„Die Kirche Christi - Enttäuschung und Hoffnung“ war das Generalthema der diesjährigen Salzburger Hochschulwochen, die in diesem Sommer ihr goldenes Jubiläum begehen konnten. Am 3. August waren es nämlich genau 50 Jahre, daß die ersten Salzburger Hochschulwochen in der traditionsreichen Aula academica der ehemaligen Salzburger Benediktineruniversität feierlich eröffnet wurden.Wenn der Verlauf dieser Hochschulwochen im ganzen gesehen doch eher enttäuschend war, so lag das weniger am Thema, das dem Anlaß dieses Jubiläums durchaus angemessen war, als vielmehr an der Verlegenheit,
Es unterliegt heute wohl keinem Zweifel mehr: Unsere wissenschaftlichtechnische Zivilisation geht zunehmend auf Distanz zu sich selbst. Diese Formel des Philosophen Hermann Lübbe kennzeichnet prägnant die Veränderung des geistig-gesellschaftlichen Klimas während der letzten Jahre. Und dieser Klimawechsel beschränkt sich keineswegs auf die mannigfaltigen Formen von Bürgerinitiativen und „grünen" Gruppierungen. Bereits ein kurzer Blick auf Themen und Titel von Kongressen, Symposien und Tagungen, die in den letzten beiden Jahren stattgefunden haben, genügt, um zu erkennen, daß
Der wissenschaftlich-technische Fortschritt muß nicht unbedingt eine Einbahnstraße sein, auf der die Entwicklungsrichtung eindeutig vorbestimmt ist. So ist es, wie Gerhart Bruckmann betont hatte, ein Irrtum zu glauben, der gegenwärtige Trend zur Großtechnologie sei unausweichlich, auf den Leichtwasserreaktor müsse einfach der schnelle Brüter und die Kernfusion folgen, auf den Großcomputer der noch größere Computer.
„Konsequenzen des Fortschritts". Noch vor einem Jahrzehnt wäre die Wahl eines solchen Themas völlig undenkbar gewesen, weil niemand seinen Sinn verstanden hätte, das Problembewußtsein hierfür einfach nicht vorhanden war.Zwar war der Fortschrittsoptimismus des 19. Jahrhunderts endgültig erschüttert, doch hatte der beispielslose Wirtschaftsaufschwung der fünfziger und sechziger Jahre und die damit verbundene Prosperität zumindest in den hochentwickelten Industriestaaten noch einmal dem Glauben an den grenzenlosen Fortschritt neue Anregung gegeben: An einen Fortschritt, der sich
Das Europäische Forum Alpbach beging den 35. Jahrestag seiner Gründung. Dies wäre ein reizvoller Anlaß, die Geschichte dieses nach wie vor international hoch angesehenen Gesprächsforums einmal aus der Perspektive „Alpbach - Utopie und Wirklichkeit” zu beleuchten. Alpbach - das war einmal in der Tat so etwas wie das Versprechen einer besseren Welt, ein Aufbruch zu neuen geistigen Ufern nach einer Periode ungeheurer materieller und geistiger Verwüstungen. Doch 35 Jahre sind eine lange Zeit und gewisse Abnützungserscheinungen durchaus natürlich.Alpbach hat sich völlig etabliert, es
„Der Mensch in der unvollkommenen Gesellschaft“ lautet das Generalthema, das heuer beim Europäischen Forum in Alpbach zur Diskussion steht. Auf den ersten Blick scheint es nicht vielmehr zu enthalten, als die etwas anspruchsvollere Version eines Gemeinplatzes. Denn: Wer oder was ist schon vollkommen in dieser unserer augenscheinlich so unvollkommenen Welt?
„Die Macht des Geistes - Eine neue Lösung des Leib-Seele-Problem“ war der anspruchsvolle Titel einer Pleharveranstal-tung in Alpbach mit Sir John Eccles und Sir Karl Popper, die sowohl vom Thema als auch von den beiden prominenten Vortragenden her gesehen ein Ereignis ganz besonderer Art erwarten ließ. Daß die mit Spannung erwartete Begegnung mit zwei der bedeutendsten Wissenschaftlern unserer Zeit eher enttäuschend verlief, lag nicht so sehr an Poppers einleitender Feststellung, der Gegenstand seiner Ausführungen, sei viel bescheidener und er könne daher die mit dem Titel des Vortrages verbundenen Erwartungen nicht erfüllen. Der eigentliche Grund war vielmehr der, daß hier zwei Vorträge geboten wurden, die miteinander nur in einem sehr losen Zusammenhang standen.
Mit prominenten Veranstaltungen erreichte das Europäische Forum Alpbach 1978 vergangenes Wochenende seinen Höhepunkt. Freitag nachmittag kam es zur Begegnung mit zwei der bedeutendsten Wissenschaftler unserer Zeit, Sir John Eccles und Sir Karl Popper, worauf die FURCHE nächste Woche zurückkommen wird. Der Samstag stand dann im Zeichen des „Politischen Gesprächs“. Den Schlußpunkt setzte dann UN-General- sekretär Kurt Waldheim mit seiner Rede über „Die Vereinten Nationen im internationalen Kräftespiel“.Ralph Dahrendorf sprach provokant und wohl auch etwas mißverständlich vom
Mit Fahnenschmuck und Trachtenkapelle wurde am Sonntag vormittag bei strahlendem Spätsommerwetter das Europäische Forum Alpbach 1978 eröffnet Diese folkloristische Note gehört ebenso wie der anschließende festliche Eröffnungsakt im Schrödingersaal des Preradovic-Hauses bereits zum festen Alpbacher Ritual, das man jedoch gerade hier nicht gerne missen möchte.Die heurige Veranstaltung ist den komplexen und vielfältigen Beziehungen zwischen Wissen und Macht gewidmet - ein Thema also, das nicht nur hochaktuell ist, sondern das auch eine lange und große Tradition hat. Man denke etwa nur
Nach dem großartigen Erfolg des von der Paulus-Gesellschaft Ende April vergangenen Jahres in Salz- . bürg veranstalteten ersten internationalen Kongresses über „Christentum und Marxismus heute“ durfte man dem neuerlichen Treffen zwischen Christen und Marxisten, das vom 28. April bis 1. Mai in Herrenchiemsee stattfand, und dem Thema „Christliche Humanität und marxistischer Humanismus“ gewidmet war, mit besonderer Spannung entgegensehen. Bereits am Eröffnungsabend wurde deutlich, daß beide Seiten mit der Hoffnung auf eine stärkere Konkretisierung des Gespräches nach