Die griechisch-katholische Kirche in der Slowakei feiert ihre
Auferstehung vor fünfzig Jahren und noch vieles mehr. Eine Hommage an
eine kleine, aber lebendige Gemeinschaft, deren Geschichte auch die
Irrungen und Wirrungen des 20. Jahrhunderts widerspiegelt.
Mit Václav Havel war Dominik Duka einst in Haft gesessen, jetzt aber hatte er auch dessen so ganz anders gearteten Nachfolger -Václav Klaus -auf seiner Seite.Er habe sich Dominik Duka als Nachfolger Miloslav Vlks gewünscht, aber es habe ihn verdrossen, dass ihn allzu sehr seine beiden Steckenpferde Politik und Geschichte in Anspruch genommen hätten. Das sagte der Prager Theologe und Soziologe Tomáˇs Halík in einem Interview Anfang April. Die Inszenierung der Heimkehr Kardinal Berans vor einer Woche sollte umgehend illustrieren, was er damit meinte.Josef Beran, geboren 1888 und von den
Vor fünf Jahren wurde Róbert Bézak 2012 als katholischer Erzbischof
von Trnava abgesetzt. Die Gründe dafür liegen bis heute im Dunkeln.
Ab September unterrichtet der von seinen Amtskollegen Gedemütigte an
einer Eliteschule der slowakischen Brüderkirche.
Nach acht Jahren waren die slowakischen Bischöfe wieder im Vatikan
zur Berichterstattung. Die Causa um den abgesetzten Erzbischof Róbert
Bezák war dabei ebenso Thema wie der Appell des Papstes zur Hilfe für
Flüchtlinge. Die bischöfliche Reaktion dazu fiel verhalten aus.
Er war ein Jahrhundertkardinal wie Franz König und personifizierte die bewegte Geschichte seines Landes im 20. Jahrhundert wie kein anderer. Am 20. Jänner 1924 in einer Arbeiterfamilie geboren, begegnete Ján Chryzostom Korec als 13-Jähriger Andrej Hlinka, dem Priesterpolitiker und Mentor von Jozef Tiso, dem Priesterpräsidenten des Slowakischen Staates im Zweiten Weltkrieg.Mit 15 Jahren trat Korec in den Jesuitenorden ein, nach der Machtergreifung der Kommunisten in der Tschechoslowakei wurde er 1950 geheim zum Priester und mit 27 Jahren zum Bischof geweiht. Die "barbarische Nacht" vom 13.
Tschechien, Slowakei und Ungarn und Polen haben sich bei einer
Quotenregelung der EU am vehementesten quergelegt. Was sind die
Gründe dafür? Ein Kommentar.
In der vergangenen Staatsopern saison hat sich ihr Name in ein Programmheft und sogar in Rezensionen verirrt, denn Ema Destinnová war das erste "Mädchen aus dem Goldenen Westen". Er habe die Uraufführung von "La fanciulla del West" nach New York vergeben, "weil sie nur dort Caruso und die Destinnová haben", erklärte Puccini in einem Interview. Doch in Wien war es die um neun Jahre jüngere Maria Jeritza, die zur idealen Interpretin der Minnie wurde.Einen Vorsprung hatte Jeritza bei Richard Strauss, der die Titelrolle seiner "Ariadne auf Naxos" zuerst der Destinnová angeboten hatte. Doch
Hierzulande engagieren sich Kirchen längst bei der Erinnerung an die Schoa. Nicht so in der Slowakei: Dort nahm erstmals ein katholischer Bischof am Holocaust-Gedenken teil."Die Kirche hat sich ein bisschen entschuldigt“: So übertitelte die slowakische Tageszeitung Sme ihren Bericht über den Auftritt des Pressburger Erzbischofs beim diesjährigen Schoa-Gedenken am 9. September. Physisch weit zu gehen hatte Stanislav Zvolensk´y nicht, denn das Pressburger Holocaust-Denkmal befindet sich gleich unterhalb des erhöht gelegenen Martinsdoms. Es markiert die Stelle, an der bis zum Jahr 1969
Das Nationale Technische Museum in Prag ist erstmals seit der Gründung im Jahr 1908 im vollen Umfang zugänglich. Berührungsängste hinsichtlich der gemeinsamen Geschichte mit Österreich gibt es keine.Ähnlich dem Nationaldenkmal auf dem Vítkov-Hügel liegt das Prager Technische Museum abseits der touristischen Trampelpfade und entspricht auch nicht dem Klischee Prags als Stadt der Vergangenheit. Wer jedoch einen Zugang zur tschechischen Geschichte nach 1918 und damit auch zur Gegenwart sucht, wird gerade an diesen Orten fündig - auf dem Vítkov mit einer monumentalen Emanation des
Auch ein halbes Jahr nach der Absetzung des Erzbischofs von Trnava, Róbert Bezák, kommt die katholische Kirche zwischen Donau und Tatra nicht zur Ruhe.Der letzte Knalleffekt liegt erst wenige Tage zurück: Am 17. Jänner kam in Új szó, der Tageszeitung der Ungarn in der Slowakei, eine Frau zu Wort, die es eigentlich gar nicht geben sollte. Seit Wochen nämlich beschäftigen die Öffentlichkeit des Landes Dividenden aus einer Stiftung in der Höhe von 1,5 Millionen Dollar, die Ján Sokol, der Vorgänger von Róbert Bezák als Erzbischof von Trnava, alljährlich erhalten haben soll. Es
Die plötzliche Abberufung des Erzbischofs von Trnava, Róbert Bezák, schlägt in der Slowakei auch einen Monat danach hohe Wellen.Während das "große Rom“ damit befasst ist, die Lecks in seinen medialen Mauern zu kitten, ist man im "kleinen Rom“, wie Trnava von den Slowaken gern genannt wird, bestrebt, erst gar keine entstehen zu lassen. Über die Gründe, warum Papst Benedikt XVI. den von ihm erst vor drei Jahren zum Erzbischof gekürten Róbert Bezák am 2. Juli 2012 abgesetzt hat, tappen die Öffentlichkeit und nach eigener Aussage auch der Betroffene nach wie vor im Dunkeln.Es gibt
Die Neueröffnung des Palais Schwarzenberg setzt einen Meilenstein in der reichen Museenlandschaft von Prag.Besucher der Goldenen Stadt kehren zumeist mit leuchtenden Augen heim, aber von Museen wissen sie selten zu berichten. Gewiss, über einen Louvre oder eine Museumsinsel verfügt Prag nicht, aber was generell für die Stadt gilt, das gilt auch für ihre Museen: Es gibt unendlich viel zu entdecken.Aktuell etwa das Palais Schwarzenberg am Hradschiner Platz. Über und über mit Sgraffiti bedeckt und dank seiner beherrschenden Lage entgeht es dem Touristen nicht, aber den Burgberg abwärts
Rom verfügte eine drastische Änderung der Diözesanstrukturen beim östlichen Nachbarn: Römisch- wie griechisch-katholische Slowaken sind von der Neuordnung betroffen.Da bedurfte es schon eines päpstlichen Legaten, um die Neuigkeiten zu verkünden: Per 14. Februar 2008 ist das Territorium der bisherigen Erzdiözese Bratislava-Trnava auf vier Diözesen aufgeteilt - Bratislava, Trnava, Nitra und Banská Bystrica - und eine Diözese im Norden des Landes - in Žilina - völlig neu errichtet worden. Der Metropolitansitz der westlichen Kirchenprovinz wird von Trnava nach Bratislava verlegt,
Das Jahr 1968 im europäischen Kontext. Ein hochkarätiges Symposium in der südmährischen Grenzstadt Znaim.Niemals vor der Wende von 1989 seien Tschechen und Österreicher einander so nahe gestanden wie im Prager Frühling, meinte Botschafter Emil Brix, als Leiter der Kulturpolitischen Sektion im österreichischen Außenministerium einer der Podiumsdiskutanten, und bedauerte, dass das Jahr 1968 nicht jenseits aller Revolutionsromantik genützt werde, um die mittlerweile wieder aufgetretenen Irritationen aufzuarbeiten.Zumindest bei dem Symposion in Znojmo, das am ersten Tag von Petr Brod,
Eine Ausstellung in Prag erinnert an die vierhundertjährige Zugehörigkeit zu den Ländern der Wenzelskrone.Schon der Titel der Schau in der Prager Waldstein-Reitschule dürfte bei den meisten Österreichern Verwunderung hervorrufen: Schlesien - Perle der böhmischen Krone. Wenn ihnen Schlesien überhaupt ein Begriff ist, denken sie an das Jahr 1945, als die Deutschen vertrieben wurden und das Land polnisch wurde. Und die wenigen, die weiter zurückblicken, haben in der Schule gelernt, dass Schlesien in den Kriegen Maria Theresias gegen Friedrich II. Österreich abhanden kam und nicht
Auch in Tschechien und der Slowakei erschüttern Kollaborationsvorwürfe gegen Bischöfe die katholische Kirche.Das Zusammentreffen der Verdächtigungen ist in der Tat verdächtig und man ist versucht, Lech Wa\0x0142¸esa Recht zu geben, der bei der Demontage des neuen Warschauer Erz-bischofs Stanis\0x0142aw Wielgus vom "guten Timing" ehemaliger Agenten sprach, die mit Kollaborationsvorwürfen gegen kirchliche Wür-denträger von ihrem eigenen Verbleib in wichtigen Positionen nach 1989 ablenken wollten. Reflexartig wurden derartige Verschwörungstheorien auch von kirchlichen
Ob Kurienbischof Alois Hudal (1885-1963) wirklich der "braune" Prälat war, als der er landläufig firmiert, wollte ein Symposion in Rom klären.Die Person Hudal sei ihr in den zwei Tagen eher zerflossen denn greifbar geworden, monierte ORF-Journalistin Eva Maria Kaiser in der Schlussdiskussion. Dass dieser Eindruck entstehen konnte, mag unter anderem an der Programmgestaltung gelegen sein. Denn die Referenten aus Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden, die in das Hudal-Archiv der Anima bereits vor der von Rektor Johann Hörist erst jetzt formell vorgenommenen Öffnung Einblick
An der Sokolbewegung kommt niemand vorbei, der die tschechische Mentalität verstehen will. Von 1. bis 6. Juli lädt sie wieder zu ihrem großen Fest nach Prag ein.Zuerst die Eishockey-, jetzt die Fußballweltmeisterschaft: Wenn die Herzen der Tschechen ohnehin schon höher schlagen, ist es schwer, sie für ein weiteres Sportereignis zu erwärmen. Einen Monat vor dem XIV. Sokolfest wurde in den Prager Metro-Aufgängen pikanterweise das "SÇportsÇtyk" von Elfriede Jelineková beworben; doch schon im September hatte eine Stafette von Radfahrern, Läufern, Reitern und Ruderern die Botschaft vom
Zum 800-Jahr-Jubiläum in Wien hat der Deutsche Orden seine Schauräume wieder eröffnet.Eine Schatzkammer ist eine Schatzkammer: Auf diese Formel lässt sich das Wesen der Wiener Sammlung bringen, die kürzlich unter dem Geläut einer neuen Glocke aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt wurde. Wer einen Überblick über die bewegte Ordensgeschichte sucht, muss ins Deutschordensmuseum nach Bad Mergentheim in Franken pilgern, wo die Hochmeister von 1526 bis 1805 residierten, ehe sie unter napoleonischem Druck nach Wien übersiedelten."Die meisten Objekte sind politisch nicht aufladbar", sagt der
An den Feiern zum 200. Jahrestag der Schlacht von Austerlitz lässt sich die Befindlichkeit in Tschechien, aber auch im zusammenwachsenden Europa von heute ablesen.Mit der Nachstellung von Schlachten haben die Tschechen angesichts zahlreicher landeseigener Schlachtfelder von den Hussitenkriegen bis Königgrätz einige Erfahrung. Ihr Interesse an Geschichte verbindet sich dabei mit ihrer Freude am Spektakel, und so verwundert es nicht, dass sich vor oder nach dem 2. Dezember alljährlich hunderte aktive und tausende passive Schlachtenbummler am Schauplatz der Dreikaiserschlacht südöstlich von
Dietmar Griesers Reisen in ein fernes nahes Land:zur "böhmischen Großmutter".Man scheut sich als Rezensent offenzulegen, auf wessen Spuren Dietmar Grieser in seinem neuesten Buch wandelt, denn ein Gutteil von dessen Spannung beruht darauf, dass die Identität der handelnden Personen zunächst im Dunkeln bleibt. Titel wie "Die Hochzeit von Reichstadt" erwecken bewusst falsche Assoziationen, im "glücklichen Freiberger Kind" werden nur Kundige gleich Sigmund Freud erkennen, und selten legt der Autor die Karten auf den Tisch wie bei "Stifter allerwege". Das Fehlen eines Namenregisters macht
Seit 1923 findet in Mariazell die Kroatenwallfahrt statt. Am letzten Augustwochenende kommen sie aus dem Burgenland, aber auch aus kroatischen Gemeinden jenseits der österreichischen Grenze.Hier wird auch an die ungarischen Kroaten gedacht, die ungarischen Kroaten aus dem Burgenland": Die Kommentatorin tut sich hörbar schwer, als die Kamera in der Basilika über eine Gedenktafel schwenkt, die an die erste Mariazeller Wallfahrt der Burgenländischen Kroaten im Jahr 1923 erinnert. Es ehrt den ORF, dass im Fernseh-Vorprogramm der "Wallfahrt der Völker" auch diese Volksgruppe erwähnt wird, die
Der 100. Todestag Antonín DvoÇráks am 1. Mai, dem Tag von Tschechiens EU-Beitritt, könnte Anlass einer Neubewertung des Komponisten sein.Dass sich das Musikfestival "Prager Frühling" erst in seinem 59. Bestandsjahr zu einer Aufführung sämtlicher Symphonien des Meisters aufrafft, wirft ein Schlaglicht auf das gebrochene Verhältnis der Tschechen zu einem ihrer größten Söhne. Fast das ganze 20. Jahrhundert tobte bei ihnen ein Kampf zwischen den Anhängern Smetanas und DvoÇráks, wobei dem ersten das Etikett des Fortschrittlichen, dem zweiten jenes des Reaktionärs verpasst
Eine Großausstellung der Slowakischen Nationalgalerie zeigt eine unbekannte Kunstregion in Österreichs Nachbarschaft.Keine Epoche der Kunstgeschichte hat in der Slowakei so wertvolle Werke hinterlassen wie die Gotik, doch die Aufarbeitung des reichen Erbes stand lange Zeit unter keinem guten Stern. Die bisher größte Ausstellung zum Thema fand 1937 im fernen Prag statt und sollte dem Zusammenhalt der von Hitler bedrängten Tschechoslowakei dienen - vergeblich, wie wir heute wissen. Die nächste große Gotik-Schau 1977 wiederum wurde in die slowakische Provinz verbannt, und selbst dort
Vier neue Bücher gewähren ungewöhnliche Blicke auf die europäische Kulturhauptstadt von außen und innen. Lektürenotizens gibt nur ein graz, und es wird tagein-tagaus von wien überwacht. es heißt, die grazer empfinden das besonders tief, und ich glaube nicht, daß ich mich täusche". Als Wiener, der vor Jahren selber ein Buch über Graz verfasst hat und der jetzt auch noch die Grazreflexionen anderer begutachten darf, fühle ich mich durch diese Feststellung Anselm Glücks einigermaßen verunsichert. Daher sei gleich vorweggenommen: Ich erachte alle vier Bücher als wirklich gut. Sie