene und der Mann eine Aufsichtsperson? Nein, die Wandtafel gibt die Erklärung zu dem Bild. Es ist genau umgekehrt: Der Mann ist zu ihrem Schutz da. Denn was für uns ganz alltäglich ist, ist hier, in Somalia, für Frauen höchst gefährlich. Radikale islamistische Gruppen drohen mit dem Abhacken der rechten Hand und des linken Fußes. Nach ihrem religiösen Verständnis dürfen Frauen keinen Sport betreiben.
Eine Ausstellung über Fahrräder? Was, bitte schön, soll das?, mag mancher denken. Ein Fahrrad gehört auf die Straße, aber in einem Kunstmuseum, da hat es doch nichts verloren! Rembrandt ja, Drahtesel nein.Spontan assoziieren wir Museum mit ehernem und zeitlosem Kulturgut. Und da scheint etwas so Alltägliches und Banales wie das Fahrrad in der Tat fehl am Platz zu sein. Kurator Thomas Geisler führt vor allem zwei Gründe an, wieso sich das Museum für angewandte Kunst (MAK) zu der Fahrradschau "Tour du monde“ entschloss. Erstens sei das Fahrrad, lange Zeit als Fahrzeug des kleinen